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BeitragVerfasst: Do Feb 29, 2024 1:14 
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Registriert: Do Feb 29, 2024 0:38
Beiträge: 8
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,

Ich habe hier ein Philips 1002/01 (Chassis BD583A/01) in schrecklichem Zustand reinbekommen. Es hatte viele Jahrzehnte Arbeit in einem Raucherhaushalt, anschließende staubige Einlagerung und Feuchtigkeit hinter sich. Ein paar Schrauben fehlen, darunter kurioser Weise eine der Schrauben, die den Trafo am Chassis verschraubt (es wurde sehr deutlich schon einmal daran rumgebastelt). Außerdem war alles voll mit einem seltsamen, ziemlich hart gewordenen Fettfilm; es wirkte ein wenig so, als hätte vor Jahrzehnten mal jemand darin irgendein Spray wild verteilt. Einschalten wollte ich es so definitiv nicht. Ich habe stichprobenweise ein paar Papierkondensatoren ausgelötet, und die waren so leck, dass sie definitiv weiteren Schaden verursacht hätten. An "einschalten und Kondensatoren nacheinander tauschen" war jedenfalls nicht zu denken. Daher habe ich diesbezüglich leider auch keinen Vorher-Nachher-Vergleich.

Das Ding hat eine komplette Reinigung bis ins kleinste Detail erfahren; insbesondere wurde in mühseliger Kleinarbeit das Chassis von dem Fettfilm und dem "festgebackenen" Dreck befreit. Die beiden gerissenen Skalenseile wurden ersetzt. Anschließend wurden sämtliche Papier- und Teerkondensatoren sowie die WIMA Tropydur (welche allesamt aufgeplatzt waren) durch Folienkondensatoren ersetzt. Leider gelang es mir nicht, bei den Ersatzkondensatoren mittels der üblichen Oszilloskop-Methode das mit der Außenfolie verbundene Bein zu ermitteln; die Amplitude blieb in beiden Polungen stets gleich. Außerdem habe ich auch die Elkos ersetzt, inkl. des Gleichrichterelkos und des Elkos in dem Ratiodetektor-Zylinder. (Zur Information: auch hier waren die Originalteile alle weeeeeit außerhalb ihrer Spezifikationen). Für den Gleichrichterelko (3 x 50µF) habe ich 3 einzelne Elkos (3 Stück 47µF) an der Unterseite des Chassis verbaut und den Originalelko zur "Zierde" eingebaut gelassen (alle Verbindungen natürlich getrennt und isoliert).

Die Potentiometer habe ich zerlegt, gründlich gereinigt (alles bis auf die Scheibe mit der Kohlespur im Ultraschallreiniger), die Kohlespur jeweils mit "DeoxIt Fader" behandelt, und mit etwas Dämpfungsfett auf der Welle wieder zusammengebaut. Mit einem Multimeter getestet funktionieren die Potentiometer allesamt korrekt, bewegen sich innerhalb des korrekten Widerstands-Intervalls und ohne plötzliche Sprünge.

Außerdem habe ich ein Schukokabel mit Erdung am Chassis verbaut. Laut Piktogramm auf der Rückwand hat dieses Radio im Betrieb grundsätzlich geerdet zu sein, und es hat einen vollwertigen, komplett isolierten Trafo.

Nun zu den Problemen:
1. An dem Radio funktioniert ausschließlich der UKW-Empfang. Alle AM-Bänder sind komplett stumm; auch kein Rauschen. Auf dem KW-Band schlägt das Magische Band an einer Stelle komplett aus; da müsste es demnach eigentlich etwas empfangen (selbst wenn es nur ein Störsignal eines modernen Gerätes ist). Aber das Radio bleibt komplett stumm.

2. Unabhängig von der Einstellung des Lautstärkepotentiometers - selbst wenn dieses vollständig heruntergedreht ist - kommt aus den Lautsprechern mit konstanter Lautstärke ein deutliches Netzbrummen. Das würde ich jetzt zunächst einmal darauf schieben, dass ich die beiden Folienondensatoren an der Gleichrichterröhre EZ81 ohne Beachtung des mit der Außenfolie verbundenen Beines eingebaut habe, siehe oben. Mir ist außerdem auch aufgefallen, dass sich das Klangbild entsprechend ändert, wenn ich in der "Konzert"-Einstellung den Höhen- und Tiefenregler benutze. Daraus schließe ich, dass das Störsignal bereits vor der Endstufe wirkt.

3. Das Lautstärkepotentiometer reagiert m.E. nach zu stark. Um ein paar Grad nach rechts gedreht wird das Radio schon ohrenbetäubend laut, und das nach vielleicht einem zwanzigstel des Gesamtbereichs. Für eine angenehme Lautstärke muss man an dem Regler nur sehr leicht drehen. Das kommt mir nicht normal vor. Wie bereits gesagt ist das Potentiometer selbst bereits mit einem Multimeter überprüft worden. Oder ist dieses Verhalten für ein Gerät mit transformatorloser Endstufe (Lautsprecher haben eine Impedanz von 800 Ohm!) zu erwarten?

Schaltbild bzw. Servicemanual liegen mir vor. Da es im Internet nur Scans der Varianten ohne Suffix und mit -02 Suffix gibt, kann ich ggf. Bilder hiervon zur Verfügung stellen. Ich habe langjährige Vorerfahrung mit Elektronik und Lötarbeiten, jedoch ist dies mein erstes Röhrengerät (von der Bildröhre in "modernen" Röhrenfernsehern abgesehen). Außerdem ist es mein erstes Mal an einem Gerät ganz ohne Platinen. Daher mangelt es mir hier noch an Erfahrungswerten. Hat jemand Vorschläge?


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BeitragVerfasst: Do Feb 29, 2024 7:16 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 781
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Namenloser,
willkommen im Forum.
Vermutlich werden noch wenige Papierwickelkondensatoren vorhanden sein, diese bitte durch Folien oder Mehr Schicht Kondensatoren wechseln.
Auch sind alle Regler und Wellenschalter Kontakte mittels "Oszillin" oder Tuner Spray zu reinigen.
Die beiden Kondensatoren an der Anodenspannungswicklung des Netz Trafos können entfernt werden.
Wichtig ist der Wechsel der Elektrolyt Kondensatoren in der Endstufe, denn bei deren Defekt droht der Verlust der recht seltenen, weil hochohmigen Lautsprecher.
Der Drehko ist ebenfalls zu reinigen und auf Plattenschluss zu prüfen.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Do Feb 29, 2024 9:00 
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Registriert: So Okt 18, 2009 18:36
Beiträge: 1642
Wohnort: bei Fulda
Hallo,
ein sehr leistungsfähiges und klangschönes Gerät. Hatte es mal vor Jahren zur Reparatur hier. Nach Reparatur (nur ein Papierwickelkondensator defekt) spielte es gewaltig auf. Mir tat es leid es wieder weggeben zu müssen!
Zu deinem Problem Nr. 3: Bei meinem Reparaturgerät liess sich die Lautstärke feinfühlig verstellen, so wie ich es von anderen Röhrenradios gewohnt war. Bei dir scheint ein Bauteile-oder Verdrahtungsfehler vorzuliegen.
Das Brummproblem deutet auf fehlerhafte oder falsch angeschlossene Kondensatoren (Elkos) hin.
Wegen der sonstigen Fehler würde ich mal die Spannungen laut Schaltbild kontrollieren. Es könnten auch Röhrenfehler und Widerstandsfehler vorliegen. Ich meine, zu der Zeit wurden bei Philips gerne die heute oft hochohmig gewordenen Kohlemassewiderstände verbaut. Prüfen!

Ansonsten hat ja Fritz schon entscheidende Hinweise gegeben.

_________________
Viele Grüße

Frank


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BeitragVerfasst: Mo Mär 04, 2024 2:24 
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Registriert: Do Feb 29, 2024 0:38
Beiträge: 8
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Die Elkos habe ich alle noch einmal mehrfach überprüft; jeder einzelne davon ist mit korrekter Polung angeschlossen. Kurzschlüsse habe ich auch keine entdeckt.

Die Spannungen sind alle ca. 10% höher als im Schaltbild angegeben (inkl. der Spannung direkt aus der EZ81, welche ca. 305 V beträgt); das könnte aber einfach an der heutzutage höheren Netzspannung liegen (am Gerät können höchstens 220 V eingestellt werden, während wir heutzutage ja 230-240 V haben). Inwiefern das den Betrieb des Radios beeinflusst, weiß ich nicht. Vielleicht lohnt es sich, mit dem Spannungsteiler über unterschiedliche Widerstandswerte zu experimentieren? (Siehe Schaltbildausschnitt im Anhang).

Zum Messen der einzelnen Widerstände (außer den beiden o.g. an den Gleichrichter-Sieb-Elkos, welche in Ordnung sind; sind ja auch sehr zuverlässige Drahtwiderstände) bin ich bisher leider noch nicht gekommen.

Zu den Röhren kann ich nur sagen, dass in allen Röhren die Heizung funktioniert und die Getter alle gut aussehen bzw. das Vakuum in Ordnung zu sein scheint. Einen Röhrentester habe ich leider nicht... wie gehe ich das am besten an?


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BeitragVerfasst: Mo Mär 04, 2024 4:45 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 781
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Falls die Drehko Reinigung und Plattenschlussprüfung bereits erfolgt ist Und kein Plattenschluss bzw. keine Masseschleifer Unterbrechung vorliegt, dann hilft die Angabe der Spannungshöhen an den beiden Anoden, dem Schirmgitter und der Kathode der ECH81......bei gedrückter AM-Taste.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Mo Mär 04, 2024 23:16 
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Registriert: So Mär 23, 2014 21:00
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,

dieses Gerät besitzt eine eisenlose Endstufe, d.h. es hat keinen Ausgangsübertrager.
Hast Du die Auskoppelkondensatoren erneuert?
Falls nein, besteht äußerste Gefahr für die hochohmigen Lautsprecher, welche heute kaum mehr beschaffbar sind.

Zum Röhrentest.
Ich könnte Dir gegen Portoersatz die Röhren durchmessen.
Einfach gut verpackt an mich senden, ich messe die durch und schicke sie samt Messergebnissen wieder zurück.
Das habe ich für Sammlerkollegen im Nachbarforum schon mehrfach gemacht.
Alles weitere dann per PN.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Mi Mär 06, 2024 22:41 
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Registriert: Do Feb 29, 2024 0:38
Beiträge: 8
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Von dem netten Angebot würde ich ggf. gerne Gebrauch machen. Ich melde mich die Tage mal per PN :)

Ich habe im Gerät sämtliche Papierkondensatoren und Elkos ersetzt, bevor ich das Radio zum ersten mal anschaltete, ausnahmslos. Und das wars auch wert, kein einziges der Originalteile war kapazitätsmäßig noch innerhalb der Toleranz (die beiden Niedervolt-Elkos, einer davon im Ratiodetektor, hatten Kapazitäten im nF-Bereich, die übrigen Kondensatoren teilweise eine um über 100% zu hohe Kapazität, letzteres vermutlich ein Messfehler wegen hoher Leckströme). Außerdem gab es hohe Leckströme an allen der ausgetauschten Kondensatoren, inkl. der Elkos. Und diesen Verdacht hatte ich wegen des schlechten Zustandes des Gerätes von Anfang an, genau deshalb habe ich mir ja die Mühe gemacht, alles auszutauschen. Und dann wären da noch die Tropydur-Kondensatoren, bei denen sich solche Fragen garnicht erst gestellt haben. :) Ist im Detail auch alles nochmal im Startpost.

PS: Erstaunlich ist die Leuchtkraft des magischen Bandes. Vielleicht wurde das ja mal ausgetauscht, oder aber das Radio hatte seinerzeit nicht super viele Betriebsstunden.


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BeitragVerfasst: Sa Mär 09, 2024 12:57 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 275
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Auch wenn ich jetzt ein "heißes" Thema aufwärmen:

Das Massezeichen auf der Rückwand bezieht sich auf eine "Antennen-Erde", d.h. bei "langen Drähten" als Antenne ist ein Gegengewicht fällig. Für UKW ist eine symmetrische Antenne vorgesehen (eingebaut oder außen), die diesen Masse-/Erdungsanschluß nicht benötigt.

Schutzerde war seinerzeit nicht üblich und - sofern alles leitende Zeugs ausreichend gegen Berührung gesichert ist - würde ich die Schutzerde keinesfalls am Chassis anbinden. Es ist ein Trenntrafo vorhanden, und es würde damit eine Schutzisolierung vorliegen, auch wenn die nicht völlig der heutigen Norm entspricht.

Das Problem: durch die heutige Schutzerdung werden im Erdboden massenweise durch Ausgleichsströme im EVU-Versorgungsgebiet Störimpulse/-signale ins Haus geholt. Ich hatte im Haus eine sog. TN-Versorgung und habe die in TT geändert, d.h. nicht mehr EVU-Betriebserde, sondern eigenes Haus (Fundamenterder). Zu dem Zusammenhang wurden umfangreiche Messungen gemacht, mit Unterstützung durch befreundeten E-Betrieb und Absprache mit dem EVU. Die Situation wird durch heutige Elektronik wie PLC, PV etc. nicht besser. Alte Messungen unter http://www.db6zh-9.bn-paf.de/tttn0/emrppen.htm , später mit Spektrumanalyzer Störungen bis über 2 Mhz gemessen. Evtl. holt man sich auch noch mit Schutzerde und "Langdrahtantenne" per "Brumm-Schleife" noch mehr in's Haus.

Etwas viel zum Hintergrund, aber läßt sich sehr einfach testen: Schutzerde wieder abklemmen. Elektrisch gesehen ist Potentialfreiheit im inneren Gerät ebenfalls besser.

Gruß Peter

PS vergessen: eine weitere Brummquelle sind schlecht leitende Massepunkte am Chassis (Nietlötösen o.ä. durch kaum sichtbare Korrosion). Ich hab so etwas mal bei einem alten Minerva per Oszilloscope "verfolgt", aber es geht auch einfacher. Ab Massepunkt der Netzteilelkos als Fixpunkt (zentrale Masse) per Meßschnur zu den weiteren Masse(-Stütz-)punkten verbinden. Entweder Brummmessung oder gute Ohren --- . Falls Erfolg diese Verbindung per Draht (0,75qmm Cu-Litze o.ä.) nachbessern. Hilft und ist leichter als eine schlechte Nietverbindung zu "putzen".


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BeitragVerfasst: Sa Mär 30, 2024 16:34 
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Registriert: Do Feb 29, 2024 0:38
Beiträge: 8
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@Hobbybastler hat mir freundlicher Weise alle Röhren aus dem Radio getestet. Dabei konnte tatsächlich eine abgenutzte EBF89 identifiziert und ausgetauscht werden.
Vielen Dank noch einmal!


An der Symptomatik hat sich dadurch jedoch leider nichts geändert. Testweise hab ich das Radio auch ohne Schutzerdung betrieben; das änderte an den Symptomen (einschl. des Brummens) aber auch nichts.


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BeitragVerfasst: So Mär 31, 2024 0:18 
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Beiträge: 1104
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Was die Schutzerde betrifft, kann ich Peter nur zustimmen!

Gibt es nämlich sekundärseitig auf der Gleichspannungsseite einen Isolationsfehler, liegt diese Gleichspannung an allen Geräten mit Schutzerde an, da übliche Fehlerstromschutzschalter nicht auf Gleichstrom reagieren.
Aus diesem Grund sind in den Ladeschaltungen für Elektroautos auch gleichstromsensitive Fehlerstromschutzschalter eingebaut.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: So Mär 31, 2024 6:42 
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Beiträge: 7296
Morgen!

Was mir beim spontanen durchlesen des Themas auffällt...
Zitat:
Ich habe im Gerät sämtliche Papierkondensatoren und Elkos ersetzt, bevor ich das Radio zum ersten mal anschaltete, ausnahmslos.

Hast Du die Elkos genau an den Massepunkten wieder angelötet wo sie vorher auch waren? Gerade bei den drei Netzteilelkos (3x50µ) sollten dies so zwingend sein. Dazu macht es sich ganz gut, dies an der meist verbauten Schelle des Schraubelkos zu machen. Ansonsten begibt man sich in die Gefahr sich eine Masseschelife ins Gerät zu holen.
Weiterhin...
Das Radio besitzt einen Stummschalter bei der Betätigung des Tastensatzes, ist mit der Bezeichnung "aus" im Plan angegeben. An der Stelle mal die heiße Verbindung auf Zwangsmasse legen. Brummt es immer noch? Dann liegt der Fehler dahinter und nicht in der HF-Stufe. Diese Masse-Verbindung danach an den C100 geben und lauschen. Ist das Brummen weg liegt es davor, wenn nicht dieses an dem C109 wiederholen.
Weiterhin...
Wird bei der Lautstärkereglung gegen Null auch wirklich alles leise, stumm? Ich vermute hier bei besagten Lautstärkesprüngen auch einen Verdrahtungsfehler am Lautstärkepoti. Wurde der C100 an den richtigen Pin angelötet?

Alles wie gesagt spontane Gedanken.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Mär 31, 2024 13:05 
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Registriert: Do Feb 29, 2024 0:38
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Die 3 Gleichrichter-Elkos habe ich direkt an eines der Masse-Beine des alten dreifach-Elkos gelötet. Die wiederum sind direkt am Chassis. Die anderen Elkos habe ich genau dort angelötet, wo die Originalteile auch angelötet waren.

Wenn man das Lautstärkepoti ganz auf stumm dreht, ist kein Ton mehr zu hören (auch keine leise Musik oder ähnliches), nur noch besagtes Brummen. Das Brummen ist auch da, wenn man auf TA/Tonabnehmer einstellt, wodurch der ganze Radioempfänger-Part ja komplett ausgehängt wird und nur noch der Verstärker läuft.

Ich selbst bin mir ziemlich sicher, dass das Brummen schon sehr früh entsteht, da es ja völlig unabhängig von allen anderen Einstellungen ist. Betonen möchte ich noch einmal, dass sich die Lautstärke des Brummens ein wenig verändert, wenn ich C111 oder C112, die an der EZ81 hängen, ein wenig bewege, weshalb ich davon ausgehe, dass das Brummen bereits hier direkt hinter dem Trafo zugeführt wird.


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BeitragVerfasst: So Mär 31, 2024 14:17 
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Beiträge: 7296
Kann gut sein das die EZ81 auf einer Diode taub ist bzw fast taub.
Da könnte man nun einen gute bzw neue einstecken um das zu lösen oder an der Stelle auf Halbleiter umbauen.
Prüfen kann man dies, indem man die Anodenspannung bzw die Gewinnung dieser mit dem Oszi verfolgt und begutachtet.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Mär 31, 2024 15:09 
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An den Kondensatoren C111 und C112 liegt im Normalbetrieb eine Wechselspannung von etwa 250 bis 300 V an. Das ist die höchste Wechselspannung, die im Gerät vorkommt. Die Lade- und Siebelkos sorgen in Verbindung mit der EZ81 dafür, dass sie nicht in die Schaltung des Radios gelangt. Wo sollte eine zusätzliche Brummspannung, die ja auch nichts anderes als eine Wechselspannung ist, denn herkommen? Also, an diesen Kondensatoren wird ganz sicher keine Brummspannung eingekoppelt.

Eher könnte es umgekehrt sein: Die hohe Wechselspannung, die an diesen Kondensatiren anliegt, koppelt möglicherweise in Schaltungsteile über, die empfindlich gegen Brummen sind. Hast Du für die Ersatzkondensatoren den gleichen Massepunkt benutzt, an denen die Originalkondensatoren angeschlossen waren? Befinden sie sich räumlich in der Nähe von Schaltungsteilen, die zum NF-Verstärker gehören? Hast Du im NF-Verstärker abgeschirmte Kondensatoren erneuert, und wenn ja, hast Du die neuen Kondensatoren auch wieder abgeschirmt? Bezüglich der Abschirmung von Kondensatoren sind manche Philips-Radios sehr empfindlich. Besonders der Bereich des Steuergitters der ersten NF-Verstärkerstufe ist sehr brummempfindlich. Eventuell C100 und die Verbindung zum Steuergitter testweise mit einer provisorischen Schirmung versehen.

Was den Lade- und Siebelko betrifft: Ich vermute, der alte Elko ist mit drei Schränklaschen auf dem Chassis befestigt. Hast Du überprüft, ob diese einwandfreien Kontakt zum Chassis haben? Testweise eine zusätzliche Verbindung zwischen Minuspol der (neuen) Elkos und Chassis herstellen.

Um die Quelle des Brummens einzugrenzen, könntest Du testweise die Kondensaoren C100, C102, C109 und C110 nacheinander einseitig ablöten. Wenn das Brummen verschwindet, liegt die Quelle vor dem abgelöteten Kondensator, anderenfalls dahinter.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Mär 31, 2024 16:03 
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Registriert: Do Feb 29, 2024 0:38
Beiträge: 8
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
paulchen hat geschrieben:
Kann gut sein das die EZ81 auf einer Diode taub ist bzw fast taub.
Da könnte man nun einen gute bzw neue einstecken um das zu lösen oder an der Stelle auf Halbleiter umbauen.
Prüfen kann man dies, indem man die Anodenspannung bzw die Gewinnung dieser mit dem Oszi verfolgt und begutachtet.

paulchen

Ausgeschlossen, die EZ81 wurde bereits von Hobbybastler freundlicherweise getestet. Trotzdem danke für den Tipp.


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