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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Überarbeitung eines Autoradios von 1958

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BeitragVerfasst: Sa Aug 19, 2017 13:51 
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In den letzten Tagen habe ich mich mit so einem Autoradio beschäftigt:
http://www.radiomuseum.org/r/autovox_ra95.html

Erster Befund: keine Funktion. Kein Wunder, wenn das Pluskabel im Radio abgegammelt ist.

Danach heizten die Röhren, aber sonst nichts. Der Zerhacker arbeitete nicht. An der Zerhackerpatrone hatte schon einmal ein Grobmotoriker gewerkelt, wie massive Beschädigungen am umgebördelten Rand des Alubechers und an der Pertinaxplatte zeigten. Nach einer gründlichen Behandlung der vergammelten Kontakte lief er zu meinem Erstaunen auf Anbieb wieder einwandfrei. Die Gummiteile, in denen die Patrone gelagert wird, musste ich erneuern, sie waren steinhart und teils zerbröselt.

Der Siebelko ist in Ordnung. Anodenspannung war nun da, aber aus dem Lautsprecher kam nichts. In der Fassung der Endröhre war ein Kontakt gebrochen. Diesen zu reparieren war einfacher als die Fassung auszutauschen, weil dieser Bereich des Radios sehr verbaut ist.

Nun arbeitete der NF-Teil. Auch Störgeräusche des Empfängers waren zu hören, aber kein Empfang vorhanden. Der Oszillator lief nicht.

Nachdem ich sämtliche Papierkondensatoren im Gerät ausgetauscht hatte, war kurzzeitig etwas Empfang da, danach blieb das Radio wieder stumm. Der Siebwiderstand war durchgebrochen und hatte die ganze Zeit trotzdem noch einigermaßen Kontakt gegeben. Nach dem Austausch waren die Spannungen in Ordnung und stabiler Empfang da. Allerdings mit mangelhafter Empfindlichkeit, und die Senderwahl ließ sich nur über etwa die Hälfte der Skala bewegen.

Letzteres war wohl auch das Werk des Grobmotorikers. Das Radio hat Variometerabstimmung, das Variometer wird durch eine sehr robust ausgeführte Spindel betätigt, die auf der selben Achse sitzt wie der Senderwahlknopf. Diese Mechanik ist unkaputtbar. Trotzdem war der Mitnehmer um zwei Gänge der Spindel versetzt. Um das zu korrigieren, musste ich den Mitnehmer, der aus einer Gabel aus ca. 2 mm starken Stahlblech besteht, aufbiegen. Der Mitnehmer ist ganz sicher nicht einfach so übergesprungen.

Nach einem Abgleich des Vorkreises war auch die Empfindlichkeit in Ordnung. Für einen sehr sparsam aufgebauten 4-Röhren-6-Kreiser ist sie gar nicht mal so schlecht. Nun noch eine Skalenlampe (12V 3W Sofitte) einbauen, die etwas lädierten Stecker an den Verbindungskabeln zwischen Zerhacker und Empfangsteil überarbeiten und fertig. Schade, dass das Radio heute praktisch keinen Gebrauchswert mehr hat: es hat nur Mittelwelle.

Nachtrag: eine Sache war noch. Der Empfang hörte oberhalb von ca. 1400 kHz auf, weil der Oszillator aussetzte. Ein Widerstand hatte seinen Wert erhöht, dadurch war die Schirmgitterspannung für die HF-Röhren zu klein. Nach Ersatz des Widerstandes ist nun alles in Ordnung.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Aug 20, 2017 8:58 
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Hallo Lutz,

was ich schon mal sagen wollte:
Ich lese mir Deine Reparaturberichte immer gerne durch. Sie sind sachlich und kommen ohne Umschweife zum Thema. Die Reparaturen sind präzise beschrieben und logisch nachvollziehbar. Deine Berichte stoßen mich auf viele interessante Fehlerursachen, auf die ich mangels Erfahrung / Geduld selbst nicht oder erst nach vielen Stunden gekommen wäre. Das hilft auch bei eigenen Fehlersuchen.

Ein dickes Lob! Weiter so! :super:

Gruß, Frank

_________________
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Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.


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BeitragVerfasst: So Aug 20, 2017 11:28 
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Hallo Frank,

danke für die Blumen. :hello:

Hinter so manchem, was sich einfach anhört, steckt auch eine lange Fehlersuche. Bei diesem Radio hielt es sich in Grenzen, weil ich einen Schaltplan hatte. In anderen Fällen, wenn kein Schaltplan aufzutreiben ist und/oder das Gerät sehr verbaut ist, kann es schon einmal passieren, dass für die Suche und Beseitigung eines Fehlers, die in einem kurzen Satz beschrieben wird, einige Abende draufgehen.

Lutz


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