Dampfradioforum

Hallo,

das hier gezeigte Gerät steht bei meinen Eltern in der Wohnküche
http://www.radiomuseum.org/r/graetz_silvretta_12c.html

Das Gerät hatte ich vor etwa 8 Jahren für 11 Euro in gutem optischen Zustand auf dem Flohmarkt gekauft und nur das Nötigste überholt, u.a. die ELL80 gewechselt. Einige der "Ringfarbenwiderstände" hatte ich ebenfalls gewechselt, da sie völlig aus ihrem Wert waren.

Als ich über Weihnachten zu Besuch war, spielte das Gerät noch ganz ordentlich, jedoch fiel mir Drücken der rechten Taste (Stereo) auf, dass damit Lautstärke und Klang förmlich zusammenbrachen, und zwar bei allen Sendern.
Ich habe, da Weihnachten und es sich zudem um das Lieblingsgerät meines Vaters handelt, keine Fehlersuche gestartet, sondern es erstmal so belassen, da man die Taste ja nicht drücken muss.

Bei meinem nächsten Besuch (Termin steht noch nicht fest) würde ich aber gerne zielgerichtet herangehen und bitte um Rat.
Das Gerät ist nicht sehr wartungsfreundlich (Platine, alles sehr eng verlötet, manches nur nach Abbau zugänglich). Hat jemand einen Schaltplan?
Ich muss erwähnen, dass mir diese Mix-Geräte (Röhren + Transistoren) nur bedingt "geheuer" sind.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)

hallo Klaus,

hier die kompletten Unterlagen:

Graetz Silvretta 12c

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)

Guten Morgen Franz-Josef,

herzlichen Dank, das hilft mir schonmal enorm weiter.

An alle:
da ich mit Transistor- bzw. Hybridgeräten reichlich unerfahren bin, wäre ich trotzdem froh über Tipps zur Fehlerursache.

Gruß
k.

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Da leider im Plan von saarfranzose das Innenleben des sicherlich transistorisierten Stereodecoders nicht vorhanden ist, kann die Fehlersuche schwierig sein.
Wobei meinem Gefühl nach hier der Fehler begraben liegt.
In dieser Zeit wurden gerne aus Platzgründen, und weil modern, Tantalelkos eingebaut die durch Alterung die verrücktesten Fehlererscheinungen verursachten. Ich würde also diesbezüglich den Stereodec. auf den Leib rücken.

Jürgen

PS: habe den Stereodec. gefunden:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren ... Graetz.htm

...und das mit den Tantals kannst vergessen

Hallo joschi,
erstklassiger link, danke. Ich hatte anhand von F-J's Unterlagen ohnehin bereits den Stereodecoder ins Auge gefasst, und wenn ich jetzt das verlinkte Foto sehe: da lohnt die Nachschau.

Wie gesagt: die Reparatur ist insofern "problematisch", als ich das Gerät nicht hier vor Ort habe und natürlich im Rahmen eines Besuchs nicht ungezählte Stunden mit herumprobierender Fehlersuche verbringen möchte (das sorgt das für familiäre Dissonanzen).
Zumal ich dort vor Ort zwar das notwendige Werkzeug und Ersatzteillager habe, aber nicht die schöpferische Ruhe, um einer Lösung auch mal ungestört über einige Stunden nachzuspüren.

Daher muss der Einsatz "generalstabsmäßig" vorgeplant werden.
Und ja: ich habe den Beruf nicht gelernt, sondern zehre von Jahrzehnten der Erfahrung, die aber bei Transistoren gegen Null tendiert.

k.

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Ich tippe ganz stark auf den C811 im Decoder. Diese Stufe (38kHz) hat dann nur eine geringe Vertärkung und der nachfolgende Diodenschalter bekommt nicht mehr viel ab.
Prinzipiell würde ich allerdings alle Elkos dem Elkograb übergeben um spätere Dissonanzen aus dem Wege zu gehen. Vermeide auch die Filterkerne mit einem metallischen Teil einzustellen - die zerspringen gerne

über diesen Decoder habe ich hier ein ganzes Heft abgelegt:

Graetz Stereo Praktikum

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Gruß,
Jupp
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Hallo,

prüf mal die beiden stehenden roten C's auf Isolation,
mit denen hab ich schlechte Erfahrungen gemacht.

MfG Volker

So, am letzten WE hatte ich den Graetz auf dem Werktisch:
Stereodecoder ausgebaut, geöffnet, und auf den 1. Blick festgestellt, dass 1 Elko sich in optischer Auflösung befand (5uF). Diesen und einen weiteren von dieser Sorte gewechselt, außerdem 2 ERO (o,o22uF) ausgetauscht.

Ergebnis: hat sicherlich nicht geschadet, aber: auch den eigentlichen Fehler nicht beseitigt.
Wollte dann anhand des Schaltplans weiter forschen, hab allerdings festgestellt, dass dieser Stereodecoder nicht so recht mit dem im Schaltplan übereinstimmte

Ab dann verließ mich auf Grund von akuter Zeitnot die Lust, d.h. das Gerät wieder zusammengebaut.

Der Fehler ist nach wie vor vorhanden, d.h. mit Drücken der "Stereo"-Taste bricht die Wiedergabe komplett zusammen, das Magische Band bleibt allerdings davon komplett unbeeindruckt, behält also den unverminderten Ausschlag.
Da das Gerät auch mit diversen Transistoren ausgestattet ist, was nicht gerade mein Ding ist, belasse ich es jetzt so, da es ja ansonsten für den Gebrauch durch meine Eltern tadellos funktioniert.

Ach ja: übrigens hat, entgegen meiner früheren Annahme, auch dieses Gerät von Graetz einerseits die übliche Sicherung (im Spannungsumschalter), so wie separat zusätzlich eine Heizkreissicherung. Scheint damals also bei Graetz Usus gewesen zu sein.

Auch handelt es sich nicht um eine für den Export gefertigte Variante, da der Aufdruck auf der Rückwand verrät, dass zum Export des Gerätes die Genehmigung des Werks einzuholen sei.

k.

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