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BeitragVerfasst: Mi Feb 08, 2012 16:14 
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Hallo Forum,

dieser Tage bekam ich einen Loewe-Opta Venus 821W auf den Tisch, der als ärgstes Problem ein Prasselgeräusch aufweist. Sicherungshalter, Netzelkos und Siebwiderstand, die erfahrungsgemäß gerne solche Geräusche verursachen, waren schnell als Fehlerquellen ausgeschlossen. Weitere Vermutung war der Ausgangsübertrager, den ich aber ausschließen konnte, nachdem das Gerät mit offenem Steuergitter der EL84 nicht weiter prasselt.

Es handelt sich also um keine einfache Ursache. Weiter habe ich die beiden Widerstände 1K und 200K untersucht und getauscht, die für die Versorgung der Anode T der EABC80 verantwortlich sind, ohne Befund.

Dann habe ich die Fassung der EABC80 ins Auge gefaßt, dazu habe ich mal ausnahmsweise das Oszilloskop angeworfen: am Gitter sieht man nichts, wenn´s im Lautsprecher lustig prasselt. An der Anode T der EABC80 sind die Geräusche dann zu sehen.

Meine Folgerung ist nun: die Fassung der EABC80 hat "einen weg". Die Röhre selbst kommt nicht in Betracht, da es ohne sie auch prasselt und eine andere Röhre keine Besserung bringt.

Liege ich da richtig, oder gibt es noch eine andere denkbare Ursache ?

Hier mal ein Plandetail, damit sich alle das richtig vorstellen können:

Bild

Ich bitte um Eure Kommentare !

Nebenbei ist vielleicht interessant, daß R47 und R48 auf einer Achse liegen. Eine kontinuierlich wirkende Klanganpassung ?

Gruß & Dank
Holger

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BeitragVerfasst: Mi Feb 08, 2012 19:39 
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Hallo holger,

evtl. mal C89 näher untersuchen (falls der nicht mit Netzelkos gemeint war).
Ebenfalls ist die EL84 verdächtig - die G2-Spannungsversorgung ist identisch mit der Betriebsspannung für die Triode der EABC 80.

Vorstellbar wäre auch ein Isolationsfehler an S23 / S24 (Ohne das Gerät zu kennen - Ist vmtl. der Tastensatz, oder ?).
Zuletzt gibt es da noch diverse C's auf dem Weg von Anode T der EABC 80 zum G1 der EL84

Wenn der Fehler nicht nur zufällig ist, kann man evtl. mit dem Oszi die oben genannten Punkte nachmessen und schauen, wo es am meisten prasselt.


Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Mi Feb 08, 2012 21:13 
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Hallo Oliver,

C89 ist getauscht, der alte war im Eimer.

El84 habe ich mehrere andere probiert, keine brachte Besserung.

S23/S24 ist tatsächlich im Tastensatz. Was denkst Du von folgender Idee: Ablöten des R29 von der Anode T der EABC80. Dann haben wir zwar kein Signal mehr an der Endröhre. Wenn´s dann aber noch an dieser Stelle (im Scope) prasselt, müßte es die Fassung sein, oder ?

Grummel, sowas fuchst einen doch...

H.

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BeitragVerfasst: Mi Feb 08, 2012 21:27 
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Hallo, Holger,

bei Loewe hatte ich schon mehrmals mal Prassel - Probleme wegen eines defekten Sockels (Pertinax ?).
Meist sind die Teile auch schon etwas dunkel verfärbt.

Gruss,

Jörg.


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BeitragVerfasst: Mi Feb 08, 2012 22:20 
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holger66 hat geschrieben:
Was denkst Du von folgender Idee: Ablöten des R29 von der Anode T der EABC80. Dann haben wir zwar kein Signal mehr an der Endröhre. Wenn´s dann aber noch an dieser Stelle (im Scope) prasselt, müßte es die Fassung sein, oder ?

Wenn Du das auf dem Scope gut erkennen kannst, ist das eine Möglichkeit. Andernfalls kannst Du testweise einen zusätzlichen C in Reihe mit R29 schalten und das Prasseln dann auch hören. In diesem Fall kann die Ursache nicht mehr rechts vom R29 liegen, denn dort gibt es dann keine Gleichspannung mehr.

Hast Du mal das Steuergitter der EABC direkt auf Masse gelegt? Wenn dann keine Ruhe ist, liegt die Ursache wohl im Anodenkreis der EABC-Triode.

Verändert sich das Geräusch, wenn Du die EABC herausziehst? Wenn es durch vagabundierende Ströme in der Fassung erzeugt wird, müsste es dann theoretisch stärker werden, weil die Spannung an dem verdächtigen Punkt ansteigt. Und wenn Du dann nach Ablöten des R29 immer noch etwas auf dem Oszi siehst, fällt mir außer der Röhrenfassung auch nichts mehr ein.

Wenn diese schlecht auszubauen ist, bleibt Dir noch die Möglichkeit, nur die drei Anschlüsse der Triode von der Fassung abzulöten und testweise eine Fassung in fliegendem Aufbau anzulöten. Dann bist Du wenigstens auch ohne Ausbau sicher, dass es an der Fassung liegt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Feb 08, 2012 23:25 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Halo zusammen,

ungeachtet der wertigen Antworten der Vorredner möchte ich noch einmal reflektieren auf diese Aussage (Zitat):

"Meine Folgerung ist nun: die Fassung der EABC80 hat "einen weg". Die Röhre selbst kommt nicht in Betracht, da es ohne sie auch prasselt und eine andere Röhre keine Besserung bringt." -Zitat Ende.

Nun - wenn auch ohne eingesetzte EABC80 das Prasseln zu hören ist, wäre mein Verdacht ebenfalls eine schadhafte Fassung der EABC. Das wäre gar nicht mal so untypisch. Mir sind mehrere Fälle von Feinschlüssen in Röhrenfassungen bekannt. Besonders anfällig scheinen Fassungen aus Pertinax, die in mehreren Schichten zusammengesetzt und an den "Ohren" mit je einem Hohlniet vernietet sind. Hier hilft in der Regel nur die saubere Lösung "Austausch". :roll:

Schöne Grüße,
Herbert


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BeitragVerfasst: Do Feb 09, 2012 9:17 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
Ich würde erst mal ohne EABC die Spannung parallel zu R29 und R30 messen.
Da sieht man schon, ohne ein Bauteil abzulöten, welche Richtung der Fehler-Strom nimmt.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Do Feb 09, 2012 14:42 
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Hallo zusammen,

ich habe das Problem gelöst, ohne die Ursache wirklich restlos genau eingrenzen zu können.

Folgende Fakten stehen fest:

1)Die Fassung der EABC80 ist unschuldig. Bei Abhängen des R29 ist nämlich am Scope nichts mehr zu sehen. Ein provisorisch zwischen Pin 9 der EABC80 und R29 gehängter 10nF stellte das Prasseln auch im Lautsprecher ab.

2)Der Schaltplan stimmt in mehreren Details nicht mit dem Istzustand überein. Den C72 gibt es in Wirklichkeit nicht, dafür hängt das Poti R50 mit seinem unteren Ende nicht an Masse, wie es gezeichnet ist. Sondern irgendwo im von unten am Tastenaggregat. Was oben ist, kann man nicht sehen, da total zugebaut. Damit hatte dieser R50 tatsächlich Spannung und die Ursache des Prasseln war mir klar. Ob mal im Rahmen einer Bastelaktivität ein Kondi an der Stelle entfernt wurde, kann ich nicht sagen.

Glaubt es oder glaubt es nicht, so war es. Was lag näher, als zwischen den R29 und den C50 tatsächlich einen kleinen Kondensator einzusetzen, um die Gleichspannung von dem Poti R50 fernzuhalten. Damit ist das Prasseln natürlich weg, aber glaubt ja nicht, daß mich das befriedigt.

Weiterer sofort auffälliger Schaltungsunterschied: das Poti R49 hat nicht 5M, sondern 800K. Die haben sich also scheinbar während der laufenden Serie was ganz anderes überlegt, womöglich mit dem Ziel, ein paar Bauteile einzusparen. Natürlich ohne die vorher verfertigten Bodenpappen mit den alten Schaltplänen wegzuschmeißen, wie man das heute schon aus Produkthaftungsgründen machen würde !? Genau verfolgen und ggfs. abzeichnen könnte man das nur bei abgenommenem Tastenaggregat. Das mache ich nun natürlich nicht.

Es wäre aber interessant, zu erfahren, ob es auch diese geänderte Schaltplanvariante irgendwo zu sehen gibt.

Sowas nervt echt, vor allem, wenn es nicht das eigene Gerät ist !

Vielen Dank für Eure Hilfe, sie hat mich ja letztendlich zu dieser provisorischen Lösung geführt. Wen noch etwas einfällt, gerne, aber ändern tue ich das jetzt nicht mehr, da es funzt, auch die Klangregelung.

H.

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