Hallo Freunde der glühenden Kolben!
Der ein oder andere wird sich erinnern, daß ich vor ein paar Tagen eine Rückwand für ein Stassfurt Radio gesucht hatte.
Micha (Rema2080) war so nett und hat sie mir zum Selbstkostenpreis gesendet. Auf jeden Fall von mir nochmals ein herzliches Dankeschön für die prompte und schnelle Hilfe!!
Um was ging es bei der ganzen Sache?
So stellte sich der Innenraum da. Handyfoto im dunklem Kelller bei mir
So sieht der selbe Innenraum heute aus. Natürlich etwas besser ausgeleuchtet
Ich hatte mir mehr aus Mitleid als aus Not über Kleinanzeigen dieses Gerät –
Onyx I - hier bei mir vor der Haustür geholt. War schon Wochenlang inseriert und ein paar mal im Preis gefallen. Als ich mich mit der Verkäuferin dann traf stellte sich ein Radio mit Schrammen, ohne Röhren und Rückwand bei mir vor. Man kann auch sagen recht verlebter Zustand.
Allerdings ergab sich auch ein sehr nettes Gespräche über Herkunft (Straßenrandfund), Interesse am Thema allgemein und noch als Zusatz ein süßer Krabbelkäfer im Haushalt (Kind von ca. 7 Monaten).
Warum ich das Radio überhaupt haben wollte…? Der Grund befand sich an den Seitenwänden. Ein „
Onyx I“ mit den angedeuteten Seitenlautsprechern hatte ich bisher noch nicht gesehen und auch keinerlei Hinweise darauf im Netz gefunden.
Ist das nun was ungewöhnliches oder ist das gar nicht so sehr selten beim Onyx I?Als ich wieder auf dem Heimweg war (mit Auto ca. 10min) wußte ich nicht so recht, was ich nun mit dem Radio machen wollte. Zu Hause erstmal Röhren rein und vorsichtig in Betrieb genommen. Was soll ich sagen – spielte mehr schlecht als Recht. Aber spielte. Also Restaurierung.
Dazu zählt das übliche putzen aller Komponenten, auswechseln aller Teerkondensatoren und leichgängigmachen aller mechanischen Teile. Das normale Programm eines normalen Radios aus den 50´zigern also. Kein große Kunst. Bis auf einen fiesen Fehler in der Gegenkopplung (gebrochener Draht innerhalb der Isolierung) war nichts aufregendes zu verzeichnen. Zum Schluß noch ein kompletter Neuabgleich (Achtung! FM ZF = 6,7 MHz) und vor mir stand ein kleines Schmuckstück.
Am meisten hat mich das Gehäuse dabei überzeugt, den Schritt der Restaurierung durchzuziehen. Der Vorher- Nachhereffekt war frappierend. Sogar die fetten Schrammen oben und links konnte ich dabei kaschieren.

Ansonsten war das Gerät absolut unberührt, was natürlich vieles erleichterte.
Nun spielte das Radio ein paar Tage als Alltagsgerät hier, die Rückwand von Micha kam an und vervollständigte das Radio und die Frage nach dem „Was nun“ mußte beantwortet werden.
Dabei reifte in mir ein Gedanke. Ich versuchte die Ex-Besitzerin zu kontaktieren. War gar nicht so einfach, da das Handy ein paar Tage aus war. Aber dann hatte ich Erfolg.
Meinerseits die unschuldige Frage, ob sie das Gerät wieder zurück haben will und wir tauschen wollen. Ich meine 15,- Euro zurück (soviel hatte ich bezahlt) + 5,- Euro Schutzgebühr (

) und sie das Radio.
Was am anderen Ende der Leitung kam, war anfängliche Ungläubigkeit und nach meiner wiederholten Bestätigung, das ich es Ernst meine, richtige Freude.
Wie sich heraus stellte, war die junge Frau sozusagen aus der Branche (Restauratorin), ihr Freund (der Finder der Radios) ein Fan alter Sachen und der Krabbelkäfer wollte das Radio sowieso nie abgeben, da man damit so schön spielen konnte.
Ende vom Lied, für alle Beteiligten eine (Neudeutsch) Win-Win Situation. Ich hatte meinen Spaß, die junge Familie ein nettes Radio (jetzt sogar mit netter Geschichte) und vor allem… ich habe die Bude wieder etwas freier. Muß ja nicht immer der große finanzielle Gewinn bei der Sache sein. Wenn man Freude bereiten kann ist das manchmal wichtiger finde ich.
Und noch ein paar Impressionen wie es nun aussieht.


Sorry, daß ich keine Vorherbilder bieten kann, aber mit dieser kleinen Story hatte ich eigentlich nicht gerechnet. Ergo - ich habe keine gemacht

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paulchen