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 Betreff des Beitrags: Fragen zum Telefunken Rondo 55 TS
BeitragVerfasst: Do Feb 09, 2012 20:20 
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Hallo an alle,

ich möchte meinem Schwiegersohn ein Telefunken Rondo 55 TS schenken. Es soll eine Überraschung werden.

Doch leider habe ich noch Probleme damit und bitte um eure Hilfe.

Er spielt sehr gut ( Kondis usw. wurden getauscht. ) aber folgendes:

1: Die EL 84 wird meiner Meinung nach viel zu heiss.
Messungen im Uhrzeigersinn.
7 = 243 v
9 = 232 v
5 = 8 v
3 = 8 v

Der Rest zeigt nix. Liegt hier eventuell ein Messfehler von mir vor oder was stimmt hier nicht ?

2: Die EM 80 zeigt nur einen dünnen grünen Strich, keine Veränderung beim Einstellen der Sender. Messungen soweit ok. Wo könnte ich suchen?

Wäre für Hilfe dankbar.

Gruss Josef


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BeitragVerfasst: Do Feb 09, 2012 20:30 
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Hallo Steini.
Das G1 (Steuergitter) ist bei der EL84 auf Pin 2.
Das muss unbedingt bei 0 Volt liegen, wenn es höher liegt, ist entweder der Koppel-Kondensator kaputt (wie so oft) oder die Röhre selbst.
Pin 4+5 kannst du dir sparen, das ist Heizung, und wenn sie heiß wird, dann wird sie wohl auch heizen ;)
Pin 1,6,8 sind bei der El84 unbelegt.
Bei der Röhre konnte ich am Kolben schon mal 120 Grad messen.
Das das Auge nichts macht, kann an einem defekten Widerstand liegen, ich meine der müsste so um die 500K haben, und auf der Augenfassung sitzen.
Grüße Manu

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Grüße Manu
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BeitragVerfasst: Do Feb 09, 2012 20:40 
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Wobei zu erwähnen wäre, dass am Steuergitter nur mit einem hochohmigen Messgerät (Digitalmultimeter) sinnvolle Werte messbar sind.

Und 8 V am Anschluss 5 ? Dort liegt die Heizspannung, das sollten im Idealfall 6,3 V Wechselspannung sein.

Das Thema "Temperatur der EL 84" hatte ich kürzlich erst in einem anderen Forum. Dort hatte jemand, auch in einem Telefunken-Radio, an der Oberfläche der EL 84 130°C gemessen, was wohl normal zu sein scheint.

Bezüglich der Nichtfunktion des magischen Fächers würde ich mal damit beginnen, die Spannung am Ratio-Elko zu messen. Wenn dort bei einem starken Sender etwa 10 V oder mehr anliegen, kommen nur in Frage: die EM 80 selbst, ein abgerissenes Kabel an ihrer Fassung (kommt relativ häufig vor), oder die wenigen Bauteile in ihrer Ansteuerung (Anschluss 1). Ist die Ratio-Spannung viel geringer, hast Du ein Problem im Empfangsteil. Bei manchen Radios merkt man das auf UKW an der Lautstärke und Empfangsleistung nicht sofort.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Feb 09, 2012 21:10 
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Hallo Josef,

8V (DC ?) an Pin 5 kann schlichterdinsg nicht sein, wie gesagt, das ist die Heizung.

Selber habe ich auch schon Temperaturen deutlich über 100 Grad am Glas der EL84 gemessen, wenn die Bleche im Innenleben nicht zu glühen beginnen, ist das durchaus normal.

Was nun die EM80 anlangt, hast Du auch den 10nF in der Gitterleitung gewechselt ? Der macht solche Fehler auch schonmal, wenn er total im Eimer ist.

Bild

Hier durch Kreismarkierung hervorgehoben.

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Do Feb 09, 2012 21:17 
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Hallo zusammen,

die EL84 "macht" immerhin max. 12Watt Anodenverlustleistung. Bei einem Abstand der Anodenbleche von nur wenigen Millimetern heizt sich daher der Glaskolben auf gut über 120°C auf. Das ist jedoch unbedenklich.

Wichtigster Parameter zur Beurteilung des Arbeitspunktes ist in der Tat die Gittervorspannung -Ug1. Im Eintakt-A-Betrieb (auch "Single Ended" - SE - genannt) soll sie gem. RöTaTa (Franzis Verlag, 14.Aufl. von 1994) -7,3Volt betragen.

Anders herum ausgedrückt: Bei automatischer Gittervorspannungserzeugung liegt das g1 auf Null Volt (über den g1-Ableitwiderstand nach Masse) und die Kathode liegt über den Kathodenwiderstand auf einem positiven Potenzial von eben 7,3Volt, was durch den Anodenstrom in der Röhre verursacht wird.

Sollte dieser Wert deutlich abweichen (+/-1Volt reichen bereits!), liegt mit größter Wahrscheinlichkeit ein Defekt vor.

Schönen Abend,
Herbert


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BeitragVerfasst: Fr Feb 10, 2012 12:52 
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Bitte lies nochmal nach.
>Sollte dieser Wert deutlich abweichen (+/-1Volt reichen bereits!), liegt mit größter Wahrscheinlichkeit ein Defekt vor.<
Mit größter Wahrscheinlichkeit - nicht MUSS, wie Beton. Natürlich haben Anoden- und Schirmgitterspannung, sowie der Zustand der Röhre auch einen Einfluss auf die -Ug1. Wenn diese Werte jedoch im Sollrahmen liegen und die -Ug1 bereits 8Volt oder mehr beträgt, ist es zumindest eine gute Idee, z.B. den Koppel-C, die EL und die Kathodenkombination zu überprüfen. Das beruhigt die Nerven :D

Den beschriebenen Fall hatte ich vor -zig Jahren an einem Graetz-Radio eines Bekannten. Ursache war zu meiner Überraschung eine defekte EL84, die bei Betriebstemperatur einen Feinschluß zwischen g1 und Kathode hatte. Das Gemeine daran: Der Fehler äusserte sich im Lautsprecher genau so wie bei einem Defekt des Koppel-C oder des Anodenwiderstandes des C-Systems der EABC80. Die Kathodenspannung zappelte dabei um die ca. 8,5Volt herum, kurzfristige Spitzen bis fast 10Volt, gemessen mit dem Oszi.

Schöne Grüße,
Herbert


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BeitragVerfasst: Fr Feb 10, 2012 13:02 
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Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich versuche einen Ausschnitt aus meinem Schaltplan hochzuladen, wo bei der EL84 Werte um die 8 V angezeigt werden.

Wo liegt mein Denkfehler ?

Ich werde später noch mehr Messungen vornehmen.

Gruss Josef

Bild


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BeitragVerfasst: Fr Feb 10, 2012 13:32 
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Hallo Steini,
die 8V Kathodenspannung sind doch auch vorgesehen, wo ist denn da die Frage?
M.f.G
eabc

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Fr Feb 10, 2012 14:14 
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Hallo EABC,

ich denke, ich hatte etwas nicht ganz richtig verstanden. Es scheint alles soweit ok zu sein.

Auch habe ich eine kleine Erfolgsmeldug: Bei der EM80 war tatsächlich der 500 K Widerstand taub. Den habe ich gewechselt und nun hat sie einen schönen Fächer. Die Leuchtkraft lässt zwar nach, aber da werde ich bald Ersatz beschaffen.

Danke an alle für die guten und hilfreichen Tipps.

Bild

Gruss Josef


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BeitragVerfasst: Fr Feb 10, 2012 14:20 
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Hallo Josef,
Herzlichen Glückwunsch.
Mein Nachbar hat auch einen, leider ist da eine Spule durchgebrannt, und somit hat er keinen AM Empfang, das ist aber zu verschmerzen,
Ukw klingt echt gut bei dem Gerät.
Grüße Manu

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BeitragVerfasst: Sa Feb 11, 2012 13:17 
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Hallo zusammen,

der Rondo läuft nun sehr schön und hat einen Super Sound. Klarer, guter Empfang auf allen Wellen.

Nur ein kleines Problem macht mir zu schaffen:

Bei MW und LW habe ich zwar guten Empfang, aber beim einstellen bzw.suchen der Sender habe ich ein furchtbar lautes Kratzgeräusch und ein Megabrummen. Sobald ein Sender gefunden ist, ist dieses weg. Die EM 80 reagiert auch recht gut auf gefundene Sender. Den Dreko und auch die Potis habe ich mit Teslanol Tunerspray gründlich gereinigt.Allerdings habe ich diese dabei nicht zerlegt.

Weiß noch jemand eine mögliche Ursache für das Problem ?

Gruss Josef


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BeitragVerfasst: Sa Feb 11, 2012 16:45 
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Hallo Josef,
die Kratzgeräusche kommen vermutlich vom Drehko dort ist eine oder mehrere der getelten Alu.sektoren im beweglichen Teil des Drehkondensator verbogen und diese berühren den Stator.
Bitte nur die evtl. verbogenen richten.
M.f.G
eabc

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Sa Feb 11, 2012 23:23 
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Hallo zusammen,

noch mal Danke an alle die mir mit Ihren Tipps geholfen haben. Der Rondo ist nun soweit fertig.

Hier ein paar Bilder:

1. Die Skalenknöpfe, einer vor und einer nach der Bearbeitung.

Bild

2. Das Gesamtergebnis

Bild

3. Die nun funktionierende EM80

Bild

Danke nochmal

Gruss Josef


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