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BeitragVerfasst: Sa Jun 04, 2011 15:51 
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Moin,

ich plage mich grade mit einer Gegentaktendstufe bei einem Imperial Capri herum. Das Gerät funktioniert soweit tadellos, Gleichrichter und Kondensatoren sind gewechselt. Alle Spannungswerte sind in Ordnung, bis auf die bei den beiden ECL86. Ich habe bisher noch nie mit Gegentaktendstufen gearbeitet, wahrscheinlich ist es auch nur eine dämliche Frage, aber die Spannungswerte bei beiden Endstufenröhren sind total unterschiedlich. Ich messe bei der Anode bei der einen Röhre auf Pin 9 189V und bei der anderen 110V. An der Kathode messe ich bei der ersteren Röhre (Pin2) 7,8 V und bei der anderen 110 V. Auch die Gitterspannungen (Pin3) stimmen nicht überein. Bei der Zweiten sind 54 V auf dem Gitter. Ich habe gelesen, die Gitterspannung MUSS negativ sein, braucht das hier nicht?. Ich sehe, daß die Endstufe nicht komplett gespiegelt aufgebaut ist und ein Röhrentausch untereinander brachte auch keinen Unterschied. Ist dies etwa gewollt, oder müssen die Werte bei beiden Röhren komplett gleich sein?
Wie ihr seht bin ich mit der Endstufe überfordert :D Bitte nehmt mir die Frage nicht übel
Bild
Grüße Marco

Edit: Ich glaub ich habs schon selbst rausgefunden. Die eine Röhre betreibt mit ihrer Kathode die Anode der ECC83, die andere braucht dies nicht, aber warum ?!

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BeitragVerfasst: Sa Jun 04, 2011 16:13 
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Hallo xscotty1990
Ich kann auf Deinem Bild keine Gegentaktendstufe finden.Statt dessen hast Du die Schaltung eines Stereoverstärkers eingestellt?Oder irre ich mich?
Gruß Petzi


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BeitragVerfasst: Sa Jun 04, 2011 16:17 
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Registriert: Sa Mai 15, 2010 15:33
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Petzi hat geschrieben:
Hallo xscotty1990
Ich kann auf Deinem Bild keine Gegentaktendstufe finden.Statt dessen hast Du die Schaltung eines Stereoverstärkers eingestellt?Oder irre ich mich?
Gruß Petzi


Nein, ich irre mich:/ Es geht um einen Stereoverstärker

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BeitragVerfasst: Sa Jun 04, 2011 20:52 
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Hallo, Xscotty,

das ist eben Imperial..., immer etwas anders.

wenn der Schaltplan stimmt, (was ich etwas in Zweifel ziehe).

Meine Angaben beziehen sich auf den gezeigten Schaltplan:
- Im Netzteil wird eine negative Gittervorspannung erzeugt, dazu ist der Minuspol des Gleichrichters nicht direkt auf Masse, sondern über einen Widerstand von 50-100 Ohm. Das führt dazu, das dort eine negative Spannung entsteht.

- Die Kathoden der beiden L-System der ECL86 liegen gleichspannungsmäßig auf Masse, wechselspannungsmäßig an Wicklungen des jeweiligen Ausgangstrafos, die am anderen Ende gegen Masse liegen. Dadurch ergibt sich eine Gegenkopplung.

- Die Schaltung der Vorverstärker ist rechts und links verschieden. Im einen Fall handelt es sich uim eine sog. Kaskode Schaltung ( Steuergitter liegt über 10nF an Masse, die 2 Trioden liegen gleichspannungsmäßig in Reihe )

Ich würde unbedingt empfehlen, genau herauszufinden, welche ECL86 zu welchem AÜ gehört, und welche ECL86 im Schaltbild welcher ECL86 im Gerät entspricht.

Nur dann wird es gelingen, da Klarheit zu schaffen.

Ich würde auch empfehlen, zuerst bei ausgeschaltetem Gerät die Verbindungen zwischen ECL86 und AÜ nachzuprüfen.

Ich hoffe, das hilft weiter.

VG Henning

PS bin erst Mo wieder online...

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BeitragVerfasst: Sa Jun 04, 2011 21:08 
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Ergänzung: alle gezeigten Triodensysteme erzeugen ihre über den sog Anlaufstrom selbst. Dazu ist ein 10MOhm Widerstand von Kathode nach Gitter geschaltet. Jeder auch noch so unscheinbare Übergangswiderstand bringt solche eine Stufe aus dem Gleichgewicht. Messungen der Gitterspannung sind unmöglich, bzw haben einen großen Einfluß auf die Röhre selbst.
Hier kann nur der Anodenstrom, oder Anodenspannung gemessen werden, um zu beurteilen, ob die Stufe korrekt arbeitet.

Bitte alle Messwerte eindeutig bezeichnen, z.B. Rö5, Pin 2, 22V gegen Masse.

VG Henning

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BeitragVerfasst: Sa Jun 04, 2011 21:50 
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BeitragVerfasst: So Jun 05, 2011 15:58 
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hoeberlin hat geschrieben:
das ist eben Imperial..., immer etwas anders.

wenn der Schaltplan stimmt, (was ich etwas in Zweifel ziehe).

- Die Schaltung der Vorverstärker ist rechts und links verschieden. Im einen Fall handelt es sich uim eine sog. Kaskode Schaltung ( Steuergitter liegt über 10nF an Masse, die 2 Trioden liegen gleichspannungsmäßig in Reihe )


Im linken Kanal arbeiten 3 Verstärkerstufen in Kathodenbasis-Schaltung, das Ausgangssignal ist also zum Eingang invertiert.

Der rechte Kanal, 2x Kathodenbasis-Stufen und eine Gitterbasis-Stufe. Eingang und Ausgang daher gleichphasig.

Die Lautsprecher links und rechts würden gegenphasig arbeiten, ihr Schalldruck hebt sich teilweise auf.???

Bei Mono werden die Lautsprecher sogar parallel geschaltet, was einen satten Kurzschluss ergeben sollte.

Da kann doch was nicht stimmen.

Genauso das Triodensystem der Rö 7 arbeitet laut Schaltbild mit einer Anodenspannung von 8 V. Geht eigentlich auch nicht.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: So Jun 05, 2011 17:28 
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Ich merk schon, jetzt hab ich was ins Rollen gebracht :)

Die Endstufe im Radio läuft super. Der Klang ist perfekt, also irgendwie muss sie ja funktionieren :) :D

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BeitragVerfasst: So Jun 05, 2011 22:02 
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Hallo, an alle Beteiligten,

hier nun die Lösung des Rätsels....

die vorhandenen Schaltung arbeitet bei Stereo als ganz normale Stereo-Eintaktendstufe. soweit - sogut.

Betrachtet man die Phasendrehung durch die unterschiedliche Vorstufenanordnung, so muß diese ja einen Sinn ergeben.

Tut sie auch: Im Monobetrieb wird aus der Eintaktschaltung eine Mono-Gegentaktschaltung. Dazu werden die Endröhren gegenphasig angesteuert, und das Ausgangssignal wiederum bei einem Kanal phasengedreht an die Lautsprecher gegeben.

Betrachtet man die Gerätelautsprecher im Gerät, so sieht man, dass bei einem der obere Anschluss auf Masse liegt, beim anderen der untere.

Das hat z.B Saba beim Meersburg 100 genauso gemacht. Das funktioniert erstaunlich gut.....

Bei den Spannungsangaben im Schaltbild hat sich jedoch offenbar ein Fehler eingeschlichen.....

Wichtig für die korrekte Funktion im Monobetrieb ist die korrekte Einstellung des Verstärkungsfaktors der oberen Verstärkerstufe.

Dazu bei Stellung Stereo beide Endstufen auf gleiche Lautstärke bei Mittelstellung des Balancereglers einstellen.

Ich hoffe, das hilft weiter. VG Henning

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BeitragVerfasst: Mo Jun 06, 2011 21:53 
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Ja, Gegentaktendstufe bei Mono macht Sinn.

hoeberlin hat geschrieben:
Im Monobetrieb wird aus der Eintaktschaltung eine Mono-Gegentaktschaltung. Dazu werden die Endröhren gegenphasig angesteuert, und das Ausgangssignal wiederum bei einem Kanal phasengedreht an die Lautsprecher gegeben.

Betrachtet man die Gerätelautsprecher im Gerät, so sieht man, dass bei einem der obere Anschluss auf Masse liegt, beim anderen der untere.


Das liegt nur daran, dass die Ausgangstrafos, Endröhren und Lautsprecher im Schaltbild vertikal gespiegelt dargestellt werden. An den Lautsprecherbuchsen liegt die Masse immer am mittleren Anschluss und dort ist der Phasenbezug besser erkennbar.
Wenn die Wicklungen analog zur kathodenseitigen Gegenkopplungswicklung phasenrichtig eingezeichnet sind, muss die Lautsprecherwicklung am rechten Ausgangstrafo umgepolt werden. Sonst ist die Gegenkopplung auf die Vorstufentriode eine Mitkopplung, die Lautsprecher arbeiten gegenphasig und der Schalter 17 schließt das Ausgangssignal kurz.

Gruß Dirk


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