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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 7:23 
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Nach der Widerinbetriebnahme zweier kleinerer Geräte wollte ich schon immer mal was "großes" mit Röhren machen, damit ich meinen MOS-Verstärker trotz 760 "echter" Watt und spiegelgeradem Frequenzgang getrost einmotten kann:
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Dazu fiel mir gestern dieses Othello 58 in die Hände. Die Leistung ist mehr als ausreichend, zumal ich in meiner Studentenbude ohnehin nicht groß aufdrehen kann. Außerdem wiegt es nur knapp mehr als die Hälfte meiner Yamaha :mrgreen:
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Der Verkäufer hatte es schon einmal ausprobiert und berichtet, dass selbst bei voller Lautstärke kaum etwas zu hören sei. Von einer weiteren Demonstration konnte ich ihn abhalten, bei näherem Hinschauen auch einen Grund dafür nennen: Sicherung 4 A..! :roll:

Leider ist, wie man schon sieht, das Furnier besonders an den Kanten reichlich abgestoßen, und oben sieht's auch nicht rosig aus.
Die obere Kante wurde wohl auch schon einmal nachlackiert:
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Ein Lautsprechergitter hängt halb heraus, die Zapfen liegen lose im Gehäuse rum:
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Auch die Zierleiste wirkt bestoßen. Ob daneben mal eine Spange saß?
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Drinnen wartet eine freundliche Überraschung:
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Erstaunlich wenig Staub, alles vollständig. Das Gerät stand angeblich Jahrzehntelang nur herum. Die Durchsicht der Kondensatoren ergibt: bis auf eine kleine Ausnahme sind alle Teeries "in Form" geblieben, tatsächlich ein Standgerät. Es ist wohl alles verbaut, was damals möglich war: WIMAs, EROs, Eroids, Neokons und Styroflex bevölkern das Innere. Wohl aber nicht mehr allzu lang :wink:
Nach Ersatz der Sicherung mit einer passenden spielt das Radio weiterhin, die Sicherung fliegt nicht. PUH! Das magische Auge (EM34) leuchtet noch ganz passabel, bevor ich ihm die Russen auf den Hals hetze werd ich's also erstmal mit ner Kaskade versuchen.
Der Verkäufer hatte jedoch nicht untertrieben: flüs ter leise. Die beiden Seitenlautsprecher geben keinen Ton mehr von sich. Leider lässt sich an ihnen auch kein Durchgang mehr messen - sind das überhaupt Permanent-Dynamische?

Geplant ist die übliche Grundreinigung: Chassis raus, mit Isopropanol und Wattestäbchen reinigen. Gehäuse entstauben und polieren, Schallwand waschen. Leider habe ich mit Holz zu wenig am Hut, sonst würde ich die Neulackierung gern wagen.
Danach kommt die Technik, angefangen mit den Kondensatoren. Inspiriert von einigen Leuten hier möchte ich den Originalzustand möglichst nah erhalten, daher werde ich mal versuchen, die Siebelkos im alten Becher unterzubringen, den neuen Gleichrichter im alten. Wenn ich ganz viel Lust habe, bekommen die neuen Kondis eine Tarnkappe.
Mein Schaltschema (frei von raupenhaus.de) ist leider ziemlich arg komprimiert, so dass sich viele Bauteilwerte nicht ablesen lassen. Könnte mir da vielleicht freundlicherweise jemand aushelfen..?

Wenn etwas spannendes passiert, werde ich natürlich berichten.

Vielen Dank und schöne Grüße,
Christian


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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 8:17 
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Mr. Woodenapple hat geschrieben:
Die beiden Seitenlautsprecher geben keinen Ton mehr von sich. Leider lässt sich an ihnen auch kein Durchgang mehr messen - sind das überhaupt Permanent-Dynamische?


Hallo Christian,

ja schon, die sind von Isophon und haben normalerweise einen Gleichstromwiderstand von um die 5 Ohm. Sollten die wirklich beide kaputt sein ?? Falls das tatsächlich so ist, sieh´Dich bitte im ebay um. Diese Teile sind sehr oft verwendet worden (auch in Musiktruhen) und werden daher nach erfolgten Schlachtungen immer wieder mal angeboten, meist so bis 10 Euro für das Paar. Dafür findest Du also leicht Ersatz.

Das Gerät dürfte, korrekt instandgesetzt, einen sehr guten und kräftigen Klang haben. Die Gegentaktendstufe war auch 1957 noch kein Standard. Nordmende baute neben dem Spitzenmodell "Tannhäuser" auch das zweitgrößte Modell "Othello" damit.

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 9:06 
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Hallo Christian,

den Schaltplan kannst Du von mir bekommen, bitte PN mit Deiner Email-Adresse an mich.

Mich würde es ebenso wundern, wenn die LS defekt sind. Check mal, ob die Verbindung vom 6-Tasten-Klangregister auf das Chassis (Röhrensockel hinter dem AÜ) in Ordnung ist. Ohne diese Verbindung geht nichts.

Ja, über der Zierleiste saß mal eine Spange. Mit viel Glück habe ich vielleicht noch eine in der Bastelecke liegen.

Die nachgemalte Kante, die Du erwähnt hast, ist eine Werkslackierung zum Überdecken der Furnierstöße.
Die groben Macken lassen sich mit Clou Farbstiften in der Farbe "Nussbaum dunkel" etwas kaschieren, die kleinen Risse im Lack kann man mit Wallnussöl fast unsichtbar machen.

Folgende Schritte werden notwendig, falls Du nach der technischen Revision noch Lust dazu hast:
Gehäuse reinigen, danach solange in Möbelpolitur tränken, bis das Furnier farblich wieder angeglichen ist (kann länger dauern), nach dieser Politurspülung etwa eine Woche durchtrocknen lassen.
Handelsübliches Wallnussöl (Lebensmittelmarkt) satt auftragen, mehrere Stunden einziehen lassen, überschüssiges Öl abwischen.
Nach ein paar Tagen leicht nachpolieren, die Politur muß nach längerer Zeit (1-2 Monate) wiederholt werden, um das ausgehärtete Öl in den Ritzen auszupolieren. Auf diese Weise werden die Risse fast unsichtbar.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 12:15 
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Hallo Holger,
Vielleicht war es ja nur ein Test, aber der Widerstand bei Lautsprechern
wird als Wechselstromwiderstand (gemessen bei 1000 Hz) angegeben.
Der Wechselstromwiderstand heißt IMPENDANZ.
Der Gleichstromwiderstand bei Lautsprechern ist viel geringer als
die angegebenen 5 Ohm. :idea:
Schönes Wochenende,
:wink:

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Du Fernseheumel aus Westdeutschland!


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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 12:23 
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Ich habe noch einmal nachgemessen, ein der Isophöner ist auf jeden Fall defekt, d.h. ohne Durchgang, der andere hat um die 5 Ohm (DC-Widerstand :wink:). Und da beide in Reihe liegen... leider sind sie vollständig gekapselt, ich sehe jedenfalls keinen Weg, da mal reinzugucken. Ich werde die Augen offen halten... danke Holger!

@Schumi: das klingt nach einem wilden Prozedere! Aber wenn es hilft... was für eine Politur verwendest Du? Hier zu hause haben wir so ein "Poliboy - für dunkle Möbel" Zeugs, das poliert Radios blitzblank, zieht allerdings auch in die Haarrisse und wird dort sofort dunkel. Dadurch sieht die Oberfläche interessant strukturiert aus, was ich nicht schlimm finde, sofern der Lack nicht ursprünglich zu hell, also kontrastreich dagegen ist. Hast Du vielleicht ein Foto, auf dem das Resultat deiner Technik zu sehen ist?

Viele Grüße


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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 12:34 
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Mr. Woodenapple hat geschrieben:
@Schumi: das klingt nach einem wilden Prozedere! Aber wenn es hilft... was für eine Politur verwendest Du? Hier zu hause haben wir so ein "Poliboy - für dunkle Möbel" Zeugs, das poliert Radios blitzblank, zieht allerdings auch in die Haarrisse und wird dort sofort dunkel. Dadurch sieht die Oberfläche interessant strukturiert aus, was ich nicht schlimm finde, sofern der Lack nicht ursprünglich zu hell, also kontrastreich dagegen ist. Hast Du vielleicht ein Foto, auf dem das Resultat deiner Technik zu sehen ist?

Viele Grüße


Hallo Christian,

der Schaltplan ist bereits unterwegs zu Dir.

Ich verwende Renuwell Möbelpolitur, Poliboy geht auch. Das Gehäuse muß solange getränkt werden, bis die Adern verschwunden sind und alles farblich dunkel angeglichen ist, das kann mehrere Durchgänge und Wochen dauern.

Hier gibt es weitere Infos zur Behandlung mit Wallnussöl: http://tinyurl.com/yeco2sf

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 13:11 
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Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
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Fernsehjeck hat geschrieben:
Hallo Holger,
Der Wechselstromwiderstand heißt IMPENDANZ.
Der Gleichstromwiderstand bei Lautsprechern ist viel geringer als
die angegebenen 5 Ohm.


Wenn schon, denn schon, dann Impedanz !!

Und wie Du siehst, wird meine Angabe vom Christian bestätigt....

H.

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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 13:54 
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Hallo,

nicht immer gleich den Selen-Gleichrichter tauschen ! Die meisten davon sind auch nach 50 Jahren noch in Ordnung und funktionieren einwandfrei.
Zuerst sollte die andere Technik gerichtet werden, wenn es am Ende nicht klappt mit der Anodenspannung, kann man immer noch den Gleichrichter genauer überprüfen.
Auch sind Netzteilelkos nicht grundsätzlich reif zum Austauschen. Brummen etc. wird in vielen Fällen durch andere Fehler verursacht (schlechte Masseverbindung des Elkos, Teerkondensatoren kaputt und dadurch bedingt zu hohe Stromaufnahme).

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 15:34 
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Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
holger66 hat geschrieben:
Fernsehjeck hat geschrieben:
Hallo Holger,
Der Wechselstromwiderstand heißt IMPENDANZ.
Der Gleichstromwiderstand bei Lautsprechern ist viel geringer als
die angegebenen 5 Ohm.


Wenn schon, denn schon, dann Impedanz !!

Und wie Du siehst, wird meine Angabe vom Christian bestätigt....

H.

Wenn der Gleichstromwiderstand bereits 5Ω beträgt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Lautsprecher mit 8Ω Impedanz.
Hier gibt es einige Vergleichswerte:
http://www.lautsprechershop.de/hifi/ind ... yma_st.htm
Für Lautsprecher mit Z=4Ω dürfte Fernsehjecks Aussage daher ungefähr stimmen.


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BeitragVerfasst: Fr Okt 02, 2009 17:01 
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Großen Dank Schumi, alle Pläne sind heil gelandet.

Zitat:
nicht immer gleich den Selen-Gleichrichter tauschen ! Die meisten davon sind auch nach 50 Jahren noch in Ordnung und funktionieren einwandfrei.

Prinzipiell gebe ich Dir Recht, aber was ist in nochmal 30 Jahren? Während des Studiums, ledig, kinderlos habe ich noch Zeit :wink:
Leider habe ich kein C-Messgerät, deswegen werden zumindest die ELKOs dran glauben müssen. Ob die Selensäule stehen bleibt wird dann natürlich die Anodenspannung zeigen.

Kommt gut ins Wochenende,
Christian


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BeitragVerfasst: Sa Okt 03, 2009 0:37 
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Hallo Christian,

ich habe das gleiche Modell hier stehen. Das habe ich bereits komplett überholt. Hat einen sehr guten und vor allem Fundamenten Klang.

Das Gerät ist vom Chassis das gleiche wie das Tannhäuser 58. Einzig die Skala und das Tonregister ist anders. Das heißt du kannst ruhig ein Tannhäuser 58 Schaltplan nutzen, wenn kein passender da ist. Es gibt da nur wenig abweichungen.

Bei der 58er Reihe hast du das Glück das noch eine EM34/35 verwendet wurde und das Problem mit dem grünen Flecken und Abgelöster Beschriftung der Skala nicht hast. Das kam erst mit 59er Serie.

Die Kupplung der AM/Fm Umschaltung musste du am besten testen und ggf. Nachstellen. Gerne klemmt die, und der AM Skalenzug dreht bei FM mit, und anders rum.


Viel Spass mit dem Gerät :wink:

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--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
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BeitragVerfasst: Mi Okt 07, 2009 13:00 
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So, nicht zuletzt dank eurer motivierenden Worte konnte ich in den letzten Tagen viel schaffen.

Das Gehäuse wurde von allem Kleinkram befreit und hat durstig die erste halbe Flasche "Pronto" getrunken. Bis auf wenige kleine Stellen ist das Furnier schon wieder komplett dunkel; Leider habe ich hier in Kiel während des Semesters nur mein Wohnheimzimmerchen, und letzte Nacht hätte ich mich fast des Gestanks wegen übergeben, zumal das Zeugs auch mit dem "giftig"-Gefahrensymbol gekennzeichnet ist :roll: Lieber weit vor dem Schlafengehen aufhören und kräftig auslüften lassen.
Ob ich mich tatsächlich an das Walnußöl traue, weiß ich noch nicht. Wenn das Zeug einmal in allen Poren sitzt und mit der Zeit "unschön" wird, bekomm ich das ja nie wieder raus... nimm mit den Vertrauensbruch bitte nicht übel, gell Schumi? :wink:
Bild

Das Chassis wurde mittlerweile gereinigt, die Röhren entfernt und obenrum alles mit Watte und Isopropanol geputzt.
Bild

Für das reichliche "Untendrunter" habe ich mir etwas einfallen lassen, nachdem ich mit nur mäßiger Zufriedenheit die entsprechenden Threads hier durchgelesen habe. Eine Sprühflasche wurde mit hochreinem Isopropanol (1,20 € / 250 ml) aus der Apotheke befüllt und alles kräftig abgespritzt. Danach strahlen die Innereien und alles dampft rückstandsfrei ab. Wieder ist gutes Lüften wichtig, wenn man nicht durch die Restauriererei alkoholabhängig werden möchte :D

Vorher:
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Und nachher:
Bild

Im eBay habe ich einen Hochtöner gefunden, morgen müssten dann auch die axialen FolKos kommen.
Ich werde berichten!

Viele Grüße vom Christian


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BeitragVerfasst: Mi Okt 07, 2009 13:33 
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Registriert: Mi Jan 21, 2009 13:56
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Hallo Christian,

das sieht doch schon gut aus. Die restlichen Stellen dunkeln bei weiterer Behandlung auch noch nach.

Zitat:
Ob ich mich tatsächlich an das Walnußöl traue, weiß ich noch nicht. Wenn das Zeug einmal in allen Poren sitzt und mit der Zeit "unschön" wird, bekomm ich das ja nie wieder raus...


Keine Angst wegen des Wallnuss-Öls, normalerweise wird da nichts unschön :wink: Kommt auch ein wenig auf die Größe der Lackrisse an. Fehlstellen kann man damit nicht ausbessern. Ob sich der Polier-Aufwand lohnt, mußt Du selbst entscheiden. Ein Hinweis: Das Polieren kann durchaus in richtige Arbeit ausarten :twisted:

Hier mal ein Foto eines restaurierten Lacks, der vorher rissig war. Gleiche Vorgehensweise - Möbelpolitur bis zur Sättigung, danach Wallnuss-Öl und leichte Politur. Nach ein paar Wochen Trocknung bis zur totalen Aushärtung habe ich die Risse fast vollständig auspolieren können. Man erkennt sie nur noch ein wenig im Gegenlicht.

Bild

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Gruß
Schumi

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Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: Mi Okt 07, 2009 18:41 
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Registriert: Di Jun 30, 2009 21:25
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Hm, wie komm ich denn an die Schaltzungen des Tastensatzes?? Beim Elektra konnte man die Mechanik mit einfach zugänglichen Schrauben entfernen und die Biester herausziehen, aber hier? Ich würd's gern "richtig" machen, also nix mit Reinsprühen und Hoffen... aber manchmal sieht man's einfach nicht :cry:

Schönen Abend,
Christian


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BeitragVerfasst: Fr Okt 09, 2009 10:55 
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Registriert: Di Jun 30, 2009 21:25
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So, die neuen Kondensatoren sind alle drin. Beim folgenden Funktionstest durfte ich zwei unerfreuliche Feststellungen machen: Die Lautstärke ist weiterhin genauso mickrig (Brummtest an TA), und der Empfang ist auch noch weg :evil:
Also flugs mal alles durchgemessen und dabei drei krasse Abweichungen entdeckt:

- Bei der ECH81 liegt an der Trioden-Anode bei MW eine Spannung von 110-190 V je nach Drehko-Stellung an, soll ist 95 V. Alle anderen Wellenbereiche sind in Ordnung.

- Das zweite Gitter der EF89 II muss zur Zeit auf allen Wellenbereichen um die 200 V ertragen, vorgesehen sind eigentlich nur 62 V. Kann es sich hierbei um einen Messfehler durch das hochohmige DMM handeln? Beide EF89 sehen ziemlich mitgenommen aus, auf der Innenseite des Glases hat sich eine silbrige Schicht abgelagert, die einen Negativabdruck der Außenschirmung abbildet. Leichte Schmauchspuren sind erkennbar, die Werte der anderen Pentode sind jedoch in Ordnung. Mein Ersatzrohr das auch ca. 40 Jahre gelaufen hat, sieht jedenfalls nicht so aus. Auch Austausch gegen eine neue (eine zur Zeit, ich habe nur eine weitere da) ändert nichts an der hohen Spannung. Ist das Aussehen normal?

- Schlussendlich sorge ich mich um die ECC82, an Pin 6, der Anode des (ersten/zweiten?) Systems liegen um die 200 V an, geplant sind 115 V. Die zugehörige Kathode an Pin 8 liegt wie erschlagen auf Masse-Niveau, obwohl sich eine Spannung von 72 V einstellen sollte. Der Widerstand nach Masse ist in Ordnung, auch ein Austausch war hier nicht hilfreich.
Die Koppelkondensatoren zu den EL84 habe ich getauscht, ebenso wie die Endpentoden selbst. Deren Werte sind völlig in Ordnung, aber ich vermute dass die Verstimmung an der Doppeltriode zu der mageren Leistung beiträgt...

Ich habe alle verbauten Kondensatoren auf ihre korrekte Kapazität hin überprüft, kalte Lötstellen gesucht, Kurzschlüsse gejagt und ne ganze Handvoll Widerstände vermessen. Bevor ich nun weiter im Dunkeln herumstochere, hat vielleicht jemand einen heißen Tip für mich?? (Bitte bitte bitte bitte bitte.... :wink:) Ich weiß leider grade nicht weiter.

Damit das für freundliche Helfer mit mehr technischen Kenntnissen nicht so blind-drauflos wird wie für mich, habe ich den betreffenden Planausschnitt angehängt. Die markierten Kos sind alle neu.

Bild

Ist für jede kleine Hilfe dankbar:
Christian :)


Zuletzt geändert von Mr. Woodenapple am Fr Okt 09, 2009 13:11, insgesamt 1-mal geändert.

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