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 Betreff des Beitrags: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mo Dez 05, 2011 14:33 
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Ich habe meinen Grundig 4088 jetzt am WE fertig gestellt, heißt:

- große Kondensator-Kur
- Röhrentausch, wo verbraucht
- Widerstände durchgemessen
- Kontaktprobleme beseitigt
- Spannungen gemessen
- Lautsprecher geprüft
- defekte Tasten gewechselt
- Reinigung.

Das Schaltbild hatte mir Johann (radiowerkstatt) dankenswerterweise zur Verfügung gestellt, siehe anderen thread.

Eigentlich scheint nun alles im grünen Bereich, jedoch überzeugt der Klang nicht wirklich.
:shock:

Stein des Anstoßes bzw. der Verwirrung ist das LS-Poti, mit seinen 2 Anzapfungen für die gehörrichtige Lautstärkeregelung. Sofern dies alles gem. Schaltbild / und auch so wie vorgefunden, verkabelt ist, klingt der Apparat irgendwie "zugestopft".
Zudem gehen über den gesamten Regelbereich gefühlte 30% Leistung (= Lautstärke) verloren, d.h. ich muss das Poti doch schon recht viel weiter aufdrehen, als ich dies erwarten würde.
Egal welche der zahlreichen Klangregelmöglichkeiten man anwendet, richtig gut klingt's nicht (zumindest für meine Ohren), eher künstlich.

Klemmt man nun die beiden Kabel der Anzapfungen am Poti ("gehörrichtige LS") ab, lässt den 2,2nF sowie den 15nF aber ansonsten in der verbleibenden Schaltung eingelötet, so stellt sich ein deutlicher Lautstärkezuwachs und Klangzuwachs ein.
Versuchsweise Variation der Werte dieser beiden Kondensatoren brachte zwar Veränderungen, jedoch kein überzeugendes Ergebnis. Es blieb festzuhalten, dass beide in ihrem Wert etwa verdoppelt werden müssten, um das "Zugestopftwirken" zu vermindern. Besonders "übel" wirkt sich der 15nF aus.

Das verwirrt mich nun etwas. Eine Fehlverkabelung konnte ich bislang nicht feststellen.
Ich weiß, wozu eine gehörrichtige LS dient und habe diese auch bei einigen anderen Geräten, aber so markant wie hier wirkt das Teil nirgends. Zumal durch die deutliche Minderung der LS, wie sie hier auftritt und das dadurch geforderte stärkere Aufdrehen des Potis auch dem Verstärkungsrauschen/-brumm Gehör verschafft wird.

Für ein Gerät dieser Preis- und Größenklasse bislang noch etwas unbefriedigend, was mich wurmt, da er ins Esszimmer soll und mit seiner hellen Holzmaserung dort auch hervorragend hinpassen würde. :|

Nachdem ich aber nun den ganzen Samstag und Sonntag summasummarum 15 Stunden in die versuchsweise Beseitigung gesteckt habe und kaum ein Bauteil unangetastet ließ, ist mir momentan die Radiolust geschwunden.

Weiß jemand Näheres?

Gruß
k.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mo Dez 05, 2011 16:26 
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Hallo Klaus

Meine Frage mag komisch klingen, aber hast Du das Poti selbst schon auf Einhaltung der originalen Widerstandswerte geprüft? Meine Erfahrung ist, dass Poti-Widerstände wesentlich übler altern als alle anderen Formen von Widerständen (Widerstandszuwachs, Kontaktprobleme der Nietungen/Abgriffe usw.....)

Gruss, Walter


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mo Dez 05, 2011 19:26 
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Hallo Walter,

nein, das habe ich in der Tat noch nicht getan. Prüfen könnte ich nur den Gesamtwiderstand der Leiterbahn, die Ohmwerte der Abgriffe gehen nicht aus dem Plan hervor.

Ich habe ohnehin vor, das Poti zu ersetzen, da es 1 Fehlerstelle bei ganz schwach gedrehter Lautstärke aufweist (Aussetzer). Ansonsten arbeitet es, zumindest nach Gehör, einwandfrei, d.h. kein Kratzen, kein Aussetzer.

Austausch wird erst im neuen Jahr erfolgen können.

Gruß
k.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Di Dez 06, 2011 19:50 
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Ist der Klang bei Radiobetrieb oder nur bei Anschluss einer externen Tonquelle mangelhaft?

Hintergrund der Frage:

Bei einigen Grundig-Radios arbeitet die Klangregelung nicht korrekt, wenn an die TA-Buchse eine Tonquelle mit niederohmigem Ausgang, z.B. ein CD- oder MP3-Spieler, angeschlossen wird. Der Tonabnehmereingang ist nämlich für hochohmige Signalquellen, wie Plattenspieler mit Keramiksystem oder Tonbandgeräte aus dieser Zeit, ausgelegt. Ob dieses Radio auch dazugehört, weiß ich nicht, denn ich habe dafür keinen Schaltplan.

Bei Anschluss einer modernen Tonquelle hilft es in solchen Fällen, einen hochohmigen Widerstand (etwa 100 bis 220 k Ohm) in die Signalleitung zu schalten.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Di Dez 06, 2011 20:02 
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Hallo Lutz,

bei Radiobetrieb (UKW). Es hängt keine externe Klangquelle dran.

Gruß
k.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Di Dez 06, 2011 20:03 
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johann


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Mi Dez 07, 2011 8:47, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Di Dez 06, 2011 20:31 
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Daß Potis durch Alterung Ihren Wert dermaßen verändern, daß ein solcher Mißklang entsteht- kaum.

Mir fällt da noch was ein:

Erstens: Manche Geräte sind mit einer "Gehörrichtigen Lautstärkeregelung" ausgestattet, die jemand "mit verbogenen Ohren" erstellt haben muß- dies ist, da es mehrere Geräte des jeweiligen Herstellers betrifft, offensichtlich gewollt.
Das bewirkt bei manchen Geräten (nur bei niedrigen Lautstärken, also im Bereich der GL) "nasalen" Klang (zu viel Mittenpräsenz). Beispiel "REMA 1200", DDR, der hat dies, klingt aber oberhalb der GL super, Dank 4 Lautsprechern, einer davon ein statischer Hochtöner ebenfalls : "REMA 2001", und auch eine andere GL mit eigener Klangcharakteristik hat Stern Radio Rochlitz "Oberon" (DDR).

Zweitens: Sie müssen sich nicht unbedingt einen Bauelemente- Bestückungsfehler eingehandelt haben- es gibt einen anderen fiesen Fehler, der genau das bewirken kann: Verdrehte Lautsprecherleitungen !
Hatte ich bei der Restaurierung dieses Halle 5120. Hier waren die Leitungen aber so vorhanden, möglicherweise ab Werk.
Ein anspruchsloser Laie hört den Fehler möglicherweise nicht, für einen Musiker ist es Folter. :D

Versehentlich gegenphasig geschaltete Lautsprecher bewirken Auslöschung bestimmter Frequenzbereiche, evtl. dadurch eine scheinbare Anhebung anderer, besonders wenn mehrere, verschiedene Lautsprecher für die Frequenzbereiche eingebaut sind, das Ergebnis kann grauenhaft klingen, und jede Art von Klangstellung restlos versauen.

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 8:44 
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Danke edi, dem Hinweis mit den Lsp-Leitungen werde ich mal nachgehen. Ich weiß nicht, ob das Chassis schonmal demontiert war, habe allerdings die Leitungen nicht überprüft, sondern wieder exakt so angeschlossen, wie vorgefunden.
Der Apparat hat 1 großen Pdyn Oval-Lsp vorne, sowie 2 etwas kleinere Pdyn Oval-Lsp an den Seiten. Letztere sind über den 10uF Kondensator angekoppelt.
Der im Schaltplan sichtbare Widerstand von 4 Ohm bewirkt eine Klangdämpfung (Höhenbeschneidung) bei gedrückter Taste DEZENT.

Ich bin, nach meiner gestrigen Werkelei, in der Tat fast der Meinung, dass die vorgefundene gehörrichtige Lautstärke von jemandem konzipiert wurde, der entweder ein grundlegend anderes Klangempfinden hatte, als ich, oder aber, dass die damaligen Rundfunksendungen in anderen bevorzugten Hörfrequenzen übertragen wurden, als dies heute der Fall ist, so dass der Klang damals "stimmte".
Mit der werkseitigen Beschaltung durchläuft die Lautstärkeregelung tatsächlich 3 deutlich abgrenzbare Klangzonen, was zumindest mir als Hörer nicht gefällt.
Veranschaulichend am Beispiel eines Wasserhahns dargestellt, den man sukzessive mehr aufdreht, beschreibe ich es wie folgt: wenig aufgedreht = lauwarm, dann heiß werdender Strahl, der bei weiterem Aufdrehen in kalt übergeht. Kurzum: unharmonisch.

Ich habe gestern mal die Kondensatoren 2,2nF und 15nF wieder nach Schaltplan angeschlossen, habe allerdings die dahinter liegenden Widerstände
270k
und
15k
verändert, und zwar mittels 2er behelfsmäßig angeschlossener Potis (die Brummstörungen durch die fliegenden Leitungen bei Berühren der Potis habe ich versuchsbedingt hingenommen).

Der auf diese empirische Weise herausgefundene jeweils "bessere" Wert bestimmte sich wie folgt:

270k -> 100k
15k -> 56 k
Mittels der Potis konnte man sehr schön die jeweiligen "Klangverbiegungen" bei bestimmten Stellungen des Apparatelautstärkepotis heraustesten. Ich rede hier wirklich von Verbiegungen, da die Anzapfungen massiv akustisch feststellbar waren / wurden.
Die obigen Werte entsprechen einem harmonischeren Verlauf der Klanggüte bei Aufdrehen der Lautstärke.
Noch nicht optimal, aber besser.
Diese Werte habe ich dann als Festwiderstände eingelötet. Damit werde ich jetzt mal eine längere Hörprobe durchführen, bei verschiedenen Übertragungen, und nach Bedarf weiter optimieren, d.h. ggf. zusätzlich noch den 2,2nF bzw. den 15nF ergänzend anpassen; ggf. lässt sich da noch einiges optimieren.

Gruß
k.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 9:29 
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Hallo,

nur um mal einen ganz anderen Ansatz zu machen.
Kannst Du Dir die Signalformen der NF (Am besten Sinus per UKW Sender einspeisen) mal anschauen?
Ich hatte hier letztens zwei Fälle mit fast identischem Symptomen:

Beim ersten war es Schwingen, das im Bereich der ersten Anzapfung entstand, Grund waren fehlende Abschirmungen am Koppel-C (Philips BD653). Ein toleranter Mensch (z.B. der Rest meiner Familie) hätte daraufhin nie nach einem Fehler gesucht.

Zweiter Fall war ein Saba Meersburg125. Der klang irgendwie auch nicht recht wie erhofft (werden die Geräte doch immer so gelobt) und hatte gefühlt weniger Ausgangsleistung als meine Mittelklasse- Graetze.
Als Ursache entpuppte sich (Wohlgemerkt nach gründlicher Revision der Standardprobleme) eine wackelige ECL86 in der Endstufe. Das (leider rare) Teil hatte gerne mal einen Schluß K-G1, aber nicht immer so richtig...
Die Spannung am Rk war jedenfalls noch ganz ok. Erst Messungen mit Oskarchen haben die verbogenen Kurven gezeigt.
Ich hatte nicht damit gerechnet, das man das so wenig hört, wenn fast keine Negativen Halbwellen da sind...
Jetzt arbeiten zwei neue alte ECL86 dort mit deutlichem Ergebnis- besonders Klassik ist nun einen Wonne, vor allem wirklich Raumfüllend.

_________________
viele Grüße,

Matthias.


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 14:40 
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Hallo Klaus,

klausw hat geschrieben:
den man sukzessive mehr aufdreht, beschreibe ich es wie folgt: wenig aufgedreht = lauwarm, dann heiß werdender Strahl, der bei weiterem Aufdrehen in kalt übergeht. Kurzum: unharmonisch.


Diese bildliche Beschreibung eines Fehlerbildes kenne ich von LS- Reglern, bei denen sich die Anschlüsse gelöst haben. Bei stärkerem Aufdrehen des Reglers scheint die "Kurve" irgendwann zu kippen.
Letztes Gerät mit diesem Fehler war bei mir ein "Sonneberg Weimar 4680", der die für diese Produktionszeit (1959-63) typischen Potentiometer mit den aufgehenden Messingvernietungen an den Kontakten (Lötfahne-Widerstandsbahn) hatte. So kam die Lautstärkeregelung gar nicht erst in den 'kraftvollen' Bereich, sondern "verhungerte" am offenen Ende.
Das nur als Tip. Würde ich aber eigentlich bei einem GRUNDIG dieser Klasse nicht als Fehler vermuten.

Immerhin hatte ich den 4088 auch mal und war von dem klaren und kräftigen Klang eigentlich begeistert.

Der Tip von edi mit den Lautsprecherzuleitungen ist sehr gut und ein auch bei mir in der Praxis oft bemerkter Fehler.

Grüße drahtfunk

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Schützt unsere Muttersprache!

Im übrigen:

Unerlaubtes Drehen am Radioapparat führt zu schweren Verstimmungen beim Hausherren, und ist daher bei Strafe verboten!


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 19:45 
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drahtfunk hat geschrieben:
Der Tip von edi mit den Lautsprecherzuleitungen ist sehr gut und ein auch bei mir in der Praxis oft bemerkter Fehler.


Genau das hatte ich mal bei einem Gerät mit zwei gleichgroßen Frontlautsprechern (Graetz 163W), welches ein Bekannter als repariert gekauft hatte, mit dem Klang aber unzufrieden war. Das hörte sich absolut grauenhaft an. Die Leitungen an dem eine LS rumgedreht, schon war´s gut.

Insofern lohnt sich so eine Überprüfung bei allen geräten, die schon einmal "auseinander" waren.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 20:34 
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Noch etwas zum Thema Lautsprecher.
Kommt häufig vor, sehr oft bei Grundig.
Bemängelt wird oft der harte Klang, obwohl man doch so viele Einstellmöglichkeiten dafür hat.
Was aber nur selten bemerkt wird:
Oft hängen die Lautsprecher sozusagen frei im Raum, weil die Schaumgummiauflagen zerfallen sind.
Dann hat man zwischen Lautsprecher und Holz reichlich Luft.
Fast jeder kennt wohl den Klang eines Lautsprechers ohne Gehäuse.
Ganz so ist es hier nicht, aber dennoch trägt es nicht zum guten Klang bei.
Die gehörrichtige Lautstärkeregelung ist eine andere Sache.
Bei vielen Geräten ist diese sehr extrem ausgelegt und wird heutzutage manchmal als unangenehm empfunden.

Hier ein Grundig 5080 mit "freischwebenden" Lautsprechern.
Perfekte Abhilfe schaffen neuer Filzauflagen.
Dateianhang:
Grundig 5080.JPG


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 21:36 
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Wenn der Filz zerbröselt ist, hat das zwar einen Einfluss auf den Klang, aber nicht so gravierend, dass man einen Fehler suchen würde, und schon gar nicht mit der bschriebenen Abhängigkeit von der gehörrichtigen Lautstärkeregelung. Wenn man das Radio allerdings mit hoher Lautstärke betreibt, passieren zwei Dinge:

Die durch den Spalt strömende Luft kann Zisch- bzw. Pfeifgeräusche machen. Diese sind nicht direkt hörbar, weil sie vom wiedergegebenen Signal maskiert werden, und hören sich deshalb eher wie Verzerrungen an.

In extremen Fällen kann die Schwingspule des Lautsprechers anschlagen, weil kein dämpfendes Luftpolster wirksam ist. Das führt schnell zur Beschädigung des Lautsprechers.

Ich würde bei diesem Radio auch mal die Gegenkopplung, die es sicher hat, überprüfen. Wenn diese z.B. durch falschen Anschluss des Ausgangsübertragers nicht richtig arbeitet, muss nicht unbedingt der Verstärler heulen. Mitunter ist "nur" der Frequenzgang völlig verbogen, was je nach Schaltung auch mehr oder weniger stark abhängig von der Stellung des Lautstärkereglers sein kann.

Allerdings ist mir auch schon einmal ein Grundig-Radio mit einem vergleichbaren Verhalten aufgefallen. Ich erinnere mich noch genau, dass der Klang bei bestimmten Stellungen des Lautstärkereglers deutlich überspitzt war. Es könnte sogar auch ein 4088 gewesen sein, das weiß ich nicht mehr genau. Zumindest war es ein ähnliches Modell, auch mit dem 4-fach-Wunschklangregister und einer EM 34. Das Gerät war definitiv nicht verbastelt, aber es ist möglich, dass Kondensatoren im NF-Teil schlecht waren.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 22:49 
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Registriert: So Nov 09, 2008 20:01
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Wenn der Filz zerbröselt ist, hat das zwar einen Einfluss auf den Klang, aber nicht so gravierend, dass man einen Fehler suchen würde, und schon gar nicht mit der bschriebenen Abhängigkeit von der gehörrichtigen Lautstärkeregelung.Lutz


Hast du meinen Text bis zum Ende gelesen?
Falls nicht, dann kannst du es gern noch einmal nachholen.
Dann wirst du feststellen, das ich nicht behauptet habe was du schreibst!
Es ging um einen allgemeinen Hinweis.
Der klangliche Unterschied mit zerbröseltem Schaumgummi und neuem Filz ist übrigens sehr deutlich hörbar!
Vielleicht nicht für jeden, denn die klanglichen Ansprüche sind bekanntlich sehr unterschiedlich.

Henry


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 Betreff des Beitrags: Re: Klangfrage GRUNDIG 4088
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2011 11:08 
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Da sind einige wertvolle Tipps dabei, die ich abarbeiten muss.
Lautsprecherleitungen: habe ich gestern überprüft, sind nicht vermurkst.

Poti: da der hier rumstehende 3097, der dem 4088 sehr ähnlich ist, kürzlich ein neues Poti bekam (das alte war völlig im Eimer, daher kein vorher-nachher-Vergleich möglich) und klanglich mehr überzeugt, als der teurere 4088, habe ich mich zum Austausch entschlossen. Ich schrieb oben, dass der Apparat wohl sehr lange in Betrieb war und das Poti erkennbaren, zumindest mechanischen Verschleiß aufweist (Führung der Achse), zudem am Anfang des Regelbereichs eine kleine "Fehlstelle" hat.
Das Ersatzteil werde ich allerdings erst im neuen Jahr einbauen können, ich schrieb es oben.

Lautsprecher (-Filz): ich habe den Tipp verstanden. Werde ich angehen, zusammen mit dem Poti; ich werde versuchsweise auch mal einen anderen, vergleichbaren Hauptlautsprecher einbauen (natürlich ohne Löchermurkserei). Poti und Ersatz-Lsp liegen allerdings derzeit etwa 200 km entfernt, daher erst im neuen Jahr.

Ausgangsübertrager: ich hoffe natürlich, dass da nicht irgendein verborgener Windungsschluss drinsteckt, der zwar nicht zum Totalausfall führt, jedoch die Anpassung "stört".

Generell, damit kein falscher Eindruck aufkommt: Ich halte den 4088 konstruktiv für ein sehr gutes Gerät. Der Umstand, dass der kleinere 3097 klanglich deutlich mehr überzeugt, veranlasst mich jedoch, diesem augenscheinlichen "Fehler" meines 4088 auf den Grund zu gehen.

Gruß
k.

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