Hallo!
Hier seht Ihr das Grundgerät:

In der Mitte zwei Buchsen für Gleichstrom 0-330 V und Wechselstrom 0-250 V. Der Schalter daneben dient zum Umschalten des Stelltrafos. Der hat zwei Wicklungen vom 0-125 und 125-250 V Wechselstrom und dann natürlich auch die entsprechende Gleichspannung von ca. 0-170V und 170-330V.
Wichtig: Der Stelltrafo ist ein Spartrafo und hat keine Netztrennung. Deswegen ist er an der Anodenwicklung des Radiotrafos angeschlossen. So habe ich zwar nur ca. 150 mA, aber das hat bis jetzt immer gereicht.
Die beiden blauen Buchsen rechts sind die 6,3 V Heizspannung.
Das Messgerät geht nur bis 250 V. Das hatte ich noch in der Bastelkiste. Bei mehr als 250 V kann man es mit dem Schalter daneben abschalten und ein Multimeter anschließen.

Von innen. Alles kein Geheimnis. Gleichrichterplatine mit Elko (und zusätzlichem direkt an den Buchsen, der auf der Platine war etwas klein). Das blaue Widerstandbündel am Messgerät dient zur Entladung der Elkos, wenn das Messgerät ausgeschaltet ist, sonst werden die Elkos über das Messgerät entladen.
Die beiden parallelen 5 Watt-Widerstände (je 1 Ohm) reduzieren etwas die Heizspannung. Der andere Widerstand ist für die Leuchtdiode.

Hier das Steckbretchen für die Röhren. Die Anschlussbuchsen sind intern einfach durchgeschleift.
Der Taster und die beiden Buchsen links werden in die G1-Leitung eingeschleift. Mit dem Taster (Öffner) wird ein 500 KOhm Widerstand überbrückt. Er dient zur Vakuumprüfung. Wird er gedrückt, darf sich der Anodenstrom nur minimal ändern. Sonst stimmt was mit dem Vakuum nicht. Dort ist auch ein 1 kOhm Widerstand eingeschleift. Dieser muss immer in der G1-Leitung sein, zur Schwingungsunterdrückung. Die grüne Buchse ist mit den Röhrentöpfchen verbunden.

Hier die Poti- und Widerstandskaskade für die G2-Spannung für das Prüfen von echten Pentoden und Heptoden (z.B. EF85, 89, ECH81). Es sind 10, 22, 47 kOhm und ein Poti von 10 kOhm (jeweils 2 Watt). So kann man an der Prüfspannung über diese Kaskade die G2-Spannung erzeugen, die meistens 100 V beträgt. Je nach Typ und Zustand der Röhre muss man dann mehrere der Widerstände in Reihe schalten. Das hat man nach ein paar Prüfungen raus. Hier kommt dann ein zweites Multimeter zur Anzeige der Spannung zum Einsatz.

Hier noch Messleitungen. Das grüne ist eine Messleitung mit 100 Ohm Widerstand. Mit ihr wird bei Endpentoden das Schirmgitter auf die Prüfspannung gelegt. Der Widerstand dient zur Schwingungsunterdrückung. Zusätzlich ist noch eine Ferritperle verbaut.
Die beiden anderen Leitungen mit den Widerständen dienen zur Anpassung der Heizspannung. Das braucht man, da der Radiotrafo bei schwächerer Belastung bis zu 6,7 Volt bringt. Bei mir sind es Werte von 0,5 / 1 / 1,5 Ohm. Man muss das einfach Nachmessen. Auch hier hat man schnell Erfahrungen gesammelt.

Hier eine Messleitung. Man sollte jeden Zweig, also Anode, G1, G2 mit mindestens einer Ferritperle versehen. Das unterdrückt wirksam ungewünschte Schwingungen.
Meine Farben:
blau = Heizspannung
gelb = G1
grün = G2
rot = Anode
schwarz = Masse und Kathode
Auf das Netzteil habe ich verzichtet. Es sollte klar sein, dass der Plus des Netzteils an Masse/Kathode gelegt wird und der Minus die negative G1 Spannung bildet.
Wichtig ist, dass man die G2-Messleitung immer VOR dem Messgerät für den Anodenstrom anschließt. Sonst mißt man die Summe aus Anodenstrom und G2-Strom.
Was Ihr nun noch braucht sind die Datenblätter und vielleicht noch 2-3 Messleitungen mit 100, 220 und 470 kOhm zum Prüfen von magischen Augen. Diese dienen zum Erzeugen der Anodenspannung bei magischen Augen.
Das Ganze hat zusammen maximal 50 Euro gekostet.
Noch Fragen? Gerne.
Viele Grüße
Frank
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Viele Grüße aus der Pfalz!
Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge
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