Diskussion zur Pseudo-Gegentaktschaltung

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo in die Runde!

Hier nochmal ein Schaltungsauszug von dem Radio. Mir geht es hier um die Endstufe im Speziellen.

Wie der Techniker wahrscheinlich sofort auf Anhieb sieht - ungemein interessante Variante einer Gegentaktendstufe.

Viel Spaß dabei.

Bild
Ich hoffe, es ist alles soweit zu erkennen...

paulchen
Zuletzt geändert von paulchen am Do Dez 31, 2009 8:34, insgesamt 2-mal geändert.
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Hallo Paulchen,

so richtig durchschaue ich das nicht. Wie kriegen die die Phasenumkehr hin ? Und dann diese seltsame Leitung vom oberen Ende der Sekundärwicklung des AÜ zu den Kathoden der beiden EL84. Da steht dann 75 Volt, ist das richtig lesbar ?

Laß uns nicht dumm sterben, wie funktioniert das ?

Nach dem Gerät fahnde ich übrigens auch schon länger...ist aber wohl wirklich selten.

Gruß
Holger
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo Holger!

Ich lasse das mal hier noch ein wenig stehen.
Eventuell entwickelt sich ja was daraus.

Das Du das Gerät gesucht hast - hättest es ja kaufen können. Wären wir uns da schon einig geworden. Nu is et wech..

paulchen
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DC1MF
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Beitrag von DC1MF »

Hallo Paulchen,
interessant, den Kathodenstrom über die Sekundärwicklung des AÜ.
Die Phasendrehung des AÜ wird ausgenutzt.
Wird der Lautsprecher hierbei auch beeinflußt?

Von der Ansteuerung finde ich keine Phasendrehung, sollte also eine
Pseudo-Gegentaktsufe sein?
Eine Röhre nur als Gegengewicht.
Um da durchzublicken, muss ich die Schaltung noch ein wenig studieren.

Das muss ich mir mal als Test aufbauen.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

etwas undurchsichtig ist die Verwendung dreier hintereinandergeschalteter Widerstände R59, R61, R62. Ist das da zwischen R59 und R61 eine Verbindung nach Masse, oder ist das ein abgeschirmtes Kabel? Man sieht es nicht so recht wegen der 'Aussetzer' der Zeichnung.

Tatsache ist: Eine echte Gegentaktendstufe ist das nicht! An der Phasendrehung würde kein Weg vorbei führen; und die ist nicht vorhanden. Da können sich die Schaltungstüftler anstrengen wie sie wollen, - ohne geht es nicht!

Eigentlich mag ich solche 'Trickschaltungen' nicht so sonderlich. Wird wohl hauptsächlich gemacht, um ein Röhrensystem einzusparen. Ich finde, hier sollten die Enwickler aus dem Vollen schöpfen und sich nicht durch alle möglichen und unmöglichen Kunstgriffe vor einer sauberen Konstruktion drücken.

Gruß

Rocco11
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo Rocco!

Ich hab die Zeichnung an der Stelle mal verbessert.

Mal sehen, ob sich noch andere dazu äußern werden. :wink:

paulchen
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Ist eine klassische Pseudo-Gegentaktschaltung - was ist da so ungewöhnlich? Wink
Ungewöhnlich wohl deshalb, weil die meisten Leser Gegentakt bzw. 2 identischen Leistungs-Pentoden erst einmal mit Phasenumkehr verbinden; mir ging es genauso. :roll:
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DC1MF
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Beitrag von DC1MF »

Der Plan hat noch eine Besonderheit,
Ableitung des Kathodenstroms über den AÜ.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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DC1MF
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Beitrag von DC1MF »

Hallo PL 504,
könnte schon sein.
Bei allen Pseudo-Gegentaktstufen, die ich ausprobiert habe,
war die Leistung gegenüber einer normalen Gegentaktschaltung geringer.
Ich nehme an, durch das Gegensteuern über die Wicklung ist das eleganter und besser gelöst, denn es macht keinen Sinn, eine Gegentaktstufe zu bauen, die nicht die volle übliche Leistung bringt.
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo allerseits!

Dann will ich mal einen ultimativen Tip geben.

Vielen Dank nochmals an den Autor...
Beitrag 2 bitte lesen.

http://www.radiomuseum.org/forum/koerti ... _830w.html

Ich hatte wie gesagt mal ein Lorenz W45, wo die selbe Endstufenschaltung drin ist. Anfangs hatte ich das gar nicht gesehen, weil ich nur flüchtig auf den Plan geschaut hatte. Erst "hoeberlin" hat mich bei einer Tasse Tee darauf gebracht, was ich da eigentlich vor mir hatte.
Der Link zeigt eine andere Auslegung, aber das Prinzip sollte doch dasselbe sein.
Ist schon toll, was sich die Techniker alles ausdenken...

paulchen
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

Tja, - es war nun doch etwas komplizierter als es den Anschein hatte. :shock:
Nur gut, daß in solchen Fällen Johann weiterhelfen kann. :wink: :)
Danke, Johann.

Jener Körting-Entwicklungsingenieur, der Herr Dr. Ing. Waldemar Moortgat-Pick, scheint ein Genie ähnlichen Kalibers wie Eugen Leuthold (Saba) zu sein. Wenn ich da nur an die Syntektorschaltung denke ....
Respekt! Allen drei Herren!


Gruß

Rocco11
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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo!
Ich habe mal in der Schaltung noch einem, meiner Meinung nach, Fehler beseitigt. Da war eine Verbindung bei der primären und sekundären Wicklung des Ü1 eingezeichnet. Meiner Meinung gehört die da nicht hin.

Ich denke, Leistung ist nicht immer alles. Und das war hier auch nicht das Ziel. Klirrfaktor und Einsparung einer Röhre schon eventuell ein anderes.

Es wäre schön wenn sich Johann hier eventuell nochmals kurz zu äußern könnte.
Denn so einige Fragen sind hier doch aufgeworfen worden, zu den ich keine Antwort habe. Ich wollte hier nur mal eine kleine Disskusion anregen, zu einer Schaltung, die außer Körting und Schaub-Lorenz scheinbar niemand in der deutschen Radioindustrie so benutzt hat.
Da kann ich mich allerdings auch irren.
Deshalb stelle ich ich dies hier gerne mal in den Raum.

paulchen
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Die ungewoehnliche Push Pull Schaltung

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo die Runde.

Das wesentliche ist nun ja bekannt.

Hier nochmals ein neuer Link:

http://www.radiomuseum.org/forum/schaub ... efekt.html

Dirk Becker hat (dort) http://www.radiomuseum.org/forumdata/up ... 45w_3d.png

spaeter eine Schaltung beigesteuert, aus der das wesentliche der Grundfunktion hervorgeht.

Was es nirgends gibt, sind die Dimensionen der Steuersignale.
Dort liegt aber der Hase im Pfeffer.
Ich werde dazu noch was schreiben

bis dann!

http://www.weltklang-world.de/download/ ... %20V2a.pdf
Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Do Mai 12, 2011 19:27, insgesamt 2-mal geändert.
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DC1MF
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Beitrag von DC1MF »

Hallo,
ich bin sehr froh, dass Johann hier sich einbringt.
Ich möchte dazu noch folgendes Fragen:
Mit einfachen AÜ ist es mir nicht gelungen, wie oben schon geschrieben, die Leistung zu erlangen, die mit einer Gegentakt-Endstufe möglich ist.
Zum Klirrfaktor:
Dadurch dass ich immer eine leichte Unsymetrie feststellte, war der Klirrfaktor zu hoch für die Endstufe.
Bin gespannt, was ich da falsch gemacht habe.
Wenn ich das Prizipschaltbild Schaub Goldsuper 45W-3D betrachte, ist es die vermutete Kathodenstromkopplung über den AÜ.
Viele Grüße aus Fraham
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Gegentakt Schaltungen ohne Inverterstufe

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Gegentakt-Fans.

Um zu zeigen, dass meine Erklaerung noch in diesem Jahr (2010) fertig wird,
ein Photo von heute.

Auf dem Bildschirm. Helmut aus Fraham. ;-)

EDIT: Hier nun meine Vorstellungen zu díesen Schaltungen.
Etwas an Kenntnissen muss ich voraussetzen.
http://www.weltklang-world.de/download/ ... %20V2a.pdf

Viel Spass beim studieren.

johann
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Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Do Mai 12, 2011 19:32, insgesamt 22-mal geändert.