jupp309 hat geschrieben:
Hat jemand eine Erklärung für den gleichzeitigen Ausfall beider Ausgangsübertrager und gibt es eine Möglichkeit diese Übertrager zu ersetzen. Hat jemand eine Idee.
Moin,
denkbar waere Zweierlei:
Gnadenlose Ueberlastung durch zu hohen Anodenstrom (defekte Koppelkondensatoren) schliesse ich mal aus. Wuerde eher auch zu Isolationsfehlern fuehren.
Dann bleibt nur noch
- Herstellungsfehler durch zu hohen Wickelzug, der irgendwann den unter Zugspannung stehenden Wickeldraht reissen laesst.
- Falsche Materialwahl oder fehlerhaftes Material der Isolierschlaeuche, die ueber die herausgefuehrten Wickedraehte gesteckt wurden (so das erfolgt ist). Wenn man PVC verwendet hat, kann das Material bei Waermebelastung Saeuren abscheiden, die den duennen Draht der Primaerwicklung irgendwann durchfressen.
Wenn man annimmt, dass beide Trafos praktisch zeitgleich hergestellt wurden und gleiche "Lebensbedingungen" hatten, dann waeren die Fehler einigermassen plausibel. Zumal ich mir auch nicht ganz sicher bin, mit welcher Qualitaet man "Plaste&Elaste" in der DDR hergestellt hat, zumal fuer unsichtbare Einsatzzwecke und fuer Konsumgueter bestimmt.
Genaueres wird man nur erfahren, wenn man die Uebertrager zerlegt und abwickelt.
Der Ersatz der Uebertrager ist an sich kein grosses Problem. Geeignet sind alle Uebertrager fuer EL84 und eine Lautsprecherimpedanz von 4-5 Ohm. DDR-Uebertrager haben meist die Besonderheit, dass man vergleichsweise grosse Kerne verwendet hat, westdeutsche Uebertrager wurden da mehr "optimiert" und waren selten groesser als es unbedingt sein musste.
Und noch ganz allgemein fuer Mitleser:
Eine (End-)Pentode, deren Anodenspannung fehlt, aber deren Schirmgitterspannung noch vorhanden ist, ist in Gefahr. Das Schirmgitter uebernimmt den Anodenstromanteil und wird ueberlastet. Die Schirmgitterversorgung der Endpentoden ist auch entsprechend belastbar, schliesslich haengt an dieser Betriebsspannungsleitung in der Regel das gesamte Geraet bis auf die Anode(n) der Endroehre(n).
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Peter