Danke, Roland, ich habe ihn wieder eingelötet.
Mittlerweile habe ich auch die anderen
relevanten Kondensatoren ausgetauscht. Einen abgeschirmten 10 nF-Kondensator habe ich sogar "rekonstruiert", indem ich die Enden des neuen mit Teer beträufelt, die alte Abschirmfolie und das originale Isolierband wieder darumgewickelt habe (siehe Photos).
An zwei Kondensatoren, die lt. Schaltplan jeweils 2,5nF haben, kam ich nicht heran: Sie scheinen in einem abgeschirmten Gehäuse zu sitzen, das für die Kurzwellenlupe zuständig ist und auf dem die Röhre ECC85 thront.
Außerdem habe ich zwei 2 kOhm-
Widerstände ersetzt, weil sie ziemlich
angeschmort aussahen (siehe Abb.). Ihre Werte waren zwar noch passabel (1,9 bzw, 1,75 kOhm), doch geheuer war mir das nicht.
Leider läuft das Radio immer noch nicht. Ich beschreibe mal, wie es sich verhält:
Auf den
AM-Bereichen rauscht es, wenn man den
Lautstärkeregler bis zum Anschlag aufdreht. Gelegentlich
knackt und knistert es dabei auch aus den Lautsprechern.
Auf Kurzwelle wird das Rauschen zu kurzen Wellenlängen hin lauter. Bei ca. 30m im Frequenzband gibt es eine "Lücke" mit Stille.
Auf Mittelwelle ist im ganzen Frequenzband unter Zuschaltung der Ferritantenne ein einziger Sender sehr schwach wahrzunehmen, ebenfalls bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler.
UKW ist völlig tot, selbst bei max. Lautstärke ist nicht das geringste zu vernehmen, nicht einmal ein Rauschen. Beim Umschalten auf UKW wird das Magische Auge gerinfügig dunkler.
Den Tastensatz habe ich an die 50x durchgeschaltet, um Oxidschichten zu entfernen.
Alle Röhren glühen. Die Kontaktstifte habe ich nach außen gebogen, die Röhren sitzen stramm in den Fassungen.
Der
NF-Teil scheint
in Ordnung zu sein, jedenfalls wird eine am TA-Eingang angeschlossene Quelle (Sinusgenerator) sauber wiedergegeben.
Der Pluspol des
Gleichrichters gibt bei 220V Netztspannung (Regeltrafo)
250V ab, kurz nach dem Einschalten ein wenig mehr. Der
Sollwert beträgt
279V.
Die Plus-Schiene, die den Rest der Schaltung speist, weist eine Spannung von 208V auf, kurz nach dem Einschalten mehr. Als Sollwert sind im Schaltplan 227V angegeben.
Dann gibt es einen Meßpunkt in der Nähe der Röhre ECC85, der (im UKW-Betrieb) über einen 7 kOhm-Widerstand mit der Plus-Schiene verbunden ist, an ihm
sollten 145 V anliegen. Es liegt aber die
selbe Spannung an, wie an der Plus-Schiene. Daraus und aus dem Schaltplan schließe ich, daß durch diesen Widerstand
kein Strom fließt (kein Spannungsabfall) und demzufolge (einzige ohm'sche Verbindung über eine Spule) auch nicht durch die eine Anode der ECC 85.
Ein weiterer Meßpunkt, der über zwei 10 kOhm-Widerstände mit der Plus-Schiene verbunden ist, zeigt eine Spannung von 90V (Sollwert: 120V). Dieser hat als einzige ohm'sche Verbindung (über eine Spule) die andere Anode der ECC85.
Gut, der Gleichrichter ist nicht mehr perfekt, aber kann das für einen solchen Totalausfall verantwortlich sein? (Ich werde ihm demnächst vier Dioden 1N4007 und zwei 100 Ohm-Widerstände implantieren, damit er bei 220V~ wieder +279V und 95mA abgibt.)
Was kann ich jetzt noch tun, um das Radio zum Laufen zu bringen? Über Eure Hilfe würde ich mich freuen!
Danke im voraus und viele Grüße
Gorbi