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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 6:25 
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Hallo Zusammen,

die schwarze Serie der Reparaturen geht offensichtlich weiter, diesmal in Gestalt eines Saba Freudenstadt 15M.

Zur Vorgeschichte:
Erstmal C-Kur, ebenso Elkos erneuert bis auf Lade- und Ratio-Elko.
Beim ersten Probelauf danach war der rechte Kanal so gut wie tot. Übeltäter war R532 (150k), der war hochohmig und deshalb lag an Pin1 der rechten ECLL800 nur 2V statt 50V an.
Mangels passendem Ersatz vorläufig mit 100k ersetzt.
Danach lebte auch der rechte Kanal wieder, allerdings mit leichtem, aber trotzdem warnehmbaren, lautstärkeunabhängigem Brummen.
Die Spannungen waren alle um ca 40-50V zu niedrig, also den müden Selen-GL durch Si-GL und 47Ohm/5W Widerstand ersetzt.

Gemessen bisher:
ECC83
Pin1 (rechter Kanal) 92V / Soll 85V
Pin6 (linker Kanal) 84,7V / Soll 85V

ECLL800 (linker Kanal)
Pin1 52V / Soll 50V
Pin3 270V / Soll 265V
Pin7 10,5V / Soll 10,5V
Pin8 272V / Soll 265V
Pin9 243V

ECLL800 (rechter Kanal)
Pin1 65V / Soll 50V Abweichung durch 100k statt 150k Vorwiderstand
Pin3 257V / Soll 265V
Pin7 17,5V / Soll 10,5V
Pin8 273V / Soll 265V
Pin9 240V

Die ECLL800 habe ich bereits probeweise untereinander getauscht, der Fehler wandert aber nicht mit.
Auffällig ist die erhöhte Kathodenspannung des rechten Kanal. Die 17,5V liegen aber nur im kalten Zustand an und sinkt dann langsam im laufenden Betrieb. Nach ca 5 Minuten sind es nur noch 14V, nach ca 10 Minuten 13V.
Beim Einschalten im kalten Zustand ist das Brummen rechts nach dem Aufheizen deutlich lauter, und wird innerhalb weniger Sekunden leiser, dennoch deutlich hörbar.

Dann gab es noch einen merkwürdigen Effekt:
Im laufenden Betrieb wurde der Klang plötzlich recht dünn, also Bässe und Lautstärke deutlich leiser.
Ich konnte noch messen, daß die Anodenspannungen der ECLL800 um 10-15V niedriger waren, dann lief die Kiste plötzlich wieder normal.
Seitdem ist das nicht mehr aufgetreten, auch ist es nicht reproduzierbar durch Abklopfen.

Jetzt gehen mir die Ideen aus und ich bin für jeden neuen Denkanstoss dankbar.


LG
Dirk

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 7:10 
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Lieber Dirk!

a) Die Widerstände R 428 und 528 werden gerne hochohmig. Scheinen bei Dir aber noch zu stimmen.
b) die ECC83 ist ein Verdachtskandidat - mal auswechseln gegen Referenzröhre
c) hast Du die abgeschirmten C 408 + 508 auch gewechselt? Ich weiß, man besch. ran
d) überprüfe mal an der ECLL800, bei der die Werte nicht stimmen; das Kathodenaggregat (C + R)
e) überprüfe mal die Gitterspannung an der ECLL800 (0 - leicht im minus-Ber.)

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Mit Röhrengruß
Martin


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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 9:10 
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Hallo Martin,

zu b) die ECC83 hatte ich bereits probeweise getauscht, ohne Änderung
zu c) C408 + 508 sind auch neu, allerdings jetzt keine Abgeschirmten
zu d) beide Kathoden-Elkos sind neu, ebenso der Kathoden-Widerstand der rechten ECLL800 R539
zu e) Zur Gitterspannung, und hier liegt offensichtlich der Hund begraben:
Gitterspannung der linken ECLL800 liegt bei ca 0,96V im kalten Zustand und ca 0,7V nach 5 Minuten
Gitterspannung der rechten ECLL800 liegt bei 3,3V im kalten Zustand und bei ca 6V nach 5 Minuten

So kann das ja auch nicht rund laufen :wut:
Hier erneuert habe ich bereits C415+5515, C416+516 und C417+517

LG
Dirk

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 9:21 
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Bekommst du diese gemessenen Gittervorspannnungswerte auch genauso, wenn du die ECLL gegeneinander tauscht, auch bei denn Kathodenspannungen.
Nicht das eine der ECLL defekt und somit für den Fehler verantwortlich ist.

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harry

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 9:32 
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Wenn Harry´s Verdacht kein Ergebnis bringt, wirst Du im Bereich Koppel-C - Lautstärkeregler - Gitteranschluss
alle C und R überprüfen müssen, um den Schuldigen für Deine +Spannung am Gitter zu finden.

Ich weiß, ist nicht so toll - hilft aber nichts.

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Mit Röhrengruß
Martin


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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 9:43 
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Also, wie im Eingangs-Thread geschrieben, ein Tausch der ECLL800 untereinander verändert die Messwerte nicht.
Von daher kann ich in dem Fall einen Röhrendefekt erstmal ausschließen.....

Die Cs in diesem Bereich sind überwiegend fast alle schon getauscht, bleibt ja nur noch ein Haufen Widerstände :shock:
Gibt es hier vielleicht bekannte Übeltäter?

LG
Dirk

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 9:51 
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Sind die Widerstandswerte der Primärwicklungen der AÜ festgestellt und verglichen worden, nicht das ein Windungsschluss den Fehler verursacht

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harry

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 11:34 
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Jetzt mal Butter bei die Fische....

Beide ECLL herausnehmen. Gerät einschalten, und Gleichspannungen an den Steuergitteranschlüssen der Fassungen messen.
Diese müssen bei Null sein. Wenn nicht, muss da weitergesucht werden. Koppelkondensatoren ablöten, prüfen, ggf alle sonstigen Anschlüsse ablöten, wenn dann immer noch eine Spannung messbar ist, ist die Fassung defekt.
Bei den Pertinaxfassungen von Saba passiert das häufig, wenn Kontaktmittel hineingesprüht wurde. Da hilft dann nur der Austausch der Fassung.

Durch diese Messungen bei entfernten Endröhren werden weitere Folgeschäden durch Überlastung ausgeschlossen.

Ich hoffe, das hilft weiter.

Viele Grüße Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 11:36 
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Hallo,

die pos. Spannung am Gitter der ECLL80 lässt schon vordergründig einen Röhrendefekt vermuten. Ist denn auch bei gezogener ECLL an den Punkten eine pos. Spannung zu messen? - wenn ja, dann sollte die Ursache im Bereich der passiven Bauteile gesucht werden evtl. könnte ein, sich geschickt tarnender aber bösartiger, Kriechstrom (gelegentlich auch innerhalb der Röhrenfassung) das Problem herbeiführen.

Auch die Brummerscheinung ist aufgrund der pos. Gitterspannung (erhöhte Spannung am Katodenwiderstand) und somit erhöhtem Anodenstrom nicht verwunderlich.

Nachsatz: ... nun Henning war mit seinem Beitrag einige nanojahre schneller, vertritt aber im Prinzip die gleiche Meinung.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 13:58 
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Hallo Zusammen,

auch bei gezogenen ECLL800 liegt am Gitter eine positive Spannung an.
Die Fassungen sehen mir aber nicht nach Pertinax, sondern schon nach Kunststoff aus.

LG
Dirk

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 14:14 
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Falls es nicht an der Fassung liegt, kommen nur noch C418 oder C518 bzw. die Ableitwiderstände R437 oder R537 (falls sie unterbrochen sind), in Betracht

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harry

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 15:30 
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Also, C418+518 hatte ich bereits im Rahmen der C-Kur erneuert.
Den R537 habe ich eben einmal probeweise ersetzt, aber auch ohne Änderung.

Die mögliche Ursache Röhrenfassung ist mir nicht ganz klar.
Würde es in dem Fall bedeuten, die Fassung der linken ECLL ist evtl "nur ein bißchen kaputt", da hier ja "nur" ca 1-2V am Gitter anliegen.
Und die Fassung der rechten ECLL wäre "etwas mehr kaputt", da hier um die 6V anliegen.

LG
Dirk

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 15:37 
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Dann löte doch den C und den R von der Fassung ab und messe erneut, sollte immer noch Spannung an der Fassung messbar sein, dann wäre die Fassung eindeutig der Übeltäter

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 15:54 
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Welchen C und R meinst Du jetzt genau?
C518 und R537?

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BeitragVerfasst: Mi Jun 26, 2013 16:18 
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Genau die beiden.

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