Leider ist weitergehende Aktion in Richtung Reinigung auf die Ausführung im Freien angewiesen, so daß ich bei derzeit -10°C Außentemperatur meinen Forscherdrang zügeln muß.
In der am WE nur frostsicher geheizten Werkstatt ist es nicht viel wärmer.
Die weißen Flecken auf dem Chassis sind übrigens kein Schimmel, sondern Schneeflocken, die mir gestern nach der Demontage der im Pferdehänger transportierten Truhe beim Reintragen draufgefallen sind. Ernsthaft.
@Markus
Ja, der Erhaltungszustand ist noch ziemlich gut und mir widerstrebt immer, so was zu schlachten.
Andererseits möchte ich den Trümmer nicht in der Wohnung haben.
Richtig schön war das kantige Gehäuse mit seinen vergoldeten Plastikknöpfen schon damals nicht.
Könnte bei geschlossenen Türen auch ein Schuhschrank sein. Und die rettet auch niemand.
Aber statt der Alternative "Sperrmüll" (niemand sonst wollte das Ding) wird das Chassis in einem neuen Gehäuse ein zweites Leben bekommen. Einschließlich der Lautsprecher.
Der sonore Graetzklang wird also bald wieder häufiger zu hören sein als zu Zeiten seiner Gefangenschaft in der Kiste.
Den PE-Dreher werde ich aber weitergeben, wenn Interesse.
@Franz-Josef
Danke für Deine Tips.
Ich gehe mal davon aus, daß sich in den beiden Räderkästen Lamellen-Luftdrehkos befinden. (Ich hab so ein Radio gestern wirklich zum allerersten Mal aufgemacht; von dem bei der Vorstellung erwähnten und gemeuchelten "Nordmende" in meiner Kindheit einmal abgesehen).
Aus den Erzählungen eines Radiobastlers und ehemaligen WWII-Funkers weiß ich, daß diese Drehkos durch Staubeinlagerungen starke Knistergeräusche verursachen können, weswegen er deren Lamellen mit Netzspannung freibrennt. Der Mann hat sicher recht, aber macht man heute noch so was?
Eine Reinigung der offenen Lamellen mit optischer Erfolgskontrolle wäre mir vom Gefühl her sympathischer. Falls es geht.
Röhren, deren Sockel und die Fassungen werden immer ziemlich warm.
Gold gabs an den Stellen vermutlich damals noch nicht. Eigentlich müßte sich demzufolge dort jede Menge Oxid befinden.
Reinigt ihr bei einer solchen Aktion die Beinchen und die Fassungen?
Mechanisch (Glasradierer) oder evtl. mit einem Kontaktspray (samt dessen anschließender Entfernung mittels Reiniger)?
Und womit das dann blanke Metall konservieren?
@Günni
Zitat:
Wir haben bei Graetz früher...
Das weist Dich als Experten aus und ermutigt mich zu zwei Fragen:
Ich bin bei der Bezeichnung "Vollstereo" davon ausgegangen, daß es sich um einen Stereoempfänger mit Decoder und Stereo-NF-Endstufe handelt.
Irgendwie bin ich mir da nicht mehr so sicher, da auch die BDA sehr schwammig dabei bleibt.
Ist das Teil nun Vollstereo? Oder kann man es ggfs. dazu bringen?
Außerdem:
Gibts da ein paar Kandidaten (Kondensatoren z.B.) die man sowieso schon vorab besorgen sollte, weil sie als Ausfallkandidaten gelten?
Das könnte ich ja jetzt schon erledigen.