Nun bin ich schon seit Tagen an meinem
UPEL-Radio zugang und komme einfach nicht mehr weiter.
Kurz zum Gerät: Superhet mit Vorstufe, Lang-, Mittel- und Kurzwelle, ZF 125 kHz, Baujahr 1935. Es gibt keine Schaltunterlagen. Fragen nach dem Hersteller in diversen Foren haben nix ergeben. Bestückung: 80, 6D6, 6A7, 6D6, 6B7 und 6V6. Die 6V6 ist nicht die Originalbestückung, sondern über einen darunter gelöteten Sockel adaptiert. Die ursprünglich dort eingesetzte Röhre hat einen 6poligen Sockel. Was könnte das gewesen sein?
Die Röhren sind laut RPG (Kurzschluß, Gitter und Emission) alle in Ordnung. Die Hochspannung ist ebenfalls OK. Die kritischen Kondensatoren sind ausgetauscht. Ebenso alle hochohmigen Widerstände. Das Gerät empfängt auf allen Bereichen - mit Einschränkungen:
Die Oszillatorspannung nimmt bei allen Bereichen zum niederfrequenten Ende hin erheblich ab. Auf KW setzt der Oszillator unterhalb von ca. 6 MHz völlig aus.
Der Gleichlauf ist, besonders auf MW, nicht OK. Wenn ich den Ausgang der Vorstufe auf den Oszillofürsten lege, liegen die Empfangsfrequenz (also die Frequenz, bei der das Signal zu hören ist) und das Signalmaximum am Ausgang der Vorstufe rund 20 kHz auseinander - will heißen: die Vorstufe ist am niederfrequenten Ende der MW rund 20 kHz zu niedrig abgestimmt. Am oberen Bandende ist alles bestens und der Empfang hervorragend. Und jetzt kommt das Problem: die Spulen sind nicht abgleichbar. Keine Kerne, nix. Nur jeweils ein kleiner Trimmer. Die sind jedoch zu klein, um am unteren Ende etwas zu bewirken. Bei MW und LW zusätzlich noch ein etwas größerer Trimmer am Oszillatorkreis. Für so eine Billiglösung ist mir das Gerät eigentlich zu aufwendig.
Außerdem gibt es ein Problem mit der Regelspannung. Die ist mir, vor allem ohne und bei schwachem Signal, zu positiv. Am unteren Ende der MW und auf KW verhält sich das Gerät fast so, als hätte es eine Rauschsperre. Erst ab einer gewissen Signalstärke setzt der Empfang klirrend ein und wird mit zunehmendem Signal normal. Völlig perplex stehe ich immer noch vor dem in den Bildern sichtbaren Poti auf der Rückseite. Das liegt mit dem 'heißen' Ende an der Kathode der 6B7 (HF-Demodulator und Vorstufe, Spannung etwa 10 Volt), mit dem anderen Ende an Masse und der Schleifer geht über 500 kOhm an die Regelspannung. In Richtung Masse gedreht, setzt der Empfang noch früher aus.
In den Bereichen, wo der Empfang funktioniert, ist er ganz ausgezeichnet. Vor allem die Trennschärfe ist für so ein Altertümchen erstaunlich gut.
Ich muß zugeben, ich bin mit meinem Latein am Ende. Was sagen die alten Hasen?
Ralf