Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: So Mai 12, 2024 10:22 Aktuelle Zeit: So Mai 12, 2024 10:22

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 25 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Do Nov 24, 2011 16:45 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Okt 26, 2010 14:43
Beiträge: 1358
Wohnort: Hanerau-Hademarschen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin,

außer einigen anderen Kleinigkeiten hat es bei der Grundig SO262 auch den Gleichrichter zerschossen. Dieser wurde jetzt durch 4x 1N 4007 ersetzt und insofern ist die Spannung jetzt zu hoch und ein Widerstand muss verbaut werden. Bisher habe ich immer erst einmal einen Wert X eingesetzt und dann ggf. geändert. Manchmal brauchte ich 4-5 Anläufe bis es gepasst hat und deshalb meine Frage.

Wie kann ich den vorab schon mal annähernd richtig berechnen? Die Leistungsaufnahme auf der Rückwand ist ja nicht relevant, da ja in diesem Fall wohl Heizung etc. mit eingerechnet sind. Liege ich völlig daneben, wenn ich wie folgt vorgehen würde?

Ich suche mir aus dem vorhandenen Schaltplan alle Anodenströme raus, addiere diese, messe meine Überspannung und bemühe dann Herrn Ohm? Dieses "Radio" hat ja 2 mal ELL 80 in der Endstufe, welche nicht wirklich ein Schnäppchen sind.
Ich meine einmal gelesen zu haben, dass wenn man die Anodenspannung von diesen reduziert, sich dieses positiv auf die Lebensdauer auswirkt. Ich brauche die volle Leistung nicht wirklich und wenn das helfen kann, um wie viel Volt ist angebracht?

Fragende Grüße

Peter

_________________
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Nov 24, 2011 17:36 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Jan 22, 2009 15:10
Beiträge: 3258
Wohnort: Hessisch Süd:
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Perer,

in die Plusleitung muss ein Widersand rein. Üblich sind 150 Ohm bei einer Belastbarkeit von 9-11 Watt. Welche Daten hast Du auf dem alten GL? Was soll nach dem Gleichrichter für eine Spannung (Schaltplan) anliegen?

Aber wenn der "alte"Gl zerschossen wurde, hat es einen Grund. Hast Du diesen herausgefunden? Spannung vom Trafo, Strom vom Trafo zum GL? wurde das gemessen?

Hier etwas zumThema, sollte Dir weiterhelfen.

http://elektronikbasteln.pl7.de/ersatz- ... radio.html

_________________
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Nov 24, 2011 18:22 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Okt 26, 2010 14:43
Beiträge: 1358
Wohnort: Hanerau-Hademarschen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Georg,

auf dem alten Gleichrichter steht B 250 C 125.

Laut Schaltplan, welcher sehr schlecht zu lesen ist, irgendwo um die 269 Volt.

Den Fehler habe ich gefunden und dabei auch die Saba Mainau 9 zerschossen :wut:

Da bei beiden Geräten im Moment noch die Netzschalter defekt sind, habe ich mir Funksteckdosen besorgt.
Leider nicht richtig gelesen und dann ging die Luzi ab. Ein- und Ausschalten im Sekundentakt und da im Moment etwas gehandikapt einfach zu langsam um auf den Fußboden zu kommen und den Stecker zu ziehen......

Es war einfach grausam, ich wusste ich muss zwingend handeln, bin aber einfach zu langsam. Ich war mehr als frustriert und die Chefin hat geweint. Beide Musiktruhen durch meine Dummheit zerschossen ist eine Ansage :angry:

Ok, die Saba läuft erst einmal grenzwertig vom Klang her, da muss ich auch noch mal bei. Im Moment zählt, das eine der Truhen überhaupt einen Ton von sich gibt auch wenn es für mich klingt wie mit Wolldecke im Mund.

Beste Grüße
Peter

_________________
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Nov 24, 2011 18:31 
Offline

Registriert: Mi Jul 27, 2011 22:11
Beiträge: 497
Wohnort: Minden
Hallo Peter

Zum Ersatz eines Selengleichrichters durch Silizium habe ich neulich einen sehr interessanten Beitrag gefunden:

http://www.radiomuseum.org/forum/seleng ... ltung.html

Sicherlich eine etwas aufwendigere Lösung, als einfach nur einen Widerstand zu benutzen, aber beachtenswert.

Gruß
Michael


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 9:04 
Offline

Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
Ob das so hinhaut? :)
Der Stromverlauf vor dem Lade-C ist nicht sinusförmig. Das Multimeter wird gemittelte Werte ausgeben und die Berechnung basiert dann darauf.

Der Spannungsabfall am Vorwiderstand wird aber durch die Ladestromimpulse verursacht. Diese sind höher als der gemittelte Anodenstrom, die Nachladung erfolgt ja nur an den Spitzen der Sinuskurve. Der so berechnete Vorwiderstand wird also, abhängig vom Stromflusswinkel, zu groß.

Für eine Berechnung brauchst Anodenstrom, Leerlaufspannung und Ri vom Trafo sowie den Lade-C.

Gruß Dirk


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 9:23 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Aug 09, 2011 18:12
Beiträge: 177
Wohnort: Westerwald
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hm,

was spricht dagegen,

- 120 Ohm einsetzen
- Anodenspannungen messen
- Widerstand nach oben oder unten Korrigieren

Auf ein Volt kommte es hier doch sicher nicht an (Allein wenn man Toleranzen/Alterung von GLR, Trafo, Ladeelko, Röhren, Netzspannungsunterschiede, etc. bedenkt).

Mache ich so, ging immer gut bisher.

Gruß,

Matthias

_________________
viele Grüße,

Matthias.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 9:36 
Offline
† Geographik
† Geographik
Benutzeravatar

Registriert: Fr Jul 21, 2006 17:23
Beiträge: 597
Wohnort: 83088 Kiefersfelden
Manche machen halt eine Wissenschaft draus.
Warum denn einfach, wenn es auch umständlich geht.

_________________
MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 9:40 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Beiträge: 4175
Wohnort: Nettetal
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
So, wie PL504 es macht, mache ich das auch, oder experimentell mit einem verstellbaren Hochlast-Widerstand.

Allzu präzise ausgeführte Berechnungen verlieren m.E. ihren Sinn dadurch, daß es die Hochlast-Widerstände sowieso nur in recht weiten Stufungen gibt. Wenn man dann den vom Rechenergebnis aus gesehen nächstgrößeren Wert nimmt, war die schöne Berechnung sowieso wieder für die Tonne....meint der Praktiker !

H.

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 11:43 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jul 07, 2007 20:41
Beiträge: 1143
Wohnort: Nordbayern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo die Leser.

Weil man hier auf gewisse Leute hinweist, die es scheinbar nur umstaendlich koennen, moechte ich hiermit Bitten, mir eine fruehe Quelle ( vor 2005 ) zu zeigen, wer oder wo gezeigt (hat oder wird) wie dass es ohne Wissenschaft geht.

Ich als einer der sich hier angesprochen sieht (post vom mvd oben) hat das am 27. Jan 2005 hier

http://www.radiomuseum.org/forum/grundi ... tions.html

Post#4 gezeigt.

Sicher hat das nicht jeder gelesen, er muss es aber doch woher haben. Oder eben eigene Ueberlegungen angestellt haben.

Es missfaellt mir aber, wenn so getan wird, dass nur die es wuessten die es heute 2011 kundtun. Wenn man meint nur Sie koennten einfach denken, verweise ich auf den Thread im RMorg (oben)

johann


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 12:11 
Offline

Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
Beiträge: 751
Wohnort: Mannheim
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo an alle,

den Wert des Vorwiderstands kann man nicht einfach brechenen, dafür gehen zu viele Eigenschaften der beteiligten Bauelemente (inkl. Wicklungswiderstände des Trafos) ein.

Man kann sich aber nähern:

Die erste Näherung besteht nur aus diesem Serienwiderstand. --> ausprobieren durch messen. Nachteil: die Spannung am Sieb-Kondensator ist noch stärker lastabhängig als mit dem Selengleichrichter.

Die zweite Näherung ist der zusätzliche Einbau eines Spannungsfalls und dafür Reduzierung des Sereinwiderstands aus der ersten Näherung.
Für den Spannungsfall würde ich aber nicht die aufwändige Schaltung mit dem MOSFET verwenden, sondern einfach eine Leistungs-Z-Diode. Deren Z-Spannung ergibt sich aus der Durchlassspannung des ehemaligen Selen-Gleichrichters abzüglich der des Siliziumgleichrichters (2 x 0,8 V).
Bei der zweiten Näherung kann man auch den Wert des Serienwiderstands rechnerisch bestimmen: Das ist der Unterschied der Steilheiten der Strom-Spannungs-Kurven der beiden Gleichrichtertypen.
Die ermittelten Werte müssen nicht genau eingehalten werden. Die Selengleichrichter hatten große Streuungen der Eigenschaften.

Gibt es irgendwo eine Sammlung mit ausführlichen technischen Daten der alten Selengleichrichter?

Bernhard


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 12:43 
Offline

Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Beiträge: 1049
Wohnort: bei Bern, Schweiz
Hallo Johann

Danke für den Link.

Kannst Du mir als Laien erklären, weshalb Du empfiehlst, den Widerstand vor den Gleichrichter in die Wechselspannungszuleitung zu platzieren? Man hat doch meines Wissens auch Widerstände zur Brummspannungsreduktion in den Siebketten eingesetzt. Würde sich das nicht auch beim beschriebenen Selengleichrichterersatz anbieten?

Gruss, Walter


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 13:05 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Jan 22, 2009 15:10
Beiträge: 3258
Wohnort: Hessisch Süd:
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Walter,

ich möchte nicht der Antwort von Johann vorgreifen, :hello: aber meine Meinung dazu ist, wenn ein Original-Selengleichrichter nicht beschaffbar, kann auch ein moderner Siliziumgleichrichter genutzt werden. Es sind aber einige Dinge zu bedenken. Zuerst muss die Diode (Dioden) die Spannung und den Strom vertragen (z.B. 1N1007. Dann sollte jede Diode mit einem 4.7 nF-Kondensator überbrückt werden, der auch die Spannung vertragen kann. Dann ist zumindest ein Schutzwiderstand in Reihe mit der erzeugten Gleich-Plus-Anodenspannung zu legen, noch vor dem Lade-Elko. Dieser Widerstand sollte so 4-xxx10 Watt haben und einen Wert von ca. ....wie bereits ausgeführt xxxOhm. Warum dieser Widerstand? Die alten Selengleichrichter hatten einen höheren Innenwiderstand und dadurch wurden z. B. die Netzelkos nicht so schlagartig aufgeladen.

_________________
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 13:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Aug 09, 2011 18:12
Beiträge: 177
Wohnort: Westerwald
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,


Hat jemand schon einmal den Unterschied in der Ausgangsleistung bei z.B. 3% Klirrgrad gemessen zwischen einem guten Selen- und einer Si-Brücke mit Wirkwiderstand, z.B bei einer EL84- Eintaktendstufe?
Nur damit man mal weiss, ob der Aufwand lohnt.
Z-Dioden habe ich aus meiner Vergangenheit im Verstärkerbau als oft gemeine Störenfriede in Erinnerung. Würde ich glaube ich nicht gern in der Spannungsversorgungsleitung haben.

Gruß,

Matthias

PS: Habe hier gerade ein Meersburg125 auf dem Tisch, bei dem der GL noch original und ok. ist. Wenn ich am Wochenende Zeit haben sollte, messe ich mal den Unterschied zur Si- Brücke + 120R.

_________________
viele Grüße,

Matthias.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 13:21 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jul 07, 2007 20:41
Beiträge: 1143
Wohnort: Nordbayern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Walter und auch Georg.
Im Prinzip kann man den Zusatz-R hinlegenwo man will.
Einen in die Trafoleitung, oder je 1/2 in jede Leitung oder eine zwischen Ladeleko und Gleichrichter.
Ich habe im RMorg so verfahren, weil der Trafodraht eh`vom Selen weg muss,
dann hat man ihn schon mal. Irtum ausgeschlossen.
Der Plusdraht ist aber genauso betroffen, also meine Loesung ist halt eine davon.
Weil: Der Strom in diesem Widerstand ist, weil es ein (1) Stromkreis ist, ueberall gleich.
Vor dem Widerstand wenn er im Gleichstromzweig liegt, ist es auch einseitig (DC) und mehr oder weniger Impulsartiger Strom.

Zu Siebung wuerde er nur nach dem Ladeelko beitragen.

Gruss johann

Skizze kommt noch


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Nov 25, 2011 14:06, insgesamt 2-mal geändert.

Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 13:32 
Offline

Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
Beiträge: 751
Wohnort: Mannheim
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Bei konstantem Laststrom würde ich die Lösung nur mit Widerstand bevorzugen. Damit sind die Stromspitzen geringer, was sich nicht so negativ auf die Bauteil-Lebensdauer auswirkt.

> Z-Dioden ... als ... Störenfriede ...
In meiner Bauteilesammlung liegen hunderte von Z-Dioden, nicht eine stört. ;)
Ob und wie etwas stört hängt immer davon ab, was es tut, d. h. in diesem Fall wie die Z-Diode eingesetzt ist. Sie kommt zwischen Gleichrichter und Siebelko, durch sie fließt pulsierender Gleichstrom, sie wird nie umgepolt.

Bernhard


Nach oben
  
 
 [ 25 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum