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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2012 10:01 
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Hallo,

ich greife wegen eines anderen Geräts mal den Turandot - thread thematisch auf.

Ich habe als Langzeitprojekt noch einen Imperial 611T mit 2 x ECL86 herumstehen. Selbiger hat seit jeher das Problem, dass trotz intakter Röhren die 2. Endstufe, d.h. der 2. Lsp kaum Laut abgibt. Daher fristete er bisher ein unrestauriertes Mauerblümchendasein.
http://www.radiomuseum.org/r/imperial_611t_stereo.html

Der Hinweis im Nordmende Turandot - thread in Bezug auf eine schadhafte Lautsprecherbuchse, die den AÜ schädigen kann, ist für mich ein heißer Tipp, den ich bisher noch nicht bedachte.
Der Imperial 611 T hat 2 dieser Buchsen, die wahlweise den jeweiligen Gerätelsp. abschalten können, von denen 1 erkennbar schon mal vor Jahren ersetzt worden sein muss (!).

Soviel zur Vorgeschichte, nun zu meiner Frage:

Das Gerät ist kondensatormäßig in Ordnung, die Röhren geprüft und sogar versuchsweise durch andere ersetzt. Einer der Lsp nach wie vor schwächlich, Lsp aber in Ordnung.
2 getrennte AÜ sind vorhanden, also je einer für jede ECL86. Verdacht, dass der für den leisen Lsp eine Schädigung erfahren hat.

Über Jahrzehnte habe ich diverse Geräte (Sperrmüllfunde) geschlachtet, viele Gebraucht - AÜ auf Lager, aber leider seinerzeit nie gekennzeichnet :cry: .
Mein Röhrenbestand an gebrauchten ECL86 verrät aber, dass auch das eine oder andere mit dieser Röhre bestückte Gerät drunter war.

Wie finde ich einen passenden für die ECL 86, wie muss ich vorgehen?

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2012 12:48 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Wohnort: Braunschweig
Hallo,
aus einem Fundus nicht gekennzeichneter Ausgangstrafos einen passenden zu finden, hat man so gut wie keine Chance, da man nicht herausbekommt für welche Endröhre dieser gedacht war, sofern da keine Typenbezeichnung oder irgendwas anderes was zur Identifizierung nützlich sein könnte draufsteht.
Ein Trafo könnte für eine U- oder E-Röhre gewesen sein, das ist schon ein Unterschied. Auch in der Reihe der E-Röhren kommen verschiedene Röhrentypen zum Einsatz: ECL82, ECL86, EL95 und EL84 oder EL41. Auch da gibt es größere Unterschiede, außer dem Gleichstromwiderstand der Wicklungen kann man nichts messen, und der Ohmwert sagt nicht aus über die Verwendbarkeit.
Ich würde auch immer empfehlen, nur ein Original-Ersatzteil zum entsprechenden Gerät zu verwenden, alles andere paßt ohnehin nicht und macht nur Probleme.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2012 12:55 
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Registriert: Mi Mai 28, 2008 20:52
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Hallo klausw

Dadurch, daß dein Imperial 611 zwei Endstufen hat, kann man Vergleiche anstellen.
Mann könnte die Ausgangsübertrager vertauschen bzw. Umlöten um zu ermitteln ,ob derjenige wirklich kaputt ist. Vorher die Lautsprecher einseitig ablöten und mit einem Ohmmeter die Sekundär-Spulen von den Ausgangsübertragern erst mal Ausgangsseitig durchmessen. Warum bei beiden Endstufen, wegen den Vergleich . Auch beide Röhren (ECL 86 ) ziehen und von Anode Pentode zum anderen Ende ( Plus von der Versorgungsspannung ) die Primärspulen der Ausgangsübertrager durchmessen.

Ich würde einen Oszillographen nehmen und die NF-Stufen mittels eingespeisten Tongenerator ,über die TA Buchse, überprüfen .

MfG. Didi


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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2012 14:43 
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Hallo Klaus,

Es ist in der Tat schwierig, einen AÜ einer Endröhre zuzuweisen. Auf jeden Fall kannst du aber für eine ECL 86 auch einen AÜ für eine EL84 nehmen. Natürlich solltest du vorher den ÄU hinsichtlich der Wicklungen durchmessen, aber ich denke das weißt du ja. So ganz grob kannst du ihn zumindestens primärseitig hinsichtlich des Widerstandes durchmessen. Ob er primärseitig paßt siehst du dann auch der Anoden- und G2-Spannung, die sollte nicht wesentlich von der im Schaltplan angegebenen (oder der der anderen Endstufe) abweichen. Je nachdem wieviele Wicklungen sekundärseitig vorhanden sind einfach mal die durchprobieren, wegen des Klangs, der Masse und der Rückkopplung. Wenn da was falsch angeschlossen ist, pfeift oder brummt es fürchterlich. Gfs. noch über den Kathodenelko angleichen.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2012 20:28 
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die Impedanz der Primärwicklung ist auf den Röhrentyp ausgelegt. Bei der EL84 sind es 5,2K, bei der ECL86 7K. Es gibt mit dem falschen Trafo also eine Fehlanpassung. Ausserdem sind zumindest die Katodenwiderstände anzupassen: EL84: 270 Ohm, ECL86: 170 Ohm.

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Gruß,
Jupp
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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2012 23:58 
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Hallo Jupp,

ich habe auf dem Speicher ein lebenden Beweis dafür stehen, einen Blaupunkt Floren 21350.
Das Stereogerät hat eine Endstufe bei der ein Kanal aus EABC80/EL84 und der andere aus ECL86 besteht. Die Übertrager sind 100% identisch, die Beschaltung der EL84 bzw. der Pentode der ECL86 unterscheidet sich lediglich durch den Kathodenwiderstand der bei der EL84 = 160 Ohm und bei der ECL86 = 180 Ohm beträgt.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Sa Mär 03, 2012 0:16 
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captain.confusion hat geschrieben:
ich habe auf dem Speicher ein lebenden Beweis dafür stehen, einen Blaupunkt Floren 21350.


was soll denn bewiesen werden? Das die Pentoden identisch sind? Verlass dich drauf .. sie sind es nicht. Blaupunkt hat nur etwas zusammengetrickst damit sich die Kanäle symmetrisch verhalten. Vermutlich wird durch die Fehlanpassung die 9W Sprechleistung der ECL auf die 5,7W der EL gedrückt.
Fehlanpassung ist ja nicht verboten, es ist nur nicht optimal.

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Gruß,
Jupp
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BeitragVerfasst: Sa Mär 03, 2012 5:43 
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Dazu noch eine Meinung:

RE: EL 84, Raa 7k oder 5,2k ??
EL84 mit einem Aussenwiderstand von 5,2 Kohm oder 7,0 Kohm.

Als die EL84 1954 als Nachfolger der EL41 in den Markt kam, lief die EL41 als Erstbestückung Type aus.
Die EL84 kann daher in der neuen 12 Watt Einstellung betrieben werden da braucht sie dann Ra = 5,2 Kohm.
Sie kann aber auch , weil so vorgesehen, in einer 9.0Watt Einstellung betrieben werden dazu braucht sie einen Ra =7,0 Kohm
Sie ersetzt ausser einer etwas anderen Heizleistung mit 6,3 V und 0,71 A , zu 6,3 V 0,76 A, voll die EL41

Wenn verlangt, kann ich das auch belegen.
hier: als Anhang
Man spricht dann von einer 9 Watt- oder 12 Watt- Einstellung
ist also frei waehlbar.
Hans M. Knoll 2012_k alias johann


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BeitragVerfasst: Sa Mär 03, 2012 9:36 
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Erstmal :danke: für alle bisherigen Antworten. Ich werde also den Fehler im Gerät gezielt suchen, was noch eine Weile in Anspruch nehmen wird, da mich der "Drahtverhau" schreckt. Den muss ich erst unter Zuhilfenahme des Schaltplans mal entwirren.

@Johann: ja, genau das Gleiche sagt auch meine Franzis-Röhrentabelle aus, in der ich ohnehin schon die Vergleichbarkeit der EL84 /ECL86 studiert hatte. Dies nicht, um auf EL84 umzurüsten, sondern um die Chance zu erhöhen, einen vernünftig passenden AÜ in meinem Fundus zu finden.

Letztlich sehe ich das Ganze pragmatisch: das Gerät läuft, seit ich es besitze, schlecht. Wenn einer der AÜ die Ursache des Ganzen sein sollte, was es festzustellen gilt, dann wird ein intakter, nicht 100%ig stimmiger AÜ immer noch besser funktionieren, als ein geschädigter.

Ergänzend, zum Fehlerbild des Geräts:

das Radio hat an der Rückseite einen Balanceregler, welches ein kleines mittels Schraubenzieher zu betätigendes Drahtpoti ist. Draht man dieses in 1 Richtung, so wird der (von vorne gesehen) linke Lsp sehr laut: der intakte Kanal. Klang, Lautstärke und Empfang sind vorbildlich.
Dreht man es entgegengesetzt, wird der linke Lsp leiser, der rechte jedoch nicht wesentlich laut, d.h. die Gesamtlautstärke wandert in den Keller.

Ich hatte dank der Hilfe eines Forenmitglieds einen Schaltplan erhalten, so dass ich den beschiebenen Drahtverhau um dieses Regelpoti, bei dem sich auch die Buchsen für die externen Lsp. befinden, mal sichten muss.

Die beiden AÜ, ich schrub es oben, sind zwar frei zugänglich, aber auch mit Lötstützpunkten zugeballert, so dass selbst das versuchsweise Umklemmen eine Prozedur wird.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

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BeitragVerfasst: Sa Mär 03, 2012 11:43 
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Beim Ersatz eines Ausgangsübertragers durch einen anderen Typ ist noch etwas anderes zu beachten:

Oft wird die Betriebsspannung an der Anzapfung der nicht symmetrisch geteilten Primärwicklung eingespeist. An einem Ende der Wicklung hängt die Anode der Endstufenröhre, am anderen Ende die Versorgung des Kleinsignalteils. Das dient außer zur Reduzierung der Vormagnetisierung des Übetragers auch zur Brummkompensation und funktioniert nur richtig, wenn die Stromaufnahme des Gerätes und die Daten der Primärwicklung zueinander passen. Ob das bei Deinem Gerät so aufgebaut ist, kann ich mangels Schaltplan nicht sagen.

Bei Stereogeräten wird das Kleinsignalteil dann aus beiden Übertragern parallel versorgt. Bei Ersatz eines Übertragers durch einen anderen Typ muss man ggf. den Wert des Widerstandes an dem einen Ende der Wicklung anpassen, sonst kann es zu Problemen durch ungleichmäßige Aufteilung des Stroms kommen.

Wenn die Primärwicklung keine Anzapfung hat, fällt dieses Problem weg, der Übertrager muss dann aber für die Vormagnetisierung durch den Anodenstrom ausgelegt sein.

Lutz


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