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BeitragVerfasst: Sa Dez 17, 2011 15:09 
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Registriert: Sa Dez 17, 2011 15:02
Beiträge: 2
Hallo liebes Forum,

ich bin ein absoluter Röhrenradioneuling, und war sehr erfreut dieses Forum zu finden.

Ich habe kürzlich ein altes "Nora Menuett"-Röhrenradio (siehe http://www.mw1977.de/radioecke/roehrenr ... a_menuett/) aus einer Kellerecke befreit. Es scheint trocken und vernünftrig gelagert gewesen zu sein, innen lediglich verstaubt. Offenbar hatte es bereits schon einmal technische Probleme, denn die installierte Feinsicherung hatte keinen Durchgang.

Mutig habe ich die Feinsicherung ausgetauscht und das Gerät eingeschaltet.

Ergebnis: Es gab zwei durchaus starke Funkenüberschläge (ich gebe zu, meine 600mA-Sicherung war auch leicht überdimensioniert...ich machs auch nicht wieder...) zwischen dem installierten Gleichrichter Siemens E250 C50 und dem anliegenden Chassis... Dass dieser Gleichrichter nun hin ist, davon gehe ich einfach mal aus. Er riecht auch recht verschmort...

Meine Frage ist aber nun: Wie konnte es denn dazu kommen? Soll ich auf "gut Glück" den Gleichrichter ersetzen und das Gerät erneut versuchen einzuschalten, oder muss ich bei meiner Fehlersuche sehr viel systematischer vorgehen?

Viele Grüße, David


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BeitragVerfasst: Sa Dez 17, 2011 15:54 
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Registriert: Do Jan 22, 2009 15:10
Beiträge: 3259
Wohnort: Hessisch Süd:
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo David,

mit 250 mA Sicherung ist das Gerätchen Abgesichert. Wenn deine 600 mA Sicherung durch ist, empfehle ich Dir: NUR einen sehr Fortgeschrittenen Radiosammler oder Fachmann ranlassen. Schau mal ob einer in deiner Nähe ist, der das Gerät ansehen kann.

Und Zitat" ---Soll ich auf "gut Glück" den Gleichrichter ersetzen...... bringt nichts.
BITTE David erst hier Lesen:

viewtopic.php?f=2&t=574

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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg


Zuletzt geändert von GeorgK am Sa Dez 17, 2011 17:56, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Dez 17, 2011 15:58 
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Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo David,
Du bist da nicht nur einfach zu unüberlegt und völlig voreilig an Werk gegangen, sondern hast auch viel Glück gehabt, das nicht schlimmeres passiert ist.
Lang lagernde Radiogeräte benötigen zum Start eine langsam hochfahrende und mittels meßgerät überwachende gleichspannung da die für Säuberung der gleichgerichteten Wechselspannung notwendigen Elkos sehr langsam formiert werden müssen!
Bei Nichtbeachtung passiert genau das was dir passiert ist, freue dich das die Elkos nicht explodiert sind und dir die Fetzen nicht ins Gesicht geflogen sind, (hat,s schon gegeben)
Lese dir bitte die Sicherheitshinweise in diesem und anderen Foren vor Benutzung Netzbetriebener Geräte durch und erfrage jeden weiteren Schritt bevor du wieder mit Netzspannung arbeitest.
MfG
Harry

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Sa Dez 17, 2011 16:03 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2944
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, David,

Erst mal eine Frage: Welche technischen Kenntnisse, evtl. Meßgeräte, haben Sie ?

Der Schaltplan soll nach dieser Seite identisch mit Siemens A60 sein.

Es handelt sich um ein Gerät mit Spartransfor,mator, und direkter Verwendung der Netzspannung zur Erzeugung der Anodengleichspannung- und bei solchen Geräten sollte man schon fachlich sehr sorgfältig herangehen, wegen fehlender Netztrennung besteht Lebensgefahr !

Es handelt sich eine Einweg- Gleichrichterschaltung.
Wenn der Gleichrichter sauber verlötet war, und gleich anfing, zu brutzeln, dürfte der Doppel- Elektrolyt- Kondensator 2 x 50 MüF (Spannungsfestigkeit wahrscheinlich 385 V) über`n Jordan sein, was nach dem Einschalten eines sehr alten, nur gelagerten Geräts nicht verwundert, diese alten Bauelemente sollten erst mal langsam an "Strom gewöhnt werden", das nennt man Neuformierung. Sowas geht z. B. mit einem Trenn- Stelltransformator, oder Ausbau eines solchen Bauelements, und Beaufschlagung mit Spannung, die ggf. erhöht wird, oder strombegrenzenden Schaltungen.

Das dürfte sich gegessen haben, und die Doppel- Elkos sind auch bekannt für solche gelegentlichen Ausfälle.
Wenn der Elektrolytkondensator hin ist, hat er wahrscheinlich einen Vollkurzschluß, und dürfte jeden neues neue Gleichrichter- Bauelement killen.

Der Elektrolytkondensator läßt sich leicht besorgen, und für den Selengleichrichter eignen sich moderne Silizium- Dioden, am besten mit einem Schutzwiderstand.

Also erst mal nicht weiterbasteln, es gibt zwar Möglichkeiten, das Gerät auch mit Minimalmitteln instandzusetzen, ich empfehle aber dringend, einen erfahrenen Fachmann oder Restaurateur, z. B. hier aus dem Forum, wenn in erreichbarer Nähe, hinzuzuziehen.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Dez 17, 2011 17:27 
Hallo David
Das Radio ist mit Ausnahme des Front Designs ( Siemens hat die Rippen waagerecht ) baugleich mit dem Siemens Super A 60. Für den Siemens liegen mir alle Unterlagen vor. Das Radio hat einen Spartrafo. das bedeutet, die volle Netzspannung kann am Chassis anliegen und bei diesem Gerät sogar auch im ausgeschalteten Zustand, da der Netzschalter nur einpolig ist. Also nur mit Trenntrafo betreiben. So wie der Fehler geschildert wird, ist wahrscheinlich der Doppelelko 2X50 uF def und konsequenterweise jetzt auch der Gleichrichter. Sicherung ist übrigens mit 0,250A T angegeben.
Grüsse Franz


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BeitragVerfasst: So Dez 18, 2011 4:37 
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Registriert: Sa Dez 17, 2011 15:02
Beiträge: 2
Vielen, vielen Dank für die sehr hilfreichen Antowrten!

Ich bin in Hifi- Radio- und Röhrenbastelei in der Tat eher ein Anfänger (bisher eher Mopeds :? ). Dass Netzspannung am Chassis anliegen könnte hatte ich zuvor bereits gelesen und das Einschalten auch sehr sehr vorsichtig durchgeführt (nicht am Gerät sondern mit ext. Schalter, ich selbst in Entfernung von ein paar Metern, weil ich explodierende Röhren zumindest befürchtet habe. Das entschuldigt nicht, dass meine erste Herangehensweise sicherlich dumm war ....)

Der Vorbesitzer (wer immer es war) hatte übrigens eine 800mA-Sicherung eingebaut (!), die, wie gesagt, auch schon durchgeflogen war. Da diese 800mA-Sicherung auch schon eher alt aussieht, gehe ich davon aus, dass das Gerät vor längerer Zeit schon nicht mehr funktionierte.

Ich werde also als nächstes:

- einen neuen Doppelkondensator/"Doppelelko" anschaffen,
- einen neuen Gleichrichter anschaffen, und
- statt selbst ausprobieren einen Fachmann suchen. Ich wohne in Darmstadt, hat jemand Tipps? Wohnt jemand in meiner Nähe (Raum Frankfurt/Main), der mir helfen könnte?

Die Sichtprüfung im Innern ergab (für mein ungeübtes Auge) nichts auffälliges, die Röhren sehen alle in Ordnung aus.


Grüße, David.


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BeitragVerfasst: So Dez 18, 2011 11:30 
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Registriert: Do Jan 22, 2009 15:10
Beiträge: 3259
Wohnort: Hessisch Süd:
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo David,

sicher wird jemand helfen können. Evl. meldet sich Herbert "Rettigsmerb" nicht weit von Dir entfernt. Da bist Du in allerbesten Händen.
Aber...ich will nicht vorgreifen. :hello:

2. Möglichkeit ist, Du besuchst uns mal in Linsengericht im Radiomuseum, bringe Dein Gerät mit. Wir können dir sicher helfen. Wird allerdings (siehe Termine) im nächsten Jahr.



Hier ist die Adresse: http://www.radio-museum.de/main.htm

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