Ganz einheitlich im Sinne einer Normung ist das nicht. Aber die AM-Antennenanschlüsse von Röhrenradios sind durchweg für den Anschluss einer Drahtantenne ausgelegt.
Normalerweise hat niemand genug Platz, um für den Mittel- oder erst recht Langwellenbereich eine so lange Antenne aufzubauen, dass diese in Resonanz ist. Die Antenne ist daher elektrisch gesehen immer viel zu kurz und hat dadurch einen hohen kapazitiven Blindwiderstand in der Größenordnung von einigen Kiloohm (Rothammel gibt dafür z.B. ungefähr 2,5 k Ohm an). Nun hängt dieser Wert aber auch von dem Verhältnis zwischen Antennenlänge und Wellenlänge, von der Höhe der Antenne über dem Erdboden und von Kapazitäten zu umgebenden Teilen ab. Er kann deshalb (auch abhängig von der jeweils genutzten Empfangsfrequenz) um einen großen Faktor schwanken, ist aber immer viel größer als 50 Ohm.
Im Kurzwellenbereich sieht das etwas anders aus. Dort kann es vorkommen, dass eine Antenne bei einer bestimmten Empfangsfrequenz elektrisch gerade 1/4 Wellenlänge lang ist (Viertelwellenresonanz). Wenn außerdem eine HF-mäßig gute Erde vorhanden ist, kann dies je nach Bauform der Antenne durchaus zu einem Fußpunktwiderstand um oder sogar unter 50 Ohm führen. Natürlich ist ein hochohmiger Empfängereingang dann fehlangepasst, aber die Antenne, die in Resonanz ist, liefert eine höhere Empfangsspannung als eine Antenne, die nicht in Resonanz ist, so dass sich diese Fehlanpassung mitunter kaum bemerkbar macht.
Lutz
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