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BeitragVerfasst: Di Jun 14, 2011 9:04 
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Kommt auf die ZF an und ob die Spiegelfrequenz dadurch genau auf einen Sender fällt.
Wenn wir das Beispiel von Johann nehmen, liegt die ZF bei 460 kHz und die Spiegelfrequenz daher 920 kHz darüber. Durch das Frequenzraster von 9 kHz liegen die möglichen Senderfrequenzen im Spiegelbereich 918 und 927 kHz darüber. In ZF-Lage umgesetzt liegt der Träger dann bei 458 oder 467 kHz und macht mit dem gewollten Empfangssignal auf 460 kHz einen Pfeifton von 2 oder 7 kHz.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Di Jun 14, 2011 18:37 
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Und damit nicht genug. Beim Abstimmen, also Verändern der Oszillatorfrequenz, verändern sich die Differenzen zwischen Oszillatorfrequenz und den beiden empfangenen Signalen genau gegenläufig! Das bedeutet, die Frequenz des Pfeiftons ändert sich mit der Abstimmung. Wenn die beiden Signale mit ganz grob ähnlich großer Feldstärke empfangen werden, pfeift es deshalb in den meisten Fällen, wobei die Tonhöhe sich mit der Sendereinstellung ändert.

Es würde nur dann nicht pfeifen, wenn die von beiden Signalen erzeugten Zwischenfrequenzen ganz genau übereinstimmen. Da aber die Oszillatorfrequenz bei einem Empfänger mit analoger Abstimmung nie völlig stabil und bei einem Empfänger mit digitaler Abstimmung in der Regel nicht genau genug einstellbar ist, kommt es, wenn die Differenzfrequenz der beiden ZF-Signale unterhalb des Hörbereiches liegt, zu einer Art Schwunderscheinung mit der Differenzfrequenz, die bei gleich hohen Feldstärken den Empfang unter Umständen völlig unverständlich machen kann.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Jun 24, 2011 22:43 
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So, nun habe ich die bestellten Trimmer bekommen und provisorisch eingebaut. Nun muss ich mir noch überlegen, wie ich sie "richtig" einbaue. Ich habe da so an eine kleine Platine gedacht, auf die ich alle Trimmer auf löte.

Nun zum Einstellen:
Ich habe als erstes meinen Haussender, WDR2 - 720kHz, eingestellt und den Trimmer des Oszillator auf max Lautstärke eingestellt, wobei ich den Sender nachstellen musste. Bei * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* Lautstärke Stand der Zeiger der Skala genau auf 720kHz. Nun habe ich die Frequenz des Oszillator mit meinem kleinen Weltempfänger überprüft, angezeigter Wert 1197, was dann einen ZF von 477kHz entspricht.
Bei LW habe ich dann den untersten Skalenendpunkt angefahren und den zuständigen Trimmer auf den ZF von 477kHz eingestellt.
Nun habe ich jeweils den Eingangskreis für MW und LW auf max Lautstärke eingestellt. Für den KW Bereich gibt es am Oszillator keine Kapazität zum Einstellen, da habe ich dann nichts weiteres gemacht. Nur am Eingangskreis gab es für KW einen Trimmer, den ich wieder auf max Lautstärke gestellt habe. Was soll ich sagen, auf allen drei Bändern empfange ich nun mehrere Sender. Alle Sender auf LW und MW lagen auch an der richtigen Stelle auf der Skala.

Bei KW habe ich auch mehrere Sender empfangen können, die ich aber mit dem kleinen Weltempfänger nicht überprüfen konnte, weil das kleine Radio auf KW fast keinen Empfang in dem Betonbau hatte, in dem die Bastelwerkstatt sich befindet.
Ich bin mal auf den Empfang gespannt, wenn ich das Radio bei mir zu Hause habe.

Ich habe alle Trimmer nach der Einstellung mit einem Messgerät gemessen, die Kapazitätswerte liegen alle im Einstellbereich der ursprünglichen Trimmer, die ja alle defekt waren.

Der Empfang des alten Radios ist also mehr als zufriedenstellend, bei einem guten Klang, was wahrscheinlich an dem großen Lautsprecher und an der EL12 liegt. :wink:

Einziger Nachteil ist der doch stark gequetschte KW Bereich, was ein wenig Fingerspitzengefühl erfordert, um einen Sender gut einzustellen. Aber wenn's mehr nicht ist...

Die gesamte Einstellmethode ist vielleicht nicht so ganz die richtige Variante, aber es hat hervorragend funktioniert.

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Gruß Stephan

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BeitragVerfasst: Sa Jun 25, 2011 10:55 
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Gut, ich habe praktisch von hinten angefangen. Hier hat es jetzt nun auch so funktioniert. Die Sender stimmen mit der Skala überein. Da ich ja die Trimmer noch ordentlich verbauen muß, werde ich alles nochmal nachregeln müssen, da durch eine Platine sich ja noch zusätzliche kleine Kapazitäten einschleichen.

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Gruß Stephan

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BeitragVerfasst: Sa Jun 25, 2011 19:55 
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Die Reihenfolge beim Abgleich ist immer: erst der Oszillator, dann der Vorkreis. Denn wenn der Oszillator-Abgleich nicht passt, steht der Drehko für eine bestimmte Empfangsfrequenz anders als bei korrektem Abgleich. Gleicht man dann den Vorkreis ab und korrigiert danach den Oszillator, stimmt der Vorkreis-Abgleich hinterher nicht mehr, weil der Drehko für diese Empfangsfreuenz nun anders steht.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jun 25, 2011 22:46 
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Der Oszillator lässt sich doch aber nur mit einem Bekannten Sender korrekt abgleichen, in meinem Fall 720kHz. Normalerweise würde man doch einen Messsender dafür verwenden. Ich kann den Oszillator aber nur einstellen, wenn ich überhaupt etwas empfange. Nur wenn die ZF bekannt ist kann ich den Oszillator anhand der Skala einstellen. Kenne ich die ZF nicht benötige ich Empfang und stelle auf höchste Lautstärke ein.
Wie mache ich das, wenn die ZF nicht bekannt ist und kein Empfang da ist?

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BeitragVerfasst: So Jun 26, 2011 9:50 
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Dann ist aber Voraussetzung, dass man wenigstens ungefähr weiß, wo die ZF liegt. Sonst führt die Methode bei (Vorkriegs-) Radios mit exotischen Zwischenfrequenzen, z.B. 125 kHz, 232 kHz, 313 kHz oder Frequenzen oberhalb des Mittelwellenbereiches, zu einem völlig falschen Abgleich.

Für den Abgleich der Vorkreise gibt es, wenn Signalgenerator und Oszilloskop vorhanden sind, noch eine weitere Methode: auf der Frequenz, die auf der Skala eingestellt ist, ein Signal einspeisen und auf Amplitudenmaximum an der Anode der Mischröhre abgleichen. Wenn ein ausreichend starker Ortssender vorhanden ist, klappt das mitunter sogar mit dessen Signal anstelle des Messenders.

Wenn überhaupt kein Empfang vorhanden ist, wird es schwierig. Erstens kann man dann nicht sicher sein, dass nicht doch noch ein elektrischer Fehler vorliegt. Zweitens: wonach soll man dann abgleichen?

Wenn nur eine einzelne Abgleichposition danebenliegt, z.B. durch einen Bauteiltausch, kann man versuchen, auf Rauschmaximum (sofern vorhanden) abzugleichen. Betrifft es mehrere Abgleichpositionen, besteht die Gefahr, dass man das Gerät damit völlig verstellt.

Also bleiben nur folgende Methoden:

Mittels Messsender einen Komplettabgleich in der Reihenfolge ZF - Oszillator - Vorkreis(e) durchführen. Notfalls kann man dabei den Istwert der ZF bestimmen und als Basis für die weiteren Arbeiten verwenden. Die dabei ggf. entstehende Abweichung ist normalerweise nicht so groß, dass sie stören würde.

Ein so starkes Signal einspeisen, dass wenigtens etwas Empfang als Basis für den Abgleich vorhanden ist. Ohne geeigneten Messsender könnte man z.B. eine gute Außenantenne verwenden und deren Spannung ggf. noch verstärken.

Wenn kein Empfang vorhanden ist, weil die Vorkreise völlig verstellt sind, gibt es noch die Notlösung, das Antennensignal direkt am Steuergitter der Mischstufe einzuspeisen und damit einen ersten Grobabgleich durchzuführen.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jun 26, 2011 12:02 
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PL504 hat geschrieben:
Das ist ohne Meßsender dann ungefähr so, als ob ein Tauber Radio hören will.
Nach so einem Trimmer-Tausch mache ich (ZF ist bekannt) einen Schnellabgleich mittels Frequenzzähler, der praktisch verstimmungsfrei an den Oszillator gekoppelt wird. Meistens stimmt die Skale danach schon exakt und es brauchen nur noch die Vorkreise auf Maximum gezogen werden.


Wie koppelt man den Zähler denn am besten an den Oszillator verstimmungsfrei an? Ich habe das mal über einen 3,3pF Kondi gemacht (hatte keinen kleineren), hatte aber noch eine geringe Verstimmung. Bringt es etwas, wenn man 1pF nimmt? Mann könnte durch Reihenschaltung noch weiter in der Kapazität herunter gehen, soweit bis der Zähler die Frequenz noch anzeigt.

Die Radiomethode funktioniert zwar, ist aber recht ungenau (bei meinem "Messradio" jedenfalls), weil die Stille am "Messradio" recht breit ist. Ich vermute das dieses Radio irgendwann auf die Frequenz des Oszillator einrastet. Wenn man dann die Mitte der "Stille" nimmt gehts so einigermaßen. Eleganter wäre aber der Zähler.

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BeitragVerfasst: So Jun 26, 2011 19:59 
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Wenn man induktiv koppelt, sollte die Spule groß genug sein, damit die induzierte Spannung hoch genug ist.
Ich habe mal hier im Forum irgendwo gelesen, das es mit einem dünnen Blech, das um die Oszillatorröhre gewickelt wird funktionieren soll. Dabei ging es aber, meine ich, um DRM. Das geht bei mir im aktuellen Fall aber nicht, weil Stahlröhre. Ich werde mal ausprobieren, was am besten geht.

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BeitragVerfasst: Mi Jun 29, 2011 21:09 
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Ich habe noch eine Frage: Wo für ist der Trimmer, der an der Anode der 1. Diode der EBF2 angeschlossen ist. Siehe hier!

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