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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Familienzusammenführung per Dampfradio : Saba Lindau W III

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BeitragVerfasst: So Dez 17, 2017 12:55 
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Moin moin,
bleibt dann auch noch zu hoffen, das der Netz Trafo und der Ausgangsübertrager die Feuchtigkeit der winterlichen Garage ohne Schaden d.h. ohne bleibenden Feuchtigkeitseinfluß nach erneuter Inbetriebnahme überstehen.
Ein recht langer Probelauf an der Vorschaltlampe, wäre nach Jahren der Lagerung in einem für, mit Netzspannung betriebenem Radio so ungünstigen Ort, ratsam.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Fr Dez 22, 2017 20:24 
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@Harry. Deine Sorge ist unbegründet! Das Chassis hat kaum Rost. Wenn das Radio wirklich Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen wäre, dann würde man es daran auch merken.

Inzwischen ist die Kondensatorkur abgeschlossen. Es war an manchen Stellen gar nicht so einfach, weil die Kondis an schwierigen Stellen saßen, einer z.B zwischen Lautstärke / Klangpoti und Chassis.

Radio an Vorschaltlampe hochgefahren..... es funktioniert prächtig auf UKW, NF und Klangregelung arbeiten perfekt. :D

Ich hab noch zwei Probleme, bei denen ich für Tipps dankbar bin....

1) - Das kleinere Problem....

Ich habe eine Ersatzschallwand besorgt, um den fleckigen Stoff zu ersetzen. Ist von einem Wildbad wohl ähnliches Baujahr weil des exakt gleiche Stoff! :)
Beim Versuch des Einbaus hab ich aber gesehen, dass es 1 cm weniger hoch ist und dass die Lautsprecherbefestigungsbohrungen an anderen Stellen sind...

Ich muss also den Stoff auf die andere Schallwand umkleben...

Wie haben die das damals gemacht? Tapetenkleister? Sieht mir fast so aus..

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2) - Das größere Problem...

Auf AM hab ich zwar prinzipiell Empfang (insbesondere KW), aber die Sender kommen rein, als ob ich eine Rückkopplungsschaltung hätte, es pfeift auf beiden Flanken! (Antenne nur ein zwei Meter langes Laborkabel)

Also hab ich mal die Spannungen im Gerät und an den ZF-Röhren gemessen..

a) Heizung. 6,6V statt 6,3V - (klar ich weiß... 230V statt 220V) - Gerät hat leider keine 240V Einstellung.
Kann man das so lassen, oder soll ich einen Vorwiderstand einbauen?


b) Spannungen an den Elkos sind ok, weichen praktisch nicht von den Sollwerten ab. (Istwert in Klammer, 1. Angabe AM zweite FM)

Ladeelko: 296V (293V) ; 290V (290V)
Siebelko: 278V (282V) ; 270V (272V)
an 32 Mikrofarad Nachsiebung: 230V (237V) ; 250V (254V)

An ECH 81: Anode Heptodenteil: 226V (230V) ; 193V (211V)
Anode Triodenteil : 95V (96V) in FM ohne Funktion - stimmt ja auch
g2,g4 80V (79V) ; 72V (77V)

Bis hierher sollte alles ok sein....

Aber EF 41 (zweite ZF Röhre)

Anode 203V (215V) ; 190V (205 V) - ist auch noch ok

g2 82V (AM) - startet bei 115V und geht hoch bis 133V !!
64V (FM) - geht hoch bis 81 V


Diese Abweichung scheint mir deutlich zu groß...
Der 80KOhm Widerstand zum Gitter g2 hat (kalt) den geforderten Wert, der 5n Abblockkondensator ist keramisch.

Wenn der Widerstand heiß wird, müsste doch sein Wert eher steigen und die Spannung an g2 sinken, oder mache ich da einen Denkfehler?

Könnte die zu hohe Gitterspannung für das Pfeifproblem verantwortlich sein?


Hab im Moment keinen passenden Widerstand da, könnte den natürlich ersetzen, um ihn als Fehlerquelle auszuschließen.
Ich würde aber gerne verstehen was da passiert. Bin halt nur Physiker und kein Radio- und Fernsehtechniker. :D


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BeitragVerfasst: Fr Dez 22, 2017 22:10 
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Hallo Klaus-Dieter,

zu 1) Es könnte Dir noch passieren, daß von dem "neuen" Stoff oben ein Stück herauslugt, daß bei dem anderen Gerät hinter dem Holz gelegen hat, also neuer aussieht. Das wäre nicht schön, läßt sich aber womöglich nicht vermeiden.

Zum Ankleben von Stoffen habe ich verschiedentlich Sprühkleber genommen. Kritisch sind dabei zwei Dinge: erstmal darf man nicht zu viel aufsprühen, sonst drückt das durch und hat hinterher dunkle Flecken. Tapetenkleister kann es gewesen sein, das habe ich noch nie getestet. Wenn Du durch den Stoff schrauben muß, wo bisher keine Löcher waren, wirst Du mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Drehung der Schraube Fäden aus dem Stoff ziehen. Ich nehme dann immer eine alte Lötspitze, die sich zum Löten nicht mehr eignet und brenne damit das Loch durch den Stoff in die Bohrung, das verbrennt die Fadenenden und man kann problemlos die Schraube durchdrehen. Zweitens ist das Ausrichten des Stoffes durch das Muster ein echtes Geduldsspiel, da heißt es: Nerven behalten. Perfekt bekommt man das selten hin.

zu 2) Das Plus an Heizspannung würde ich ignorieren. Entscheidend ist die Erwärmung des Trafos. Da Saba-Trafos sowieso immer auf Kante genäht sind, ist das ein Problem, wenn keine Umstellung für 240 V vorgesehen ist. Wenn, dann gehören 2 Widerstände primär.

Die höhere Heizspannung ist an sich nicht kritisch, die Röhren vertragen etwas Überheizung ohne Probleme.

Zur Schirmgitterspannung der EF: Womit hast Du gemessen ? Die haben damals regelmäßig die Spannungen für Meßknochen angegeben, die in den Reparaturwerkstätten auch vorrätig waren. Im schlimmsten Falle waren das Multavi 2, deren Innenwiderstand einem Kurzschluß nahekommt 8_)

Wenn Du heute also da mit einem modernden Digitalmultimeter hergehst, bekommst Du immer dann unrealistisch hohe Spannungswerte angezeigt, wenn der Stromfluß gering ist. So wie hier. Könnte also ein Fall von "wer mißt, mißt Mist" sein. Nimm mal einen alten Knochen aus der Physiksammlung Deiner Schule her und wiederhole die Messung damit.

Das Schwinggeräusch: schwer zu sagen. Ein alter Meister, der leider letztes Jahr verstorben ist, nahm einen 1000pF mit hoher Spannungsfestigkeit und lötete den einseitig an Masse. Mit dem anderen Ende tippte er verschiedene Punkte in der Zf an.....ich habe das einige Male beobachtet....probieren geht über studieren....

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Sa Dez 23, 2017 17:16 
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Danke Holger für die Anmerkungen.

ich hatte die Kiste vorhin für eine gute Stunde am Laufen. Der Trafo wird handwarm, will heißen mehr als meine Körpertemperatur aber nicht so, dass ich ihn nicht mehr anfassen könnte. Ohne ein Thermometer zur Hand zu haben würde ich mal sagen 40 - 45° und das ist wohl normal. Dann lass ich das mit der Heizung erst mal so.

Ich hab wegen des Pfeifgeräusches mal die ECH81 einfach auf Verdacht getauscht - ohne Erfolg.
Vielleicht hab ich einfach auch eine viel zu kurze Antenne dran.
Ich habe auch die beiden 0,05 Mikrofarad Kondensatoren nachgemessen (jetzt getarnte Ex-Teeries), die im HF-ZF-Bereich nach Masse gehen, ob ich da etwas Falsches eingebaut hatte . Die Werte sind ok.

Zur Messung: ja klar, ich habe ein modernes Digitalmultimeter verwendet. Ich werde mal so einen alten "Zappelmax" aus der Sammlung holen (die hatte die letzten 10 Jahre sicher keiner in der Hand :) ) und damit mal die Gittervorspannung der EF41 messen. Kann ja bei der Gelegenheit mal den 80k Widerstand durch einen neuen 79k ersetzen und sehen, ob das etwas ändert. (keine Angst ich löte den alten nur einseitig ab und wenn sich nix ändert wieder an).

Das mit dem Schallwandstoff und Tapetenkleister werde ich mal probieren. Es hat bisher immerhin niemand hier sein Veto eingelegt. :D

Danach hat das Radio dann erst mal Ruhe.. Im neuen Jahr geht es weiter und dann gibt es auch wieder Bilder.


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BeitragVerfasst: Mi Jan 03, 2018 10:35 
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Ein gutes Neues Jahr in die Runde...

Den "neuen" Schallwandstoff habe ich jetzt mit Tapetenkleister aufgeklebt. Das geht prima.

Tapetenkleister wie für schwere Raufasertapeten anmachen (also nicht zu dünn)
Mit einem Pinsel vorsichtig und dünn den Stoff einkleistern (bis auf da wo der Lautsprecherausschnitt ist)
Die Schallwand selber auch einkleistern
Den Stoff an der langen Kante bündig ausrichten

Man kann den Stoff dann auch schön in Position ziehen und hat bestimmt eine halbe Stunde dafür Zeit
Ich hatte befürchtet ich müsste den Stoff mit Stecknadeln fixieren bis der Leim trocken ist, das war aber nicht der Fall, das geht ganz prima auch ohne.

Inzwischen wird auch die Schelllack Lackierung des Gehäuses was. Oben und vorne bin ich total zufrieden, an den Seiten nicht so ganz, da hatte ich das Furnier wohl nicht ganz so gut geschliffen.

Man muss aber ohnehin aufpassen, das Furnier ist so dünn, dass ich Angst habe ich bin "durch" wenn ich zuviel wegschleife.
Dass man das ohnehin nur vorsichtig und mit ganz feinem Sandpapier von Hand macht, versteht sich von selber.

Ich denke so in etwa zwei Wochen wird alles wieder zusammen gebaut. Dann gibt es auch Bilder.


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BeitragVerfasst: So Jan 07, 2018 15:42 
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Jetzt hat sich mir doch noch eine Frage gestellt...
Bitte tut was für meinen Lernzuwachs..

Das Radio ist fertig und spielt prima. Bilder stelle ich im Laufe der nächsten Woche ein.
Alle Teerkondensatoren habe ich getauscht, ebenso die Kleinelkos und die Lade-und Siebkondis.
Auf UKW sind keine Wünsche offen.

Was noch drin ist, ist der Doppelkondensator zum Entstören (2 x 5nF) in der Netzleitung..

- Es heißt hier immer : ersatzlos raus.
Bei meinem Graetz ist es aber so Radio hören geht nicht wenn mein Desktop mit Röhrenmonitor läuft

Was könnte man statt dessen als Ersatz zum Entstören einbauen?

- Was würde passieren, wenn das alte Schätzchen drin bleibt? Ist ja vor dem Netztrafo aber ein Pol ist ja an Masse, wirkt
also auf die Sekundärseite zurück.


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BeitragVerfasst: So Jan 07, 2018 15:56 
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Den alten Kondensator drinlassen würde ich auf keinen Fall. Wenn dessen Isolation in einer Hälfte des Doppelkondensators versagt, steht mit 50 %-iger Wahrscheinlichkeit (je nachdem, wie herum der Netzstecker in der Dose steckt) das Chassis unter Netzspannung, und damit auch die Anschlüsse für TA und Zweitlautsprecher. Versagt die Isolation beider Häften, kann es zu einem Brand kommen, zumal der Kondensator ungeschickterweise vor der Netzsicherung sitzt.

Wenn Du ihn ersetzen willst, musst Du Entstörkondensatoren der Klasse Y nehmen.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jan 07, 2018 16:02 
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Ich nehme an, Du meinst die beiden Burschen hier, bei Saba können auch beide in einem Rohr sitzen:

Bild

Naja, wenn die durchschlagen, hast Du das Netz am Chassis. Wenn Du dann ein Metallteil berührst, wirst Du es spüren. Also wirklich, ich nähme die heraus. Ersetzen lassen die sich schon, dafür gibt es die besondere Spezifikation Y2.

https://de.wikipedia.org/wiki/Entstörkondensator

H.

Edit.: Ups, Lutz war schneller. Aber er sagt das ja genauso.

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BeitragVerfasst: Mo Jan 08, 2018 15:49 
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Hallo Lutz, hallo Holger,

je genau die zwei Burschen meine ich, sind bei dem Saba in einem Röhrchen zusammengefasst.
Die hatte ich bei meiner Kondensatorkur nicht beachtet, weil die oben am Trafo sitzen.

Also dann knipse / löte ich die vor der nächsten Inbetriebnahme ab.

Besser ist besser, wobei ich denke, ganz so verhängnisvoll wäre es bei dem Gerät nicht, weil....

1) Wenn es beide Kondis "fetzt" dann ist das ja ein Kurzschluss zwischen Außenleiter und Neutralleiter vor dem Netztrafo, dann müsste der Sicherungsautomat reagieren, ohne dass dem Radio was passiert. Dann ist höchstens das Anschlusskabel kurz geschmort. :)

Der Saba hatte übrigens noch eine dritte (dünne) Leitung im Netzkabel. Leider war an diesem Gerät kein Stecker dran, ich kann aber nur vermuten, dass dieses dritte Kabel von Chassis (da war es angelötet) auf den Schutzleiter am Strecker geht, so hab ich es jetzt mit einer neuen dreiadrigen Leitung gemacht.
Das würde dann doch wohl bedeuten, dass im Falle des Durchschlagens eines Kondensators, der dann zwischen Schutzleiter und Außenleiter liegt, hier der Schutzmechanismus greift. Ist es der Kondensator zwischen Schutzleiter und Neutralleiter dürfte eh nix passieren.

Dass das Chassis so am Außenleiter liegen könnte, wenn ein Kondensator durchschlägt, dürfte so eigentlich gar nicht passieren können.

Ich mach das Teil trotzdem raus.


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BeitragVerfasst: Mo Jan 08, 2018 16:06 
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Einspruch !

Der dritte (dünnere) Draht ist bei den Sabas aus dieser Zeit eine zusätzliche Antenne, die die damals "UKW-Netzantenne" genannt haben, das diente denen sogar als Werbeargument. Wenn Du mein Plandetail nochmal anschaust, siehst Du die ganz rechts auch. Dieser Draht endete im Netzstecker. Durch seine eigene Länge vom Gerät bis zur Steckdose wirkte er als Antenne, zusätzlich ergab sich womöglich auch eine Einkopplung aus dem Lichtnetz. Sein anderes Ende war über einen Bananenstecker mit dem UKW-Antenneneingang verbindbar. Auch das sieht man im Schaltplan.

Bild

Wenn den nun jemand früher einmal auf das Chassis gelegt hatte und Du zusätzlich den im Netzstecker an den Schutzleiter angeklemmt hast, spricht es tatsächlich dafür, daß die beiden Kondis NOCH in Ordnung sind, wenn Dein Sicherungsautomat nicht kommt.

Trotzdem: raus damit.

H.

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BeitragVerfasst: Mo Jan 08, 2018 21:36 
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Das, was in den letzten Posts geschrieben wurde, gilt, wenn der besagte Kondensator schlagartig einen Kurzschluss bekommt. Es gibt aber auch den gar nicht so seltenen Fall, dass die Isolation schleichend immer schlechter wird, so dass durch den Kondensator ein immer größerer Leckstrom fließt, der ihn aufheizt. Da der Kondensator bei diesem Gerät VOR der Sicherung sitzt, kann diese nicht verhindern, dass durch den Kondensator bis zu 16 A fließen, sogar etwas mehr, bis der Sicherungsautomat auslöst. Das entspricht bei der Netzspannung von 230 V einer Leistung von 3,6 kW, die im Kondensator in Wärme umgesetzt wird und diesen in kürzester Zeit in Flammen aufgehen lässt.

In den 70er Jahren gab es viele Fernseher mit einem berüchtigten "gelben" Entstörkondensator von ITT am Netzeingang, der auf genau diese Art eine Reihe von Wohnungsbränden verursacht hat.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Jan 11, 2018 19:06 
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Hallo in die Runde...

keine Angst, den Doppelkondensator habe ich inzwischen ausgebaut. :D

@Holger: Danke für die Aufklärung.
Hab den Schaltplan zwar auch, habe mir das mit der "Netzantenne" aber nicht so genau angesehen.
Es ist in der Tat so: Am Antennen-Steckfeld gibt es einen Einzelstecker, der mit einer weißen Leitung unter das Chassis führt.
Das geht ist an den Netzschalter an einem Stützpunkt und ging dort auf die schon erwähnte, dritte dünnere Leitung im Netzkabel. Es halt also nirgends mit Chassis Kontakt. Ich habe die dritte Ader daher jetzt im Netzstecker "blind" enden lassen.
Ich konnte das nicht rekonstruieren, weil bei dem Gerät das Kabel samt Netzstecker ja abgeschnitten war.

Am Wochenende kommen Bilder.
Ich bin jetzt praktisch fertig, es fehlen noch neue Filzgleiter unten und das Einsetzen der Rückwand.

Das Radio macht Spaß, hat einen guten Klang für ein Gerät mit nur einem Lautsprecher und ist äußerlich ein Schmuckstück geworden.


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BeitragVerfasst: Do Jan 11, 2018 19:20 
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Dass die dritte Ader im Netzstecker bling endet, ist richtig so. Sie darf auf keinen Fall Kontakt mit den anderen Adern bekommen, sonst kann Netzspannung aus dem losen Stecker liegen. Also so kurz abschneiden, dass sie sicher nicht bis zu den Steckerstiften reicht.

Dann mal viel Spaß mit dem Radio.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2018 15:48 
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Hier kommen jetzt ein paar von den versprochenen Bildern..

Das Gehäuse wurde komplett neu mit Streichschelllack von Clou neu gemacht. Anfangs mit Pinsel, später nach Schliff mit Ballen.

Die Schallwand wurde mit einem anderen gebrauchten Schallwandstoff gleichen Typs ersetzt. Die originalen Flecken waren nicht herauszubekommen.

Das Messing wurde gereinigt teilweise mit 600er Schleifpapier behandelt und neu mit Zaponlack versiegelt.

Natürlich wurden alle Teerkondensatoren erneuert, die alten Hüllen mit neuen Kondensatoren befüllt und mit schwarzem Heißkleber wieder verschlossen. Die Kondensatorbecher wurden ebenfalls neu befüllt.

Der Netzschalter war kaputt und wurde erneuert und ein neues braunes Netzkabel eingebaut.

Das Skalenseil wurde ebenfalls erneuert, da das alte gerissen war. Eine Umlenkrolle fehlte, was ich dank Holgers Hilfe retten konnte. Danke noch einmal.

Jetzt ist das Radio wieder ein Schmuckstück, macht mir viel Freude und spielt auf UKW vorzüglich. Selbst das magische Auge (noch original!) hat noch ganz brauchbare Leuchtkraft.

Bild

Bild

Bild

Zum Vergleich hier noch einmal der ursprüngliche Zustand...

Bild

Die inneren "Wangen" waren im Lack so gut erhalten, dass ich hier gar nichts gemacht habe. Der Bereich um die Tasten wurde nur überarbeitet, der Rest des Gehäuses ganz neu lackiert.

Und ganz klar, lieber Lutz, ich habe das Kabel direkt nach der Einführung in den Stecker abgeschnitten. Keine Chance, dass das bis zu den Steckerkontakten kommt. :)


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2018 16:15 
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Wohnort: bei Fulda
Sehr hübsch geworden, Kompliment! Jetzt kann er sich auch wieder im "gepflegten Wohnzimmer" sehen lassen. :super:
Vielleicht noch die besondere Geschichte dieses Radios zusammenschreiben, ausdrucken und im Bilderrahmen über das Gerät hängen! :mrgreen:
Ach so, gibts noch ein Bild vom Innern des Lindau III ? Würd mich mal interessieren.

_________________
Viele Grüße

Frank


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