Hallo Kelvin und andere Interessierte.
Letztlich ist die Frage der "richtigen" oder besser "optimalen" Heizspannung ja mitunter in Diskussionen, die wir hier (und auch anderswo) zu dem Thema schon öfters mal hatten, "Glaubenssache" des einzelnen Foristen, manchmal auch "Herzensangelegenheit".
Es wurde dann oft neben der hier schon erwähnten 5% oder 7 %-Regel auch die 10%-Regel dargelegt, wobei stets darauf hingewiesen wurde, Unterspannung sei auf jeden Fall zu vermeiden.
Ohne jetzt irgendeiner Ansicht das Wort zu reden mache ich es seit Jahren, d.h. seit bei uns an der Steckdose recht konstant 236 Volt anliegen, so, dass ich einen Vorwiderstand vor den Trafo (Wechselstromgerät) schleife. In aller Regel komme ich mit 20 - 50 Ohm, bei einer Belastbarkeit von 3-5W, aus (ich sehe nicht die Notwendigkeit, bei einem Kleinradio dort einen 10 Watt-Widerstand zu verbauen; man kann die erforderliche Belastungsfähigkeit errechnen und das Teil so verbauen, dass es "luftumspült und dennoch kurzschlussicher" ist). Platzprobleme hatte ich bislang keine, selbst in meinem Jotha Liliput (der übrigens satte 7,1 Volt Heizspannung lieferte) hat das bislang gut funktioniert.
Bei der hier gezeigten Musiktruhe ist das etwas anderes, da ist schon ein ordentliches Quantum an Röhren verbaut. Das heißt, hier wäre alleine wegen der 2x EL84 darauf zu achten, dass die Belastbarkeit des Widerstandes nicht zu gering gewählt wird.
Natürlich wird man bei dieser Simpelstmethode (ich bin ein Verfechter der je-einfacher-desto-lieber-Theorie) darauf achten, wie sich die anderen Sekundärspannungen im Gerät verhalten. Hat man z.B. einen schon etwas grenzwertigen Selengleichrichter, so wird man u.U. mittels des Vorwiderstandes, der ja an der genannten Stelle gleichsam auf alle Sekundärspannungen im Gerät wirkt, eine vielleicht etwas zu gering anmutende Anodenspannung messen. Das ist dann aber nur indirekt ein Problem des Vorwiderstandes, sondern zeigt eher, wie es um den Selen steht.
Konkret, und das ist nun mein persönlicher "Glaubenssatz", bemesse ich den Vorwiderstand so, dass die Uh bei 6,2 - 6,6 Volt liegt. Trafo und Röhren, egal wie alt das Gerät ist, haben sich dabei bislang wohl gefühlt. Andersrum kann man sagen, wenn ich von den heute bei mir zu Hause gängigen 235 Volt Netzspannung 10 - 12 Volt mittels des Widerstandes vernichte, dann passt die Chose. Es kommt da nicht auf ein einzlenes Ohm an.
Die Ohmzahl des Widerstandes testet man am einfachsten aus, d.h. man nimmt einen genügend belastbaren Widerstand (z.B. 7 Watt) von z.B. 27 oder 33 oder 47 Ohm und schaltet ihn versuchsweise "vor" den Trafo. Man kann nun messen, wie sich die Spannung ggü. dem Vorher verändert hat und die Sache optimieren, indem man sich an den bestmöglichen Wert heranarbeitet.
Gruß k.
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k. steht für klaus
Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)
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