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BeitragVerfasst: Di Mai 10, 2011 17:25 
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Registriert: Di Mai 10, 2011 17:20
Beiträge: 5
Hallo,
Ich bin neu hier und würde mich freuen, wenn mir jemand bei meinem Problem weiterhelfen könnte:

Ich habe seit längerem ein altes Loewe Opta 4720W Radiogerät zuhause in Betrieb. Es hat bisher immer tadellos funktioniert.
Gestern wurde plötzlich nach längerem Hören der Pegel sehr leise. Ich wollte lauter drehen und habe bemerkt das der Klang nur noch sehr kratzig zu hören war. Dies gilt sowohl für den Radio- als auch für den Tonabnehmerbetrieb.

Meine bisherigen Lösungsversuche:
Es wurde bereits ein anderer Lautsprecher getestet -> gleiches Resultat.
Desweiteren wurde die Endstufenröhre ausgetauscht -> gleiches Resultat.

Nun bin ich leider mit meiem Latein am Ende und suche hier im Forum nach jemandem, der mir
weiterhelfen kann... Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar, weil ich das Radio unbedingt in meiner Küche erhalten möchte!

Vielen Dank schon mal!!


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BeitragVerfasst: Di Mai 10, 2011 17:41 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
Beiträge: 418
Wohnort: nahe Göppingen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo und zunächst willkommen im Forum,

eine gezielte und eindeutige Antwort ist nicht einfach.

Der Fehler liegt laut Beschreibung im NF-Teil oder der Spannungsversorgung.
Das Radio ist - laut Radiomuseum.org - von 1959/60 könnte also noch "Problemkondensatoren" verbaut haben - oder auch nicht.

Denkbar wäre auch, dass ein Gitterableitwiderstand von den Gittern 1 der EL84 Endröhre oder des Triodenteils der EABC80 hochohmig (=unendlich) geworden ist. Ist manchmal schwierig zu diagnostizieren, weil die oft schon von der Schaltung her im Megaohm Bereich liegen.

Zur gezielten Hilfe vielleicht folgende Fragen:

Hast du einen Schaltplan zum Gerät?
Hast du ein Multimeter und ein wenig Erfahrung im Umgang damit?
Brummt das Radio übermäßig, auch bei kleiner Lautstärke?

Falls ja, dann könnte man über Spannungsmessungen und Widerstandmessungen im NF-Teil den Fehler vielleicht eingrenzen.
Ein Foto von dem Bereich (unten im Chassis) wäre auch hilfreich um zu beurteilen, welche Kondensatoren verbaut sind und ob hier ggf. Handlungsbedarf besteht.


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BeitragVerfasst: Di Mai 10, 2011 20:22 
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Registriert: Di Mai 10, 2011 17:20
Beiträge: 5
Vielen Dank für die schnelle Antwort!!

Ich habe leider keinen Schaltplan für das Gerät finden können. Mein Multimeter bekomme ich erst in zwei Wochen wieder, weil ich es, wie sollte es anders sein, verliehen habe :(
Was ich sicher sagen kann ist, dass das Radio überhaupt nicht brummt, egal wie laut man es stellt. Also ich habe den Bereich unten im Chassis mal fotografiert. Ob es der richtige Bereich ist, weiß ich nicht. Allerdings könnten tatsächlich "Problemkondensatoren" verbaut sein... Diese müssten ersetzt werden, wenn ich richtig gegoogelt habe?

Ich habe mich leider noch nicht wirklich mit der Technik auseinandergesetzt, weil ich dachte, dass es sich vielleicht um ein trivialeres Problem handelt.
Trotzdem schon mal Danke für alle Tipps!!


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BeitragVerfasst: Di Mai 10, 2011 23:30 
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Beiträge: 2217
Wohnort: Lemgo
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Hallo,
Da sind tatsächlich Problemkondensatoren drin.
Einmal dieses Bonbon artige braune ding, und das weisse teil.
Es werden in diesem Radio mehrere davon und auch papierkondensatoren verbaut sein.
Die müssen getauscht werden.
Grüsse Manu

_________________
Grüße Manu
Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
http://www.Quadbahn-Bispingen.de


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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 1:16 
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Beiträge: 2859
Wohnort: Rigodulum
Zitat:
Einmal dieses Bonbon artige braune ding, und das weisse teil.


Der Braune ist schon sichtbar defekt! Möglicherweise sind da noch mehr von drinn. Wenn du das radio noch länger quälst brennt noch ein Kathodenwiederstand der endröhre ab,dann geht nix mehr. Kondensatorkur ist da zwingend nötig.

_________________
Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 8:14 
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Registriert: Di Mai 10, 2011 17:20
Beiträge: 5
Danke für die Antworten!!
Auf zu Conrad, Kondensatoren besorgen... :D

Ich werde euch über die Ergebnisse informieren...


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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 11:28 
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Registriert: Di Mai 10, 2011 17:20
Beiträge: 5
So, die Problemkondensatoren sind bis auf einer getauscht worden. Das genannte Problem ist weg, allerdings brummt das Gerät jetzt, egal wie laut man es stellt. Liegt an nem Entstörkondensator des Netzteils oder?

Vielen Dank schon mal für die tolle Hilfe hier!!


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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 12:58 
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Grüß dich,
ich würde sagen, wenn sich das Brummen nicht regeln lässt, das der Bechernetzelko kaum noch Kapazität hat, der hat meist 50+50µF oder auch 100+50µF
Die ersetzt du durch neue Elkos mit einer midenstspannung von 385Volt. Die Kapazität ist heute nicht mehr so genormt, d.h. du nimmst statt 50µF, 47µF.
Du musst aber auf jeden Fall den alten Elko abklemmen, und nicht nur 2 paralel schalten.-
Grüße Manu

_________________
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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 12:58 
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Beiträge: 2217
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Grüß dich,
ich würde sagen, wenn sich das Brummen nicht regeln lässt, das der Bechernetzelko kaum noch Kapazität hat, der hat meist 50+50µF oder auch 100+50µF
Die ersetzt du durch neue Elkos mit einer midenstspannung von 385Volt. Die Kapazität ist heute nicht mehr so genormt, d.h. du nimmst statt 50µF, 47µF.
Du musst aber auf jeden Fall den alten Elko abklemmen, und nicht nur 2 paralel schalten.-
Grüße Manu

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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 13:05 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
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CarstenFi hat geschrieben:
So, die Problemkondensatoren sind bis auf einer getauscht worden. Das genannte Problem ist weg, allerdings brummt das Gerät jetzt, egal wie laut man es stellt. Liegt an nem Entstörkondensator des Netzteils oder?

Vielen Dank schon mal für die tolle Hilfe hier!!


Das ging ja alles sehr schnell bei dir! Die Gitterableitwiderstände sind also offensichtlich ok, sonst würde es jetzt nicht tun. Den einen Kondensator solltest du dann auch noch ersetzen.

Dein Verdacht ist wahrscheinlich richtig. Wenn ein Radio brummt (und deshalb habe ich auch danach gefragt), dann bedeutet das meist, dass die Siebkondensatoren des Netzteils (meist 2 mal 50 µF im großen Alubecher) defekt sind. Wenn es brummt und das Radio nachhaltiger benutzt werden soll, solltest du die auch austauschen. Man kann den alten Becher dann drinlassen und stilllegen und moderne Elektrolytkondensatoren (Vorsicht! Polung beachten und 350/385V Typen verwenden!) stattdessen anschließen. Minuspole sind dann am Chassis und die Pluspole an den zwei Punkten, wo im Becher auch die Leitungen hinführen.
Es gibt aber auch Ersatzbecher bei http://www.antikradio-restored.de, etwas teurer, aber einfacher zu machen.

So einen Fehler hatte ich mal bei einem Grundig ähnlichen Baujahres, der auch sehr wenig Problemkondensatoren hatte und das ansonsten auch brauchbar spielte und immer noch spielt.
Dass der Gleichrichter auch noch einen Defekt hat, kann man nicht ausschließen, das würde ich aber zunächst mal lassen.

Wenn du wieder ein Messgerät hast, wäre es hilfreich mal die Spannung an den Siebkondensatoren und an der Anode der Endröhre (und ggf. auch die Spannung am Katodenwiderstand) zu messen um zu sehen ob das ok ist.
Damit kann man auch den Zustand der Endröhre ohne Röhrenprüfer dann grob beurteilen.

Vielleicht hat ja jemand im Forum dir einen Schaltplan!?

Manu war noch ein wenig schneller als ich! :wink:


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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 20:40 
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Es gibt noch eine andere mögliche Ursache für Brummen, nämlich mangelhafte Abschirmung des NF-Teils. Das dadurch entstehende Brummen ist meist ein etwas hellerer Summton. Mögliche Ursache wäre z.B., dass die leitende Beschichtung der Bodenplatte (sofern vorhanden), die als Abschirmung dient, nach den Arbeiten nicht wieder mit Masse verbunden wurde.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 21:06 
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Registriert: Di Mai 10, 2011 17:20
Beiträge: 5
So, alles funktioniert wieder, wie es soll!!:biggrin: es waren die Entstörkondensatoren im Netzteil... Zwei neue besorgt, parallel geschaltet und das Blechteil stillgelegt.
Freut mich wirklich!!

Vielen Dank für die tolle Hilfe!!


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BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2011 21:26 
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Registriert: So Mär 21, 2010 22:34
Beiträge: 2217
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Hallo,
freut mich das es wieder spielt!
Bekommen wir denn ein Bild vom fertigen Gerät??
Grüße Manu

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BeitragVerfasst: Do Mai 12, 2011 10:04 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
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CarstenFi hat geschrieben:
So, alles funktioniert wieder, wie es soll!!:biggrin: es waren die Entstörkondensatoren im Netzteil... Zwei neue besorgt, parallel geschaltet und das Blechteil stillgelegt.
Freut mich wirklich!!

Vielen Dank für die tolle Hilfe!!


Hallo,

dann lag ich mit meinem Tipp ja richtig. Schön, dass dein Gerät wieder läuft.
Das hast du ja in Rekordzeit wieder hinbekommen! :bier:


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BeitragVerfasst: Do Mai 12, 2011 21:51 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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CarstenFi hat geschrieben:
...es waren die Entstörkondensatoren im Netzteil...

Du meinst sicherlich die beiden großen 50 µF-Elkos, oder? Die dienen nicht zur Entstörung, sondern zur Siebung oder, anders ausgedrückt, Glättung der Betriebsspannung. Aber schön, dass es wieder spielt.

Lutz


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