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 Betreff des Beitrags: Baustelle
BeitragVerfasst: Sa Jul 31, 2010 8:44 
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Hallo Dirk,
mein Hinweis auf das SABA-Forum war nichts sehr geschickt.

Du kannst dort nichts finden, denn der Nickname ist nicht indentisch.

Wenn Du noch Lust hast, suche hier
http://saba.magnetofon.de/showtopic.php ... 292d1793ca

ab Post 306 lesen

ich bin dort „decoder“ Name hans


Der Text hier, wird fuer Dich heute noch ergaenzt.
Habe ich mit PM erledigt.
johann


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Di Aug 03, 2010 3:54, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Baustelle
BeitragVerfasst: Sa Jul 31, 2010 8:45 
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DUPLEX

Ich habe zwar DSL aber der Server hier erinnert mich án DFÜ Zeiten.
Erst nichts. dann doppelt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Baustelle
BeitragVerfasst: Sa Jul 31, 2010 23:24 
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Hallo!

Nur zur Information: Aufgrund des schönen Wetters am Samatg und Freitag habe ich an dem Chassis nicht weitergemacht. Sonntag werde ich eure Tipps einmal ausprobieren und am Chassis weitermachen.
Die letzten 2 Tage war erst einmal das Gehäuse dran. Ist mein erstes Testobjekt für eine Neulackierung.

Radiowerkstatt hat geschrieben:
DUPLEX

Ich habe zwar DSL aber der Server hier erinnert mich án DFÜ Zeiten.
Erst nichts. dann doppelt.


Daran könnte sich bald etwas ändern. ;)

Gruß Christopher :)

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Aug 01, 2010 22:57 
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Hallo!

Heute Abend hatte ich noch etwas weitergemacht.

Damit alle mal auf dem gleichen Stand sind, mal ein Schaltbild indem ich einige Bauteile nummeriert habe: http://img801.imageshack.us/img801/7543 ... n2grau.png

Ich habe mal einige C's rückgetauscht. Sobald ich an C3 oder C1 irgendwas mache wirds nicht besser:

C1: Bei Rücktausch gegen Teer-C keine Funktion mehr auf UKW.
C2: Bei Rücktausch leichte Verbesserung -> bleibt drin
C3: Bei Rücktausch springt der Außenborder wieder an (Pumpen)
0,1µF zwischen Gitter EABC80 und LS-Poti: keine Änderung

Insgesamt ist zu sagen: C1 bis C3, die ECH81 und R1 bestimmen das Motorboating maßgeblich.
C1: Mit diesem C lässt sich die Frequenz des Punpens wunderbar einstellen. Bei 0,1µF habe ich weniger als 1Hz, bei 1000pF so 5 bis 10Hz.
Den Kondensator musste ich abschirmen und möglichst weit von C3 entfernen.
C2: Hier lässt sich die Frequenz und Intensität des Punpens auch etwas einstellen. Kein Schema erkennbar.
C3: Sollte möglichst weit weg von C1 und auch abgescirmt werden, sonst zu instabil.
R1: Muss raus. Bei Werten zwischen 5MOhm bis 12KOhm kommt es zum Pumpen. Bei weniger keine NF mehr.
ECH81: Einige sind weniger anfällig für den Effekt. Einige brummen.

Ich habe das ganze nun so, dass es nach einer kurzen Einwärmzeit der Röhren das Radio auf UKW stabil mit gutem Klang läuft. Das ganze System ist aber leicht instabil. Es kann in seltenen Fällen bei extremen Lautstärken kippen, dann muss man einaml auf MW und wieder zruück schalten.

Schon komisch! Ich glaube ich lasse das ganze jetzt einfach so?
Den kleinen C gegen Masse werde ich noch einmal probieren.

@Johann:
Deines läuft einwandfrei oder hast du etwas festgestellt?

Gruß Christopher :)

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 Betreff des Beitrags: Zwischenstand
BeitragVerfasst: Mo Aug 02, 2010 9:03 
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Hallo Christopher, hallo Leser.

Ja ich bin noch am arbeiten.

http://666kb.com/i/blg4dp692tdonu3qp.jpg


Der Ladeelko .hat noch 9 uF und wird heiss, die Siebelkos, beide noch 26 und 27 uF.
Um Dir Brummdaten geben zu koennen, bin ich derzeit dabei die zu ersetzten. Es sind Schraubtypen mit einer Gewindegroesse die ich nicht finden kann.
Muss daher improvisieren.
Zur Zeit :
Provisorischer 16uF Ladekondensator und shunten der Siebelkos zeigt aber, bei FM . nur ein ganz kurzes Pumpen, bei TA-Eingang offen oder kurzgeschlossen, starkes Pumpen.

Wenn man das Modell messtechnisch bei UKW und TA und was ganz wichtig ist, das mit Ersatzgenerator, sowie mit Normsignalen bei TA die der damaligen Praxis entsprechen und praktisch vorkommenden Hüben von vor 1980 betreibt, ist das Geraet verkaufsfähig. Auch der 8Megohm zeigt dann die richtige Wirkung.
Diese Vorgaben bestimmen wo der Lautstärkeregler in der Praxis steht und definiert damit die wirksame Verstaerkung

Ich bitte hiezu die Hinweise von Dirk 508 in Betracht zu ziehen , Dirk gibt dazu auch gute Hinweise.

Ich werde das noch präzisieren, nur aus Höfflichkeit antworte ich hier.
Ich kann das auch nicht leiden, wenn ewig keine Reaktion erfolgt.

Der Restbrumm den ich noch nachreiche, entspricht den Modellen der Klein- und Mittelklasse von SABA mit Einweg- Gleichrichtung.

Ergo, das Modell Villingen WII ist so in Ordnung, .wenn es auch nicht jeder so sehen wird!

johann


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Aug 02, 2010 9:39 
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Christopher hat geschrieben:
...
C1: Bei Rücktausch gegen Teer-C keine Funktion mehr auf UKW.
...


Das bei Rücktausch von C1 UKW platt liegt, das kann eigentlich nicht sein.

Teer-C haben ja im defekt-Fall einen ohmschen Übergangswiderstand und keinen Kapazitätsverlust. Der ohmsche Übergangswiderstand hätte zur Folge, das lediglich eine geringe Gleichspannung am LS-Regler anliegt. Der Signalfluss dürfte aber dadurch nicht gestört sein.

Du solltest eventuell nochmal die Verdrahtung kontrollieren und die Widerstände (30k, 30k, 200K) für die Anodenspannung der Triode der ECH81 mit einem Ohmmeter überprüfen.

Ansonsten könntest du noch den Signalfluss über die Triode der ECH platt legen (C1 und C3 raus nehmen) und den Signalweg brücken (S16 und S18 verbinden, oder R1 brücken), nur mal um zu schauen wie sich das Radio dann auf UKW verhält.

...meint Ralf

Gruß


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Aug 02, 2010 13:26 
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Hallo Johann!

Danke für deine Antwort!

Zitat:
Ergo, das Modell Villingen WII ist so in Ordnung, .wenn es auch nicht jeder so sehen wird!


Tja, da wären wir wohl wieder bei den frühen UKW-Radios. Interessant nur, dass Saba anscheinend ein Radio konstruiert hat, was bei den damaligen Bedingungen "gerade so" funktioniert hat.

Im Internet findet sich im Gegensatz zum W und W3 auch nicht wirklich viel über dieses Modell. Der Verkaufsrenner scheint es nicht gewesen zu sein. Schlechte Kritiken in der Presse von damals? Ich werde mal meine alten Zeitschriften durchschauen.

@Ralf:

Zitat:
Das bei Rücktausch von C1 UKW platt liegt, das kann eigentlich nicht sein.


Warum das nicht funktiert hat weiß ich auch nicht. Vieleicht war der Teer-C wirklich richtig kaputt (Anschlüsse etc.).

Zitat:
Du solltest eventuell nochmal die Verdrahtung kontrollieren und die Widerstände (30k, 30k, 200K) für die Anodenspannung der Triode der ECH81 mit einem Ohmmeter überprüfen.


Alles schon mehr als einmal gemacht! ;)

Zitat:
Ansonsten könntest du noch den Signalfluss über die Triode der ECH platt legen (C1 und C3 raus nehmen) und den Signalweg brücken (S16 und S18 verbinden, oder R1 brücken), nur mal um zu schauen wie sich das Radio dann auf UKW verhält.


Die Idee hatte ich auch schon, wenn nichts anderes funktiert. 2. Vorstufe in ECH lahmlegen und ggf. die von Johann beschriebene Dämpfung am Ratiodetektor verkleinern um wieder auf Pegel zu kommen. Auf TA könnte ich verzichten.

Gruß Christopher :)

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 Betreff des Beitrags: Abschlussbericht zum Villingen WII
BeitragVerfasst: Mo Aug 02, 2010 15:14 
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An dieser Stelle kommt der Abschlussbericht von meiner Seite.

Wie der Trainer des FC- Bayern einst sagte: "ich habe fertig"

Abschluss der Untersuchungen sowie Messungen am Gerät SABA Villingen WII
Aus dem Jahr 1952 (Schaltbild 13.05,52) Fabriknummer 429329


Um brauchbare Ergebnisse zu bekommen, mussten sämtliche Elkos durch neue ersetzt werden. Ganz wesentlichen Anteil hatten die beiden Siebelkos 50 +50 mF
Nachdem die fehlende Kapazität durch Zuschaltung auf den Sollwert gebracht wurde, war was das Motor- Boating angeht, der UKW Bereich in Ordnung , bei TA war das Pumpen noch vorhanden. Nach dem Einbau von nur relativ neuen ( von ca. 1960) Elkos, war der von Christopher aufgezeigte Effekt was das Pumpen angeht, komplett verschwunden.
Hierbei wirkt der Verlustfaktor oder neu,der ESR ganz wesentlich mit.
es nützt nichts wenn die 50mF vorhanden sind.
Die Elkos muessen topp sein. Der Brumm am Ende der Kette, hat sich nur von/auf 480/400mV ss bzw. 170/150mV eff verändert
Ist der ESR hoch, kann der Elko nicht als Puffer wirken.

Das Brummen speziell bei TA aber ohne Erklärung und Anwendung geltender Messnormen Unbefriedigend.

Wie schon im Thread angesprochen , hat man bei SABA an den Anschluss von Magnetischen Tonabnehmern gedacht. Auch in Spitzenmodellen hat man 2 Eingänge für Kristall (Keramik) und Magnetische Systeme vorgesehen. Dazu wurde anfangs, die ZF- Röhre mitbenutzt.
Später eine Triode der ECC 83.
Offensichtlich sollte oder musste der Villingen WII das auch haben. Der Lindau WII hat das in gleicher weise auch. Der Wildbad W aber nicht. Im Prinzip sind die Modelle stark verwandt.
Der Schwarzwald WII hat die Reflexschaltung der ZF- Stufe als TA- Vorverstärker.
Ich denke damit ausreichend gezeigt zu haben, wohin SABA gezielt hat. Das Teilen der FM- NF war eine Notwendigkeit, weil als das realisiert wurde, keine Schalter ausser dem einen, TA/ FM, vorhanden waren.

Zu den Messwerten:
Brumm am Lade- C = 32 Vss = 10Veff.
Am 1. Siebelko = 5Vss = 1,7Veff
Am 2. Siebelko = 400mVss = 150mV eff
Die Störabstände:
Bei FM wenn der LS- Regler mit der nach HiFi- Norm nötigen Empfindlichkeit am TA- Eingang von 200mV eff als Bezug für Pnenn eingestellt wird.
Bei dem für Penn nötigen Hub von 12,5 Khz = Brummabstand = 39dB
Nach Norm bei 40Khz Hub = 43 dB, oder 58mVss = 22mVeff am 5 Ohm Lautsprecher.
Keine Superwerte, aber gängig.

Bei TA nun die Besonderheit:
Bein direkter Einspeisung mit 600Ohm braucht das Gerät 20mV eff für Pnenn.
Der Brummabstand = 25dBeff, sehr mässig.

Wird nach Norm eine Ersatzschaltung für eine Kristall/Keramik- System an den Eingang (einmal in Reihe mit dem Generator und einmal parallel ) gelegt ( 1nF // 1Meg) muss die EMF = 200 mV betragen, ein Wert der Hifi- Norm, wie schon bei FM als Bezug angegeben.

Der Brummanstand für Pnenn = 54dB oder 6mV eff.( 25mV ss) Ein guter Wert.
Zu beachten ist dabei, ohne abgeschirmte Bodenplatte, sind die TA – Werte nicht immer erreichbar! Speziell bei Lautstärke „ vollauf“

Damit hat das Museum wieder nach 6 Jahren ein optimiertes Gerät, Christopher und das Forum vielleicht starken Tobak zum Verdauen.

Hans M. Knoll für das Dampfradio- Forum als kleiner Dank, dass es das hier fuer uns gibt!
08.2010-08-02


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Aug 02, 2010 18:59 
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Hallo!

Vielen Dank Johann für deinen Bericht und deine Versuche/ Messungen! :D

Zitat:
Die Elkos muessen topp sein.


Dieser kleine Satz hat mich eben irgendwie wach werden lassen, ich bin in den Keller gerant. Die beiden 50µF-Elkos hatte ich schon vor einigen Tagen getauscht und nur wenig Änderung gemerkt. Da war aber noch der 16µF... dieser wurde vom Vorbesitzer schon einmal getauscht. Es war ein "Schaleco" aus den frühen 60ern(?) eingebaut. Dieser hatte nach meinem C-Messgerät noch volle Kapazität (15,6µF).
Ich habe ihn eben einfach mal gegen einen ganz neuen 10µF getauscht. Was soll ich sagen: Das Radio spielt nun einwandfrei! :shock:

Jegliches Pumpen und Brummen auf UKW und TA ist weg. Auch der leichte Störteppisch der noch bei AM da war ist weg!
Der elko muss irgend eine Macke gehabt haben.

Naja, wieder was dazugelernt!
Aber interessant, was sowas alles verursachen kann.

Noch einmal vielen Dank an alle Beteiligten und besonders an Johann!

--> Fotos folgen!

Gruß Christopher :)

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BeitragVerfasst: So Feb 02, 2014 12:57 
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Ich habe diesen alten tröt mal wieder hochgeholt und mit großem Interesse gelesen. :super:

Grund: ich habe ein Radio gleichen Typs (Ausführung in hellerem Holz, als auf den meisten Fotos) in der Bucht für kleines Geld geschossen, es aber noch nicht hier auf der Werkbank.

Allerdings bereite ich mich, wie immer in solchen Fällen, schon mal ein wenig mittels Internetrecherche auf die Reparatur vor.
Sofern innerlich keine wesentlichen Teile defekt sind, soll es wiedererstehen, wozu die bisherigen Beiträge extrem hilfreich waren.
Dafür vorab meinen Dank.

Nun zu meiner Anfrage:
der verlinkte Schaltplan gestattet mir, auch nach Abspeichern auf der Festplatte, keinen wirklich sauberen, gut lesbaren DIN A 4 - Ausdruck.
Kann mir jemand den Plan in besserer Qualität zur Verfügung stellen?

Auch fehlen 1 Frontknopf sowie der Drehknopf für die Bereichsumschaltung.


Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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 Betreff des Beitrags: Re:
BeitragVerfasst: Do Feb 06, 2014 20:34 
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Christopher hat geschrieben:
Da war aber noch der 16µF... dieser wurde vom Vorbesitzer schon einmal getauscht. Es war ein "Schaleco" aus den frühen 60ern(?) eingebaut. Dieser hatte nach meinem C-Messgerät noch volle Kapazität (15,6µF).
Ich habe ihn eben einfach mal gegen einen ganz neuen 10µF getauscht. Was soll ich sagen: Das Radio spielt nun einwandfrei!

Auch wenn die Problematik schon lange nicht mehr aktuell ist, gilt immer noch der Grundsatz: Vertraue keinem Messgerät blind, egal wie teuer es war.

Ein häufiger Fehler von Elkos, auch in heutigen Geräten, ist der Anstieg des ESR (Equivalent series resistance, also im Prinzip der Innenwiderstand des Elkos). Ist dieser zu groß, kann der Elko seine Aufgabe, die Spannung zu sieben, nicht mehr erfüllen. Ein Kapazitätsmessgerät zeigt aber unter Umständen, wie in diesem Fall, keine wesentliche Abweichung von der Nennkapazität an, was zum Trugschluss führen kann, der Elko sei in Ordnung.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2014 6:44 
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So, liebe Mitleser, ich habe nun gestern meinen Villingen W2 angeliefert bekommen.
Ich möchte nun hier keinen Restaurierungs-tröt starten, sondern an das eigentliche Thema anknüpfen, das bisher beschriebene Schwingverhalten.

Technischer Zustand als Eingangsvoraussetzung:
Das Gerät ist gut erhalten und im unverbastelten Originalzustand, selbst die Röhrenbestückung scheint noch original. Prüfen der Röhren auf Restleistung steht noch aus, die EM4 darf aber bereits als völlig aufgebraucht beschrieben werden.
Das Gerät dürfte in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr gelaufen sein, also längere Lagerpause, der Wellenschalter war durch unsachkundige Bedienung "überdreht".


Für einen ersten Test habe ich, aus Sicherheitsgründen, nur folgenden Minimalansatz gewählt:
- Gerät am Trenntrafo, Spannungswähler auf 220 Volt

- Chassis ausgebaut, aber am Original-Lsp betrieben

- Geräteeigene "Netz"antenne nicht eingesteckt

- Vorsorglich gewechselt: Koppelkondensator 10 nF zur EL41, Kathodenelko der EL41 (habe statt original 100uF nur 50uF genommen), sowie den 2x 5nF am Trafo ersetzt durch 2x 3,3nF
Letzteres gilt vielen hier als "Teufelswerk", ich bleibe jedoch dabei, weil ich davon ausgehe, dass sich der Hersteller etwas dabei gedacht hat.

- Lade-/Siebelko nicht formiert, Gerät unmittelbar über Trenntrafo ans Netz genommen.


Ergebnis:
Sauberer Empfang auf allen 4 Wellenbereichen. Selbst am Abgleich dürfte nicht viel zu machen sein
Kein Blubbern, Brummen, Motorboating oder sonstwas, weder auf UKW noch auf TA.
Spannungsmessung: Der Einweggleichrichter liefert etwas zu wenig: 211-214 Volt liegen dort an. Muss natürlich noch gemacht werden, ebenso wie andere Alt-Kondensatoren.

Warum habe ich das so gemacht?
Es wurde bislang auf die sehr strengen Güteanforderungen der Elkos für dieses Gerät abgehoben. Ich wollte einfach wissen, ob das Gerät wirklich so hypersensibel auf "alte" Elkos in der Siebkette reagiert.

Ich wage jetzt mal die Behauptung: nein, nicht zwingend, sonst würde der nicht-formierte Uralt - Elko seine Aufgabe nicht meistern (es sei denn wir haben hier ein Spitzenexemplar, das seinen ESR-Wert und seine Kapazität über Jahrzehnte treffsicher gehalten hat). Dass die Elkos wesentlich zum Thema beitragen, will ich nicht bestreiten !
Ich würde das Gerät aber nicht als DIVA bezeichnen wollen. Wie bei jedem Gerät müssen die Elkos intakt sein, sie müssen aber keinen Höchstanforderungen in bezug auf ihre Auswahl unterliegen.

Vielleicht ist es eine Summe von Faktoren, die sich ungünstig addieren (contributing factors).
Vielleicht spielt die Betriebsspannung hier auch eine Rolle (Überspannung auf Grund der heute höheren Netzspannung). Das werde ich vielleicht mit dem Wechsel des Gleichrichters und der einhergehenden Erhöhung der Anoden-/Gitterspannungen herausfinden.

k.

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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2014 19:36 
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klausw hat geschrieben:
... sowie den 2x 5nF am Trafo ersetzt durch 2x 3,3nF
Letzteres gilt vielen hier als "Teufelswerk", ich bleibe jedoch dabei, weil ich davon ausgehe, dass sich der Hersteller etwas dabei gedacht hat.

Der Hersteller hat sich dabei gedacht, den AM-Empfang etwas zu verbessern, indem er die Gerätemasse HF-mäßig auf das Potential des Lichtnetzes legte. Ob das bei der heutigen Störverseuchung des Netzes immer noch eine Verbesserung bringt, ist fraglich. Sicher ist dagegen, dass man diese Kondensatoren durch solche der Klasse Y ersetzen muss, um zu verhindern, dass bei einen Kurzschluss eines der beiden das Chassis inkl. aller eventuell angeschlossenen Zusatzgeräte unter Netzspannung steht.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2014 19:37 
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Lutz


Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Di Feb 11, 2014 19:40, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2014 19:38 
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Was ist denn heute los? Keine Reaktion, aber eine komische Fehlermeldung nach der anderen... sorry...

Lutz


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