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BeitragVerfasst: Sa Sep 19, 2015 1:13 
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Liebe Radiofreunde,

zur Zeit beschäftige ich mich mit einem Telefunken Concertino 2194 http://www.radiomuseum.org/r/telefunken ... 194_1.html. Den Schaltplan gibt es hier: http://elektrotanya.com/telefunken_conc ... nload.html
Eine Freundin hat das Radio für ihre Küche bei einem Händler in Villingen in einem „überholten“ Zustand gekauft. Es sieht äußerlich perfekt aus, innerlich waren in der Enstufe die Cs kuriert, aber eben auch nur dort! Und in den 5(!) Sicherungshaltern steckten Exemplare mit sehr phantasievollen Werten....

Fairerweise muß ich aber zugeben, dass das Radio im Testlauf nicht brummte und der Empfang auf UKW war/ist auch völlig OK – im Gegensatz zu einigen Spannungen ab der ersten EF89. „Klar“, dachte ich, Cs wechseln und dann das nächst Projekt. Weit gefehlt, die Eros sind getauscht und das Radio funktioniert immernoch mit den gleichen die Spannungen wie zuvor.
Dateianhang:
Spannungen 1.jpg

Dem nicht genug bleibt die EM84 auch immer einen Spalt offen, was sie dem Nichtverbrauch der Leuchtschicht am Spalt scheinbar auch schon längere Zeit war. Wenn man den (ersetzten, neuen!) 470k überbrückt und die Röhre auf Dauer schließt, sieht man deutlich die hellere Schicht im Spalt
Dateianhang:
EM84 470k gebrückt a.jpg

Bleibt noch zu erwähnen, dass ich C39, 0,01µ an Pin1 der EM84 natürlich ersetzt habe, die Spannung da aber mit -6,5V immer noch zu gering ist. Am Ratioelko zeigt das DMM -21,9V.
Natürlich habe ich auch die EM84, die beiden EF89 und die ECH81 schon mehrfach getauscht aber alles ohne Erfolg.

Außerdem finde ich den wohl orginalen 4700p an PIN3 der ersten EF89 (Röhre 3) nicht im Plan
Dateianhang:
4700p a.jpg

Dateianhang:
SP Ausschnitt Röhre 3 EF89.jpg

Hier (http://www.hupse.eu/radio/frameset.htm? ... ntentFrame) seht ihr die Unterseite eines solchen Gerätes im originalen Zustand. Der silberne 4700p am PIN 3 der ersten EF89 ist in der Bildmitte ganz oben deutlich zu erkennen. Er scheint da wohl hinzugehören. Dennoch, ist das vielleicht einer der Übeltäter? Dabei sieht er so vertrauenerweckend aus. Und er hängt auch noch am PIN1 des „Demodulationskästchens“. Und nebenbei, kann man die Cs von Rosenthal drinn lassen?

Ich weiß jetzt langsam nicht mehr was besser ist: ein Fehler der das Radio an der Funktion hindert oder einer, der da ist, man ihn aber nicht hört, sondern nur im DMM sieht. Letzterer wäre der Freundin ja ziemlich egal, mir aber nicht! :?

Schöne Grüße
Andi

edit: Ich sehe gerade hier (https://www.youtube.com/watch?v=GooXie-bzso) dass auch bei anderen Exemplaren die EM ein bisschen offen bleibt. Ist das bei diesem Gerät so i.O.? Was aber nicht die Spannungen erklären würde...


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BeitragVerfasst: Sa Sep 19, 2015 5:57 
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Moin moin Andi,
die Anoden,- und Steuergitterspannungen am MA sind stark abhängig von der Stärke des Empfangssignal und somit Normal, auch dann sind noch Toleranzgrößen mit einzubeziehen.
Der fragliche C kann drinn bleiben und PIn 3 der EF89 ist die Kathode und die liegt auf Masse.
Somit ist am Concertino alles innerhalb der Toleranz, meine ich.
Erfreue dich also am Röhrenklang und denke immer drann "Holzauge sei wachsam"

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Sa Sep 19, 2015 6:11 
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Die Kathode der EF89 ist doch Masse. Und damit ist Dein Pin 3 einfach mal ein Massepunkt. Demnach such mal nicht einen Kondensator an der EF89 sondern am anderen Anschluß. Demnach eventuell C38?
Die Rosenthal sind eher unauffällig zu betrachten. Wichtig ist hier das sie mechanisch iO. sind. In dem Zusammenhang ist der abgebildete linke Rosenthal (4,7nf :mrgreen: ) C36.
Das sind also nicht Deine Problme.
Die EM84 bekommt zuwenig Gitterspannung. Prüfe mal W25/W26 auf Wertigkeit.
Zu den Spannungen. Dein Messgerät hat 50k/V ? Wohl eher nicht. Du misst mit Deinem DVM mit einem Innenwiderstand von etwa 10 MOhm in allen Bereichen. Dadurch belastet Du zB. den PIN 9 der EM84 bei der Messung zu gering. Das hat einen erhöhten Wert zur Folge.
Die EM84 schließt erst bei -22V den Balken. Wie soll das bei -6,5V geschehen?
Da würde ich eher von einem Nachgleich des ZF-Zuges ausgehen, wenn die Bauteilwerte maßhaltig sind.

paulchen

PS.: Ich wühle noch im Plan und Harry war schon da :mrgreen:


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BeitragVerfasst: Sa Sep 19, 2015 6:18 
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Moin Andi,

eabc war schneller, der 4700 passt schon ist C14 im Plan. Mit den Rosenthals hatte ich bisher keien außergewöhnlichen Probleme, ich würde die lassen.
Du schreibst DMM, das kann schon die ein oder andere Abweichung erklären ( Innenwiderstand). Außerdem haben wir eine höhere Netzspannung, was auf Stellung 220 Volt
auch Abweichungen erklärt.

Beste Grüße
Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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BeitragVerfasst: Sa Sep 19, 2015 19:08 
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qekjunior hat geschrieben:
Außerdem finde ich den wohl orginalen 4700p an PIN3 der ersten EF89 (Röhre 3) nicht im Plan


Moin,
wie andere schon gesagt haben, Pin 3 liegt an Masse und ist die Katode. Gezaehlt wird bei Sicht von unten auf die Roehre _im_Uhrzeigersinn_, der erste Stift ist links von der Luecke, wenn diese unten ist.
Du hast andersherum gezaehlt ;-)

Bei der Anzeigeroehre haenge dich nicht so daran fest, dass sie nicht vollstaendig schliesst. Im meiner Erinnerung habe ich das bei Radios selten gesehen, bei Tonbandgeraeten legt man die Roehre gerne so aus, dass sie bei Uebersteuerung auf jeden Fall deutlich ueberlappend schliesst, weil der dann helle Strich in der Mitte besonders auffaellig ist.

73
Peter


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BeitragVerfasst: So Sep 20, 2015 2:28 
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Hallo Zusammen,

oh Mann, das ist mir jetzt aber pei ei einlich :oops: Ich habe nur den C an Pin3 gesehen, gleichwohl auch die Masse an Pin3, aber den einfachen Schluß dass dann Pin3 einfach Masse ist, dazu hat es dann nicht mehr gereicht, Pin3 war eben Pin3...; quasi auf der Zielgeraden zur Salzsäule erstarrt. :shock: Jedenfalls war das ein deutlicher Lerneffekt!

Und das mit den verschiedenen Voltmetern liest man ja hier des öfteren. Ich habe mir auch mal ein historisches Gerät (http://www.alte-messtechnik.de/hub/anal ... avi-ho.htm) besorgt. Aber warum mißt man manchmal mit einem DMM korrekte Werte und manchmal nicht? Ich kann ja nachvollziehen, dass ein unterschiedlicher Innenwiderstand zu unterschiedlichen Ergebnissen führt, verstehe aber nicht, weshalb das eben nur manchmal so ist. :haeh:

Ansonsten arbeite ich eure Vorschläge aber erst morgen ab, jetzt ist es eigentlich schon post-deadline :wink:

Fürs Erste vielen Dank und
Schöne Grüße
Andi

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BeitragVerfasst: So Sep 20, 2015 13:38 
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Hallo Andi,

Zitat: Aber warum misst man manchmal mit einem DMM korrekte Werte und manchmal nicht? Ich kann ja nachvollziehen, dass ein unterschiedlicher Innenwiderstand zu unterschiedlichen Ergebnissen führt, verstehe aber nicht, weshalb das eben nur manchmal so ist.

Antwort:
In den verschiedenen Schaltungswegen fließen sehr unterschiedlich starke Ströme.
Von weniger als 0,1mA z.B. an einem Steuergitter bis hin zu vielleicht 100mA im Netzteil.
Je geringer der fließende Strom umso höher ist der Einfluss des Messgeräte-Innenwiderstandes.
Nach meinen Erfahrungen kann der Messunterschied sogar um die 100V liegen.

Beste Bastlergrüße, Mathias


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BeitragVerfasst: Mo Sep 21, 2015 0:21 
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hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Vorschläge. W25/26 haben die Sollwerte. Aber die Tatsache, dass die EM in der Mitte offensichtlich unverbraucht ist, zeigt ja deutlich, dass dieser Zustand seit längerem so besteht. Im Zusammenhang mit dem Hinweis von Peter und dem Video auf youtube sehe ich den Spalt in Übereinkunft mit der Eigentümerin als original an.

Der C an Pin3 EF89 ist tatsächlich C38 und geht von Pin1 des "Demodulationskästchens" an Masse (Pin3... :oops: ) und das ist somit auch dem Plan entsprechend. Einen ZF-Nachgleich traue ich mir so, ohne weiteres nicht zu, und bei einem fremden Gerät, welches in der Wahrnehmung eines Laien schließlich funktioniert, schon gleich gar nicht. Sowas verschiebe ich auf eines meiner Radios wenn es dann nötig wird.

Schließlich ist auch das manchmal unterschiedliche Ergebnis aufgrund der verschiedenen Ströme an unterschiedlichen Stellen jetzt sogar auch für mich nachvollziehbar. Auch dafür meinen besten Dank. Leider haben meine Messungen mit meinem Analogen VM keine nenneswerten Unterschiede gebracht. Allerdings hat mein Teil auch keine 50k/V, sondern bei 300V lt Beschreibung 10M :( tja, immerhin ein schönes Gerät :wink:

Letzlich nehme ich jetzt den Vorschlag von Harry an und gönne der Eigentümerin die Freude an Ihrem neuen Küchenradio. Das Hozauge bleibt natürlich wachsam :mrgreen:

Schöne Grüße
Andi

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BeitragVerfasst: Mo Sep 21, 2015 9:43 
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Hallo Andi,

vielleicht hilft Dir auch die Erklärung unter viewtopic.php?f=2&t=8682&p=82204&hilit=innenwiderstand#p82204 ein wenig weiter... :wink:


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BeitragVerfasst: Mo Sep 21, 2015 20:19 
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Hallo Andi.
Für mich sieht es auf dem Bild eher aus, dass die EM übersteuert ist. So sah es beim Telefunken M85 bei Tonbandaufnahmen meiner Schwester immer aus!! :-)
Grüße,
Stefan


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BeitragVerfasst: Mo Sep 21, 2015 22:26 
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Moin,
ist es auch, wie dazu beschrieben ist, musste dafuer die Schaltung der Roehre manipuliert werden. Zu Demonstrationszwecken ;-)

73
Peter


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BeitragVerfasst: Di Sep 22, 2015 1:07 
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Hallo Herbert,

Deinen Beitrag in dem Link hatte ich schonmal gelesen aber wegen der Komplexität (ist schließlich Mathe... :wink: ) mir nicht gemerkt. Ich speichere jetzt aber das Lesezeichen mal ab...
danke

Schöne grüße
Andi

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