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 Betreff des Beitrags: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Fr Sep 05, 2014 13:17 
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Hallo Dampfradiofreunde,

gestern kam der VE301W, den ich in der Bucht ergattert hatte, hier an.
Ich möchte ihn mittelfristig restaurieren und hier darüber berichten.

Bilder folgen auch irgendwann.

Das Gehäuse ist zwar dreckig aber erstaunlich gut erhalten, es hat lediglich auf einer der Seiten ein paar Kratzer. Nach erster vorsichtiger Reinigung mit Wasser und Seife sieht es schon brauchbar aus.

Frage: Womit könnte man Bakelit reinigen um die Art Stockflecken weg zu bekommen?
Ich wollte hier bewusst keine Experimente machen.

Der Lautsprecherstoff ist ebenfalls erstaunlich gut erhalten. Da mache ich erst einmal nichts.
Der Lautsprecher hat kaum Rost und zeigt bei Messung die 2000 Ohm die er haben sollte.
Er sollte also in Ordnung sein.

Das Gerät war als "ohne Funktion" angeboten. Der Einschalter fehlt und da hat jemand schon einmal versucht das Gerät mit einem Japan-Kabel mit Flachstecker wiederzubeleben (Igitt).
Das ließ zunächst nichts Gutes vermuten. Die richtige 500 mA Sicherung war drin und intakt.
Eine Durchgangsmessung des Netztrafos belegt, dass die Primärwicklung wohl 0.k. ist : gut 100 Ohm an der 220V Klemme zum Anfang.
Sekundärseitig scheint auch alles in Ordnung, die Anodenspannungswicklung liegt bei etwa 1,2 kOhm und die Heizwicklungen haben Durchgang. Ich gehe davon aus, dass der Trafo funktionieren dürfte.
An dem sollte es also schon einmal nicht liegen. Uff. :wink:

Dennoch brachte ein Durchgangstest von Anode REN904 nach Heizwicklung RGN354 statt der erwarteten gut 50 kOhm (über Übertragertrafo, 50k, 3k und Anodenwicklung) unendlich.
Befund: der 3 kOhm Drahtwiderstand (Siebwiderstand) hat wohl eine Unterbrechung.
Also muss die Schaltung irgendwann zu viel Strom gezogen haben.


Weiterer Befund: Der 0,1 MOhm Widerstand am Schirmgitter der RES164 ist ebenfalls hochohmig.
Könnte der für die Überlast in Frage kommen?


Weitere Verdächtige wären natürlich alle Kondensatoren von Anodenspannung nach Masse also der 5000p, 60p, sowie der Rückkopplungsdrehko (200p). Der scheint aber ok. beim Durchdrehen zeigt er keinen Masseschluss (mit Multimeter). Auch die anderen scheinen mit Digimulti unverdächtig, das muss aber nichts heißen, es sind alles alte ERO Teerkondensatoren. Das Gerät hat ein gestempeltes "Burnin" Datum von 12. Januar 1935 (den Begriff ab es damals sicher so noch nicht :wink: ).

Was meint ihr: alle Kondensatoren erneuern und tarnen? Wahrscheinlich ja.
Wie bekommt man den Block auf? - da sind sicher auch noch Kandidaten drin.


Ob die Röhren in Ordnung sind, muss ich mal auf meinem alten Röhrenprüfer sehen, mal schauen ob der Sockel für so alte Röhren hat. :wink:
Die RES164 hat einen Aufkleber mit 35%, ist ein wenig dünn, wenn es so ist. Die REN904 wurde am Sockel mit Zweikomponentenkleber geklebt, also eher eine zeitgenössische Reparatur. :wink:

Letztes kleines Problem: von der Achse des mittleren Knopfs zum Abstimmkondensator muss es wohl einmal ein Seil gegeben haben, das fehlt. Hat jemand eine Anleitung oder ein Bild dazu?

grueni


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Fr Sep 05, 2014 13:56 
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Hallo!

>"Frage: Womit könnte man Bakelit reinigen um die Art Stockflecken weg zu bekommen?
Ich wollte hier bewusst keine Experimente machen."
< Ein Bakelit-Gehäuse bekommt man zunächst mit einer milden Seifenlauge wieder sauber. Bitte KEINE Scheuermittel verwenden, sie würden die Oberfläche matt werden lassen, was nicht mehr reversibel ist. Nach dem Trocknen benutze ich ein Feinöl, mit dem das Gehäuse sparsam eingerieben wird. Anfangs je nach Ergebnis ggf. mehrmals wiederholen.

> "Weiterer Befund: Der 0,1 MOhm Widerstand am Schirmgitter der RES164 ist ebenfalls hochohmig.
Könnte der für die Überlast in Frage kommen?"
< Nein, hier ist eine andere Ursache verantwortlich.

> "Was meint ihr: alle Kondensatoren erneuern und tarnen? Wahrscheinlich ja.
Wie bekommt man den Block auf? - da sind sicher auch noch Kandidaten drin."
< Bei den bisher in meiner Werkstatt aufbereiteten Geräten waren definitiv alle diese Kondensatoren unbrauchbar und wurden erneuert. Den Kondensatorblock bekommt man zerlegt, indem man ihn z.B. mit einem Heißluftgebläse allseitig erwärmt. Das lässt die Wachsvergussmasse schmelzen. Man sollte es an einem gut durchlüfteten Ort machen, damit die dabei entstehenden "Düfte" ins Freie entweichen können! An der (hoffentlich vorhandenen, ansonsten selbst anfertigen!) Pertinax-Deckplatte lassen sich bequem neuzeitliche Kondensatoren montieren. Dazu werden die alten Lötanschlüsse wiederverwendet.

> "Letztes kleines Problem: von der Achse des mittleren Knopfs zum Abstimmkondensator muss es wohl einmal ein Seil gegeben haben, das fehlt. Hat jemand eine Anleitung oder ein Bild dazu?"
< Hier handelt es sich um einen Friktionsantrieb ohne Seilchen. Das Problem ist, dass die Skalenscheibe (Material wahrsch. Zelluloid) im Laufe der Jahrzehnte geschrumpft und wellig geworden ist und mit der Antriebsachse nicht mehr im Eingriff ist. Hier sollte der gute alte Spruch "Not macht erfinderisch" angewendet werden :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Fr Sep 05, 2014 21:18 
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Hallo Grueni,

damit die Abstimmscheibe am Drehkondensator zur Welle wieder in Eingriff kommt, könnte ein dünner O-Ring (Dichtringe im Baumarkt) auf der Welle helfen.


Gruß

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Fr Sep 05, 2014 21:40 
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Den Blockkondensator in einen alten Topf mit Wasser geben und langsam gleichmässig erhitzen, die Teervergußmasse wird flüssig und schwimmt auf. Das ganze ist eigentlich eine saubere Sache und stinkt auch nicht so schlimm. Danach das Wasser draussen abkühlen lassen.
Hinterher kann man neue Kondensatoren einfüllen und das ganze wieder mit dem Teer vergiessen.
Mit dem Heißluftfön hab ich total schlechte Erfahrungen gemacht, das hat tagelang richtig gestunken und der Wickel ging auch net raus.

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Viele Grüße
Philipp

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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Fr Sep 05, 2014 22:37 
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Hmm, interessant, Philipp,

mit dem Heißlüfter hatte ich noch nie Probleme und es ging ruck-zuck. Der Block soll ja auch nur erwärmt werden und ned zum Kochen und Qualmen, hehe :mrgreen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 5:20 
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Hallo,

Ich habe zwei dieser VE. Einen Kondensatorblock hab ich im Backofen erwärmt (kann auch ein ausrangierter sein) und dann demontiert. Das Innenleben dann durch aktuelle Kondensatoren ersetzt.
Beim Zweiten hab ich aich den Block mit einem Fön soweit erwärmtl bis er sich zerlegen ließ. Hierzu den Becher an den Schränklaschen auf eine Tischkante klopfen. Dann rutscht das Innenleben nach einigen Schlägen heraus.
Wer Experimente mag kann versuchen die orginalen Wickel einzeln zu demontieren und diese dann in Wachs auskochen. Danach ist der Isolationswiderstand wieder so hoch, dass sie wieder benutzt werden können.
Man wundert sich wie viel Bläschen da hochsteigen bis das Blubbern aufhört.

Gruß
Oliver

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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 7:19 
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Blockkondensatoren habe ich schon auf beide Arten versucht zu öffnen.
Heißes Wasser funktioniert nur wenn die Vergußmasse Wachs ist. Das ist von außen nicht immer zu erkennen. So man dann damit anfängt und muß sich eingestehen das man es mit Teer zu tun, hat ist die Sauerei und der eventuelle Verlust der Beschriftung ein größeres Problem.
Heißluftfön ist seit Jahren mein Favorit. Wie Herbert schon gesagt hat muß und soll das Teer nicht zum Kochen gebracht werden (was zwangsläufig Gestank nach sich zieht!!!) sondern lediglich erwärmt werden, bis das Teer langsam weicher wird und man den Inhalt rausziehen kann.
Das muß eventuell in Etappen geschehen.
Und hier viel besser bebildert und beschrieben. Das sollte eigentlich alle Fragen klären.

http://www.radiomuseum.org/forum/gemein ... enger.html
http://www.radiomuseum.org/forum/blockk ... ieren.html
http://www.radiomuseum.org/forum/block_ ... emens.html

Im RM.org ist dazu noch viel mehr zu finden. Zur Not einfach mal suchen.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 7:38 
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Ha? Kann ich absolut nicht bestätigen, das es niur mit Wachs geht. Bei mir ging der mit Teer vergossene Block super im Wasserbad. Da frickel ich nicht mehr stundenlang mit dem Fon rum.
Aber gut, nicht alle sind gleich, sowohl Block-Kondensatoren, als auch Menschen. :mrgreen:

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Viele Grüße
Philipp

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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 8:08 
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Ja Philipp, die Menschen und damit auch ihre Erfahrungen sind unterschiedlich. Zum Glück (wäre ja schlimm wenn nicht :wink: ).
Blockkondensatoren sind im Inneren unterschiedlich aufgebaut. Es gibt wie hier beim VE die Variante mit Anschlußplatte, dann die mit herausgeführten Drähten und bestimmt noch andere.
Bei denen mit Drähten ist ein Erwärmen mit Wasser nach meiner Erfahrung nicht sehr zielführend. Da ist in der Regel die Vergussmasse Teer. Und beim Teer gibt es Unterschiede. Das eine schmilzt schön gleichmäßig, das andere nur recht schwer. Da kocht man sich tot. Hier ist ein Fön (einstellbar!!) mit Sicherheit die bessere Wahl, da er einfach heißer wird. Die gleichmäßige Erwärmung ist Übungssache.
Hast Du im Inneren nur wenig Teer und mehr Wachs (am Wickel) geht die Sache recht gut mit dem Auskochen.

Solche Beobachtungen kann man auch bei alten Kondensatoren machen, wenn man stilgerecht restaurieren will und tarnt.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 9:39 
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olli0371 hat geschrieben:
Hallo,

[...]
Wer Experimente mag kann versuchen die orginalen Wickel einzeln zu demontieren und diese dann in Wachs auskochen. Danach ist der Isolationswiderstand wieder so hoch, dass sie wieder benutzt werden können.
[...]

Gruß
Oliver


Der Isolationswiderstand, gemessen mit einem herkömmlichen Multimeter bei vielleicht 1,5Volt Messspannung, hat absolut keinerlei qualitative Aussagekraft! Erst eine Messung bei 1,5facher Nennspannung, sowie eine Kapazitäts- und ESR-Messung gibt Aufschluss über die Brauchbarkeit eines Kondensators.

Leider kann man nicht in den Wickel hineinschauen, ohne ihn zu zerstören. Die durch die Feuchtigkeit hervorgerufenen elektrolytischen Prozesse können die Aluminiumfolien soweit zersetzt und aufblühen lassen haben, dass die Zersetzungsprodukte in das hauchdünne Papier eingedrungen sind und die Überschlagsspannung drastisch herab gesetzt ist. Deshalb würde ich niemals solche Kondensatoren wieder verwenden - das Risiko einer durch Überlastung zerstörten Röhre ist mir für die eingesparten 50ct einfach zu hoch!


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 14:02 
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Hallo allerseits,

Zitat:
Der Isolationswiderstand, gemessen mit einem herkömmlichen Multimeter bei vielleicht 1,5Volt Messspannung, hat absolut keinerlei qualitative Aussagekraft! Erst eine Messung bei 1,5facher Nennspannung, sowie eine Kapazitäts- und ESR-Messung gibt Aufschluss über die Brauchbarkeit eines Kondensators.


Da hat der Herbert völlig Recht - die Überprüfung, ob die 'Heilung' erfolg hatte sollte so erfolgen - setzt also ein Isolationsmessgerät und ein Kapazitätsmessgerät voraus.
Funktioniert es, kann man sich an einem orginalen Kondensatorblock erfreuen - Geld sparen kann man damit keinesfalls.

Gruß
Oliver

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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 14:31 
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Na, da habe ich ja doch noch eine Diskussionsrunde losgetreten :wink:
Danke an alle für die Beiträge.

1) Gehäuse.
Das habe ich wieder ganz gut hinbekommen. Zunächst, wie schon geschrieben, mit Wasser und normaler Handseife vorsichtig sauber gemacht. Man liest ja im Netz auch so allerlei, wie man das wieder brauchbar glänzend und sauber bekommt. Autopolitur hatte ich auch, hatte es an unauffälliger Stelle probiert, wird eher matt und ich hatte eine für stumpfere Lacke, also mit Scheueranteilen, das war mir zu gefährlich, wegen der Kratzer.
Herbert hat mich mit seinem "Feinöl" auf eine Idee gebracht, etwas zu probieren, was zufällig eh gerade auf dem Schreibtisch stand - ihr werdet lachen: WD40, die "Universalwaffe" aus dem Autobereich.
Hat prima funktioniert. Die lösenden Anteile darin scheinen den "Siff" zu lösen und die Fettanteile wirken wie Öl. Stelle morgen mal Bilder ein. Mein SD-Kartenleser ist noch in der Urlaubstasche.

2) Antrieb Abstimmkondensator.
@Martin, danke für den Tipp mit dem Gummiring (und Grüße nach Esslingen, wir sind ja nicht weit voneinander weg).
Wie Herbert schon vermutet hat, ist die Zahlenskala zu klein für den Reibungsantrieb, es fehlen etwa 2mm. Das Ganze soll so zwischen zwei ringförmigen Begrenzungen laufen. Die sind aber nicht sehr hoch, wenn ich da einen Gummiring reinmache, dann geht das sicher ständig wieder raus. da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Hat Zeit....

3) Kondensatoren.
Ich habe die alten EROs bisher immer ausgekocht, d.h. in einem alten Marmeladenglas in kochendes Wasser geworfen. Geht gut, aber nur wenn das Wasser richtig heiß ist, zumindest bei den 50er Jahre Teeries. Notfalls eben mehrmals erwärmen. Die Schrift auf den Hülsen hat das eigentlich praktisch immer überlebt. Als Verschlussmasse habe ich dann schwarzen Heißkleber verwendet, sieht aus wie original. Bei den einzelnen Teeries aus dem VE301 werde ich das wieder so machen.

Bei dem Block hatte ich Bedenken, denn das ist doch ein ganz anderes Kaliber mit einer viele größeren Wärmekapazität. Ich bezweifle, ob man da mit heißem Wasser in absehbarer Zeit viel wird. Mir ist auch interessant, dass da offensichtlich Wachs oder Teer als Füllmaterial verwendet wurden. Von Regenieren halte ich da nichts, wenn man das schon aufmacht, dann muss das neu, aber eben wieder gut getarnt. :wink:

4) Röhren.
Die hatte ich gestern auf dem RPG. REN904 (Valvo) sieht zwar aus wie eine krumme Kartoffel, (geklebt) hat aber noch erstaulich gute Werte. Die RGN354 wirkt eher schlapp, könnte aber gerade noch gehen.
Die RES164 scheint, wie erwartet, eher verbraucht. Muss dann mal sehen, ob das noch reicht.
Ein Alltagsradio wird es ohnehin nicht und eine brauchbare Ersatzröhre kostet als NOS schon so um die 70 Euro, das ist mir wahrscheinlich zu viel. Eine "Ersatzrussin" möchte ich da nicht reinmachen, das gehört sich irgendwie nicht, finde ich :wink:

Fotos folgen morgen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: Sa Sep 06, 2014 23:08 
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Guten Abend Grueni,

Ich bin auf Deinen Bericht gespannt. Habe schon selbst paar Erfahrungen an einem VE und zwei DKEs gesammelt.

Noch ein kleiner Tipp: Vom Einölen des Gehäuses außen würde ich dringend abraten, da Öle immer einen Schmierfilm bilden, auf dem der Staub sich schön sammelt. Des Weiteren können unschöne Flecken auf dem LS-Stoff entstehen und es bleiben immer unansehnliche Fingerabdrücke.

Meine Erfahrungen sind, dass besonders matte Gehäuse mit einer Mischung aus Wiener Kalk und Benzin und Watte zu polieren sind. Ein Finish kann mit Autopolitur erfolgen. Matte Stellen entstehen dann, wenn die Politur nicht völlig auspoliert wurde.

Des Weiteren solltest Du für die Reinigung des Quetscher keinerlei Flüssigkeiten verwenden. Für die Reinigung des Chassis geht Fensterputzmittel am besten. Die Röhren am besten nur trocken abwischen.

Liebe Grüße
Holger


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: So Sep 07, 2014 0:03 
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Beiträge: 5838
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Aua!

Die Oberfläche von Bakelit bitte NIEMALS mit abrasiven Polituren bearbeiten, Autopolitur gehört leider dazu! Die Oberfläche wird stumpf und matt, der ursprüngliche Glanz (falls noch vorhanden) ist dahin.

Das leichte Einölen mit Feinöl zieht und bindet nach dem Ablüften nicht mehr Schmutz auf der Oberfläche, als wäre sie unbehandelt.

Meine Erfahrung - seit über 30 Jahren...


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration eines VE301W(alt)
BeitragVerfasst: So Sep 07, 2014 6:47 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2602
Wohnort: Unterfranken-W
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Hallo grueni,

einige Ergänzungen meinerseits:

Zum defekten 3k-Widerstand würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen, denn: die Dinger wurden in der zeitgenössischen Reparaturpraxis schon als leicht unterdimensioniert und damit häufig auftretender Fehler klassifiziert.
Klar, dass ein im Gerät dann noch vorhandener siechender Kondensator den Rest besorgt hat.

Zum Friktionsantrieb: da gibt's die verschiedensten Vorgehensweisen. Dazu verlinke ich mal diesen Beitrag, in dem sich einige Tipps verbergen: http://radio-bastler.de/forum/showthrea ... 211&page=2

Den Trick mit dem Schlag aufs Chassis, was den Drehko so weit absenkt, bis die Friktion wieder "greift", habe ich allerdings selbst noch nicht ausprobiert.

Was die schwache RES164 anbelangt: es muss nicht zwingend eine "Russen"röhre als Ersatz genommen werden. PL95 im Sockel einer ausgemusterten Röhre ginge ja auch, und reversibel ist sowas ja problemlos.


Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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