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 Betreff des Beitrags: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: So Feb 13, 2011 15:27 
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Registriert: Do Nov 01, 2007 21:28
Beiträge: 71
Hallo,

Was kann ich geger ein kratzendes Poti tun?
Nach hin und herdrehen ist es zu 100 Prozent weg, es kommt aber nach ca ner Woche wieder.

Hab lange gegoogelt und es wird immer wieder zu wd40 oder kontakt60 gegriffen. Das spült aber doch auch das Fett da raus und den Schmutz rein, so dass der Erfolg nur kurzzeitig ist.

Gibt es da Fett speziell für die Kohleschicht?
Eher ein Kontaktfett oder ein elektrisch neutrales?


Christian


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: So Feb 13, 2011 15:41 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1797
Hallo,

folgende Vorgehensweise empfiehlt sich:
Zerlegen, mit Spiritus reinigen, Kohlebahn und Achse mit etwas Pulmotin fetten, zusammenbauen.

MfG
Munzel


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: So Feb 13, 2011 15:51 
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Registriert: Do Nov 01, 2007 21:28
Beiträge: 71
äääh, das Pulmotin

http://static.letsbuyit.com/filer/images/de/products/original/29/52/pulmotin-salbe_2952512-2952512.jpg


Ist das so ähnlich wie Vasiline?


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: So Feb 13, 2011 22:09 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wenn ein Poti trotz Reinigung hartnäckig immer wieder kratzt, kann es sein, dass die Koppelkondensaotren vor und/oder hinter dem Poti Isolationsfehler haben, das solltest Du auch kontrollieren.

Für ganz hartnäckige Fälle gibt es folgenden Trick: Zwischen den Schleifer und den Masseanschluss (linker Anschlag) einen zusätzlichen Widerstand löten, dessen Wert etwa 1 bis 3 Mal dem Widerstandswert des Potis entspricht.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: Di Feb 15, 2011 2:09 
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Registriert: Do Nov 01, 2007 21:28
Beiträge: 71
Danke für die Antworten.

Es ist ein Saba Donau P - ohne Röhren :mrgreen:

Drehe ich das Poti ungefähr 20 Mal hin und her, gibt es ca ne Woche Ruhe, völlig ohne Kratzen.
Dann kommt das Kratzen im ersten viertel nach dem Einschalten langsam wieder - eben da, wo das Poti immer steht.
Unternommen hab ich noch nichts - komme nicht dazu.
Hab mir aber nen Schalt und Bestückungsplan gekauft.


lg
Christian


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: Mi Feb 16, 2011 16:23 
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Registriert: Sa Dez 04, 2010 15:32
Beiträge: 264
Wohnort: Dresden-Ost
Ich hatte mal folgenden Effekt : Ein defekter Koppelkondensator ließ einen Teil der Anodenspannug mit zum Poti.Nach dem Auswechseln des selbigen (10nF) waren alle Knackgeräusche wech.Gruß Ulli aus DD


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: Mi Feb 16, 2011 21:09 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Solche Erscheinungen habe ich bei Transistorgeräten öfter gehabt. In Extremfällen war das Kratzen auch nach Einbau einwandfreier Kondensatoren nicht ganz weg, weil das alte Poti offensichtlich keinen ganz gleichmäßigen Kontakt mehr gab und die geringen Leckströme einwandfreier Elkos schon ausreichten, um daraus Kratzgeräusche entstehen zu lassen. Dann brachte der erwähnte Parallelwiderstand Abhilfe.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: Do Feb 17, 2011 8:44 
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Registriert: Sa Jan 23, 2010 17:48
Beiträge: 148
Wohnort: München
Hallo,
leider hat die Qualität der Potis mit der Zeit immer mehr abgenommen, schon in den 70ern waren die Standardpotis von Piher usw. ziemlicher Schrott. In meinem Eigenbauverstärker hatte das am meisten benutzte Lautstärkepoti immer nur ca. 3-6 Monate gehalten, bis die ersten Kratzstellen auftauchten. Die alten Potis in den Dampfradios waren meistens deutlich besser. Heute bleibt höchstens noch ein sehr teures Poti von Alps, wobei die Schieberegler noch wesentlich besser halten sollen als die Drehpotis (Schieberegler für professionelle Mischpulte, auch laut Datenblatt halten die ca. 10-mal so viel Bewegungszyklen aus wie die Drehpotis desselben Herstellers). Auch eine absolute Gleichspannungsfreiheit garantiert keine Kratzfreiheit, auch wenn es dann etwas besser wird. Sowohl im ankommenden Zweig als auch am Schleifer müßte ein Kondensator sein, am besten ein Kunststoffolienkondensator. Je nach Schaltung muß man gucken, ob man das machen kann, teilweise ist das Poti gleichzeitig Collerctorwiderstand (oder Anodenwiderstand, das ist aber selten) oder es liefert Gleichspannungspotential für den Arbeitspunkt der nächsten Stufe, dann braucht man zusätzliche Widerstände, die das gleichspannungsmäßig entfernte Poti ersetzen, also Kondensator am Schleifer und Widerstand hinter dem Kondensator gegen Potianschluß vom "Linksanschlag". Folienkondensatoren bis 10µF sind ja noch relativ gut erhältlich, man muß also keine Elkos nehmen.

Anfang der 1980er Jahre hatte ich entgültig bei meinem Eigenbauverstärker die Nase voll, nach einer kurzen Zwischenlösung mit LDRs, die von einer steuerbaren Glühbirne beleuchtet wurden (damalige LEDS waren zu schwach dafür) hatte ich bereits 1982 einen mikroprozessorgesteuerten Vorverstärker völlig ohne Potis und mechanische Schalter gebaut, mit Fernbedienung. Und den habe und benutze ich heute noch und da kratzt immer noch nichts... Mit Röhren kann man so etwas leider nicht mit vertretberam Aufwand realisieren, es sei denn, man realisiert das mit einer aufwendigen Relaissteuerung, hat dann aber wieder viele mechanische Kontakte. Analoge Lösungen z.B. mit Regelröhren, Analogmultiplizieren usw. rauschen leider zuviel, zumindest, wenn man heutigen CD-Standard erreichen will. Es gab von Philips/Valvo mal so einen IC-Satz (TCA730/TCA740), mit der die Lautstärke, aber auch Balance und Klangregler mit Steuerspannungen geregelt wurden, aber der erreichte nur knapp 60dB Rauschabstand. Benutzte man ausschließlich den Lautstärkeregler, schaffte man gerade 70dB. Mein Vorverstärker schafft dagegen 115dB...

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Kratzendes Poti
BeitragVerfasst: Do Feb 17, 2011 9:45 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Andy hat geschrieben:
Die alten Potis in den Dampfradios waren meistens deutlich besser.

Das liegt nicht nur an den Potis selbst. Röhrenschaltungen haben Eingangswiderstände im M Ohm-Bereich, da macht sich ein Übergangswiderstand von z.B. 100 Ohm nicht störend bemerkbar. Transistorverstärker haben dagegen Eingangswiderstände im k Ohm-Bereich, da sieht das schon anders aus. Außerdem sind dadurch für die Koppelkondensatoren deutlich höhere Kapazitätswerte erforderlich, die dann (aus Kosten- und Platzgründen) durch Elkos realisiert werden. Elkos haben aber nun einmal, auch wenn sie in Ordnung sind, deutlich höhere Leckströme als andere Kondensatoren. Kommt dann noch eine ungeschickte Schaltungsauslegung im Bereich des Potis dazu, führen bereits geringste Kontaktprobleme im Poti zu Kratzgeräuschen.

Lutz


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