Dampfradioforum

Hallo,

heute kam ein neues Gerät ins Haus, ein Parsifal vom November 1965, im von euch oft gescholtenen Skandinavien-Look.

Das Gerät war völlig verdreckt, nikotinisiert und innen super verstaubt. Die 0,3A-Sicherung wurde vom Vorbesitzer mittels Alu-Folie zum ewigen Leben verdonnert.

Nach Säuberung des Gehäuses und des Chassis, passender Sicherung usw. wurde eine erste vorsichtige Inbetriebnahme versucht, einwandfrei. Nachdem alles wieder zusammengebaut war, erneute Inbetriebnahme. Und nach etwa zehn Minuten starb die Kiste, Ton weg, Skala dunkel, EMM803 macht gaaanz langsam das Licht aus. Nur ein feines Trafobrummen wear noch zu hören. Das ganze passierte ohne Lärm, Gestank oder sonstigem Ungemach, einfach so.

Um es kurz zu machen:

Nordmende hat (auf der Sekundärseite) eine sogenannte Heiz-Sicherung mit der Bezeichnung 0,2 CU verbaut und diese ist durch. Ich messe da 7 Volt.

Und nun - ihr ahnt es schon - die bange Frage: Was könnte da passiert sein ?

Gruß
Thomas

Hallo,

wenn eine Heizkreissicherung durch geht, ist wohl irgendwo im Heizkreis ein Kurzschluss. Ich würde mal zunächst alle Röhren ziehen (auch die EM) und dann anstatt der Sicherung ein Amperemeter (10 A Messbereich) anschliessen. Dann das Teil mittels Vorschaltlampe, oder besser Stelltrafo hochfahren. Dabei den Strom beobachten.

Falls der Strom nicht übermässig ansteigt, hat wohl eine der Röhren ein Problem.
Ist der Kurzschluss immer noch vorhanden, bleibt wohl nur die Skalenlampe oder die Verdrahtung des Heizkreises / der Skalenlampe.
Vieleicht hat die Fassung der Skalenlampe ein Problem ?


Gruß
Oliver

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Hallo Oliver,

wenn ich alle Röhren ziehe und die Birnchen herausnehme, messe ich 0,00, bei jedem Stecken einer Röhre kommen im Schnitt 0,04 dazu, wenn alles drin ist bin ich bei 333mA (wenn ich den Messbereich richtig interpretiere), dann glühen während der Messung die Röhren, die Lampen leuchten und der Apparat dudelt los. Wenn ich die Messstrippen wegnehme, herrscht logischerweise wieder Dunkelheit.

Ich sag´s, wie´s ist, ich habe noch nie eine Ampere-Messung durchgeführt, weil es einfach noch nie nötig war und stehe hier wie der Ochs vorm Berg. Zumal mir der Wert 0,2 Cu absolut nichts sagt. Diese eigenartige Art der Absicherung verunsichert mich total. Soviel ist schon mal sicher Hätte man da nicht wie andere Hersteller eine ganz profane Glassicherung nehmen können ?

So lange ich nicht weiß, was da überhaupt mache, bringen mich diese Erkenntnisse keinen Schritt weiter.

Thomas

Auf Wechselspannung(strom) umgeschaltet?

paulchen

Ich habe nun einfach mit dem Mut der Verzweiflung einen anderen Draht eingelötet (wie weiter oben erwähnt Litze aus einem alten Stromkabel) und einfach mal eingeschaltet. Läuft. Nun habe ich - weil ich sowohl neugierig als auch experimentierfreudig bin - einen Kurzschluss provoziert. Litze durch. Funktioniert also.

Zufrieden einen Probelauf gemacht, Radio immer im Blick und in der Nase, alles unauffällig. Da fällt mein Blick auf die Anzeigeröhre: Steht nicht mittig im Sichtfenster, so geht´s nicht, da bin ich penibel. Da ich nicht nochmal alles ausbauen wollte, nahm ich einen längeren dünnen Holzstab, um die Fassung ein Stück weiterzudrücken. Extra die Mitte der Fassung anvisiert, um nicht auf den Lötfahnen herumzudrücken. Kaum berühre ich mit dem Holz die Fassung, macht es "patsch", wieder die Sicherung durch.
Nun baue ich das Chassis doch noch mal aus und nehme mir den Röhrensockel der EMM803 noch mal vor. Möglicherweise finde ich da ja etwas. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass der alte Heizdraht "einfach so" aufgegegen haben soll. Es muss eine Ursache geben. Und ich gebe nicht eher Ruhe, bis ich diese gefunden habe.

Ich berichte weiter über Erfolg oder Mißerfolg.

Bis hierher jedenfalls erstmal ein dickes Dankeschön an die Helfer. Ein vernünftiges MM steht als nächstes auf der Agenda.

Gruß
Thomas

Hallo
scheint, als haettest du den Fehler.
Vieleicht hat ein Pin der EM das Chassis beruert.
Ordne mal die Anschlusspins an der Fassung der EM,das diese frei liegen und nichts beruehren.

Gruss
Oliver

P.S. Es kann jedoch sein, das dieser Fehler durch die Demontage der EM erst passiert ist. (-;

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Hallo Olli,

nee, wäre zu schön gewesen, es ist irgendwo anders. Nachdem ich alle Röhren gezogen und einen neuen Draht eingelötet hatte, wurden bei eingeschaltetem Gerät nacheinander die Röhren gesteckt: ECC85, alles klar. ECC81 (Decoder) auch in Ordnung. Beim Stecken der ECH81 macht´s patsch. Und beim Stecken der EAF801 ebenso. Momentan bin ich wieder etwas ratlos, ich versuche mich gerade mit durchklingeln am stromlosen Gerät. Ist übrigens bemerkenswert, wo sich überall noch Reststrom versteckt, auch wenn der Stecker schon seit einer halben Stunde draussen ist....

Interessant ist, dass die Sicherung anscheinend auf blosse Bewegung des Chassis auslöst, das lässt auf einen mechanischen Kurzschluss schließen. Das sind Fehler, die ich liebe !!!

Das einzig Schöne daran ist, dass wenigstens die Sicherungsdrähte nix kosten, man braucht nur den Lötkolben anzuschmeissen, Draht habe ich kilometerweise hier, hurra.

Laut Schaltplan sind im Heizkreis auch drei C´s verbaut, diese werde ich suchen. Ich muss sie nur finden

Momentan muss ich leider alles nur Erdenkliche in Betracht ziehen.

Gruß
Thomas

sowas findet sich leichter mit Vorschaltlampe!

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)

Sag mal Tannhäuser 61,

ist dein Nordmendegerät ein Platinengerät ?
Vielleicht drückt eine Leiterbahn der Heizungsleitungen dabei irgendwo leicht auf Masse. Wenn dann Bewegung kommt, wirds richtig gedrückt und es gibt den Kurzschluss.

Du könntest auch anstatt des Sicherungsdrahtes eine 6V Fahrradlampe anschließen, dann alle Röhren ziehen, einschalten und dann mit deinem Holzstab vorsichtig die Platine an verschiedenen Stellen drücken. Wenn dann die Lampe leuchtet, hast Du den Schluss gefunden

Jetz stell doch mal ein Bild von dem Chassis ein .
Gruß
Oliver

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Hallo,

gute Idee mit der Lampe, habe ich sofort realisiert. Und kann mich davon überzeugen, dass sie funktioniert, sie brennt ohne Unterlass, nicht mal ein Flackern. Aus meinem sporadischen Kurzschluss ist nun ein konstanter geworden...

Ausserdem kommt ein ungesundes Knattern aus dem Trafo, das vorher nicht da war. Habe ich am Ende einen Windungsschluss in der Sekundärwicklung ? Schon öfters davon gelesen, war ich bislang gottlob von solchem Ungemach verschont geblieben.

Bilder würde ich gerne welche einstellen, bin darin jedoch sehr ungeübt. Drei Stück habe ich gemacht, sie sind jedoch zu groß und werden nicht geladen. Auf meinem Schlepptop habe ich bislang noch kein Bildbearbeitungsprogramm und momentan dafür auch keinen Kopf.

Es handelt sich um den Nordmende 6/675, im RM Org isser drin. Und hier isser bald draussen, wenn er mich noch länger ärgert. Ich habe heute nichts anderes getan, als den verdusselten Schluss zu finden. Ich glaube, ich mache erstmal Feierabend und lausche Frank Laufenberg auf Coolradio. Solltet ihr auch mal versuchen, guter Mann mit guter Mucke.
Und ´n Bier dazu. Der Parsifal hat Pause. Sonst krieg´ ich noch einen Koller.

Feierabn´d
Thomas

Hm,

mit dem Trafo hört sich gar nicht gut an. Allerdings würde es mich nicht wirklich wundern, da du ja weiter oben schriebst, dass die Sicherung mit Alufolie geflickt war.
Somit war der Trafo ungeschützt und hat evtl. einen mit bekommen. Ich will's ja nicht hoffen - wäre schade um das Gerät.

Die Bilder im RM Org zeigen leider nichts genaues - zumindest keine Chassisfotos.

Na gut - manchmal sollte man einfach mal ne Nacht drüber schlafen - dann kommt man auch auf den Fehler.

Was machen die von dir angesprochenen C's im Heizkreis - gefunden ?

Noch was - die Skalenlampen und alle anderen Verbraucher im Heizkreis sind doch abgeklemmt, sonst wird das mit der Lampe natürlich nichts (-;

Gruß

Oliver

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Hallo Oliver,

zunächst mal danke für deine rege Mitarbeit. Es hat mir natürlich keine Ruhe gelassen, trotz Laufenberg plus einem kühlen Blonden ist Frickeln und Nachdenken ja trotzdem möglich. Und so lange der Patient hier vor mir auf dem OP liegt, lässt es mir ja doch keine Ruhe.

Es gibt Neuigkeiten: Der Fehler ist eingekreist ! Es hängt mit der Platine zusammen, auf der die ECH und die EAF eingesteckt sind, die Lampe reagiert sehr schön auf Klopfen und Drücken auf Filter und Röhrenfassungen. Da muss gesucht werden, die Platine ist auch etwas gebogen, mit Sicherheit nicht von Werk aus. Man kommt hier etwas schwer dran, aber da liegt der Hund begraben, jede Wette.

Schaun mer mal.

Gruß
Thomas

Und ja, die Lampen sind natürlich draussen, hatte sogar schon die Fassungen abgelötet. Mich sozusagen vom Trafoanschluss 6,3 V weiter vorgearbeitet.

Thomas

Erledigt, Maschine läuft !!

Auf besagter Platine ist ganz aussen ein gelbes Kabel angelötet, welches zur UKW-Box geht oder von dort kommt. Und da ist ein solcher Batzen Lötzinn zu finden, dass eine Berührung mit dem Chassis nur eine Frage der Zeit war. Und da hat auch keiner vorher herumgelötet, das ist von Werk so ! Unglaublich, das hätte sich das Werk zehn Jahre vorher mit Sicherheit nicht erlauben dürfen, überhaupt fällt auf, dass bei diesem Gerät trotz gedruckter Schaltung Lötungen zu sehen sind, die selbst ich als kaufmännischer Angestellter besser hinbekomme.

Ich habe diese Unglaublichkeit mal fotografiert und mir soeben mal Irfan-View heruntergeladen, komme damit jedoch nicht zurecht, alles nur auf englisch. Verstehe nur die Hälfte. Das Befassen mit dem Foto-Bearbeitungs-Programm hat übrigens länger gedauert, als den Parsifal wieder zu komplettieren. Jetzt läuft das ausgebaute Chassis an Heco-Kleinboxen und bringt Werner Reinke auf HR1 zu Gehör. Morgen muss ich wieder arbeiten, darum zunächst mal gute Nacht.

Mit funktionierendem Parsifalinsky grüßt
Thomas

Irfan View:

Sprache ändern:

Button "Option" drücken und Sprache einstellen (language) in "German"

Ich habe zwar nicht die aktuelle Version auf meinen Rechner, aber das sollte immer noch so sein.

paulchen