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 Betreff des Beitrags: Transformator in Lorenz Reflex KW
BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 18:33 
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Registriert: Mo Okt 10, 2011 17:22
Beiträge: 12
Hallo !

Ich versuche seit einiger Zeit ein Lorenz Reflex KW von 1935 wieder zum Leben zu erwecken.
Ein Problem dabei ist der Transformator.
Wenn ich das Radio ohne (oder auch mit) Röhren an Netzspannung lege, hat der Trafo eine Leistungsaufnahme von anfangs etwa
250 W, nach ca. einer Minute sinkt diese dann auf etwa 160 W.
Normal währen nach meinen Unterlagen etwa 40 W bei 220 V
Der Trafo wird, subjektiv betrachtet, ziemlich heiß.

Jetzt habe ich den Trafo mal mit einem Multimeter durchgemessen und kann nichts finden.
Mir fehlt aber ein wenig der Vergleich (und auch Erfahrung mit Röhrenradios).
Hier die Werte:
Primär
Am 230 V Abgriff: ca. 20 Ohm
Sekundär
Heizkreise 1 und 2: etwa 1 Ohm
Anodenwicklung 2,5 KOhm mit mittigen Masseabgriff.

Alle Windungen sind von einander isoliert, Keine Windung hat Masseschluss.

Ein zweiter Trafo aus einem ähnlichem Radio hat ungefähr gleiche Werte.

Wer kann weiter helfen ?
Henning


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BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 18:40 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
Beiträge: 418
Wohnort: nahe Göppingen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Henning,

die Widerstandswerte der Sekundär-Wicklungen klingen halbwegs plausibel, aber 20 Ohm primär, das würde doch die Sicherung des Geräts kaum überleben!?
Wo hast du das gemessen?
Der Widerstand der Primärwicklung, an der die 230V anliegen, sollte etwa im Bereich mehrere 100 Ohm bis etwas über 1 kOhm sein. (Bei 40 W wären es 1270 Ohm).

Wenn auch ohne Röhren die Leistungsaufnahme viel zu hoch ist, dann spricht das für einen Fehler im Netzteil, also beim Gleichrichter und/oder der Siebung.

Was macht der Trafo, wenn du den Gleichrichter ablötest?

Ist das dann (also im Leerlauf) ok, dann dürfte der Trafo selber nicht schuld sein :)


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BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 19:01 
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Registriert: Mo Okt 10, 2011 17:22
Beiträge: 12
Ohne Röhren heisst auch ohne Gleichrichter-Röhre.
Also meiner Meinung nach ist der Trafo im Leerlauf.
Die primären Werte sind über alle Abgriffe so niedrig (110, 125, 150, 220,240V).
Oder habe ich das K Zeichen im Multimeter übersehen? :shock:
Primär und sekundär Werte passen aber nicht zusammen, das habe ich schon geahnt.
War bloss zu faul, das richtig auszurechnen...
Den Wert der Primärsicherung habe ich im Moment nicht parat, das ist eine Glasröhrensicherung.
Ich meine, da fliessen etwa 0,8 A.
Ist natürlich zu hoch, normal währen etwa 250 mA.


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BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 19:03 
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Registriert: Mo Okt 10, 2011 17:22
Beiträge: 12
Gemessen direkt am Trafo.


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BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 19:22 
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Registriert: Mo Okt 10, 2011 17:22
Beiträge: 12
Gibt es so einen Trafo nochr irgendwie zu neu kaufen ?


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BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 20:05 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

bei einem üblichen Netztrafo aus der Röhrenzeit ist ein Widerstand der 220V Netzwicklung von ca. 25 Ohm durchaus üblich. Und zum Errechnen des Ruhestromes ist nicht der Gleichstromwiderstand der Wicklung massgeblich, sondern der Induktive Widerstand 2pi*f*L . Der im Normalfall zu messende Ruhestrom (Leerlaufstrom) beträgt ca. 80mA - Kern EI84/42. Die 110V-Wicklung hat bei diesem Trafo beispielsweise nur ca. 6,5 Ohm, weil sie wegen der Übertragung der gleichen Nennleistung mit dickerem Draht gewickelt wurde.

Da bei dem vorliegenden Trafo der Ruhestrom viel zu hoch ist, wird dieser, sofern Aussen nichts mehr angeschlossen ist (bitte überprüfen, ob alle sekundären Wicklungen abgetrennt sind), wohl einen "Windungsschluss" haben. Das heisst innerhalb einer Trafowicklung, egal ob primär oder sekundär, sind eine oder mehrere Windungen kurzgeschlossen. So etwas lässt sich mit dem Ohmmeter in der Regel nicht eindeutig nachmessen, da sich kurzgeschlossene Windungen beim Gesamtwiderstand nur gering bemerkbar machen. Andererseits führen aber diese kurzgeschlossenen Windungen beim Betrieb des Trafos zu deutlich erhöhter Stromaufnahme und daraus folgender starker Erwärmung, weil in dem kurzgeschlossenen Windungsbereich oft auch wirklich heftige "Kurzschlußströme" fliessen.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


Zuletzt geändert von glaubnix am So Nov 13, 2011 20:19, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 20:14 
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Registriert: Mo Okt 10, 2011 17:22
Beiträge: 12
Klingt plausibel.
Ich hab ja mal Elektrotechnik gelernt, aber ich hätte nicht gedacht, das der induktive Widerstand so viel ausmacht.
Allerdings ist das ja auch eine sehr große Induktivität.
Dann habe ich wohl doch keinen Mist gemessen...

Fragt sich nur, was mache ich jetzt mit dem Ding?

Ich kenne mich nicht so aus, aber ich denke, das die Röhrentrafos von Vorkriegs Radios mehr oder weniger gleich sind.
Liege ich da richtig?

Irgendwo muss es so etwas doch zu kaufen geben!


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BeitragVerfasst: So Nov 13, 2011 20:29 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

diese Vorkriegs-Trafos mit mittelangezapfter Anodenwicklung (wegen Doppelweg-Gleichrichtung) sind heute nicht mehr so gängig. Zudem verfügt der Trafo wahrscheinlich auch noch über eine zusätzliche, getrennte 4 Volt Heizwicklung für die Gleichrichterröhre. Da müßtest du schon nach einem passenden Trafo aus dieser Ära Ausschau halten. Eine andere Möglichkeit wäre, den Trafo neu wickeln zu lassen - es gibt da einige Betriebe die so etwas machen. Nur da muss man in der Größenordnung von 60 bis 80 Teuro in die Tasche greifen - vielleicht kannst du dich ja diesbezüglich mal bei einer Trafowickelei kundig machen. Möglicherweise ist es auch nicht gar so teuer; ich habe da einfach mal grob geschätzt.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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