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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 11:21 
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Dumme Frage: Wir wollten heute anfangen die Papierkondensatoren zu tauschen, kann dazu das Radio im "Probebetrieb" - ohne Schaden zu nehmen - auch hochkant betrieben werden?

Wäre einfacher, da ansonsten die Konstruktion immer wieder kurz abgebaut werden müsste. Das ist zwar relativ einfach möglich, trotzdem mit einem gewissen Aufwand verbunden. Angedacht war, immer nur zwei bis drei Papierkondensatoren zu tauschen und dann kurz zu schauen, ob das Radio noch einwandfrei läuft. Die Lautsprecher bleiben so oder so immer dran.


Gruß Schorschi


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 11:31 
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Registriert: Fr Sep 01, 2023 16:49
Beiträge: 32
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Schorschi,
Solange die Belastung gleichmäßig verteilt ist, die Last nur auf festen Teilen liegt (Chassis, Trafo), und die Röhren sitzen dürfte das kein Problem sein. Ich betreibe auch regelmäßig Radios hochkant wenn ich unten was messen muss.

Gruß Moritz


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BeitragVerfasst: So Jan 14, 2024 12:30 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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Hallo Schorschi.
Wie schon mein Vorredner schrieb, kannst Du das auf der Werkbank feststehende Radio natürlich auch "hochkant" betreiben.

Eines gilt es zu beachten:
Auch wenn man zunächst, wie Du schreibst, im Zuge der Reparatur beabsichtigt, das Radio in dieser Position nur kurz zu betreiben, so wird es mitunter vorkommen, daß man irgendwann doch einen längeren Probelauf macht.
Die Endröhre (also die EL41, EL84.. oder was immer im Radio verbaut ist) entwickelt viel Hitze, die nun in eine andere Richtung aufsteigt. Wenn diese Röhre nun im Normalfall dicht neben einem anderen Bauteil sitzt (z.B. dem Netztrafo, was in der Praxis oft gemacht wird), dann kann es im Hochkantbetrieb ungünstigstenfalls natürlich eintreten, daß der Netztrafo nun über der sehr heiß werdenden Röhre liegt. Also bitte darauf achten, daß bei einem Betrieb > 5 Minuten kein anderes Bauteil gegrillt wird.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
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BeitragVerfasst: So Jan 14, 2024 19:51 
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Hallo,
beim hantieren mit dem Chassis auf auf die Skala achten - nicht das das Chassis sich verwindet und die Skala dabei noch bricht. Am Besten ausbauen und n einen sicheren Ort legen (den man nachher auch wieder findet :mrgreen: - manche Orte sind zu sicher).

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: So Jan 14, 2024 23:08 
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Wenn wir schon einmal bei den Tips sind, auf was man achten sollte: Das Chassis muss natürlich stabil stehen, so dass es nicht umkippen kann. Das könnte nicht nur zu Beschädigungen führen, sondern man fasst womöglich reflexartig zu, um das Umkippen zu verhindern, und berührt dabei vielleicht spannungsführende Teile.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 10:14 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
...Das Chassis muss natürlich stabil stehen, so dass es nicht umkippen kann. ...


In diesem Zusammenhang ein Hinweis auf eine einfache Hilfskonstruktion (wenn man denn nicht extra einen Reparaturrahmen zimmern möchte), den ich einmal irgendeinem Büchlein entnahm:

So man die Reparatur in einem 'Werkraum' vornimmt ( und nicht am heimischen Küchentisch :mrgreen: ) , empfiehlt sich die Anbringung eines stabilen Hakens an der Zimmerdecke, oberhalb des Werktisches. Durch diesen zieht man eine kräftige Schnur und bindet das hochkant stehende Chassis mit beiden Schnurenden straff fest. Es steht dann weiterhin hochkant auf dem Werktisch, kann aber nicht mehr schlagartig umfallen.


Gruß
k.

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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 15:42 
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Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Vielen Dank für die zahlreichen Tipps. Das Radio steht hochkant auf einer einfachen Hilfskonstruktion aus Latten und ist - meiner Meinung nach - recht gut gegen Umfallen gesichert (siehe Bild oben). Die Glasskala war dabei nicht montiert, d. h. ein "Unfall" könnte der Skala nur an anderer Stelle passieren :shock:

Sämtliche Papierkondensatoren auf der Unterseite sind inzwischen getauscht (Siehe Foto)! An dieser Stelle einen besonderen Dank an meine "Löt-Fee", die das m. E. perfekt kann, aber leider (auch Jahrzehnte nach ihrer Ausbildung) recht wenig Lust auf irgendwelche Lötarbeiten hat.

Das Radio (Grundig 4010) läuft auch mit den neuen Kondensatoren einwandfrei, klingt meiner Meinung nach aber wesentlich besser als vorher. Das ist selbstverständlich rein subjektiv. Allerdings haben wir von den 29 Papierkondensatoren aus der Teileliste auf der Unterseite des Radios nur 21 finden können. Es fehlen also 8 Stück, die mutmaßlich unter der oberen Blech-Abdeckung verbaut sind. Dies lässt sich aber offensichtlich nicht so ohne Weiteres lösen. Insoweit überlege ich, diese weiterhin im Radio zu belassen.

Nicht getauscht wurden 3 Elkos (1 x Sieb-Elko + 2 dicke braune, siehe im Foto unten). Da aber weder die Lautsprecher brummen noch sonst irgendetwas auffällig ist, wollte ich die Elkos eigentlich nicht tauschen. Spricht da irgendetwas dagegen?

Gruß Schorschi


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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 16:30 
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Meiner Erinnerung sind unter der Tastaturabdeckung auch noch ein paar wenige Kondensatoren versteckt. Der "Deckel" ist einfach nur aufgesetzt (4 Schrauben halten den glaube ich) und geht recht einfach ab. Da kann eigentlich nichts passieren.
Ich habe jetzt schon lange kein 4010 hier gehabt, aber ich glaube der linke Elko ist der Kathodenelko und der sollte unbedingt raus. Auch den anderen würde ich tauschen.
Ist am Lautstärkeregler noch was versteckt?

paulchen

PS: Sicher das dies Elkos sind?


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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 19:37 
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Hhhm, Tastaturabdeckung sagt mir so nichts. Das Grundig 4010 hat Klaviertasten ohne richtige Abdeckung. Der einzige Ort wo noch Papierkondensatoren versteckt sein könnten, wäre ganz oben mitten auf dem Radio. Und zwar unter der großen silbernen Blechabdeckung. Die ist von unten geschraubt. Ich habe mal probeweise 2 Schrauben gelockert, aber da tut sich gar nichts.

Die dicken braunroten Dinger ganz unten auf dem Bild sehen aus wie Papierkondensatoren, müssten aber laut Teileliste tatsächlich Elkos sein.

Links unten ein Elko mit 100 uF und 12/50 Volt,
Mitte unten dann ein Elko mit 8uF und 63/70 Volt

Volttechnisch verstehe ich die Doppelangaben schon mal nicht so ganz. Unabhängig davon scheint es auch keine 8uF Kondensatoren mehr zu geben, nur 10 uF , wobei das schon eine nicht ganz unerhebliche Abweichung wäre.

Gruß Schorschi


P.S.: Frag mich nicht nach der Funktion dieser beiden Elkos. Den großen Becherelko mit 2x50uF als Siebelko verstehe ich noch so halbwegs ...


Zuletzt geändert von Schorschi am Mo Jan 15, 2024 22:18, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 20:51 
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Beiträge: 7296
:D
Aber nun mal ganz entspannt. Was denkst Du denn was sich unter der, wie Du sie nennst Blechabdeckung, befindet? Es ist die Schaltkulise der "Klaviertastatur". Und was wäre das dann? Die Tastaturabdeckung?
Löse die markierten Schrauben und hebe das Ding hoch.
Klick!

Bild Bild

Dann wechsel die beiden Elkos gegen 100µ und 10µ mit jeweiliger Spannungsfestigkeit und gut ist.
Kathoden- und Ratioelko. Beide müssen erneuert werden!

paulchen


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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 22:06 
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Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
@ Paulchen, danke für den Tipp. Nicht ganz so easy, da nur mit einem 5,5er-Maul ne realistische Chance, die beiden hinteren (sehr schlecht zu erreichenden) SK-Schrauben zu lösen. Bei "6" ist leider in meiner Mopedwerkstatt Schluss, d. h. einen 5er muss ich mir extra besorgen. Konnte trotzdem schon mal reinlucken, sieht auf den ersten Blick nicht so aus, als wenn da viele Papierkondensatoren drin sind, aber schauen wir mal.

Zu den beiden Elkos: Warum haben die doppelte Voltangaben? Reicht es, wenn man volttechnisch über den höheren Wert geht, egal wie hoch?
Also z. B. den 100µF 12/15V austauschen durch einen axialen Elko 100µF 100V?

Bei dem 8µF 63/70V gibt es heute standardmäßig z. B. einen axialen Elko 10µF 450V. Der liegt dann aber immerhin 25 Prozent über dem originalen Wert, also m. E. nicht mehr ganz so unwesentlich.
Gruß Schorschi


Zuletzt geändert von Schorschi am Sa Jan 20, 2024 18:27, insgesamt 7-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 22:27 
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Der niedrigere Wert ist die Spannung, die dauernd anliegen darf. Der höhere Wert ist die Spannung, die kurzzeitig anliegen darf. Mit einem Elko, der eine höhere Spannungsfestigkeit hat, bist Du auf der sicheren Seite.

Statt 8µF kannst Du bedenkenlos 10µF einbauen. Es kommt hier nicht auf den genauen Kapazitätswert an, zumal Elkos große Kapatitätstoleranzen haben.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 20, 2024 18:23 
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@Paulchen: Die Tastenschieberabdeckung hatte ich runter, aber wie erwartet war da nicht groß was an Papierkondensatoren. Immerhin konnte ich da drin mal ordentlich saubermachen, war dringend nötig.

Dank auch an Lutz, der neue 10µF Elko ist jetzt auch drin, genauso wie der 100µF. Damit wurden jetzt insgesamt 21 Papierkondensatoren und zwei Papier-Elkos getauscht und dabei wollte ich es jetzt auch belassen. Auch den Becher-Elko mit 20x50µF wollte ich eigentlich nicht tauschen. Denn weder brummt es aus den Lautsprechern noch wird der Metallbecher in irgendeiner Form warm.

Außerdem sind Empfang und Klang - zumindest im Probebetrieb - gut. Also hoffe ich das Grundig 4010 läuft noch recht lange und jetzt auch mit hinreichender Betriebssicherheit :hello:

In diesem Sinne viele Grüße

Schorschi


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BeitragVerfasst: Sa Jan 20, 2024 20:06 
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Na das klingt ja hoffnungsvoll. Hast Du denn nun Deine Anzahl an Papierkondensatoren gefunden und erneuert? Am (hinter) dem Lautstärkeregler sind meiner Erinnerung auf jeden Fall 2 Stück.
Habe mal Bilder angeschaut, die ich erstmal suchen musste. Stimmt, unter der Abdeckung sind nur Folienkondensatoren. Aber unterhalb der Tastatur war in der einen Ecke auf jeden Fall einer gewesen. Denke mal den hast Du aber schon getauscht.
Na dann viel Freude mit dem wundervollen Gerät!

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Jan 23, 2024 10:43 
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Ja, die Kondensatoren unter dem Lautstärkeregler habe ich tatsächlich auch getauscht. Trotzdem waren das nicht alle Papierkondensatoren der Teileliste, aber das ging anderen offensichtlich auch so, sprich die haben auch nur knapp über 20 getauscht. Muss reichen!

Jedenfalls läuft das Radio nun schon ein paar Tage und ich denke das Restaurationsergebnis ist OK. War aber auch eine super Basis, d. h. unverbastelt und angeblich stand es lange in der "guten Stube". Es waren sogar sämtliche originalen Papiere mit dabei, also: Bedienungsanleitung, Schaltplan, Kaufbeleg und Garantiekarte :lol:

Gruß Schorschi


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