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 Betreff des Beitrags: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Mi Jul 13, 2011 15:43 
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Registriert: Mi Jul 13, 2011 15:11
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Hallo zusammen.
Ich möchte mich zu erst einmal kurz vorstellen:
Ich heiße Stefan, bin 26, komme aus Koblenz und schreibe gerade meine Abschlussarbeit im Studiengang Elektrotechnik.
Vor ein paar Tagen habe ich auf dem Trödel ein Nordmende Elektra (vermutlich um 1960) erstanden. Mein Ziel ist es, das Gerät wieder für den alltäglichen Gebrauch fit zu machen.
Was bisher schon geschehen ist:
1. Ich habe alle Teerkondensatoren, den 50/100µF Pufferelko und zwei weitere Elkos getauscht. Ersatztypen (für die Teerelkos) waren WIMA FKP.
2. An der Buchse fürs externe Tonbandgerät habe ich den linken und den rechten Eingangskanal über einen 10k Widerstand kurzgeschlossen und dann mit der Signalleitung des Radios verbunden, damit ich bei Stereo Quellen den anderen Kanal nicht komplett verliere.
3. neues Lämpchen Skalenbeleuchtung
4. durch Versuche neue alte ECC85 im FM Teil
gründliche Reinigung
5. Messen der Anodenspannung okay, 257V.

Der UKW Empfang ist noch nicht so super, es brummt etwas.
Außerdem klingt es recht hart. Mit dem Klangregler lassen sich recht effektiv die Höhen rausdrehen, aber richtig warm und voll wie ich es von anderen Radios kenne, klingt es noch nicht.

Hat jemand Tipps für mich, was ich sonst noch an dem Gerät machen kann, um dessen Eigenschaften zu verbessern? Schaltplan ist vorhanden. Messequipment auch weitestgehend, aber einen testsender wie in der Ableichanleitung gefordert habe ich natürlich nicht...

vg
Stefan


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 11:18 
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Hallo Stefan,

sollte es sich um dieses Modell handeln,

Bild

Messe ich an allen! Röhren Pin für Pin die Werte, Notiere diese. Sieb/Ladeelko, ist der noch gut? Ausgangsspannung alleine sagt nicht alles aus.
Da kommen bestimmt noch viel mehr an Tips.

_________________
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 16:02 
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Registriert: Mi Jul 13, 2011 15:11
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Hallo Goerg,

es handelt sich um ein ähnliches Gerät. Die ganz genaue Bezeichnung konnte ich noch nicht ausmachen, aber ich habe irgendwo Z13 lesen können und habe den Schaltplan des 60/61 Modells besorgen können, der bisher auch gut passte.
Was bei deinem Vorschlag nicht passt ist die Tatsache, dass "mein" Elektra sehr klein ist, d.h. nur 1 Lämpchen für die Skala hat und auch nur einen Lautsprecher.
Mein Plan ist bezeichnet mit 1/613 Elektra 6/10 Kreis-Super

Den (doppel)Siebelko habe ich schon getauscht und durch zwei einzelne Elkos getauscht.
Zum Messen der Spannungen: Da bin ich ja, wie du erkannt hast, noch nicht so weit fortgeschritten. Benutzt ihr einen Testadapter und z.B. an den Sockeln zu messen? Ich denke mal, die Spannung mit ausgebauter Röhre zu messen ist sinnlos.

Was mir noch einfällt: Wie gleiche ich das Radio ab ohne die in der Abgleichanleitung erwähnten Testsender???

Und: Die Abstimmanzeige funktioniert bei FM fast garnicht, der Spalt (EM84) bleibt immer gleich groß bei etwa 12mm. Der FM Empfang ist zudem vergleichsweise leise.

Außerdem sind die MW und LW Tasten nicht mehr ganz so gut. In der normalen betätigten Stellung ist der Empfang sehr leise, wenn man sie noch weiter herunterdrückt wird es plötzlich viel lauter. Kennt das Phänomen jemand?

vg Stefan


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 17:00 
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Hallo Stefan,
ich würde folgendermaßen vorgehen.
-Spannung an Lade-und Siebelko messen
-Was ist an Pin 2 und Pin 3 der El84? ( Pin 2 darf keine Gleichspannung zu messen sein,Pin 3 sind 5-7 Volt Gleichsp. ok
-Pin 9 der EABC80 ( zw. 60-90 Volt ok)
-Pin 8 der EF89 bei UKW ( FM) 30-50 Volt
-Pin 1 der ECH81 zw. 60 und 90 Volt sind ok
-Welche Spannung kannst Du an dem roten Draht,der an das UKW-Kästchen geht, messen?
-Wenn der UKW Empfang extrem schwach ist,liegt es meist daran,daß die Triode der ECC85 keine Spannung bekommt.
Ursache fast immer der defekte Scheibntrimmer im UKW-Tuner hat Kurzschluß und läßt den 2,2KOhm Widerstand abbrennen.
Um das messen zu können,müssen die Röhre ECC85 gezogen,die zwei Drähte oben auf dem Tuner abgelötet werden.
Nach herausdrehen der 5 Schrauben M3 den Deckel nach oben abziehen.
-die zwei Drähte wieder anlöten
-Spannung vor und hinter dem 2,2 kOhm ( liegt von hinten gesehen an der linken Seite zum Trimmer hin.)

Und nun bist Du dran.
Übrigens sind bei den Elektra von ca. 1957 bis 1960 keine großen Abweichungen,das UKW-Teil immer gleich.

Gruß
Claus

_________________
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 17:17 
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Moin Stefan,

herzlich willkommen! Als erstes sollten wir versuchen das Radio eindeutig zu identifizieren, auch wenn dein Schaltplan halbwegs passen mag, muss er noch lange nicht der richtige sein. Sicherlich sind manchmal die Unterschiede gering, dieses bezieht sich aber explizit auf manchmal! Anscheinend hast Du das Radio ohne Rückwand bekommen, den da sollte eigentlich der genaue Typ draufstehen. Finden wir aber ggf. auch so, wozu folgende Infos nötig wären:

1. Gehäuse mit runden "Ecken", oder schon richtig eckig
2. Lautstärkeregler und Senderwahl in der Skala oder darunter
3. hat er noch zusätzliche Tasten zur Klangwahl
3.1. wenn ja, über der mittig über der Skala, oder z.B. ziemlich weit oben rechts
4. hat er für Tonabnehmer bzw. Tonband noch die Bananenstecker, oder Din Buchsen

Schon mal schön, dass Du die Kondensatoren gewechselt hast und Elkos sind da ja so viele nicht verbaut. insofern war bestimmt der Kathodenelko der Endröhre mit dabei, ein heißer Kandidat wenn es an den Bässen fehlt und das kann auch noch weiter gehen. Genauso wie der Ratioelko, der dann wohl auch richtig herum eingelötet wurde (Plus kommt an Masse)!?

Wenn die EM 84 immer einen gleichen Spalt zeigt, kann auch durchaus deren Anodenspannung völlig neben der Spur liegen, kein muss, da ja der Empfang auch nicht toll ist. Insofern hat ja Georg schon darauf hingewiesen, es mag ja eine Spannung in Ordnung sein, deshalb muss der Rest noch lange nicht passen! Außerdem, wie hast Du diese gemessen?

Das die Tasten für AM und LW nicht richtig funktionieren ist in dem Alter völlig normal. Schaue mal unter der Suche nach Tastensatz reinigen, findest Du da nichts passendes, schicke mir eine PN.

Auf Deine Frage wie Du das Radio neu abgleichst ohne Testsender folgende Antwort.

Ein Neuabgleich ist in den seltensten Fällen nötig, vorher alle anderen Fehler ausschließen, was hier bisher nicht möglich war.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, schicke ggf. eine PN, eine Lösung wird sich finden.

Beste Grüße

Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 18:17 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
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nordmender hat geschrieben:
Ursache fast immer der defekte Scheibntrimmer im UKW-Tuner hat Kurzschluß und läßt den 2,2KOhm Widerstand abbrennen.


Das sähe dann so ähnlich aus:

http://www.eak-fotografie.com/dampfradio/parsifal01.jpg

http://www.eak-fotografie.com/dampfradio/parsifal02.jpg

_________________
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 18:24 
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@erik : Deine Fotos zeigen die Realität meines Geschreibsels,kein Kommentar notwendig.
@hardtrail: wenn Du mir antwortest,machen wir das mit Logik und systematisch,ohne Glaskugel,ohne VooDoo.

Gruß
Claus

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Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 18:26 
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Wohnort: Koblenz
Okay, ich arbeite mich voran. Unten meine Messwerte, Werte aus dem Schaltplan in Klammern dahinter)
nordmender hat geschrieben:
Hallo Stefan,
ich würde folgendermaßen vorgehen.
-Spannung an Lade-und Siebelko messen

Habe 264V (270V) hinter dem Gleichrichter (100µ Elko) und 208V (215V) am 50µ Elko. Ich muss auch anmerken, dass die EL84 subjektiv sehr heiß wird!
nordmender hat geschrieben:
-Was ist an Pin 2 und Pin 3 der El84? ( Pin 2 darf keine Gleichspannung zu messen sein,Pin 3 sind 5-7 Volt Gleichsp. ok

Pin2: 1,1V und an Pin 3 1,9V

-Pin 9 der EABC80 ( zw. 60-90 Volt ok)
58V (50V)
-Pin 8 der EF89 bei UKW ( FM) 30-50 Volt
56V (50V) in UKW
-Pin 1 der ECH81 zw. 60 und 90 Volt sind ok
78V
-Welche Spannung kannst Du an dem roten Draht,der an das UKW-Kästchen geht, messen?
207V
-Wenn der UKW Empfang extrem schwach ist,liegt es meist daran,daß die Triode der ECC85 keine Spannung bekommt.
Ursache fast immer der defekte Scheibntrimmer im UKW-Tuner hat Kurzschluß und läßt den 2,2KOhm Widerstand abbrennen.
Um das messen zu können,müssen die Röhre ECC85 gezogen,die zwei Drähte oben auf dem Tuner abgelötet werden.
Nach herausdrehen der 5 Schrauben M3 den Deckel nach oben abziehen.
-die zwei Drähte wieder anlöten
-Spannung vor und hinter dem 2,2 kOhm ( liegt von hinten gesehen an der linken Seite zum Trimmer hin.)
Sieht so aus wie auf deinen Fotos. (die ich zunächst übersehen habe und dich gerade fragen wollte, ob es der Widerstand auf den zwei Sockeln ist ;) )
Er hat 2,2 kOhm.
nordmender hat geschrieben:
Und nun bist Du dran.
Übrigens sind bei den Elektra von ca. 1957 bis 1960 keine großen Abweichungen,das UKW-Teil immer gleich.

Gruß
Claus

und jetzt wieder du ;)


Peter, zu deinen Punkten:
1. Gehäuse mit runden "Ecken", oder schon richtig eckig
durchaus rund
sieht so aus: http://www.magischesauge.de/Bilder_Privat/Sammler/nordmende_elektra_e13.jpg
2. Lautstärkeregler und Senderwahl in der Skala oder darunter
in der Skala
3. hat er noch zusätzliche Tasten zur Klangwahl
nein
3.1. wenn ja, über der mittig über der Skala, oder z.B. ziemlich weit oben rechts
4. hat er für Tonabnehmer bzw. Tonband noch die Bananenstecker, oder Din Buchsen
DIN Buchsen
Hab es mit Rückwand aber dort findet sich wirklich keine Jahresangabe :)
Würd gern Fotos hochladen aber gerade hab ichs nicht so mit der Foto Fkt hier im Forum ^^

Elkos sind alle richtig gepolt, habs gerade nochmal überprüft.
Was heißt ratio-Elko? Was genau ist seine Aufgabe?

Okay, um den Tastensatz kümmere ich mich - später...

Der Abgleich kann dann auch erstmal warten.

Danke schonmal für die Tipps, mal schauen was jetzt kommt :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 19:13 
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Hallo Stefan,
Du bist auf dem richtigen Weg.
-Spannung an Lade-und Siebelko messen[/quote]
Habe 264V (270V) hinter dem Gleichrichter (100µ Elko) und 208V (215V) am 50µ Elko. Ich muss auch anmerken, dass die EL84 subjektiv sehr heiß wird!
Pin2: 1,1V und an Pin 3 1,9V
Das ist nicht ok!
Die 2,2 Volt am Steuergitter der EL84 überlasten die Röhre.
Daher auch das Gefühl der irre heißen Röhre.
Ursachen:
- Koppelkondensator ( von Pin 9 der EABC zu Pin2 der EL läßt Gleichspannung durch)
- Kondensator auswechseln
-mit neuem Kondensator gleiches Verhalten,bedeutet:
El84 defekt,weil Gitteremission!
-mit neuem Kondensator und letztlich halbwegs brauchbarer EL84 sollte sich an Pin3 eine Spannung rund um 6 Volt messen lassen.
-wenn nicht,ist die EL84 ausgelutscht
-an den Pin 3 der EL solltest Du einen neuen Niedervolt-Elektrolyt-Kondensator von 100µF/63 Volt anlöten.
-sonst kommt es durch Gegenkopplung zu Verstärkungsverlust bei tiefen Tönen,es hört sich an,wie "kastriert"
Pin 9 EABC ok!
Pin 8 der EF ok!
Pin 1 der ECH ok!
Versorgungsspannung für UKW-Tuner von außen somit ok!
Dann geht es wohl ans Innenleben des Tuner.


Gruß
Claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 19:36 
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Oh, ich hab die beiden Pin 2 und 3 an der ECC84 gemessen, die Werte an der EL84 sind:
Pin 2 = <10mV
Pin 3 = 6,1V (6,35V)

entschuldige bitte den falschen Alarm...
Die EL84 habe ich übrigens schon gewechselt, ich hatte zufälligerweise eine neue da. Es ist aber wieder die Alte drin, damit die Neue nicht leidet, falls etwas falsch eingestewllt ist
Die Kondensatoren sind ja, wie gesagt, alle neu.
Ich habe gesehen, am FM Tuner ist ein Pin abgebrochen, an dem das flache Kabel von der Antenne angelötet ist.
kann die Durchführung auch mit Schrumpfschlauch gegen das Gehäuse isolieren oder was empfehlt ihr? Wer weiß überhaupt, was ich meine?


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 19:48 
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Also Stefan,
das Ganze sieht so schon richtig gut aus.
-Werte an der EL84 somit absolut i.O.
-zu der Antennenankopplung:
"Ich habe gesehen, am FM Tuner ist ein Pin abgebrochen, an dem das flache Kabel von der Antenne angelötet ist.
kann die Durchführung auch mit Schrumpfschlauch gegen das Gehäuse isolieren oder was empfehlt ihr? Wer weiß überhaupt, was ich meine?[/quote]"
-von den beiden Buchsen zum UKW Eingang brechen die Durchführungen gern ab.
-das sind keine Kondensatoren,nur Pertinaxplättchen.
-wenn die beiden Drähtchen,die von der Symmetriespule ins Innere gehen,noch greifbar sind,
-einfach nur anlöten
-danach mit Sekundenkleber fixieren,fertig.
-wenn das alles so geschehen ist,solltest Du guten Empfang haben
-und die Abstimmanzeige auch Ausschlag zeigen.


Claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 20:15 
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Wohnort: Koblenz
Habs mit der ursprünglichen Unterlagscheibe und einem Stück Isolierung eines geschirmten Kabels (die innere, die um die Seele liegt) realisiert.
Der Empfang ist wesentlich besser und auch die Anzeige reagiert. Somit auf jeden Fall ein großer Fortschritt!!!
Nun ist im besten Falle noch ein ca. 10mm langer Spalt in der Anzeige zu sehen. Wenn ich den etwas verringern möchte, da ich nicht glaube, hier einen Sender wesentlich stärker zu empfangen, was kann ich da tun? Ich hab den Schaltplan vor mir, aber ich werd nicht schlau draus!
Es ist das Gitter, welches mit einer negativen Spannung den Spalt schließt?
Wenn ich im Plan die Leitung dort verfolge, dann schaut es so aus, als ob das Gitter der EM84 über 1,5MOhm in einem Bandfilter läuft. Das ist dann wohl irgendeine Signalleitung. Woher kommt dann aber die negative Gleichspannung?
Wo hängts bei mir?


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 20:42 
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Hallo Stefan,
nun geht es etwas sensibler voran.
Das magische Band EM84 hat grundsätzlich erst einmal das Verhalten einer normalen Triode.
Mit dem Unterschied,daß man da die Verstärkerwirkung nicht hört,
sondern als optische Anzeige nutzt.
Es gibt somit einen direkten Zusammenhang zwischen der Anoden-, NICHT Leuchtschirmspannung!, und der negativen Spannung am Steuergitter.
Ist die Anodenspannung etwas schlapp,wird bei normal empfangenen Sendern das Band bereits geschlossen,bzw. überlappt sogar.
Ist die Anodenspannung z.B. über dem in der Schaltung ursprünglichen Wert wg Ersatz des Gleichrichters ohne Reuzierwiderstand,
reicht die am Gitter vorhandene Spannung nicht zum Schließen.
Somit gibte also nicht "Die Ursache" für das Schließen der Anzeige.
Die negative Spannung für das ansteuern kommt als Richtspannung aus dem Ratiogetektor.
Das ist die Baugruppe für die FM-Demodulation ( erkennbar an den entgegengesetzt gepolten Dioden im Schaltplan).
Entscheidend für die richtige Funktion ist der "Ratio-Elko".
Das ist das Teil mit einem Wert von 5-10µF,das mt dem Pluspol auf Masse gelegt ist.
Ein Teil dieser negativen,von Senderfeldstärke,Gesamtverstärkung über Tuner und ZF-Verstärker ( auch wieder abhängig von der einsetzenden Begrenzerwirkung)
wird über ein Siebglied ( bestehend aus Vorwiderstand vorm Gitter EM und Kondensator vom meist 47nF) an die EM geführt.
Im Normalfall haben die EM bei den damaligen Emfpangsverhältnissen nur beim Ortssender ( oder sehr nahe ,oder sehr starker Sender),wirlich geschlossen.
Wer nun vorgaukeln will,daß es anders sein muß,kann den Vorwiderstand verringern.
Damit verbessert sich aber kein Empfang,
es ist nur ein Blender.
Wenn Du weiter in die Materie eintauchen willst,schlage ich den persönlichen Kontakt,evtl. per Tel o.ä. vor.

Gruß

Claus



Das heißt,es
hardtrail hat geschrieben:
Habs mit der ursprünglichen Unterlagscheibe und einem Stück Isolierung eines geschirmten Kabels (die innere, die um die Seele liegt) realisiert.
Der Empfang ist wesentlich besser und auch die Anzeige reagiert. Somit auf jeden Fall ein großer Fortschritt!!!
Nun ist im besten Falle noch ein ca. 10mm langer Spalt in der Anzeige zu sehen. Wenn ich den etwas verringern möchte, da ich nicht glaube, hier einen Sender wesentlich stärker zu empfangen, was kann ich da tun? Ich hab den Schaltplan vor mir, aber ich werd nicht schlau draus!
Es ist das Gitter, welches mit einer negativen Spannung den Spalt schließt?
Wenn ich im Plan die Leitung dort verfolge, dann schaut es so aus, als ob das Gitter der EM84 über 1,5MOhm in einem Bandfilter läuft. Das ist dann wohl irgendeine Signalleitung. Woher kommt dann aber die negative Gleichspannung?
Wo hängts bei mir?

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 22:09 
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Registriert: Mi Jul 13, 2011 15:11
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Zitat:
Es gibt somit einen direkten Zusammenhang zwischen der Anoden-, NICHT Leuchtschirmspannung!, und der negativen Spannung am Steuergitter.
Ist die Anodenspannung etwas schlapp,wird bei normal empfangenen Sendern das Band bereits geschlossen,bzw. überlappt sogar.
Ist die Anodenspannung z.B. über dem in der Schaltung ursprünglichen Wert wg Ersatz des Gleichrichters ohne Reuzierwiderstand,
reicht die am Gitter vorhandene Spannung nicht zum Schließen.
Somit gibte also nicht "Die Ursache" für das Schließen der Anzeige.
Die negative Spannung für das ansteuern kommt als Richtspannung aus dem Ratiogetektor.
Das ist die Baugruppe für die FM-Demodulation ( erkennbar an den entgegengesetzt gepolten Dioden im Schaltplan).
Entscheidend für die richtige Funktion ist der "Ratio-Elko".

Das leuchtet soweit ein. In diesem Falle handelt es sich um einen 4,7µF Elko (an der EABC80), ursprünglich im Schaltplan waren 4µ vorgesehen.
Das erwähnte Siebglied finde ich im Schaltplan nicht. Die negative Spannung geht über 1MOhm (und 1,5M gegen Masse) ans Gitter. D.h. wenn ich die Anzeige weiter aussteuern möchte, dann kann ich wohl versuchen, den 1Meg WIderstand etwas zu verringern. Dann heißt es nur noch, diesen zu finden 8_)
Das es sich lediglich um eine optische Verbesserung handelt, ist mir klar. Wär aber echt fein, wenn man lediglich einen Widerstand reduzieren müsste, um den Empfang zu verbessern.

Den Tastensatz habe ich im Übrigen mit Tunerspray behandelt und auch dort eine Verbesserung erreicht. Zerlegen scheint mir zu kompliziert, alleine vor den Skalenseil habe ich panische Angst, und auch sonst sind dort ne Menge Federn verbaut. Diese würden sich mit ziemlicher Sicherheit im Raum verteilen ^^

Was könnte man weiterhin verbessern? Gibt es Potenzial, den Klang etwas zu verändern? Vielleicht der Endstufe etwas mehr Headroom zu verschaffen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Elektra aufpäppeln
BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 22:34 
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Ich mache jetzt nach diesem Beitrag erst mal einen Cut!
-wenn es nur um das Schließen bei der EM gehen soll,
-den Serienwiderstand vor dem Gitter EM ersetzen durch ein Trimmpoti 1MOhm
-somit kann dem optischen Vorgaukeln Genüge getan werden.
-mit einer Empfangsverbesserung geht das nie einher.
-ist nur wie Volume Haarspray bei einsetzendem Haarausfall.
-Es steht noch die Antwort offen,was die Anodenspannung ( respektive Spannungsabfall über dem 2,2kOhm im Tuner betrifft.
-das sagt aus,wieweit die HF-Vorstufe bei UKW korrekt arbeitet.
-Es gibt also nicht die schnelle Lösung zum erwarteten Erfolg ohne viele Zusammenhänge zu betrachten.
-das Ganze war mal ein geachteter Handwerksberuf,den man man erlernen,Erfahrungen sammeln mußte.
-ich bin sehr dafür,mit Anleitung zu helfen,aber a`la Rezept nach Kochbuch arbeitend ist es zwar zielführend,
-das Optimum wird aber nach der Methode nur per Zufall eintreten.
-bin zu weiteren "Schandtaten bereit,dazu müßte aber weiter präziser Wunsch und Realität in Betracht gezogen werden.
-eine Elektra war mal so grob gesagt,als "Küchenradio" gedacht,Einstiegsmodell
-daher wird man die Dynamik eines Mittel-oder Großsupers nicht erwarten können
-wie soll so ein relativ kleiner Lautsprecher mit recht wenig aufwendiger Endstufe das leisten können?

Gruß
Claus
-

hardtrail hat geschrieben:
Zitat:
Es gibt somit einen direkten Zusammenhang zwischen der Anoden-, NICHT Leuchtschirmspannung!, und der negativen Spannung am Steuergitter.
Ist die Anodenspannung etwas schlapp,wird bei normal empfangenen Sendern das Band bereits geschlossen,bzw. überlappt sogar.
Ist die Anodenspannung z.B. über dem in der Schaltung ursprünglichen Wert wg Ersatz des Gleichrichters ohne Reuzierwiderstand,
reicht die am Gitter vorhandene Spannung nicht zum Schließen.
Somit gibte also nicht "Die Ursache" für das Schließen der Anzeige.
Die negative Spannung für das ansteuern kommt als Richtspannung aus dem Ratiogetektor.
Das ist die Baugruppe für die FM-Demodulation ( erkennbar an den entgegengesetzt gepolten Dioden im Schaltplan).
Entscheidend für die richtige Funktion ist der "Ratio-Elko".

Das leuchtet soweit ein. In diesem Falle handelt es sich um einen 4,7µF Elko (an der EABC80), ursprünglich im Schaltplan waren 4µ vorgesehen.
Das erwähnte Siebglied finde ich im Schaltplan nicht. Die negative Spannung geht über 1MOhm (und 1,5M gegen Masse) ans Gitter. D.h. wenn ich die Anzeige weiter aussteuern möchte, dann kann ich wohl versuchen, den 1Meg WIderstand etwas zu verringern. Dann heißt es nur noch, diesen zu finden 8_)
Das es sich lediglich um eine optische Verbesserung handelt, ist mir klar. Wär aber echt fein, wenn man lediglich einen Widerstand reduzieren müsste, um den Empfang zu verbessern.

Den Tastensatz habe ich im Übrigen mit Tunerspray behandelt und auch dort eine Verbesserung erreicht. Zerlegen scheint mir zu kompliziert, alleine vor den Skalenseil habe ich panische Angst, und auch sonst sind dort ne Menge Federn verbaut. Diese würden sich mit ziemlicher Sicherheit im Raum verteilen ^^

Was könnte man weiterhin verbessern? Gibt es Potenzial, den Klang etwas zu verändern? Vielleicht der Endstufe etwas mehr Headroom zu verschaffen?

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