holger66 hat geschrieben:
Das klingt dann stark nach einem Verlöterli. Solche Fehler zu finden, ist recht schwer, wenn man kein Vergleichsgerät zur Hand hat, an dem man sich orientieren kann.
Mir ist das auch schon passiert. Erste Maßnahme: Ausgelötete Kondensatoren nach Werten sortieren und schauen, ob die neu eingelöteten Bauteile in der selben Anzahl je Wert vorhanden sind. Man kann sich mal um eine Zehnerpotenz vertun.
Zweite Maßnahme: nach Schaltplan akribisch versuchen, alle neu eingelöteten Teile auf richtige Verdrahtung an den passenden Lötösen überprüfen. Das kann in Arbeit ausarten und man sucht sich gerne einen Wolf. In meiner inzwischen 20-jährigen Bastelkarriere ist mir das zwei- oder dreimal passiert. Ich hatte aber auch schon einen Fall, in dem ein Bauteil werksseitig falsch verdrahtet war, was zu schäbigem UKW-Empfang führte - das war ein Nordmende Phonosuper, der Fall ist hier im DRF auch dokumentiert.
H.
Holger, das habe ich gestern tatsächlich gemacht, zum wohl xten Male. Und dann bin ich endlich auf zwei Fehler (nach fast vier Stunden) gestoßen. Die Kondensatoren waren alle mit den richtigen Werten versehen, allerdings hat ein Vorgänger-Reparateur einen bzw. zwei wirklich tolle Fehler (Verlöterli) eingebaut. Nun hat der Stromlaufplan bei dem Ding auch nicht immer etwas mit den tatsächlichen Gegebenheiten zu tun, wie ich feststellen durfte.
Beim Teiletausch habe ich wie üblich auch nur die alten Kondensatoren und Verdächtigen ausgetauscht und wie vorhanden wieder eingelötet. Und jetzt kommts:
Fehler 1 befand sich am Tieftonregler. Dort hat ein Reparateur den 10-NF-Kondensator vom Schleifer an Masse statt an die Anode der ECC 83(1) angelötet. Erfolg: Zieht man die tiefen Töne an, geht die Lautstärke erstmal in sich.
Und bei den Lautsprechern war der offensichtlich auch bei: Da sind die Drähte so blöd angelötet worden, dass die Energie erst über die Seitenlautsprecher mit dem 2-µF-Kondensator geleitet wurde, die dann natürlich 25% Klirr entwickelten und die Lautstärke runterfidelten.
Das habe ich soweit wieder im Griff, nicht zuletzt dank der Hilfe des Forums hier, denn auf die Idee mit dem nach Hoch- und Tieftönen getrennten Kanal in der ECC83 bin ich auch nicht gekommen; aber es hat sehr geholfen. Damit konnte ich den einen Fehler eingrenzen.
Jetzt brauche ich nur noch mal einen Tipp,
wie ich MW und LW wieder zum Laufen bekomme, also ob die Spulen miteinander verbunden sein müssen, und wenn ja, an welcher Stelle. Ich finde einfach nichts. KW läuft ja und das hat die gleiche ZF.
Viele Grüße und Dank an alle Tippgeber
Euer Jürgen