Dampfradioforum

Hallo,

ich habe von Nachbarn ein Loewe-Opta Hellas 552W geschenkt bekommen. Nach einer Reinigung und dem Austausch aller Elkos und Teerkondensatoren habe ich es heute zum ersten mal eingeschaltet. Alle Wellenbereiche bis auf UKW haben auf Anhieb einwandfrei funktioniert. Auch die Bass / Höhenregelung, KW - Lupe und die 3 Seilantriebe (LMK, Ferritantenne und UKW) funktionieren.
Auf UKW ist nur ein leises gleichmäßiges Rauschen zu hören, beim Durchdrehen der Sendereinstellung lassen sich keine Sender - auch nicht ansatzweise - ausmachen, nur das gleichmäßige Rauschen. Den Weg von der Diopl - Buchse zum UKW - Tuner habe ich schon gemessen - dort ist kein Fehler. Angeschlossen ist der im Gehäuse befindliche offene Dipol. Die ECC85 habe ich mit einem Röhrenprüfer gemessen, beide Systeme haben 85% Emission. Die Röhre heizt und die Anodenspannung hat sich lt. meinem hochohmigen Messgerät auf 167V eingestellt (lt. Schaltplan 160V mit Instrument 333 Ohm/V). Wie könnte ich das Problem weiter eingrenzen ?

Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

Du hast alles gemacht, was ich auch gemacht hätte. Du schreibst aber von "der" Anodenspannung. Die ECC85 bekommt aber zwei Anodenspannungen, auf Pin1 und Pin6. Sind die beide da ?

Und schwingt der Oszillator ? Mach mal den bekannten Test mit einem anderen Radio.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Hallo Holger,

ich habe die Sache jetzt noch einmal überprüft und festgestellt, dass bei maximal aufgedrehter Lautstärke einige starke Ortssender leise zu empfangen sind. Die tatsächliche Frequenz der empfangenen Sender liegt ca. 2 MHz über dem auf der Skala des Hellas angezeigten Wert. Daran hat sich auch beim Austausch der ECC85 nichts geändert.
In meinem Schaltplan ist leider nur die Spannung für die in den UKW - Tuner hereinführende gemeinsame Anodenleitung mit 160V angegeben. Diese führt dann im Tuner über 1000 Ohm an die beiden Anoden, wobei in einer Zuleitung noch zus. 100 Ohm geschaltet sind. Sind auf Deinem Schaltplan evtl. die Soll - Spannungen für die Pins1 und 6 der ECC85 angegeben ?
Ansonsten vermute ich evtl. defekte Kondensatoren im Tuner, soweit ich dies sehen kann, jedoch alles Keramikkondensatoren. Weiterhin enthält der Tuner 2 Kondensatortrimmer und 6 einstellbare Spulen. Bei den Spulen war mir aufgefallen, dass deren Wachs - Sicherungen auf die Unterseite des Tunergehäuses getropft waren, wohl eine Folge starker Hitzeentwicklung im Tunergehäuse. Ich hoffe, dass sich die Spulen dadurch nicht verstellt haben, denn dann dürfe die Instandsetzung des Tuners wohl relativ hoffnungslos sein.

Grüße,
Ralf

Noch ein update:
Ich habe jetzt die beiden Anodenspannungen nochmal gemessen (bei Empfang eines Senders):
Gemeinsamer Anodeneingang am Tuner: 181V (Soll:160V)
-> an Anode Pin1: 137V
-> an Anode Pin6: 201V
Allerdings verschwand bei der Messung der Spannung an Pin6 der Empfang. Aufgrund der Messung floss dann wohl kein oder ein zu geringer Anodenstrom, infogedessen die höhere Spannung, sodass diese Messung wohl wenig aussagt.
Die Heizspannung habe ich an der ECC85 mit 6,36 VAC gemessen.

Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

der Oszillator schwingt demnach. ist denn das NF Teil ok? Kommt da was heraus? Bei meinem habe ich ähnliches problem gehabt. Nach messen aller Röhren hatte die EF89 Probleme.Ein Widerstand war die Ursache, der war Hochohmig. Nach Austausch geht Lautstärke wieder wie neu.

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Matthias Claudius

Hallo Ralf,

wenigstens ist die Anodenspannung da. Wenn KML funktionieren, kann es nicht an einer Zf-Stufe mit Fehlfunktion liegen. Ich vermute daher den Fehler im UKW-Tuner. Ein kleiner Röhrchenkondi kaputt oder ein Scheibentrimmer. Sowas ist selten, kommt aber vor. Welcher Tuner ist drin ? Bitte Bilder...vielleicht habe ich einen.

Gruß
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Hallo Holger und Georg,

das NF - Teil ist okay, auf LMK habe ich volle Lautstärke, es dürfte also ein Fehler im UKW-Tuner sein. Oder gibt es für UKW eine gesonderte 10,7 MHz ZF-Stufe, die fehlerhaft sein könnte ?
@Holger: Im Anhang habe ich zwei Fotos des Tuners eingestellt, auf dem zweiten habe ich das Alugehäuse danebengestellt.
Eine besondere Typenbezeichnung / Nummer o.ä. hat der Tuner nicht.

Grüße,
Ralf

Soweit ich das Gerät kenne, arbeiten alle Zf-Filter für beide Bereiche. Den Tuner habe ich nicht im Vorrat, daher geht die Frage an alle Mitleser: hat jemand so einen Tuner für den Ralf rumliegen ? Ralf, läßt sich der Tuner so ohne weiteres tauschen ?

Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Der Tuner lässt sich mit mäßigem Aufwand ausbauen:
- Antriebsseil abnehmen
- den symm. Antenneneingang ablöten
- 3 Leitungen ablöten (Heiz- und Anodenspannung, Tuner Ausgang)
- Tuner - Befestigungsschrauben lösen

Das werde ich als nächstes tun und dann das Teil mal genauer inspizieren.

Grüße,
Ralf

So jetzt habe ich den Tuner ausgebaut, alle Widerstände und Kondensatoren einseitig ausgelötet und gemessen. Die Widerstände sind alle in Ordnung. Bei den Kondensatoren weichen 4 Stück stärker vom Sollwert ab: Zwei Abblockkondensatoren bei der Heizspannungsversorgung (1700 pF statt 1000 pF und 2300 pF statt 3400 pF). Da deren Werte unkritisch sein dürften, habe ich sie dringelassen. Als nächstes der 1000 pF - Kondesator nach dem 1K - Widerstand in der Anodenspannungsversorgungsleitung: Gemessener Wert 1300 pF. Ich habe ihn sicherheitshalber ausgetauscht, obwohl wahrscheinlich kein Problem, da Abblockkondensator. Zuletzt der 300 pF - Kondensator im Eingangskreis (an der Kathode parallel zu 200 Ohm, gekoppelt über 8 pF an das Gitter), gemessen 380 pF. Habe ihn erstmal dringelassen, da ich 300 pF z.Z. nicht da habe. Ist dieser Wert kritisch ?
Zuletzt habe ich alle Lötstellen nachgelötet und alles gereinigt. Die Spulen / Kerne haben zum Glück keine "Bastelspuren".

Grüße,
Ralf

Hallo,

heute habe ich den Tuner wieder eingebaut - leider hat sich keine Änderung ergeben. Hat noch jemand eine Idee was ich noch probieren könnte ?

Grüße,
Ralf

ich würde testweise einen ganz anderen tuner anschliessen, um sicher zu sein das der Fehler von dort kommt. Wobei ein leises Rauschen auf UKW auf ein Problem im Eingangskreis/Vorstufe hindeutet.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)

Hallo Ralf,

versuch doch mal folgendes: Markiere Dir die beiden Trimmer (Vorkreis und Oszillator) mit einem Bleistiftstrich und bewege sie mal nach recht und nach links anschließend wieder in die markierte Einstellung zurück vieleicht bekommt ein Trimmer keinen richtigen Kontakt mehr, war hier im Forum schonmal eine Fehlerursache, da spielte das Gerät auch nicht richtig auf UKW und durch das drehen am Trimmer gabs wieder Kontakt und das Gerät lief plötzlich wieder auf UKW.

Ansonsten überprüfe mal den Weg vom Tunerausgang bis hin zur ECH 81 vieleicht gibt es schon Kontaktprobleme unterwegs denn da ist der Tastensatz im Spiel die Umschaltung auf AM funktioniert ja da AM spielt

Gruß Rembrandt

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...und eine Stimme sprach zu mir ..lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer....

Hallo,

ein Drehen an den beiden Trimmern hat leider auch nichts verändert. Ich habe das Radio jetzt ersteinmal weggestellt und hoffe, auf Flohmärkten etc. ein passendes Schlachtgerät mit funktionierendem Tuner zu finden.

Grüße,
Ralf

Hallo,

heute habe ich mir das Radio noch einmal vorgenommen - und letztenendlich funktioniert es jetzt mit dem UKW-Empfang. Zunächst habe ich am Tunerausgang mal mit meinem Philips Signalverfolger GM 7628 reingehört, es war aber nichts zu hören. Ich glaube jedoch, das liegt daran, dass der Signalverfolger kein FM demodulieren kann.
Dann habe ich nochmal die Anodenspannung und Strom der ECC 85 gemessen: 193 Volt (soll: 160 Volt) und 4 mA (soll: 11 mA). Die ECC85 hat ja zwei Anoden, ich hatte dann den Verdacht, dass eine Anode vielleicht keinen Strom erhält. Am "rechten" Anodenzweig (Mischer + Osz.) habe ich die Spannungsleitung abgelötet und: es hat sich nichts verändert, immernoch 4 mA Gesamtanodenstrom. Eine Spannungsmessung ergab, dass an der rechten Anode keine Spannung ankommt. Es lag letztlich an einer kalten Lötstelle einer Spule, über die der Anodenstrom geleitet wird. Danach Anodenstrom 10 mA und bester Empfang.

Grüße,
Ralf