ralf02 hat geschrieben:
... mein Messgerät hat einen Innenwiderstand von 10MOhm (angegeben ist ein Gerät mit 500 Ohm/Volt), also deutlich besser als vorgegeben...
Deutlich besser im Sinne von höherem Innenwiderstand, das schon. Das bedeutet aber nicht, dass es auch besser für diese Messungen geeignet ist. Jedenfalls nicht, ohne darüber nachzudenken.
Der Hersteller hat die Spannungen im Gerät mit einem Messinstrument mit 500 Ohm/Volt im 500 Volt-Bereich gemessen, so steht es im Schaltplan. Dieses Messgerät hat also durch seinen Innenwiderstand von 250 k Ohm die Spannungen entsprechend belastet, so dass sie, je nach dem am Messpunkt vorhandenen Vorwiderstand, beim Messen mehr oder weniger absanken.
Ein Blick in den Schaltplan zeigt zum Beispiel, dass vor dem Gitter 2 der EF 41 ein 1 M Ohm-Widerstand liegt. Wenn man dort nun das Messgerät mit 250 k Ohm anschließt, sinkt die Spannung auf 1/5 des ursprünglichen Wertes ab. Anders ausgedrückt: Ohne Messgerät liegen dort nicht 12 V, sondern 60 V an!
Dabei ist der Strom, der in die Röhre fließt, nicht richtig mitgerechnet. Um diesen in der Rechnung vollständig zu berücksichtigen, müsste man die entsprechende Kennlinie der Röhre hinzuziehen. Diese Mühe habe habe ich mir nicht gemacht, würde aber schätzen, dass dort ohne Belastung durch das Messgerät nicht 60 V, sondern zwischen etwa 30 und 50 V anliegen.
Du hast mit Deinem Messgerät 31 V gemessen. Dadurch, dass es 10 M Ohm hat, belastet es die Messspannung deutlich weniger als das vom Hersteller vorgesehene Messgerät mit seinen 250 k Ohm. Ich schätze, dass die Spannung an diesem Punkt einigermaßen korrekt ist. Du kannst es nachprüfen, wenn Du parallel zu Deinem Messgerät einen Widerstand mit 250 k Ohm schaltest (ganz genau müssten es 256,4 k Ohm sein, aber so genau sind diese Spannungsangaben auch wieder nicht zu verstehen) und dann die Messung wiederholst. Dann müsstest Du ungefähr die angegebenen 12 V messen.
An der Anode verhält es sich ähnlich.
Nur die zu hohe Kathodenspannung passt nicht in das Gesamtbild. Dadurch, dass der dortige Widerstand relativ klein ist, hat der Innenwiderstand des Messgerätes kaum einen Einfluss auf den Messwert. Hier solltest Du, wie saarfranzose vorschlägt, einmal den Kathodenwiderstand überprüfen (laut meinem Schaltplan soll er allerdings 1,6 k Ohm haben). Wenn dieser in Ordnung ist, solltest Du Dir wegen der zu hohen Spannung keine weiteren Gedanken machen. Denn die Werte, die im Schaltplan stehen, können nicht ganz stimmen: Bei einem Kathodenstrom von 0,8 mA müssten dort 1,28 V anliegen. Das bedeutet, der Wert von 1,4 V, den Du gemessen hast, liegt durchaus im Rahmen. Da waren wohl die analogen Messgeräte, die Nordmende 1950 verwendet hat, nicht genau genug...
Lutz