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BeitragVerfasst: Sa Apr 23, 2011 22:42 
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Hallo zusammen,

was haltet Ihr von guten MKP-Folienkondensatoren vor den Hoch- und Mittelhochtönern hochwertiger Röhrenradios (also jeweils zwischen Ausgangübertrager und Lautsprecher)?

Bei guten Boxen ist dies Usus, siehe z.B. hier
http://www.lautsprechershop.de
unter "Kondensatoren".

Ein "MKP Folienkondensator Audyn Cap MKP QS" (schwarz, axiale Bauform) kostet hier z.B. in 2,2 uF 1,79 Euro, in 10 uF 3,89 Euro und wird vom Händler für High End - Hifi empfohlen. Ein 10 uF MKP-Kondensator von Wima (rot, radiale Bauform, ebenfalls 400 Vdc) kostet anderweitig etwa 6,50 Euro.

Viele Grüße von

Markus

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http://1920network.radio.de/


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BeitragVerfasst: Sa Apr 23, 2011 23:48 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Die Sache ist ganz einfach:
Im Schaltplan ist ein vom Entwickler nach Frequenzgängen usw. berechneter Kondi vorgeschrieben.
Das ist laut Schaltplan eben ein Kondi.
Keine Kombination von Widerstand/ Kondi oder sonstwas.
Nur ein Kondi.
Und alles, was ein Kondi ist, der den angegebenen Kapazitätswert und die Spannungsfestigkeit hat, geht.

Ich wechsle öfter Elkos gegen Kunstfolie oder Metallpapier- Kondis in Ratiodetektor- Schaltungen, oder vor Hochtönern.
Ich höre beim besten Willen keinen Unterschied (bei Kondis, die wirklich ok sind !!!).
Und so sollte es auch sein.

Ein Elko sollte immer durch einen Nicht- Elko ersetzt werden können.
Allerdings kann ein Nicht- Elko nicht überall durch einen Elko ersetzt werden.


Im NF- Bereich KF gegen MKP... da einen Unterschied zu hören- m. E. Voodoo.

Ein Pro für Nicht- Elkos:
Theoretisch sollte ein Nicht- Elko (ggü. Elko gleicher Kapazität) ewig halten.

Aber die Hersteller der Papierkondis dachten das wahrscheinlich auch.

Ich empfehle: nehmen Sie das, was Ihnen preislich oder qualitätsmäßig zusagt.
Allerdings wäre ich auch neugierig auf Ihre Meinung/ Ergebnisse/ Vergleiche, denn: Was man hören kann, kann man auch messen. Und wenn es Unterschiede gibt, haben die einen Grund- und den zu wissen, wäre ja schon interessant.

Edi


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BeitragVerfasst: So Apr 24, 2011 12:20 
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Registriert: Sa Jan 23, 2010 17:48
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Wohnort: München
Hallo,
wenn vorher kein Kondensator da war, braucht man auch keinen. Gefährliche Gleichspannung kann es auf der Sekundärwicklung eines Ausgangsübertragers nicht geben. War vorher ein Kondensator schon da, sollte man einen neuen mit der gleichen Kapazität nehmen, der Kondensator ist Teil einer Frequenzweiche. Kunststofffolienkondensatoren sind die besten, zwischen den Kunststoffsorten konnte ich auch noch keinerlei Klangunterschiede feststellen. Elkos würde ich vermeiden, hier würde man einen bipolaren brauchen, Elkos können auch klanglich etwas ungünstiger sein. Die Unterschiede sind aber eher minimal. Da ein Konststoffkondensator aber kaum teurer als ein Elko ist, würde ich auf jeden Fall den nehmen. Kunststoffkondensatoren haben den Vorteil, eine längere Lebensdauer als Elkos zu haben, auch der Leckstrom ist geringer. Bei meinem Philips Capella mit den eisenlosen Endstufen will ich die alten Koppelelkos zu den Lautsprechern durch Kunststofftypen ersetzen, vor allem aus Sicherheitsgründen. Nicht auszudenken, wenn ein Lautsprecher Gleichspannung bekommt, nur weil der alte Elko (stromtechnisch) "undicht" wird...


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BeitragVerfasst: Sa Apr 30, 2011 15:50 
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Markus60Hz hat geschrieben:
...und wird vom Händler für High End - Hifi empfohlen...

Für "High-End-Hifi" wird vieles empfohlen (und deshalb auch gekauft), was zwar mitunter teuer, aber aus technischer Sicht für diesen Anwendungszweck nicht unbedingt besser ist. Und dass man angeblich einen Unterschied hört, ist spätestens bei einem seriösen Vergleich nicht mehr nachvollziehbar.

Empfehlungen von Händlern sollte man daher nicht ohne weiteres glauben.

Zumal an die Bauteile in Röhrenradios doch teilweise deutlich andere Anforderungen gestellt werden als an die in High-End-Hifi-Geräten.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Apr 30, 2011 17:39 
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Registriert: So Feb 01, 2009 16:30
Beiträge: 115
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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen zu dieser Frage!

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Ihr v.a. technische und nur wenige (bis keine) akustischen Vorteile seht. Wobei ich das im Vergleich "50 Jahre alter Elko vs. neuer MKP-Kondi von Wima" zwar prinzipiell nicht ganz verstehen kann - aber: ich habe keinen entsprechenden (Blind-)Vergleichstest gemacht und kann daher nicht mit den - ja maßgebenden - praktischen Erfahrungen aufwarten. Deswegen habe ich auch bei Euch nachgefragt.

Um noch ein kleines Missverständnis zu klären - ich dachte natürlich nicht daran, Kondensatoren einzusetzen, wo vorher keine waren.
(Und: Sitzt zwischen Endstufen und (Mittel-)Hochtöner ein Kondensator (als Frequenzweiche), und sind einem die Höhen bei der Originalschaltung zu "scharf", könnte man es mit einem Widerstand in Reihe versuchen, i.d.R. bei entsprechender Verkleinerung des Kondensators. Diesen Punkt hatte ich in meinem Beitrag aber nicht angesprochen.)

edi hat geschrieben:
Ich empfehle: nehmen Sie das, was Ihnen preislich oder qualitätsmäßig zusagt.
Edi


röhrenradiofreak hat geschrieben:
Empfehlungen von Händlern sollte man daher nicht ohne weiteres glauben.
Lutz


Nun, der wahre "High-Ender" entscheidet sich - als absolutes Minimum - für versilberte 4 mm² - Lautsprecherkabel, und als passender Tonfrequenz-Kondensator vor dem Hochtöner empfiehlt sich z.B. für den Saba Freiburg WIII ein "Jensen Silberfolien-Kondensator 1,0 uF / 630V" (Artikel-Nr.: bt-sf01-0) für angemessene 634 Euro :shock: (bei http://www.lautsprechershop.de). Schließlich will man nur das Beste für dieses herausragende Radio, oder...?
Wer da keinen Unterschied hören mag... ;-)

Viele Grüße von

Markus

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BeitragVerfasst: Sa Apr 30, 2011 18:24 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Zitat:
....dass Ihr v.a. technische und nur wenige (bis keine) akustischen Vorteile seht. Wobei ich das im Vergleich "50 Jahre alter Elko vs. neuer MKP-Kondi von Wima" zwar prinzipiell nicht ganz verstehen kann...

Elkos haben prinzipbedingt, einen Reststrom, bzw. einen meßbaren (Neben-)Widerstand..
Der Reststrom ist aber sehr gering (bzw. der Widerstand sehr hoch), und in niederohmigen Lautsprecherschaltungen... absolut Banane.
In hochohmigen Schaltungen, erst recht in solchen, die hohe Betriebsspannungen führen ("eisenlose" Röhrenendstufen), ist ein Folien- C geeigneter Soopannungsfestigkeit natürlich die bessere -und sichere- Wahl.

Ist ein Elko alt, kann der Reststrom höher sein. Muß aber nicht. Ist der Elko kapazitätsmäßig in den Toleranzgrenzen, ist i. d. R. auch der Reststrom ok. dann gibt es keinen Grund zum Auswechseln, auch ein Hörtest kann keinen Unterschied hörbar werden lassen. Warum auch ? (wie geschrieben: das gilt für niederohmige Schaltungen, wie Frequenzweichen)

Allerdings hatten Elkos früher, teils sehr große Toleranzen, das war normal.

Wenn man seinem Gerät was Gutes tun will- neue Folien- oder MKP- Kondis statt Elko ist schon ok, aber Voodoo- Kondis kann man getrost den HiFi- Schamanen überlassen.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Apr 30, 2011 23:01 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
Andy hat geschrieben:
Hallo,
wenn vorher kein Kondensator da war, braucht man auch keinen.


Ausnahme wäre, wenn man einen verrotteten Elektrostaten gegen einen normalen Hochtöner austauscht und den dann natürlich anders anschließt.

Aber das ist eine Nebenbaustelle des Themas.

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- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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BeitragVerfasst: So Mai 01, 2011 11:15 
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Markus60Hz hat geschrieben:
... dass Ihr v.a. technische und nur wenige (bis keine) akustischen Vorteile seht. Wobei ich das im Vergleich "50 Jahre alter Elko vs. neuer MKP-Kondi von Wima" zwar prinzipiell nicht ganz verstehen kann ...

Dieser Vergleich hinkt, und zwar aus folgendem Grund: Fair wäre der Vergleich zwischen den Kondensatoren unterschiedlicher Technologie nur dann, wenn beide in Ordnung sind (das wäre also bei dem 50 Jahre alten Elko zunächst zu überprüfen). Wenn der alte Elko keine Kapazität, Kurzschluss, sehr großen Leckstrom oder stark erhöhten ESR hat, bildet er keine Vergleichsbasis, denn dann würde jeder andere Kondensator, egal welcher Bauart, klangmäßig besser sein.

Sonst hat man eine vergleichbare Situation wie beim Test zweier verschiedener Autoreifen, von denen der eine viel zu wenig Luft drauf hat. Welcher Reifen würden dann wohl gewinnen?

Allerdings werden solche unfairen Vergleiche in der Werbung oft benutzt, um zu "beweisen", dass das beworbene Produkt besser ist. Man muss die Tastsache, dass mit dem Vergleichsprodukt etwas nicht in Ordnung ist, nur geschickt verbergen.

Lutz


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