ich erkläre hier mal den Formiervorgang, der mit einfachsten Mitteln zu bewerkstelligen ist. Wenn jemand Ergänzungen zu dem Thema hat kann er es dazuschreiben, so das dieses doch sehr wichtige Thema kompakt und wiederfindbar im Reparaturforum steht.
nach meiner Überzeugung muss die Formierung mit gepulster Gleichspannung vonstatten gehen. Das wäre also eine Einweggleichrichtung ohne Siebelemente. Davor geschaltet ist ein Backofenlämpchen (wegen der Erhältlichkeit, besser wäre eine kleinere Leistung des Lämpchen). Gespeist wird die kleine Schaltung bei den ganz mutigen direkt vom Netz, oder besser über einen Anodentrafo oder einen Trenntrafo.
Man klemmt nun die Plusleitung über Prüfkabel oder wie auch immer an einen der Netzelkos, ohne irgendwas am Radio auszubauen. Dern anderen Pol ans Chassis. Über die Siebwiderstände liegt die Spannung auch an den anderen Netzelkos, und falls es noch einen kleinen Siebelko am Schirmgitter der Endröhre gibt bekommt der auch seinen Teil ab.
FormierschaltungBei Radios die lange nicht in Betrieb waren leuchtet erst mal das kleine Lämpchen. Es arbeitet praktisch als Strombegrenzung. Der Elko hat erst mal schlechte Isolationswerte. Nun läuft der Formiervorgang. Dabei wird das Lämpchen immer schwächer. Gleichzeitig steigt die Spannung über dem Elko an. Im Idealfall erreicht sie ein Stück über 300V und das Formierlämpchen erlischt irgendwann komplett. Das ganze kann ein paar Stunden dauern, in der Praxis aber meist nur eine halbe Stunde. Ist der Vorgang beendet kommt noch eine heikle Situation. Nämlich die Prüfleitung an dem evtl. noch aufgeladenen Elko abnehmen. Also Vorsicht walten lassen. Ich hab deshalb in meinem Prüfgerät einen Entladewiderstand vorgesehen.
Sollte der Elko nicht zu sich kommen oder ist Elektrolyt ausgetreten dann gehört er in den Müll. Ich hatte aber auch schon den Fall das ein Elko sich normal formieren lies und wieder gute Werte hatte, aber im Betrieb hat es auf einmal gezischt und gequalmt. Er hatte es dann hinter sich..