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 Betreff des Beitrags: Staßfurt Admiral 10E152
BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 17:32 
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Hallo Freunde des guten Geschmacks!

Hier mal wieder eine kleine Wortmeldung meinerseits zu einem Radio, welches ich hier über das Forum bekam. Vielen Dank an Lutz (röhrenradiofreak)!!

Wir haben es hier mit einem richtig schweren Jungen zu tun. Zehn Röhren, 3 richtig große Lautsprecher und ein Gehäuse wie eine Festung ergeben knapp 26 kg. Auch die Abmaße sind nicht übel. 66x45x31 cm sprechen schon die Region von Großsupern an.

Genug der Protzerei.
Wie kam das Gerät zu mir? Es spielte auf den Wellen so lala. Zwar war ganz guter Empfang zu verzeichnen, aber im Vergleich mit anderen Geräten waren da mit Sicherheit noch Reserven. Der Klang war eigentlich ohne großen Bassanteil, aber sauber. Vor mir wurden schon die Koppelkondensatoren der beiden EL84 gewechselt, der Koppel C der EABC80 sowie der Ratioelko. Soweit die Bestandsaufnahme der technischen Seite. Optisch fehlte die Zierleiste an der unteren Kante. Der Lack hatte seine beste Zeit auch schon hinter sich. Stoff war noch sehr gut in Form.

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Also auf zu dem üblichem. Zerlegen, sichten, säubern, ölen, fetten, polieren etc. Da will ich nun nicht groß darauf eingehen, den Ablauf kennt hier glaube ich jeder.

Aber eventuell ein paar Eigenheiten des Gerätes. Beim der Demontage des Chassis fluchte ich im Stillen vor mich hin über die Konstruktion des Gerätes. Trafo und Chassis waren getrennt eingebaut und recht umständlich verlötet. Dazu noch die sehr eigne Trennung von Lautsprechern und Chassis.
Als dann endlich alles draußen war ging es weiter mit der Demontage der Skalenscheibe. Das war relativ normal und schnell erledigt. Aber dann wieder so ein Ding. Hinter der Skalenscheibe befindet sich eine Milchglasscheibe.
Sehr gut.
Aber wie die eingebaut ist – sehr abenteuerlich. Nur eingequetscht zwischen 4 Blechzungen, die allerdings so starr sind, dass man Angst hat, die Scheibe könnte beim biegen platzen.
Nach einigem Gefummel hatte ich auch die Scheibe heil raus.
Der Clou des gesamten Chassis ist aber die Pertinaxplatte oben drauf. Die kann man nach links anklappen um an sämtliche Kontakte der Tastatur zu kommen. So etwas hatte ich bisher noch nicht (glaube ich jedenfalls).


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Unterm Chassis gingen dann die lustigen Eigenheiten weiter. Wie man bei genauerer Betrachtung erkennen kann, sind dort immer so kleinen vorgefertigte Baugruppen verbaut. Anfangs hatte ich noch überlegt, ob dies für mich günstig ist. Abschließend kann ich sagen, dass es sich auch nicht schlechter wechselt, als bei normalen Chassisaufbau.
Als Servicefreundlich kann man auch den Netzschalter betrachten (Hallo Holger!). Offne Konstruktion und super zugänglich. Sehr vorbildlich gemacht für uns!


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Als anfangs gewöhnungsbedürftig und schon fast einmalig kann man den AÜ bezeichnen. Dieser hat 14! Anschlüsse. Der musste ja raus, da ich meine Chassis ja zur Reinigung immer gerne „bade“.
War mit dem Einbau eine nette Fummelei… Dieser Trafo ist aber nötig und logisch, da das hier verbaute Chassis auch in der Musiktruhe „Tannhäuser“ und in der „Meistersinger“ verkauft wurde. Und da braucht man eben ein wenig mehr. Ebenso macht dann wieder das Anschlußpaneel des Netzteils Sinn. Muß man sich aber auch erstmal erarbeiten die Logik.


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Nach all diesen Für und Wider stehe ich heute auf dem Standpunkt, dass die Kiste doch nicht so schlecht konstruiert ist, wie ich es anfangs dachte.
Noch ein Wort zu den Lautsprechern und dem Klang.


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Die hier verwendeten Seitenlautsprecher wurden in anderen Geräten sehr oft als Hauptlautsprecher benutzt. Hier sind es „nur“ die Seitentröten. Der verbaute Frontlautsprecher ist nochmals um einiges größer.


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Der entstehende Schalldruck ist schon gewaltig! Bass ist hier kein Thema, Höhen vermisse ich jedenfalls nicht und das Klangbild kann als gewaltig und angenehm betitelt werden. Ich will sogar soweit gehen, daß der Klang sich mit einem großen „West-Super“ in keiner Hinsicht verstecken muß. Dies will ich nicht als Ausnahme hinstellen, sondern nur mal die Neugierde auf was Neues reizen. Denn wer mal Stradivari und Co gehört hat, wird mir zustimmen, dass diese Geräten vielen anderen angeblichen Großsupern im Klang was vormachen. Dieses Exemplar gehört auf jeden Fall in diese Kategorie.


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Wer ein Klangregister vermisst, kann sich ja mal mit dem Nachfolger dieses Monsters auseinandersetzen, dem „Globus“.


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paulchen


Zuletzt geändert von paulchen am Sa Nov 14, 2009 8:27, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 18:08 
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Hallo!

Wirklich sehr schönes und imposantes Radio! Glückwunsch! :D

EYY13, was ist das denn für eine Gleichrichterröhre? Noch nie gehört.

Gruß Christopher :)

Edit: Falsche Buchstaben

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Zuletzt geändert von Christopher am Fr Nov 13, 2009 22:38, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 18:18 
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Hallo Chef :wink: !

Danke für die Blumen.

Die EYY13 ist ein DDR-Eigengewächs

http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_eyy13.html

Ist eigentlich unkaputtbar unter normalen Umständen. Zumindest hatte ich noch nie Probleme mit dem dicken Ding. War bisher immer voll da in seinen Werten.

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 18:22 
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Wieder ein super restauriertes Gerät, -wie immer.
Meinen Glückwunsch, so kenn man Dich :D

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Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 19:05 
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Als ich diesen Bericht gelesen habe, fiel mir ein, daß wir im Museum ebenfalls einen Admiral stehen haben. Mal sehen, ob wir den genauso gut hinbekommen wie Paulchen...

Klasse Arbeit :super:

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 19:10 
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Hallo Schumi!

Wird schon werden mit dem polieren :lol: .
Hast Du meine Mail bekommen?

Hallo DC1MF!
Danke für die Blumen. Ging ja zum Glück diesmal ohne Defekte im Trafobereich aus. Ich glaube, hier wäre ich diesmal gescheitert bei so einem Problem.

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 19:27 
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Hallo Paulchen,
schaut zwar wild aus, der Trafo, bin aber überzeugt, das der auch zu ersetzen ist :roll: :idea:

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Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 20:02 
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Na ja, Alternativen wären schon irgendwie gegangen.

Bild

Aber original wie beim letztenmal...?

Da bin ich eher skeptisch :lol: .

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 20:57 
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Hallo Paulchen,

das ist wieder ein tolles Gerät mit einem schönen, lesenswerten Bericht.

Super, dass Du den "Wessis" unter uns die Finessen und die Vielfalt der Geräte aus DDR-Produktion zeigst.

Die EYY13 ist tatsächlich eine Wahnsinnsröhre(Daten+Robustheit!), man sollte sich ein paar davon ins Regal legen, bevor die HiFi-Freaks aus Asien sie als Lösung aller Gleichrichtungsfragen entdecken.

Viele Grüsse,
Jean


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 21:10 
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Hallo Jean!

Ja, Radios sind hier genug durchgewandert und tun dies immer noch (nur nicht mehr in dieser Wahnsinnsmenge).
Von daher bilde ich mir ein, ein wenig über gut klingende Radios und denen, die mehr Schein als Sein darstellen, schreiben zu können.

Aber das Du jetzt das letzte Geheimniss der DDR-Röhren laut ansprichst
:lol: .
Wird der Preis ab nächste Woche wohl steigen :wink: .

paulchen


Zuletzt geändert von paulchen am Sa Nov 14, 2009 0:33, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 21:12 
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Hallo Paulchen,

optisch sieht das Radio ja wieder richtig toll aus. Ich nehme an, es hat auch ein neues magisches Auge bekommen?

Hast Du den einen nicht funktionierenden KW-Bereich hinbekommen und insgesamt den Empfang verbessern können?

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 21:31 
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Hallo Lutz!

Freut mich, von Dir zu hören!!

Ja, das Auge ist natürlich ein, na sagen wir mal, gutes.
Die Sache mit dem KW-Bereich lag einerseits an dem Tastensatz. Nach der Reinigung spielte da dann schon wieder etwas. Und ein kleiner Dreh hier und da brachte dann auch noch einiges.
Da merkst Du schon, einen Abgleich hat das Radio auch noch bekommen. Den allerdings Schwerpunktmäßig auf UKW. Das Radio spielte zwar vom Empfang her ganz gut, aber es war noch einiges an Leistung und Empfindlichkeit rauszuholen, zumal nach dem Wechsel des Ratioelkos der Abgleich dort etwas daneben lag.
Ja und die Optik.
Ist ja so ein Steckenpferd von mir.
Die fehlende Leiste war eigentlich sehr schnell ersetzt, habe dabei aber auch gelernt. Jetzt würde ich es anders machen.
Wie gesagt, die Substanz war eigentlich super.
Hat nur eine Kuscheldecke benötigt um wieder ein wenig besser auszusehen. 8_)

paulchen


Zuletzt geändert von paulchen am Fr Dez 04, 2009 19:39, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 21:41 
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ich bin doppelt beeindruckt .. einmal über dieses Hammerteil mit der ausgefallenen GL-Röhre, und dann mal wieder über die Zauberhand die hier die Optik aufgewertet hat!

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Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 22:26 
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Ausgangsübertrager?, da müßte ich meine "Geschenke" durchforsten, aber das ist ja nicht nötig, oder???
Was mich wiedermal stark beeindruckt, ist die Optik, wie kriegst Du die nur hin? 8_)

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Helmut
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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2009 22:34 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

tolles Gerät! :super:
Und ganz prima hingekriegt! Kompliment!

Als Ex-Hobbyfotograf fasziniert mich die Ausleuchtung der Fotos.
Alles gleichmäßig, - keine störenden Reflexe.
Wie machst Du das? :wink:

Gruß

Rocco11


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