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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 10:27 
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Hallo und fröhliche Weihnachten, liebe Freunde.

Nachdem mein Kaiser UKW-Spezial nun fertig ist, geht es weiter mit dem nächsten Kandidaten auf der Warteliste.
Diesmal steht ein Blaupunkt Toccata in der Werkstatt. Dieses Exemplar stammt aus der gleichen Quelle wie mein Kaiser UKW Spezial.
Ein erster Blick auf das noch verschlossene Gehäuse lässt nichts Gutes ahnen. Ein nachträglich eingebauter Schalter auf der Rückseite und der Stecker des eingebauten UKW-Dipols fehlt und wurde durch Hirschmann-Klemmstecker "ersetzt". Dies lässt nichts Gutes erahnen.
Auf einen Probelauf vorab habe ich daher (wie immer) verzichtet. Dies findet bei mir IMMER erst nach einer ausgiebigen Sichtprüfung statt, sofern diese ohne Auffälligkeiten ist.
Dateianhang:
DSCF6150 Resize³ of.JPG

Dateianhang:
Rückwand offen - Resize of 2.jpg

Ein Blick ins Innere beruhigte mich dann wieder etwas. Der Schalter diente, wie ich erwartete, dazu den eingebauten Lautsprecher abzuschalten. Zuerst fielen mir zwei ziemlich dicke und grobschlächtig eingebaute Elkos auf. Einer hat 220µF/400V, der andere 47µF/250V. Außerdem fand ich noch einen Widerstand mit Farbringcodierung – der dürfte 1951/52 wohl noch nicht existiert haben.
Dateianhang:
DSCF6203 Resize of.JPG

Bei den Originalteilen fielen mehrere Teer-Kondensatoren auf, bei denen die Teerfüllung deutlich geschrumpft ist. Bei einem Exemplar ist ein Teil des äußeren Glasröhrchens weggebrochen und hängt noch am Papier-Etikett.
Dateianhang:
Chassis und Gehäuse von oben Resize of.jpg

Die silbernen Blaupunkt-Kondensatoren möchte ich zunächst mal messen um zu sehen wie deren Qualität ist.
Nach der obligatorischen Reinigung werde ich zunächst offensichtlich defekte Bauteile tauschen und dann den ersten Testlauf durchführen.
Über den weiteren Verlauf werde ich berichten.

Fröhliche Weihnachten.
Gruß,
Daniel


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Daniel


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 12:03 
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Nettes Gerät hast du da erwischt, Daniel! Glückwunsch, schaut richtig hübsch aus das Toccata. Kann man da Türen vor die Schallwand ziehen oder sind diese Griffe an den Seiten der Schallwand nur Deko?
Die Stahkröhre inmitten neuzeitlicher Glasörhren finde ich auch ganz nett!
Zu den silbernen Blaupunkt Kondis: das sind Papierkondensatoren und die sind im allgemeinen eher nicht mehr brauchnar, siehe auch : viewtopic.php?f=24&t=2700&start=0 unter "F".
Ich würde vor Testlauf des Gerätes wenigstens die an höheren Spannungen liegenden Cs dieser Sorte tauschen und die anderen je nach Funktionsfähigkeit des Gerätes.
Viel Erfolg noch mit dem sicher nicht so häufigen Gerät!

Grüße
Frank

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Viele Grüße

Frank


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BeitragVerfasst: Fr Dez 28, 2012 20:23 
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Hallo Frank.

Vielen Dank. Die Blaupunkt-Typen und auch die anderen Verdächtigen werde ich sämtlich tauschen.
Die goldfarbenen Applikationen links und rechts der Schallwand sind nur Verzierung.
Interessant finde ich, daß es eine Art Miniaturausgabe dieses Modells gibt - und zwar das Modell "Romanze".
Zufällig habe ich eine Romanze B520 WPE in meiner Sammlung.
Hier mal ein Bild:
Dateianhang:
Blaupunkt Romanze IMG_0003 Resize of.jpg


Mittlerweile habe ich die Romanze restauriert. Äußerlich sieht sie sehr gut aus. Leider spielt mir die Technik noch einen Streich und will nicht so wie sie soll...

Grüße und guten Rutsch,
Daniel


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BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2012 2:33 
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Hallo Daniel
Da hast Du ein schönes Blaupunkt.
Technisch interessant ,da es wie einige andere Blaupunkt- Typen aus der
Zeit eine Reflex-Schaltung hat.Die Ukw Vorröhre dient gleichzeitig
als Nf Röhre.
Aber sei vorsichtig ,das Gerät hat keine Netztrennung!
Der Trafo ist nur für die Heizung.Anodenspannung kommt direkt über den
Einweg-Gleichrichter aus dem Netz.
Bei dem Romanze übrigens auch.
Grüße von Michael


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BeitragVerfasst: Sa Dez 29, 2012 19:43 
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Hallo.
Ein ähnliches Gerät, ich glaube es ist das Schwester-Model mit U-Röhren, ist gerade in der Bucht zu haben.

http://www.ebay.de/itm/Rohrenradio-Blau ... 2579216058

Nur falls das jemand interessiert... ;-)

Die Allstromtechnik ist für mich noch etwas ungewohnt. Ich hab mich dran gewöhnt, daß hinter der Gleichrichterbrücke alles zwischen "Plus und Minus hängt".
Ich habe gestern abend eine Stunde lang nur Schaltplan mit Chassis verglichen. Dabei ist mir aufgefallen, daß der Ratio-Elko im Schaltplan 2µF haben soll. Eingebaut ist aber ein Siemens mit 4µF. An den Lötstellen lässt sich allerdings keine Nachlötung erkennen. Der Siemens-Typ ist glaube ich auch zeitgenössisch (s. Bild)
Dateianhang:
Ratio-Elko Resize of.jpg

Das Chassis ist auch schon geringfügig verbastelt. Ich habe noch einen Widerstand mit Farbringcodierung gefunden, damit sind's jetzt zwei. Soweit ich aber erkennen kann stimmen die Werte und die Schaltung auch.
Dateianhang:
DSCF6224 Resize of3f.JPG

Ein Blaupukt-Kondensator im Bereich des Spannungswahlschalters scheint deutlich heiß geworden zu sein. Die Folie mit der er überzogen ist ist geschrumpft und sieht verschmolzen aus.
Dateianhang:
DSCF6222 Resize of.JPG

Die Netzantenne werde ich außer Betrieb setzen. Ich kann mich damit einfach nicht anfreunden.
Dann ist mir noch ein Widerstand aufgefallen, der mir wie ein Stellwiderstand vorkommt. Hier mal ein Bild mit Schaltplan-Auszug:
Dateianhang:
Schaltplan-Auszug 1 Resize of.jpg

Wird damit auch eine Art hochgesetzte Masse eingestellt?

Liebe Grüße und guten Rutsch,
Daniel


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Daniel


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BeitragVerfasst: So Dez 30, 2012 17:40 
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ich hab heute auf dem Flohmarkt Ballett getanzt :-)

Blaupukt Ballett 20010

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Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Dez 30, 2012 21:27 
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Huii. Vielleicht zu Toccata und Fuge ;-)

Hallo Jupp.
Das sieht mir nach den frühen 60ern aus.
Sind das Risse auf der Oberseite?

Schöne Grüße und ein alles Gute für's neue Jahr
:hello:
Daniel

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BeitragVerfasst: So Dez 30, 2012 21:47 
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genau, die Oberfläche ist etwas rissig. Und 2 kleine Ausbrüche an den Ecken. Spielt aber klasse!

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Jupp
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BeitragVerfasst: Fr Jan 04, 2013 19:57 
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Mühsam ernährt sich...

Nachdem ich jetzt gefühlte siebenundfünzigmal den Schaltplan mit der Schaltung verglichen habe und einfach nicht durchblickte habe ich heute den Geistesblitz gehabt. :D
Dateianhang:
Schaltplan-Auszug 2 Resize of.jpg


Der jetzt bunt markierte Widerstand ist ein Drahtwiderstand, um den eine Art Schelle gelegt ist. Die Schelle soll so positioniert werden, daß sich von der Schelle zum einen (gelb schraffierten) Ende des Widerstands ein Wert von 40 Ohm und zum andern Ende (grün schraffiert) ein Widerstand von 210 Ohm ergibt. Dies ist auch im Schaltplan so eingetragen.
Links des im Bild violett schraffierten Bereichs sieht man (im Vordergrund unscharf) einen weiteren Widerstand, der parallel zur Schelle und dem gelb schraffierten, also dem 40 Ohm-Bereich, verlötet ist. Im Schaltplan habe ich ihn schwarz skizziert und als "Rx" bezeichnet. Nachdem ich ihn testweise entfernt hatte stellte ich fest, daß der 40Ohm-Bereich des Stellwiderstands hochohmig, also durchgebrannt, war. Rx sollte also den 40Ohm Bereich ersetzen, war allerdings ein 25 Ohm Widerstand. Die Arbeit war aber so sorgfältig ausgeführt, daß man dies auf den ersten Blick für original halten könnte.
Das war allerdings nicht mein Hauptproblem. Die Stelle an der ich nicht weiterkam war der Lötstützpunkt am stillgelegten Schraub-Elko, direkt neben dem Stellwiderstand. Ich dachte, der Lötstützpunkt hätte Verbindung mit dem Chassis. Ich suchte im Schaltplan nach dem entsprechenden Hinweis, fand aber nichts. Die Verwirrung entsteht hauptsächlich durch drei Drähte, deren Enden in der Luft hängen. Einer ist blank und war lose um den Plus-Pol des einen 47(50)µF-Kondensators gewickelt. Der zweite lässt sich optisch nirgends zuordnen und der dritte ist auch offen und rot isoliert.
Aus dem Schaltplan konnte ich aber ersehen, daß in dem Bereich ein Elko sein müsste, der aber im ganzen Chassis nicht zu finden ist. Zwei der Drähte führen genau zu den Knotenpunkten an denen der Elko dranhängen soll.

Zwischenfazit:
Wenn sich Reparaturversuche zeigen, ist es Ratsam den Schaltplan mit dem Chassis abzugleichen. Dies bestätigt auch meine Erfahrung mit dem Kaiser UKW-Spezial, an dem auch Modifikationen zur preiswerten (schnell-)Reparatur durchgeführt wurden.
Das Chassis ist nicht direkt mit der Netzschnur verbunden. Zwischen dem Neutralleiter und dem Chassis liegen 40 Ohm - was im Berührungsfall nicht helfen wird!

Es geht weiter. Über die nächsten Resultate werde ich berichten.

Viele Grüße,
Daniel.


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BeitragVerfasst: Sa Jan 05, 2013 9:28 
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Hi,

das scheint eine halbautomatische Gittervorspannungserzeugung zu sein. Der Spannungsfall an deinem Rx wird durch den Kathodenstrom der EL erzeugt. Dieser Spannugsfall wird verwendet um den Arbeitspunkt der Roehren ein zu stellen. Die Spannung muesste gegen die Kathoden der Roehren ein negatives Vorzeichen haben.
Bei deinem Geraet wird diese Spannung wohl nur fuer den ZF-Verstaerker und NF Vorstufe verwendet, weil die EL ihren eigenen Kathodenwiderstand hat (automatische Gittervorspannung).
Da dein Widerstand im Orginal eine Schelle hat, kann damit der Arbeitspumkt der Roehren eingestellt werden. Koente interessant sein, wenn die EL schlapp ist.
Ergo die 20 Ohm koennen passen, wenn der Arbeitspunkt der Nf Vorstufe und des Zf Verstaerkers stimmem.

Gruss
Oliver

PS: Daher sind die Elkos im Netzteil auch nicht mit dem Chassis kontaktiert

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Sa Jan 05, 2013 11:53 
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Hallo Oliver.
Zur Sicherheit, und um Fehler besser zu finden, auch nach längerer Pause, musste ich mir ein (eigenes?) System ausdenken um den Überblick zu behalten. :-?
:idea: Ich fasste den Entschluß, alle Kondensatoren und Widerstände im Schaltplan durchzunummerieren. Dazu habe ich als Erstes den Schaltplan in einzelne Bereiche aufgeteilt. Die Übergänge der Bereiche stellten die Koppelkondensatoren dar, oder andere Bauteile, die die folgende Stufe mit Signalen beliefern. So entstanden sechs Bereiche. Man kann sagen jede Röhre samt Umfeld und das Netzteil bilden die Bereiche - aber ich schweife ab ;-)
Dann habe ich ein Foto der Unterseite als Poster (zwei DIN A4 quer) ausgedruckt und die Bauteile, die ich gerade überprüfe mit den Nummern aus dem Schaltplan versehen. Das macht die Kontrolle deutlich einfacher und ich weiß, wo ich war ;-)
Beim Vergleich von Chassis mit Schaltplan ist mir aufgefallen, daß ein 5k gegen einen 1k Widertstand ersetzt wurde.
Dateianhang:
Schaltplan-Auszug 3 Resize of.jpg

Jetzt kann endlich die Kondensator-Kur beginnen :D . Bei einigen Teerkondensatoren fallen die Teerstopfen lose in den Röhrchen herum :roll: .
Die Modifikationen werde ich zunächst mal rückgängig machen (sind ja dokumentiert), sie scheinen eher improvisiert zu sein (siehe meinen Beitrag Kaiser UKW Spezial).
Bis jetzt sind mir sonst keine Fallen untergekommen. :)

Gruß,
Daniel.


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BeitragVerfasst: Mo Jan 07, 2013 0:15 
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Technische Hürde zu 90% genommen!

Hallo.
Nachdem ich sämtliche bösen Kondensatorkandidaten getauscht habe (alles was Teer hat und die Blaupunkt-Typen), einige hatten 1,5-2-fache Kapazität, habe ich den fehlenden Elko eingebaut, den Gittervorspannungsteiler wieder auf Schaltplankonforme Werte gebracht und den einen 1kOHm-Widerstand mit Ringcodierung gegen einen 5kOhm Widerstand, wie im Schaltplan angegeben, ersetzt.
Nun Spielt das Gerät wieder auf allen Wellenbereichen. Der Klang ist für ein Gerät mit nur einem Lautsprecher ganz gut. Allerdings gibt's im UKW-Bereich noch ein kleines Problem. Auf einer Frequenz ziemlich in der Mitte ertönt ein Heulen oder Schreien ;-). Sonst ist der Empfang mit je 50cm Draht an jeder Buchse (nur Testweise und am Trenntrafo) ganz gut.
Ein leichtes 50Hz brummen stellt sich ein, auf allen Bändern und TA, fällt aber im Normalbetrieb nicht auf. Das Chassis ist aber auch noch nicht im Gehäuse eingebaut, sondern absolviert seinen Testlauf auf der Werkbank am Trenntrafo. Vielleicht läßt das Brummen nach Einbau ins Gehäuse (Abschirmung auf der Bodenplatte) nach. Beim Test verwendete ich den Original-Lautsprecher im Gehäuse mit 1,5m Verlängerung.

Zur Zeit bin ich dabei das Gehäuse aufzuarbeiten. Es sind ein paar deutliche Kratzer im Lack. Der Lack ist entlang der Maserung flächendeckend rissig, platzt aber nirgends ab. Nachdem ich die Seitenwände und die Oberseite mit 1500er Nassschleifpapier bearbeitet habe fällt das aber nicht mehr so auf. Danach habe ich die Lackoberfläche mit einer Fett- und Wachsfreien Autopolitur, mit der ich auch auf Hartkunststoffen schon gute Erfahrungen gemacht habe, poliert. Als Abschluß erfolgte noch ein Durchgang mit Renuvell.
Vielleicht wird dies mein Testkandidat für Walnußöl oder Hartöl. Ablaugen und neu lackieren möchte ich das Gehäuse nicht. Ein paar Spuren der Jahre stehen so einem alten Schätzchen ganz gut.

Vielleicht hat jemand eine Idee mit dem Pfeifen auf UKW.
Bin für jede Hilfe dankbar.
Gruß,
Daniel.

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BeitragVerfasst: Di Jan 08, 2013 21:52 
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Hallo Daniel,

dein System mit den Bereichen um die Röhren ist doch gut. Die Röhren sind im Radio immer ein guter Fixpunkt, um Bauteile zu identifizieren.

Ein Heulen, was nur bei UKW an einem bestimmten Skalenbereich auftritt hatte ich auch mal.
Was einfach machbar ist, ist das Überprüfen der Betriebsspannnung und probeweises Tauschen der UKW-Röhren.
Der Grund bei mir war damals, dass der UKW-Tuner durch ein ungebildetes Individuum 'nachgetrimmt' wurde (Ich selbst ca. 15 Jahre vorher :oops: ).
Check doch mal, ob du Spuren von Manipulation an den Kernen bzw. Trimmern findest.


Gruß
Oliver

P.S. Mach das mit dem Wallnuss - ich habe das selbst mit einem rissigen Grundig gemacht - erst mit 1200 Schmirgel gestreichelt, Wallnuss über mehrere Tage und dann poliert - sieht echt Klasse aus. Howto gibt es im Forum vom Schumi geschrieben.

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