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BeitragVerfasst: Fr Aug 05, 2011 22:09 
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Hallo,

bei einem Saba Freudenstadt 100 habe ich ziemliche Probleme mit dem UKW-Empfang. Der ist nach dem Aus- und wieder Anschalten häufig nicht mehr vorhanden. Auch ein Umstecken der Antenne kann schon reichen, den Empfang aussetzen zu lassen.

Ich habe mittlerweile C 103 in Verdacht. Der reagiert schon auf minimale Drehbewegungen, aber auch auf leichtes Drücken, ebenfalls mit einem komplett leeren UKW-Band oder es beginnt zu pfeifen. Mitunter lassen sich dann auch Sender empfangen die weit jenseits der 100 MHz senden. Mit ein wenig Glück bekommt man ihn auch wieder so gedreht, dass der Empfang in Ordnung ist. Nur leider nicht dauerhaft.

Ich würde diesen Trimmer gerne austauschen. Nur finden sich leider im Plan keine Angaben zum Kapazitätsbereich. Vielleicht kann mir da jemand einen Hinweis geben. Oder aber einen ganz neuen Denkanstoß in eine andere Richtung.

Harald

Dateianhang:
Freudenstadt 100.jpg


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Der Kampf gegen den Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen. (A. Camus)


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BeitragVerfasst: Sa Aug 06, 2011 1:56 
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Hallo Harald,

eine Frage:
Handelt es sich um flache Keramiktrimmer? Bei denen faulen die Silberbeschichtungen des Rotors gern langsam weg. Mit Silberleitlack kann vielfach Abhilfe geschaffen werden.

Grüssekes,
Herbert


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BeitragVerfasst: Sa Aug 06, 2011 8:33 
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Hallo Herbert,

nein, flach ist er nicht. Er ähnelt in seiner Bauform eher einem Röhrchenkondensator, in dessen eine Stirnseite die Justierschraube eingedreht ist.

Vor einem Ausbau bin ich bisher zurückgeschreckt. Nicht, dass ich am Ende ein Bauteil zerstöre, für das ich keinen Ersatz habe und von dem ich noch nicht mal mit Sicherheit sagen kann, dass es defekt ist. :|

Harald

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BeitragVerfasst: Sa Aug 06, 2011 11:14 
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Hallo Harald,

bevor man sich an frequenzbestimmenden Teilen in der UKW-Box zu schaffen macht, sollte man erst mal alles andere ausschließen. :wink:

Hast du denn an die Umschaltkontakte im Aggregat gedacht? Wenn die total oxidiert sind, kann das auch solche Effekte haben. Das gleiche gilt für die Antennenbuchse.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der von dir beschriebene Trimmertyp einfach so kaputt geht. Wie sieht es mir dessen Lötstellen aus?

Hast du die beiden EC92 mal getauscht, die könnten auch verschlissen sein. Sind die gerne mal.

So weit ich die Schaltung verstehe, ist der C 103 wohl eine Art Rückkopplungskondensator für die Vorstufe. Daher wundert die Änderung der Empfindlichkeit nicht, auch nicht das Pfeifen.

Klaus-Dieter


Zuletzt geändert von grueni am Sa Aug 06, 2011 11:18, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Aug 06, 2011 11:15 
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Wenn der Oszillator oder der Signalweg am Tastenaggregat oder an der Antennenbuchse aussetzt, pfeift es im Allgemeinen nicht. Erst recht kann man keine Sender empfangen, die auf anderen Frequenzen liegen als mit der Senderwahl eingestellt. Ich denke eher, dass die Vorstufe wild schwingt. Dieses Problem hatte ich mal mit meinem Meersburg. Durch eine geringfügige Korrektur des Abgleichs habe ich es beseitigt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Aug 06, 2011 21:23 
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C 103 ist Bestandteil der Neutralisationsschaltung der Vorstufe. Die Lötstellen sehen alt und entsprechend ein wenig fleckig aus, machen aber nicht den Eindruck eines schlechten Kontaktes.

Die beiden EC92 hatte ich schon mal getauscht. Sowohl untereinander, als auch gegen zwei andere, allerdings ebenfalls gebrauchte Exemplare. Das brachte keine Veränderung.

Einen neuen Abgleich nach Gehör hatte ich ja schon mal gemacht. Dazu hatte ich schlicht ein Stück Draht an den Antenneneingang gehängt, damit der hier sehr stark einfallende WDR 2 ein bisschen gedämpfter ist . Nach vorsichtigem und geduldigem Drehen waren alle hier normalerweise zu findenden Sender am richtigen Platz zu finden. Dann habe ich den Antennendraht abgenommen, den Gehäusedipol eingesteckt und weg war alles. Auch mit dem ursprünglichen Draht war nichts mehr zu finden, außer zwei Sendern die bei ganz aufgedrehtem Lautstärkeregler gleichzeitig und beinahe über den gesamten Frequenzbereich zu hören waren. Jetzt kann man von vorne anfangen, findet auch bald den ersten Sender, der zunächst aber wieder falsch liegt. Ich habe das Spiel nicht noch ein zweites Mal zu Ende geführt.

Nun kann ich mit meinem bisherigen Verdacht natürlich völlig daneben liegen. Aber was gäbe es denn für einen Weg, den tatsächlichen Fehler systematisch einzukreisen?

Harald

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BeitragVerfasst: So Aug 07, 2011 9:39 
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Teste mit einem zweiten Radio, ob der Oszillator ordnungsgemäß arbeitet. Details dazu sind an mehreren Stellen hier im Forum nachzulesen.

Wenn es nicht am Oszillator liegt, würde ich mal den C 103 vorsichtig verstellen (ursprüngliche Stellung merken!). Das ist die einzige Abgleichposition im UKW-Teil, die man nicht auf Empfangsmaximum bzw. richtige Lage der Sender abgleichen kann.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Aug 07, 2011 20:35 
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Für's erste ist nichts mehr zu empfangen. Auch eine Oszillatorschwingung ist mit einem zweiten Radio nicht aufspürbar.

Noch eine Frage: Welche Frequenz müsste an der Anode der zweiten EC92 (Rö. 102) liegen?

Harald

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BeitragVerfasst: Mo Aug 08, 2011 14:29 
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netrium hat geschrieben:
Für's erste ist nichts mehr zu empfangen. Auch eine Oszillatorschwingung ist mit einem zweiten Radio nicht aufspürbar.

Noch eine Frage: Welche Frequenz müsste an der Anode der zweiten EC92 (Rö. 102) liegen?

Harald


Die Oszillatorfrequenz ist - wenn ich nicht ganz stark daneben liege - um die ZF höher als die Empfangsfrequenz (die "Gurus" mögen mich ggf. korrigieren, ich bin kein RFT nur Amateur).
Wenn du also z.B. 90 MHz am Radio einstellst, dann müsste der Oszillator auf etwa
100 MHz schwingen (genauer 100,7 MHz). Mit einem zweiten Radio müsstest du - daneben gestellt und auf diese Frequenz gestellt - deinen Oszillator hören können.
Wenn du ein brauchbar schnelles Oszilloskop hast, kannst du natürlich mit einer kleinen Koppelspule auch mal auf Suche gehen.
An der Anode der zweiten EC92 hast du diese Frequenz, aber auch die ZF von 10,7 MHz, die dann über die Bandfilter ausgekoppelt wird.

Das Problem könnte also auch an der zweiten EC92 sein und gar nichts mit C103 zu tun haben.
Auf alle Fälle würde ich mal alle Widerstände in der UKW Box auf Hochohmigkeit prüfen.

Klaus-Dieter


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BeitragVerfasst: Mo Aug 08, 2011 16:12 
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Die Kotrolle des Oszillators mit einem zweiten Radio hat für mich einen kleinen Schönheitsfehler. Wenn nämlich der UKW-Aufsatz verstimmt ist, könnte doch die Oszillatorfrequenz außerhalb des Empfangsbereichs des Kontrollempfängers liegen.

Nun war aber meine Überlegung, dass an der Anode der Mischröhre sowohl die Summen- als auch die Differenzfrequenz aus Empfangs- und Oszillatorkreis liegen müsste. Da lag ich ja anscheinend richtig.
Die Summenfrequenz ist für mein Oszilloskop natürlich deutlich zu hoch. Finden konnte ich aber eine Spannung mit 6,5 MHz, was schon nah an der in diesem Radio vorgesehenen Zwischenfrequenz von 6,75 MHz liegt. Irgendwie sollte der Oszillator also doch schwingen.

Ich habe dann nochmal das Geduldsspiel mit dem Abgleich nach Gehör gemacht. Nachdem soweit alles passte, habe ich das Gerät nicht mehr angerührt und einfach laufen lassen. Innerhalb von etwa 45 Minuten wanderten die Sender kontinuierlich "nach oben", bis dann der Empfang komplett aussetzte. Abgekühlt läuft es zunächst wieder normal.

Sieht damit nach einem thermischen Problem aus. Die Widerstände habe ich geprüft. Die haben alle ihren Sollwert. Vielleicht habe ich wirklich vier schlappe EC92 hier liegen.

Harald

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BeitragVerfasst: Mo Aug 08, 2011 17:16 
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Die Zwischenfrequenz (die Du als Differenzfrequenz bezeichnest) entsteht nur, wenn Du einen Sender empfängst.

Solange das Radio spielt, musst Du die Schwingung des Oszillators mit einem zweiten Radio aufspüren können. Wenn es sich dabei um eines der Saba-Radios mit der unüblichen FM-ZF von 6,75 MHz handelt, liegt diese 6,75 MHz höher als die eingestellte Empfangsfrequenz. Wenn das Radio also z.B. auf 90 MHz eingestellt ist, findest Du das Signal des Oszillators auf 96,75 MHz.

Aber diesen Test kannst Du Dir schenken, denn das Wegwandern der Sender bedeutet zweifelsfrei, dass die Oszillatorfrequenz wegläuft. Ich würde zunächst eine garantiert einwandfreie EC 92 einsetzen. Läuft die Frequenz damit immer noch weg, ist die Ursache eines der passiven Bauteile in der Umgebung der Oszillatorröhre. Leider kann die Suche danach etwas lästig sein. Vielleicht kommst Du mit vorsichtiger Anwendung von etwas Kältespray der Ursache auf die Spur. Aber nicht zu viel davon verwenden und keine falschen Schlüsse aus dem Verhalten des Oszillators nach Anwendung ziehen, denn durch die enthaltene bzw. entstehende Feuchtigkeit kann auch ein Besprühen eines fehlerfreien Bauteils bewirken, dass die Frequenz deutlich wegläuft oder der Oszillator ganz aussetzt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Aug 12, 2011 21:35 
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Eine neue EC92 hat auch nichts gebracht. Die Sender wanderten fröhlich weiter, bis sie dann wie gehabt verschwanden. Also hab ich 's erst mal wieder stehen lassen, bevor der Frust zu groß wird. Bei nächster Gelegenheit dann zunächst noch mal die Widerstände im Betrieb überprüft, um zu sehen, ob von denen einer seinen Wert bei Erwärmung verändert. Auch das ohne Ergebnis. Folglich wieder abgeschaltet und die Sache erneut vertagt.

Heute mache ich es wieder an. Wie von Zauberhand berührt, läuft es ohne Probleme über mehrere Stunden ohne Wandern der Sender. :shock:

Ich vermute, die Zauberhand waren Prüfspitzen. Beim Hantieren in der engen Box drückt man unvermeidlich gegen alle möglichen Bauteile und Kontakte.
Jetzt habe ich natürlich das Problem, dass ich einen Fehler finden müsste, der - wenigstens temporär - gar nicht vorhanden ist.
Ich warte lieber erst mal ab. Vielleicht habe ich Glück, und es hat sich ein stabiler Zustand ergeben. Andernfalls wird vermutlich nach dem Zusammenbau und dem Festziehen der letzten Schraube an der Rückwand das Spiel von vorne losgehen.

Harald

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BeitragVerfasst: Sa Aug 13, 2011 9:11 
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Damit ist zu rechnen, denn Fehler verschwinden selten von selbst. Ich würde vor dem Zusammenbau des Gerätes wenigstens alle Lötstellen im UKW-Teil ordentlich nachlöten, dann hast Du wenigstens eine Chance, den Fehler beseitigt zu haben.

Lutz


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