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BeitragVerfasst: Mi Feb 15, 2012 22:28 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Dampfradiofreunde,

Ich bin gerade bei der Rückrechnung, um aus wenigen, bekannten Daten die Rohspannungen eines Trafos zu ermitteln, der ist nur mit Totalzerstörung zerlegbar, nötigenfalls tue ich das, ohne Not natürlich nicht.
Die errechneten Daten sind wichtig für die Neuanfertigung, darum möchte ich da schon recht genaue Angaben liefern können.

Ich habe, da auf Miontage, und nur mit Laptop und Mobil- Internet bewaffnet, wenig Möglichkeiten, ich nahm eine Internet- Seite mit einem interaktiven Berechnungsprogramm zu Hilfe, diese.

Hier haben ja einige Dampfradiofreunde Programme zur Simulation, und haben hier schon Berechnungen gepostet, wäre schön, wenn einer meine Ergebnisse gegenrechnen könnte, es handelt sich eigentlich nur um eine Einweg- Gleichrichtung.

Ich benötige die Roh- (Effektiv-) Spannungen von 4 Wicklungen, 3 Wicklungen gehen an eine Spannungsverdopplerschaltung (im weiteren Text "SVD"), danach folgt bei 2 Wicklungen eine Spannungsregelung mit einer Regelröhre EC 360, 1 hat keine Regelung, und 1 Wicklung geht an eine Einweg- Gleichrichtung, danach an eine Stabilisatorröhre Str 108/30 (108 V- Stabilisierung).

Stromdaten gibt es nur 1 x, sonst nur Spannungsangaben an den SVD, sowie die Ausgangsspannungen der Regelschaltungen.
Die Addition der Kathodenströme der an den Netzteilen liegenden Röhren könnte etwas bringen, aber die Verfolgung wäre sehr mühsam (44 Röhren, die Spannungen gehen über unzählige Relais, Steckkontakleisten und Wahlschalter), und würde nur ein Abschätzung des Maximalstroms ergeben. Ich nehme als Maximalstrom den der Regelröhren an.

Grundlagen und Annahmen:
Spannungsverdopplerschaltung ist Einweggleichrichtung (im Prinzip "2 x übereinander", es gelten die Berechnungen für Einweg)
Ich gehe davon aus, daß die Leerlaufspannung an den Elkos (Trafospannung x 1,414) bei ungeheizten Röhren nicht die zulässige Elko- Betriebsspannung überschreiten darf.
Ich gehe davon aus, daß die EC 360 im Spannungsregelröhrenbetrieb den normalern max. Anodenstrom ziehen kann, das sind 200 mA, Ik max in den Grenzdaten wären 250 mA.
Der Betriebsstrom der jeweiligen Wicklung muß natürlich geringer sein, als der Wert der Sicherungen.

1. Wicklung: EIN Lade- C (eine Seite der SVD) 200 µF, 350 V, -> EC360 parallel 1,6 KOhm -> Sieb- C 20 µF/ 450 µF -> Ua = 250 V.
Sicherung 0,8 A
Am Lade- C 185 V, über der SVD 370 V
Angenommener Strom = Ia der EC 360 = 200 mA
Berechnet: Trafo- Effektivspannung 140 V

2. Wicklung: EIN Lade- C (eine Seite der SVD) 100 µF, 350 V, -> EC360 -> Sieb- C 50 µF/ 450 µF -> Ua = 450 V.
(Ja, der 450 V- Elko liegt an genau 450 V !)
Sicherung 0,6 A
Am Lade- C 280 V, über der SVD 560 V
Angenommener Strom = Ia der EC 360 = 200 mA
Berechnet: Trafo- Effektivspannung 215 V

3. Wicklung: EIN Lade- C (eine Seite der SVD) 50 µF, 250 V, -> 150 Ohm -> Sieb- C 50 µF/ 450 µF -> Ua = 320 V.
Sicherung 0,2 A
Am Lade- C 160 V, über der SVD 320 V
Geschätzter Strom:70 mA
( 60 mA Anode EL 34, geschätzt 10 mA für Vorröhren)
Berechnet: Trafo- Effektivspannung 120 V

4. Wicklung: Lade- C (normale Einweg, KEINE SVD !) 50 µF, 350 V, -> 2 KOhm -> Sieb- C 50 µF/ 350 µF parallel Glimmstabi 108/30 -> Ua = 108 V stab.
Sicherung 0,1 A
Am Lade- C 183 V
Geschätzter Strom: 40 mA
(30 mA Querstrom der Stabiröhre, plus ein Drittel davon (empfohlenes Verhältnis) = 10 mA die Schaltung, die die stabilisierte Spannung bekommt)
Berechnet: Trafo- Effektivspannung 135 V

Was für mich merkwürdig ist: Die Sicherungen der Wicklung 1 und 2 sind recht hoch bemessen, wenn die EC 360 nur einen max. Ik von 250 mA zuläßt.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Feb 18, 2012 17:08 
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Hat sich erledigt.

Die Rückrechnung mit einem speziellen Programm für den Entwurf von Netzteilen (PSUD) brachte nur gering abweichende Ergebnisse (3 - 5 V Differenz), die Nachrechnung EINER Spannung "zu Fuß" ebenfalls ("Formeln, die man sucht", von K. Streng, Militärverlag der DDR, 1979).
Die Rechnung "zu Fuß" kann ich nicht empfehlen: Hierzu ist die Ermittlung des Stromflußwinkels und des Unsymmetriewinkels Voraussetzung, und dies, sowie die komplette Durchrechnung, ist allerdings der blanke Wahnsinn.

Im Übrigen waren die Angaben für die anzunehmenden Lasten, welche die einzelnen Netzteile zu tragen haben, ja nur grobe Schätzungen, bei denen ich die Maximallast zugrunde legte. Ebenfalls die Daten, über die ich nicht verfügte, und für die ich Schätzwerte verwendete, z. B. die Wicklungswiderstände (= Innenwiderstände).

Bei gleichen Angaben brachten jedenfalls Programme und echte Berechnung nah beieinanderliegende Ergebnisse.

Außerdem: Ich habe per "try and error" rückwarts gerechnet, die Programme gehen ja von einer bekannten Trafospannung aus- ich setzte einfach eine ungefähre Spannung ein, und erhöhte/ erniedrigte diese, bis die Spannung am Ladekondensator den im Schaltplan angegeben Wert hatte.
Nur in der echten Berechnung kann man durch Umstellen der Formel das Ergebnis "richtig bekommen".

Edit: Ich habe an einem Gerät (Graetz 48 GW, der einen größeren Lade- und Sieb- Elko bekam, die berechneten Spannuzngen überprüft, auch hier war nur eine geringe Abweichung feststellbar, wobei ich eine andere Röähre für die Berechnung zugrunde legte (die CY 1 ist in dem Programm nicht enthalten, sowie auch Schätzwerte für nicht bekannte Daten einsetzte.

Wen es interessiert, ich habe die Berechnungsgrundlagen, die Programme, mit denen man sich das ersparen kann, gab ich an.

Edi


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