Dampfradioforum

Hallo,

heute ist es eingetroffen: Loewe Opta "Globus" 3651 W, Baujahr müsste 1950 sein
Ich finde es aus mehreren Gründen ein interessantes Objekt, vorallem:
- noch im Vorkriegsdesign mit seitlichen Wellenschalter
- bereits UKW (Flankendemodulation)
- KW-Lupe

Den Loewe habe ich bisher noch nicht getestet, laut Verkäufer "tut sich nichts", wenn man es an die Steckdose anschließt. Was mir bisher aufgefallen ist: Der linke Drehregler an der Front, ich vermute es ist das Lautstärkepoti + Ein/Ausschalter, "dreht durch". Es ist nicht etwa nur ein locker sitzender Knopf, sondern die Achse lässt sich ohne Anschlag drehen. Nun weiß ich nicht so recht, wie ich an die Sache herangehen soll. Bisher habe ich nur einer Philetta eine Kondensatorkur verpasst, wobei das Radio auch vorher schon spielbereit war. Hat vielleicht schon jemand ein solches Loewe Gerät restauriert und dabei Erfahrungen gemacht, die er teilen möchte? Über die Forensuche habe ich dazu keinen Beitrag finden können.
Ansonsten werde ich mir erstmal das durchdrehende Poti genauer ansehen und dann weiter berichten.

Viele Grüße aus Braunschweig
Maik

Hallo Maik,

das Modell hatte ich auch schon einmal hier, habe es aber wegen bescheidener UKW-Empfangsleistung wieder abgegeben und, als sich die Gelegenheit ergab, das größere Geschwistergerät gekauft:

http://www.radiomuseum.org/r/loewe_opta ... 4651w.html

Da ist der Empfang auf UKW für ein Gerät dieses Baujahres ganz ordentlich. Nicht wie bei einem Grundig 495W, aber immerhin.

Das Poti solltest Du komplett ausbauen und mußt es anschließend wahrscheinlich zerlegen. Bei der Bauart sollte das gehen. Ich knacke in einem solchen Fall die Nieten auf und ziehe das Poti nachher mit Schrauben oder Gewindestangen M2 samt passender Muttern wieder zusammen. Sowas gibt´s im Modellbaubedarf. Wenn ich mich richtig erinnere, hängt doch daran auch der Netzschalter ?

Bitte berichte mal über Fortschritte.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Hallo Holger,

danke für den Hinweis mit dem Poti. Das werde ich in den nächsten Tagen mal näher unter die Lupe nehmen und dann hier Bericht erstatten.

Viele Grüße
Maik

Hallo allerseits!
Nun bin ich endlich mal mit dem Loewe weitergekommen. Es hat leider eine Weile gedauert, da ich zwischenzeitlich umgezogen bin und, nachdem der Umzug und die damit verbundenen Arbeiten erledigt waren, erstmal meine Werkstatt einrichten musste. Zum Glück gehören zur Wohnung zwei Bodenräume, von denen ich einen jetzt in den letzten Wochen zweckmäßig zum Arbeiten am Dampfradio hergerichtet habe. Nachdem also die Grundlagen gelegt wurden, habe ich den Loewe wieder vorgeholt und losgelegt. Folgender Zwischenstand:
Wie bereits geschrieben dreht das Lautstärkepoti durch. Auch hängt, wie Holger anmerkte, der Netzschalter mit dran. Ich wollte das Radio zunächst mal auf Funktion testen, bevor ich anfange das Poti zu zerlegen. Zuerst die obligatorische Sichtprüfung: Trafo zeigt augenscheinlich keine Brandspuren, die Widerstände ebenso, die Kondensatoren sehen zumindest optisch nicht schlecht aus, nichts aufgeplatzt oder ausgelaufen. Deshalb habe ich den Netzschalter mal provisorisch überbrückt und hab mir den Netzeingangsteil mit dem Durchgangsprüfer vorgenommen. Es mussten die korridierten Kontakte am Spannungswähler und Sicherungshalter mit dem Glasfaserpinsel bearbeitet werden, um wieder Durchgang vom Netzstecker bis zur Primärseite des Trafos herzustellen. Auch fehlt dem Sicherungshalter leider die nötige Federspannung, um ausreichend an die Sicherung anzudrücken und Kontakt herzustellen. Ich habe mir hier auch erstmal provisorisch beholfen, um genügend Anpressdruck an die Sicherung zu haben. Über eine Vorschaltlampe habe ich das Radio dann zum ersten mal befeuert: 25W Glühlampe brennt schwach und im Radio glimmt die Skalenbeleuchtung, schon mal nicht schlecht. Glühlampe gegen Multimeter getauscht, nächster Versuch: Skalenlämchen brennen, Röhren heizen und aus dem Lautsprecher kommt ein AM-typisches Rauschen; beim Wechsel auf einen anderen Wellenbereich sogar einige Töne. Stromaufnahme: rund 275 mA. Klasse, es ist also noch Leben in der Kiste.
Trotzdem habe ich schnell wieder ausgeschaltet, es sollte ja nur ein erster Test sein. Vielleicht werde ich noch einen etwas längeren Test nachschieben und mal sehen, wie der Empfang auf den verschiedenen Wellen so ist, bevor ich mich an das Zerlegen des Potis mache und mir die Kondensatoren vornehme. Ich berichte mal weiter und werde auch noch ein paar Bilder beisteuern, ich hoffe es interessiert. Zumindest scheint das Gerät hier im Forum noch nicht behandelt worden zu sein.

Viele Grüße
Maik

Hallo Maik,

natürlich interessiert es.

Gruss
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Hallo Maik,
ja!! bitte weiterberichten. Kannst Du Bilder mit einbineden? Immer interessant.
Bevor Du weiter Spannung ans Gerät bringst.. entfernr die drei 5000er Kondensatoren. Einer nach der Sicherung primärseitig gegen Masse, Zwei sekundärseitit vor der AZ41 gegen Masse... Wenn die durchschlagen... gute Nacht Trafo...
Ich freue mich auf einen schönen Bericht!

Beste Grüße,
Jochen

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Sicherung gut, Kabel schlecht!

Hallo,
hier ein kleiner Fortschrittsbericht:

Ich habe die drei 5000pF-Kondensatoren einseitig abgelötet (danke für den Hinweis, Jochen). Dann nochmal vorsichtig Netzspannung angelegt: Auf Mittelwelle empfange ich die zwei Ortssender, auf Langwelle ist ein Sender zu erahnen. Auf KW und UKW Funkstille. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich weder eine LMK noch eine UKW Antenne angeschlossen habe, da ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, eine zu verlegen. Von daher ist auch nicht mehr zu erwarten, schließlich hat das Gerät keine interne Antenne.

Hier nun die versprochenen Bilder (Fortsetzung im nächsten Beitrag):

Und nun die Fortsetzung. Ich bin ab morgen erst mal für ein paar Tage auf Urlaubsreise, danach gehts weiter. Vielleicht bestelle ich heute noch die Kondensatoren, dann sind sie vielleicht schon da, wenn ich zurück komme

Viele Grüße
Maik

Sehr schön, Maik!
Da bekommt man Lust weiter zu lesen!
Ja, die 3 5000er kannste ausser Dienst stellen. Hast du mal gemessen, was die am "kalten" ende durchlassen? Die sind unter Garantie zu einigen Prozentan schlüssig und der arme Netztrafo muss das aufbringen.
Schönen Urlaub und beste Grüße,
Jochen

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Sicherung gut, Kabel schlecht!