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BeitragVerfasst: Sa Jan 21, 2012 18:45 
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Nach dem Ersatz einiger Kondensatoren, einer Reinigung der Tastaturkontakte und des Drehkos, Gängigmachen der Senderwahl und einem kompletten Abgleich spielt dieses Radio auf den AM-Bereichen wieder sehr gut. Nur auf UKW lässt es zu wünschen übrig.

Einerseits ist die Empfindlichkeit nicht so, wie ich das von einem Gerät mit dieser Röhrenbestückung erwarten würde: es bedarf schon eines starken Signals vom Messsender, um eine Ratiospannung in der Größenordnung von 10 Volt zustande zu bringen. Ohne Sender ist auch kaum Rauschen vorhanden.

Zweitens ist die Lautstärke auf UKW auch bei einem starken Sender deutlich geringer als auf den AM-Bereichen: bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler hat man gerade etwas mehr als Zimmerlautstärke.

Eine Untersuchung aller relevanten Stufen hat keinen Hinweis auf einen Fehler ergeben.

Einerseits denke ich, dieses Radio mit seinem dank HF-Vorstufe sehr guten AM-Empfang müsste auch auf UKW mehr bringen. Andererseits gab es damals (1953) durchaus noch Radios mit sehr dürftigem UKW-Empfang.

Hat jemand dieses Radio und kann mir etwas zur UKW-Empfangsleistung und -Lautstärke sagen? Oder hat vielleicht jemand den Schaltplan, so dass ich noch einmal gezielt kontrollieren kann?

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 21, 2012 19:10 
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Hallo Lutz,

die UKW Schaltung beim Lichtenstein weist einige Besonderheiten auf. Die Schaltungsbeschreibung wird dir weiterhelfen:

Lorenz_Lichtenstein.zip

_________________
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: Sa Jan 21, 2012 22:06 
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Hallo zusammen,

ich kann lediglich eine Erfahrung mit einem recht ähnlichen Schaub 3057 beisteuern, der UKW-Empfang war sehr bescheiden, AM recht gut.

Wie sind die beiden EC92 drauf ?

Nebenbei die Anmerkung, daß lt. Jupps Unterlagen das Gerät keine AZxx hat, lt. dem einzigen Bild im rmorg aber schon. Angegeben ist sie bei den Daten im rmorg aber auch nicht, das ist auf jeden Fall nicht plausibel. Lutz, wie steht es in diesem Punkt mit Deinem Gerät ? Evtl. wird da eine Variante fällig ?

H.

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Sa Jan 21, 2012 22:30 
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Danke für Eure Rückmeldungen.

Die Röhrenbestückung dieses Radios entspricht tatsächlich keiner der drei Varianten in rm.org.
2 x EC92 im UKW-Teil
EF94 (vermutlich HF-Vorstufe für die AM-Bereiche)
ECH 81
EF93 (ZF)
EABC80
EL90
EM85

Eine AZ ist nicht enthalten, das Gerät hat einen Einweg-Selengleichrichter (und einen Spartrafo).

Die EF94 sitzt auf dem extra Kästchen unter der Ferritantenne, das in rm.org auf einem der Bilder vom Lichtenstein WA zu sehen ist. Allerdings ist dort keine EF94 verzeichnet. Entweder handelt es sich um einen Fehler, oder es ist eine weitere Variante, die noch nicht in rm.org aufgenommen ist.

Die beiden EC92 sind messtechnisch in Ordnung. Ein testweiser Austausch dieser und aller anderen Röhren, die am UKW-Empfang Anteil haben, brachte nichts.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 21, 2012 22:38 
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In den Texten von Jupp steht etwas, was mich auf den Plan ruft.
Das UKW Eingangsteil soll ja weitgehend gleich dem Hohenzollern sein.
Den hatte ich zweimal (einen hat jetzt Henning). Dieser war auf UKW von den Empfangseigenschaften so, wie ich es von einem Gerät dieses Baujahrs erwarten würde. Gut, er hat eine ZF-Stufe mehr und damit auch mehr Verstärkung und entsprechend auch mehr Selektion. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß der Unterschied dermaßen gravierend sein soll, wie er hier angesprochen wird.
Daher würde ich aus dem Bauch raus sagen - da muß mehr gehen.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 0:23 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Lutz,

anhand der aufgewendeten UKW-Schaltungstechnik sollte das Gerät meiner Meinung schon eine brauchbare UKW-Empfangsleistung erbringen.
Die zusätzliche EF94 dient möglicherweise nur als Ferrit-Antennen Verstärker und dies nur bei Mittelwelle. Die Außenantenne geht daran vorbei direkt zu den Eingangskreisen. Siehe angefügte Schaltungs-Skizze.
Dateianhang:
Lorenz-Ferrit-800.JPG


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: So Jan 22, 2012 10:39 
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Damit ist das Rätsel um die zusätzliche EF94 gelöst. Es ist tatsächlich eine Vorverstärkerstufe für die Ferrit-Antenne, die nur bei MW wirkt und offensichtlich nicht in jedem Gerät vorhanden ist. Deshalb hat das Radio auf MW eine deutlich bessere Empfangsleistung als auf LW und KW. Mit nahezu gleichem Aufwand hätte man auch eine "richtige" HF-Vorstufe bauen können...

Was die UKW-Empfindlichkeit betrifft: die ZF hat ordentlich Verstärkung. Das ist daran zu erkennen, dass ich einen 10,7 MHz-Messsender kaum lose genug ankoppeln kann. um ein schwaches Signal zu erhalten. Werde mich also noch mal auf das UKW-Teil konzentrieren.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Jan 25, 2012 20:32 
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Bezüglich der AZ11 beim Lichtenstein.Womöglich handelt es sich beim Radiomuseumorg um ein Bild von meinem Lichtenstein.In der Schweiz hiessen die Lorenz-Geräte anders,also in diesem Falle keine Landbezeichnung.Mein Modell hat nun also eine AZ 11 im Netzteil und hat auch keinen Spartrafo.Ich vermute,dass der schweizer Importeur und auch der SEV sicherere Geräte wollte.Der UKW-Emfang ist auch bei meinem Lorenz nicht gerade berauschend.Der ungefähr gleich alte Nymphenburg ist da deutlich leistungsfähiger.


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BeitragVerfasst: Mi Jan 25, 2012 20:44 
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Nochmal danke für die Rückmeldungen.

Nach intensiver Prüfung des UKW-Teils und auch nochmal der ZF bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der UKW-Empfang bei diesem Radio wohl serienmäßig nicht so toll ist. Ein nochmaliges Nachgleichen aller Stufen hat noch eine leichte Verbesserung des Empfangs ergeben, auch das Rauschen zwischen den Sendern hat ein wenig zugenommen. Ich werde das nun so lassen.

Lutz


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