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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Telefunken Jubilate 9 Klangregelung ohne Funktion

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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2018 11:28 
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Hallo Freunde der glühenden Röhre,

die Jubilate von HAL8500 gibt mittlerweile wieder Lebenszeichen von sich. Der Trafo war tatsächlich defekt. Hab den jetzt mal gegen einen aus einem Saba Triberg 11k genommen. Waren zwar einige mechanische Anpassungen nötig (Reparaturbericht folgt) aber es hat sich gelohnt.

Allerdings ist mir jetzt beim Probelauf aufgefallen das sich beim Klangpoti gar nichts tut. Das wäre sogar zu vernachlässigen, da das Radio angenehm eingestellt ist allerdings würde ich gerne diesen letzten Fehler beseitigen. Wo könnte ich auf Suche gehen ?

Desweiteren finde ich es irgendwie merkwürdig, das nach dem betätigen den Ausschalters (S1) die Skalenbeleuchtung anbleibt. Lt Schaltplan sollte das über S2 laufen aber wo sitzt der ? S3 wäre die Spannungsumschaltung .

Für Aufklärung wäre ich dankbar :wink:

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Gruß Steven :hello:


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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2018 12:32 
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Moin moin Steven,
lt. Schaltplan vom Radiomuseum.org gibt es Netzeingangsseitig den S2 (...wohl falsch Nummeriert, da auf der Abbildung des Tastensatzes, dieser als S1 nummeriert ist) und den Netzspannungswähler S3. D.h. durch Druck auf die AUS Taste wird der Netz Eingang durch S2 (S1) getrennt....evtl. hängt dieser mechan. betätigter Einpoliger Kippschalter.
Die Klangregelung ( 2 Fach) geschient einmal durch das Klang Poti W 22= 500K in Reihe mit dem Kondensator C33 = 10nF/63V gegen Masse auf der Steuergitterseite der EL84 und einmal als SPRACHE Schalter in der Gegenkopplung mittels Überbrückung von W34 und C37.
Diese Bauteile lassen sich doch einfach überprüfen bzw. sind die Kondensatoren, falls Papierwickel C's eh schnell ersetzt.

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harry

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BeitragVerfasst: Fr Nov 30, 2018 17:30 
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Danke Harry für deine ausführliche Erklärung.
Also c37 habe ich auf jeden Fall ersetzt. Der sitzt am AÜ parallel zum W34 , der etwas geschwärzt aussah. Hat aber noch 15.4k soweit ich mich erinnere. Allerdings sollte ich die Sprachtastenfunktion nochmal testen.

Generell sind alle Papierwickels getauscht! Ich würde jetzt nochmal W27 , W28 und wenn ich schon dabei bin W28 prüfen.

Viel mehr kann es eigentlich nicht sein. Ich werde berichten.

Zum S1/S2 Phänomen: Sitzt alles im/am Tastensatz und wenn ich das richtig im Kopf habe (bin noch auf der Arbeit) hat die An/Ausfunktion genau nur 2 Lötfahnen die belegt sind und da geht die 230V Seite rein bzw raus. Aber ich sehe nochmal rein und messe ggf. den Kontakt durch. Schönes Gefummel dort weil da der Trafo in der Nähe sitzt :?

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Gruß Steven :hello:


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BeitragVerfasst: So Dez 02, 2018 7:52 
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Der frühe Vogel hat einen Wecker :mrgreen:

Fehler mit der Klangregelung gefunden. Irgendjemand hatte lang vor mir (Es war sehr viel Staub im Radio) den C33
ersetzt gegen einen eckigen Wima. Allerdings unten an der Platine.

Dateianhang:
20181202_051302.jpg
20181202_051302.jpg [ 96.72 KiB | 5362-mal betrachtet ]


Zu sehen der C26 und genau unten drunter sitzt der C33 . In dem Fall hatte ich diesen schon abgelötet und wieder
nach oben versetzt. Der C26 sitzt jetzt auch wieder oben. Was war los ? Ich hab den C33 bewegt , Drahtbruch genau am Wima :angry:

Beide (C26 / C33) auf ihrem ursprünglichen Platz.
Dateianhang:
20181202_051559.jpg
20181202_051559.jpg [ 79.54 KiB | 5362-mal betrachtet ]


Das Jubilate dudelt mich wieder an :super: und kann jetzt auch Klangeinstellung.

Danke für die Hilfe. Ich hätte mich totgesucht :?

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Gruß Steven :hello:


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BeitragVerfasst: So Dez 23, 2018 21:05 
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Ich hoffe, ich darf dieses Thema nochmal aus der "Versenkung" holen und eine Frage stellen.

Ist denn das Radio noch bei dir @faz? Wenn ja, könntest du mal an der Klangregelung drehen und mir das ungefähre Regelverhalten mitteilen?

Bei meinem Jubilate funktioniert die Klangregelung zwar (der Ton lässt sich tiefer/höher stellen, Sprache-Taste funktioniert ebenfalls), aber das Regelverhalten ist etwas merkwürdig. Ich kann den Regler, wenn er ganz nach links gedreht ist, eine ganze Weile nach rechts drehen, ohne dass sich klangtechnisch etwas tut. Irgendwann kommt man dann an eine Stelle, an der sich der Klang ändert, und dann kann man wieder eine Weile nach rechts drehen (bis zum Anschlag), ohne, dass sich etwas verändert.

Anders beschrieben: Das Poti lässt sich insgesamt um 270 Grad drehen (linker Anschlag - rechter Anschlag). Drehe ich es vom linken Anschlag aus um ca. 160 Grad, tut sich am Ton gar nichts. In den darauf folgenden 40 Grad ändert sich der Ton von dumpf zu hell und in den letzten 70 Grad ändert sich wieder nichts.

Ich hoffe, es ist verständlich beschrieben. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das so richtig ist, ich würde eher erwarten, dass sich der Klang kontinuierlich verändert. Da es aber ein logarithmisches Poti ist, könnte ich mir aber auch vorstellen, dass es so wie bei mir richtig sein könnte...

Es wäre super, wenn du an deinem Gerät mal kurz drehen und mir das Ergebnis mitteilen könntest. Dann wüsste ich, ob bei meinem Gerät noch etwas im Argen liegt.

Vielen Dank und ein frohes Weihnachtsfest und schöne Feiertage!

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BeitragVerfasst: So Dez 23, 2018 21:18 
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Marvin, vermutlich wird dein Poti Kontaktprobleme zwischen Schleifer und der Widerstandsbahn haben, ein gezieltes Einsprühen ins innere des Potis mittels Oszillin T6 könnte das problem lösen

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harry

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BeitragVerfasst: So Dez 23, 2018 21:31 
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Hallo Harry,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe das Poti schon mehrfach zerlegt und auch gereinigt. Frisch gefettet habe ich das Poti auch. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es daran liegt, aber ich werde es morgen einfach nochmal ausprobieren. Versuch macht klug.

Zum Einsprühen muss das Poti ausgebaut und zerlegt werden, da das Poti ansonsten komplett verschlossen ist. Leider haben bei mir die Biegelaschen durch das mehrfache Zerlegen schon ziemlich gelitten, ich hoffe, sie brechen mir nicht ab.

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Zuletzt geändert von TheJukeboxMan am Sa Apr 13, 2019 20:09, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Dez 23, 2018 21:52 
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Hallo Marvin, wenn die abbrechen kannst du auch einen Draht durchfädeln, spannen und dann mit einem kräftigen Lötkolben anlöten. Habe ich schon mehrfach gemacht.
Alfred


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BeitragVerfasst: Mo Dez 24, 2018 7:08 
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Moin moin Marvin,
wenn du es bereits mehrfach gereinigt hast, dann messe einfach mal den Widerstand beim drehen, sollte der Widerstand zwischen dem Schleifer und der rechten und linkem Widerstands Lötöse dabei kontinuierlich, d.h. ruck, frei angezeigt werden, dann wäre das Poti OK.

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BeitragVerfasst: Mo Dez 24, 2018 12:10 
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Nachdem heute morgen noch ein paar Vorbereitungen für Weihnachten getroffen wurden, habe ich mich jetzt nochmal an den Basteltisch gesetzt und ein bisschen gemessen:

- Der Widerstand des Potis ändert sich beim drehen kontinuierlich. Ich habe das Gefühl, dass der Wert am Anfang etwas langsamer ansteigt als gegen Ende. Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte (wie gesagt, es ist nur ein Gefühl, mit der digitalen Anzeige kann man das leider nicht so schön ablesen), denke ich mal, dass es an der logarithmischen Eigenschaft des Potis liegt.
Ich denke, dass das Poti in Ordnung ist.
- C33, W27 und W26 sind werthaltig und in Ordnung. C33 ist ein neuer Folienkondensator.
- Ein Tausch der EL84 gegen eine neue russische Röhre brachte keine Besserung.
- W24 am Lautstärkeregler wies einen Widerstand von 640 Ohm auf (soll: 390 Ohm). Dieser wurde durch einen neuen Widerstand ersetzt. Ich habe das Gefühl, dass der Klangregler jetzt etwas früher anfängt zu reagieren, das Problem besteht aber weiterhin.
- Geöffnet habe ich das Poti bisher noch nicht, wenn das dennoch sinnvoll sein sollte, würde ich es aber trotzdem nochmal probieren.

Meine Idee wäre jetzt noch, über den Tonabnehmer-Anschluss ein Sinus-Signal einzuspeisen und am Lautsprecherausgang ein Oszilloskop anzuschließen. Der Sinus sollte sich dann eigentlich beim drehen des Klangreglers verändern, oder?
Dann könnte man das Problem möglicherweise etwas detaillierter betrachten.

Was mir noch aufgefallen ist: Laut Schaltplan sollte die andere Seite der Widerstandsbahn des Potis an Masse gehen, der Kontakt ist aber komplett jungfräulich, da war noch nie Lötzinn dran. Vielleicht verbinde ich den Kontakt mal mit Masse und versuche es nochmal.

AlfredG hat geschrieben:
wenn die abbrechen kannst du auch einen Draht durchfädeln, spannen und dann mit einem kräftigen Lötkolben anlöten. Habe ich schon mehrfach gemacht.


Danke für den Tipp, das könnte tatsächlich funktionieren. Ich habe hier noch so einen 150W-Brater vom Baumarkt, damit sollte das klappen. Wenn die Biegelaschen brechen, werde ich das mal ausprobieren!

Ein frohes Weihnachtsfest und Gruß

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Zuletzt geändert von TheJukeboxMan am Sa Apr 13, 2019 20:16, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Dez 24, 2018 14:00 
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TheJukeboxMan hat geschrieben:
- Der Widerstand des Potis ändert sich beim drehen kontinuierlich. Ich habe das Gefühl, dass der Wert am Anfang etwas langsamer ansteigt als gegen Ende. Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte (wie gesagt, es ist nur ein Gefühl, mit der digitalen Anzeige kann man das leider nicht so schön ablesen), denke ich mal, dass es an der logarithmischen Eigenschaft des Potis liegt.
Ich denke, dass das Poti in Ordnung ist.

Wenn du die Widerstandsänderung messen kannst und der Widerstand bei einem Anschlag < 1 kΩ wird, scheint das Poti in Ordnung zu sein.
In der Endstellung zur maximalen Höhenabsenkung beginnt die Absenkung der Verstärkung bereits bei ca. 80 Hz (τ = 200 kΩ · 10 nF). Das müsste man sehr deutlich hören.
Die Kennlinie des Widerstandverlaufs sollte etwa logarithmisch sein. Prüfen: In Mittelstellung 450 kΩ (90 % vom Endwert) bzw. 50 kΩ (10 % vom Endwert) wenn man von der anderen Seite misst.

TheJukeboxMan hat geschrieben:
- C33, W27 und W26 sind werthaltig und in Ordnung. C33 ist ein neuer Folienkondensator.
- Ein Tausch der EL84 gegen eine neue russische Röhre brachte keine Besserung.
- W24 am Lautstärkeregler wies einen Widerstand von 640 Ohm auf (soll: 390 Ohm). Dieser wurde durch einen neuen Widerstand ersetzt. Ich habe das Gefühl, dass der Klangregler jetzt etwas früher anfängt zu reagieren, das Problem besteht aber weiterhin.

Ich denke, hier liegt das Problem:
Die Gegenkopplung vom Ausgang (über W33 und W36) überbrückt den Klangregler. Er wird dadurch ziemlich wirkungslos und kannn erst dann wirken, wenn die Verstärkungsreserve der beiden Verstärkerstufen aufgebraucht ist.
Mit 640 Ω war die Gegenkopplung stärker wirksam.

TheJukeboxMan hat geschrieben:
- Geöffnet habe ich das Poti bisher noch nicht, wenn das dennoch sinnvoll sein sollte, würde ich es aber trotzdem nochmal probieren.

Halte ich für nicht nötig, siehe oben.

TheJukeboxMan hat geschrieben:
Meine Idee wäre jetzt noch, über den Tonabnehmer-Anschluss ein Sinus-Signal einzuspeisen und am Lautsprecherausgang ein Oszilloskop anzuschließen. Der Sinus sollte sich dann eigentlich beim drehen des Klangreglers verändern, oder?
Dann könnte man das Problem möglicherweise etwas detaillierter betrachten.

Ja.

TheJukeboxMan hat geschrieben:
Was mir noch aufgefallen ist: Laut Schaltplan sollte die andere Seite der Widerstandsbahn des Potis an Masse gehen, der Kontakt ist aber komplett jungfräulich, da war noch nie Lötzinn dran. Vielleicht verbinde ich den Kontakt mal mit Masse und versuche es nochmal.

Der andere Endkontakt ist bei einem Poti mit gutem Schleiferkontakt nicht nötig. Wenn der Kontakt aber nicht mehr überall gut ist, kann das Poti bedingt durch den Leckstrom von C33 etwas "kratzen". Ich würde die fehlende Verbindung herstellen, auch wenn sie zurzeit nichts ändern wird.

Bernhard


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BeitragVerfasst: Mo Dez 24, 2018 15:12 
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Hallo Bernhard,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Sie hat mir sehr geholfen.

Ich versuche mal, auf alle Punkte einzugehen:

Bernhard W hat geschrieben:
Wenn du die Widerstandsänderung messen kannst und der Widerstand bei einem Anschlag < 1 kΩ wird, scheint das Poti in Ordnung zu sein.
In der Endstellung zur maximalen Höhenabsenkung beginnt die Absenkung der Verstärkung bereits bei ca. 80 Hz (τ = 200 kΩ · 10 nF). Das müsste man sehr deutlich hören.

Ich habe jetzt nicht genau überprüft, ob der Wert auf unter 1kOhm sinkt, im Messbereich 20MOhm zeigt mir das Multimeter aber einen Widerstand von 0 MOhm beim einen Anschlag und beim anderen Anschlag einen Messwert von ca. 0,65 MOhm.
Das sollte hinkommen, ich werde aber nochmal in einem anderen Messbereich nachmessen, ob der Widerstand wirklich <1kOhm liegt.

Wenn die Höhen maximal abgesenkt sind, dann klingt der Ton schon ziemlich dumpf. Im Prinzip funktioniert die Klangregelung ja, ich kann zwischen ganz dumpf und ganz hell alles regeln, aber das Regelverhalten ist eben merkwürdig.

Bernhard W hat geschrieben:
Die Kennlinie des Widerstandverlaufs sollte etwa logarithmisch sein. Prüfen: In Mittelstellung 450 kΩ (90 % vom Endwert) bzw. 50 kΩ (10 % vom Endwert) wenn man von der anderen Seite misst.

Das werde ich auch nochmal genau prüfen, danke für die Erklärung!

Bernhard W hat geschrieben:
Ich denke, hier liegt das Problem:
Die Gegenkopplung vom Ausgang (über W33 und W36) überbrückt den Klangregler. Er wird dadurch ziemlich wirkungslos und kannn erst dann wirken, wenn die Verstärkungsreserve der beiden Verstärkerstufen aufgebraucht ist.
Mit 640 Ω war die Gegenkopplung stärker wirksam.

Ich habe jetzt nochmal alle Widerstände/Kondensatoren in diesem Bereich nachgemessen (im eingebauten Zustand):
- W36 hat einen Widerstand von 1,6kOhm (soll: 1,8kOhm) -> ausbauen, nachmessen und ggf. austauschen
- W31 hat 820 Ohm (soll: 820 Ohm), ist also in Ordnung
- C38 (die Zahl ist schlecht lesbar, ich hoffe, das stimmt so) zeigt auf dem Kapazitätstester 32nF (soll: 0,033 µF = 33nF), sollte also auch passen
- W33 hat 2kOhm (soll: 2,2 kOhm) -> ausbauen, nachmessen, ggf. austauschen

Die folgenden Bauteile musste ich für sinnvolle Messwerte einseitig ablösen:
- C37 zeigt 102nF (soll: 0,1 µF = 100nF), sollte passen
- W34 hat 15,3 kOhm, sollte ebenfalls passen (prozentual ist das ja weniger Abweichung als die 0,2 kOhm bei W36/W33)

Ich überprüfe nochmal W33 und W36 und melde mich dann erneut.

Bernhard W hat geschrieben:
Der andere Endkontakt ist bei einem Poti mit gutem Schleiferkontakt nicht nötig. Wenn der Kontakt aber nicht mehr überall gut ist, kann das Poti bedingt durch den Leckstrom von C33 etwas "kratzen". Ich würde die fehlende Verbindung herstellen, auch wenn sie zurzeit nichts ändern wird.

Das Poti hat einen guten Kontakt und es gibt kein Kratzen, dennoch werde ich, wie von dir empfohlen, die Verbindung herstellen.

Gruß und ein schönes Weihnachtsfest!

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Zuletzt geändert von TheJukeboxMan am Sa Apr 13, 2019 20:09, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Dez 24, 2018 18:57 
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Hat die Stellung des Lautstärkepotis Einfluss auf die Wirkung des Klangreglers und das merkwürdige Kippverhalten mit Hysterese?
Speziell: wird die Klangeinstellungs-Hysterese bei höher eingestelltem Lautstärkepoti geringer?

Wertetoleranzen von ± 20 % vom Nennwert sind üblicherweise unkritisch, bei Potis ist die Toleranz oft noch größer.
Die Werte scheinen bei deinem Gerät in Ordnung zu sein.

Hast du ein Oszilloskop, um ggf. hochfrequentes Schwingen einer Röhre feststellen zu können?

Frohe Weihnachten

Bernhard


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BeitragVerfasst: Di Dez 25, 2018 11:41 
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Gestern hatte ich keine Zeit mehr, um Messungen durchzuführen, aber gerade habe ich mich nochmal an den Basteltisch gesetzt.

Ich habe zuerst das Poti nochmals unter die Lupe genommen:
- Meine Messung aus meinem letzten Beitrag scheint eine Fehlmessung zu sein. Ich erhalte nun einen Widerstand von 0,75 MOhm beim rechten Anschlag anstatt 0,65 MOhm.
- An den Anschlägen liegt der Kleinere der beiden Widerstände unter 1 kOhm, das sollte in Ordnung sein.
- Bei Mittelstellung zeigt das Poti hingegen kein logarithmisches Regelverhalten. Bei Mittelstellung nach Augenmaß (ca. 135 Grad) messe ich auf der einen Seite 0,72 MOhm, auf der anderen Seite hingegen nur ca. 4,7 kOhm.
-> Um auf die von dir genannten 50 kOhm zu kommen, muss ich das Poti um ca. 180-190 Grad drehen. Am anderen Anschluss erhalte ich dann ca. 0,7 MOhm.

Ich habe dazu eine kleine Zeichnung angefertigt, um das Ganze etwas anschaulicher zu machen:

Dateianhang:
IMG_2742.jpg
IMG_2742.jpg [ 157.16 KiB | 5051-mal betrachtet ]


Bernhard W hat geschrieben:
Hat die Stellung des Lautstärkepotis Einfluss auf die Wirkung des Klangreglers und das merkwürdige Kippverhalten mit Hysterese?
Speziell: wird die Klangeinstellungs-Hysterese bei höher eingestelltem Lautstärkepoti geringer?

Wenn ich eine niedrige Lautstärke einstelle, dann habe ich das Gefühl, dass ich das Poti ein wenig weiter drehen muss, bevor der Klang genau so hell wird wie bei einer höheren Lautstärke.
-> Bei höherer Lautstärke greift der Klangregler gefühlsmäßig früher als bei niedrigeren Lautstärken.

Bernhard W hat geschrieben:
Hast du ein Oszilloskop, um ggf. hochfrequentes Schwingen einer Röhre feststellen zu können?

Ja, ich habe ein Oszilloskop und kenne mich grundlegend damit aus. Es handelt sich um ein Hameg HM203-7, ein analoges Oszilloskop ohne Speicherfunktion.
Die Frage wäre, ob die 20MHz des Oszilloskops für das feststellen einer solchen Schwingung ausreichen.

W33 und W36 habe ich noch nicht erneut überprüft, aber ich denke auch, dass das nicht unbedingt nötig ist, da die gemessenen Werte plausibel waren.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass doch etwas mit dem Poti nicht stimmt. Vielleicht sollte ich es doch nochmal ausbauen, nachmessen und erneut mit Oszillin T6 reinigen? Was meinst du?

Danke für deine Hilfe und schöne Feiertage!

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