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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 17:26 
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Registriert: Do Jun 30, 2011 15:20
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Wohnort: 64753 Brombachtal
Hallo zusammen,

bei dem Gerät brauche ich euere Hilfe. Die Schaltung zu dem Gerät ist in der Schaltplanecke zu finden.
Die Kondensatorkur wurde bereits durchgeführt. Alle Röhren wurden geprüft und sind in Ordnung.

Auf LW, MW und KW empfängt das Gerät einige Sender. Auf UKW dagegen gibt es nur Rauschen. Wenn ich einen Prüfsender (kleiner Multivibrator mit ca. 1 kHz und reichlich Oberwellen) an das Gitter der UKW-Röhre (Rö 1, DC90) anschließe, wird das Signal sauber durchgereicht und ist deutlich im Lautsprecher zu hören.

Folgende Spannungen an den Röhren habe ich gemessen (mit Digitalmultimeter):

Rö1 (DC90), Anode: 78V, Gitter: 0,8V
Rö2 (DF96), Anode: 78V, Gitter 1: 2,5V, Gitter 2: 47V
Rö3 (DK92), Anode: 79V, Gitter 1 2V, Gitter 2: 31 V, Gitter 3: 1,4V, Gitter 4: 56V

Leider sind die Spannungen im Schaltplan nur schwer zu entziffern, was ich jedoch lesen konnte stimmt ziemlich mit den gemessenen Werten überein.

Was könnte die Ursache dafür sein, dass es auf UKW nur rauscht?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß

Peter


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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 18:55 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

der erste Schritt waere fuer mich der Oszillatortest. Dafuer wird ein zweites Radio mit UKw benoetigt.
Hiermit versuchst du,den Oszillator zu empfangen.

Gruss
Oliver

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 19:06 
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Hallo Peter!

Ich würde eine ZF von einem funktionierenden Radio nach dem Tuner einspeisen und sehen, ob wenigstens die ZF geht.

Wenn der Oszillator schwingt (Tipp vom Oliver), würde ich den Fehler in der Vorstufe suchen.
Viele BE dürften das nicht sein...
Antennenanschluss bzw. Einkopplung okay??? Evtl. satter Masseschluss?

Grüße :hello:
-charlie-


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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 19:32 
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Wohnort: 64753 Brombachtal
Ist vielleicht eine Dumme Frage.....

Aber ist es nicht so, dass, wenn es Rauscht, der Oszillator schwingt? Den Test mit dem anderen Radio mache ich noch.

Kann mir jemand sagen, mit welchen Bauteilen der Oszillator in diesem Radio aufgebaut ist? Der Oszillator ist echt noch ne schwäche von mir :oops:


Gruß

Peter


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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 19:58 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7366
Im Plan oberhalb Röhre an der Anode.
Dreko C15, Trimmer C4, Spule L6, C13 und C91 (?).

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 20:11 
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Hi,

dumme Fragen gibt es nicht. (-; Paulchen hat die Bauteile ja benannt. Bitte nur nicht an den Bauteilen rumbiegen oder gar Teile ausloeten, die nicht zweifelsfrei als defekt erkannt wurden.

Erst mal bitte den Test machen. Dann gehts sicher weiter.
Gruss
Oliver

P.S. Stell doch mal den Plan ein. Und ein Foto vom Ukw Tuner.

_________________
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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 20:12 
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Beiträge: 1361
Hallo Peter!

Ich denk, das Rauschen ist kein eindeutiges Kriterium.
Der Oszillator kann auch auf einer anderen Frequenz schwingen ("knapp daneben"), und bei einer gegebenen ZF würde man dann ein anderes Band empfangen. Da der Vorkreis auf einer anderen Frequenz abgestimmt ist, kommt natürlich nichts durch.

Hab grad mal auf den Schaltplan geguckt, es ist eine "selbstschwingende Mischstufe". Es war halt damals so. Begeisterungsstürme kann man da nicht erwarten.

Schau nochmal nach der Oszillatorfrequenz, das ist sehr wichtig, sie müßte so von 98 MHz ... 110 MHz gehen. Leider gehen Radios nur bis 108 MHz, sodass Du das obere Bandende nur ahnen kannst. Das Kofferradio empfängt natürlich nur bis 100 MHz, das war damals so. (ZF 10,7 MHz?)

Wenn der Oszi auf richtigen Frequenzen schwingt, dann ist irgendwo Murks im Vorkreis, ich würde tippen auf Masseschluss (Kondensator, Anliegestelle, abgeschirmtes Kabel) oder Unterbrechung zum Antennenkreis.

Ich denke, wenn man das Steuergitter über einen hochohmigen Widerstand antastet (damit die Schwingungen nicht abreissen), müßte man eine negative Spannung messen (Selbstgleichrichtung an der Gitter - Kathoden - Strecke) wenn der Oszi schwingt. Da weiß man aber noch nicht, wo er schwingt....

Inzwischen Grüße
-charlie-


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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 22:34 
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Zitat aus rm.org:
"Schaub-Lorenz Amigo 56U ist ein Doppelsuper für UKW mit der ZF 10,7MHz und 6,5MHz."

Also keineswegs Standard! Meiner Meinung nach könnte auch etwas im Bereich der zweiten Frequenzumsetzung faul sein.

Dass das Radio bei angeschlossenem "Prüfsender" ein Signal bringt, kann auch daran liegen, dass dieser Multivibrator das ganze Radio mit seinem Frequenzgemisch verseucht. Eine definierte Prüfung ist das aber nicht. Zumal es fraglich ist, ob die Oberschwingungen bis in den UKW-Bereich reichen.

Was den Test des Oszillators betrifft: Ist es sicher, dass dieser bei diesem Gerät 10,7 MHz oberhalb und nicht etwa unterhalb der Empfangsfrequenz schwingt? Letzteres hatte ich schon zweimal bei verschiedenen Radios. Das führt bei dem Test mit dem zweiten Radio leicht zur fälschlichen Annahme, dass der Oszillator nicht schwingt.

Ob ein Gerät auf UKW rauscht, hat nicht direkt etwas mit dem Oszillator zu tun. Es rauscht, wenn die Verstärkung im gesamten Empfangszweig groß genug ist, so dass das in der Schaltung entstehende Rauschen ausreichend verstärkt wird. Dazu bedarf es im Prinzip weder einer Oszillatorschwingung noch einer angeschlossenen Antenne. Allerdings ist das Rauschen im Allgemeinen stärker, wenn der gesamte Signalweg arbeitet. Läuft z.B. der Oszillator nicht, wird es schwächer, arbeitet die Vorstufe nicht, ist es ebenso.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Nov 25, 2012 15:22 
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Beiträge: 1361
Stimmt alles, Lutz!

Das beste wäre, man hätte einen Absorbtionsfrequenzmesser, der das Oszillatorband überstreicht, am besten einen passiv geschalteten Griddipper. Da würde man sehen, ob und wo der Oszillator schwingt.

Was die ZF- Prüfung anlangt, bin ich immer noch der Meinung, ein definiertes Signal einzuprägen, die Empfindlichkeit muss von Stufe zu Stufe (rückwärts) zunehmen. Wo die ZF Frequenzen liegen, müßte der Schaltplan sagen...

Grüße
-charlie-


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BeitragVerfasst: So Nov 25, 2012 16:26 
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Hallo bmpeter,

wechsele mal die DC 90 tausche sie gegen eine neue ungebrauchte aus. Mag sein das auf dem RPG deine Röhre noch gute Werte hatte das sagt aber nichts über das Betriebsverhalten im Gerät aus. ich gehe mal davon aus das in deinem Gerät noch die Erstbestückung von Röhren drin ist. Gerade die DC90 ist eine sehr empfindliche Röhre. Diesen Effekt wie du Ihn beschreibst hatte ich bei einer vielzahl von Kofferradios die mit der DC90 bestückt waren. Die Röhre wies zwar gute Werte noch auf, spielte aber nicht.
Viele Grüße Rembrandt

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...und eine Stimme sprach zu mir ..lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer....


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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2012 12:10 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die ganzen Tipps.

@Rembrandt: Es war tatsächlich die DC90. Nach dem Tausch gegen eine andere hat UKW auf Anhieb funktioniert. Auf dem RPG war die Röhre noch gut im grünen Bereich :haeh:


Bin auch jetzt erst wieder dazugekommen, an dem Radio weiterzumachen.

:danke:

Gruß

Peter


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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2012 12:16 
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Beiträge: 1361
da würde mich wirklich interessieren, was da nun an der Röhre schlecht ist,
man kanns kaum glauben, aber wenn 2 verschiedene Leute sowas festgestellt haben, muß es eine Ursache für dieses Verhalten geben.

Und weiterhin würde das bedeuten, dass eine Prüfung auf dem RPG nicht allzuviel aussagt....
Ähnliche Dinge passieren vielleicht auch bei anderen Röhren.
-charlie-


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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2012 13:14 
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Hallo,

das sind ja gute Nachrichten, dass das Radio wieder auf UKW funktioniert. Wie schon geschrieben der Effekt tritt hauptsächlich bei UKW Tunern auf die mit der DC90 bestückt sind auf. Warum das so ist, kann ich nur mutmaßen. Ich vermute , das sich im laufe von Jahrzehnten sich die Röhre auf eine bestimmte Betriebsspannung"eingebrannt"hat. Weicht diese Spannung dann irgenwann einmal ab-ist Feierabend. Gerade die Batterieröhren sind mit die empfindlichsten Röhren, wobei man die Werte auf dem RPG nur mit Vorsicht genießen kann. Entscheidend ist das Betriebsverhalten im Gerät der jeweiligen Röhre. Wenn dieser Effekt -Rauschen auf UKW- bei Netzbetrieb schon auftritt, da liegen an den Röhren eine Heizspannung von ca. 1,35 bis 1,38 Volt an wäre auf Batteriebetrieb völlig Feierabend gewesen. Denn dann bekommen die Röhren nur eine Heizspannung von ca. 1,22 bis 1,25 Volt.
Gruß Rembrandt

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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2012 16:36 
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Beiträge: 1142
Wohnort: Nordbayern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Rembrandt.

Vielleicht bringt Dir dieser Text etwas Einblick.

Dateianhang:
Die Anschwingsteilheit_v2.pdf
n
johann


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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2012 16:41 
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Registriert: Mo Okt 15, 2012 14:38
Beiträge: 1361
das isses, leuchtet mir total ein... :super:
-charlie-


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