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BeitragVerfasst: Fr Jan 13, 2012 15:30 
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Registriert: Mi Okt 19, 2011 8:13
Beiträge: 59
Hallo Leute,

Ich bin grade ratlos, wo ich noch suchen soll...

Mein Tefifon lief soweit schon richtig gut, mit Ausnahme der MW/LW Bänder, an deren Funktion mir allerdings bei diesem speziellen Gerät nicht allzuviel liegt... Ich hatte noch einen dezenten Brumm, der von den alten Siebelkos kam. UKW Empfang sowie "Heimsender"-Input (über den ich in Zukunft auch andere Quellen wiedergeben möchte) funktionierten soweit gut!
Nun habe ich die beiden Siebelkos noch getauscht, und der Restbrumm ist auch tatsächlich weg - im UKW spielt die Kiste vorzüglich. Gleichzeitig habe ich die Gebißschalter auch noch mit Kontaktreiniger gesäubert.

Allerdings habe ich nun, sobald ich auf "Heimsender" umschalte, einen richtig lauten 50Hz-Brumm auf dem Ausgang... Dieser Brumm ist nahezu unabhängig von der Stellung des Lautstärkereglers immer RICHTIG laut, in den Endstellungen des LS-Reglers etwas lauter, auch wenn ich den Schleifer auf GND brücke.

Habe bereits probiert:
- EABC 80 gegen andere getauscht: keine Veränderung
- Alles auf Kurzschlüsse etc. überprüft - kann ich nahezu ausschließen, da das Radio eh recht übersichtlich ist und ich grundsätzlich sehr sauber arbeite.
- Anodenspannung und Schirmgitterspannung gemessen (über den beiden 50µ Siebelkos) - liegen bei ca. 300V (Ua) und 240V (Usg) und gehen leicht hoch, wenn ich auf "Heimsender" umschalte und der Brumm kommt...
- die neu eingebauten Elkos getestet; sie sind okay.
- die neu eingebauten Elkos an eine andere Stelle verlegt und Ground vom selben Originallötpunkt abgezweigt, wo auch der alte Becherelko dran hing: keine Veränderung
- Versuche mit (potenzialfreier) Signalquelle am Eingang, aber auch mit kurzgeschlossenem Eingang. Das Gerät hängt eh am Trenntrafo. Aber auch schon mit geerdetem Chassis probiert: keine Veränderung

Da mir die genaue Funktion des Tastenblockes etwas unklar ist steh ich grad auf dem Schlauch und komm nicht voran...
Ich bilde mir auch ein, daß der "Heimatsender"-Eingang nach dem Tausch der Elkos kurz ging, bin mir aber nicht sicher. Ist es vielleicht ein Defekt in dem Schalterblock?? Hat jemand eine Idee, wo ich suchen oder messen kann??

PS: mein Schaltplan ist auch in einem relativ schlechten Zustand, am Falz mit Tesa geklebt, aber man kann an der Stelle einige Leiterbahnen nur erahnen - außerdem habe stimmen einige Details meines Radios nicht mit dem Plan überein, z.b. liegt der Gitterableitwiderstand der EL84 bei mir direkt an der Röhre, und nicht, wie im Plan, vor dem 330R...

Über Ideen würde ich mich freuen!!

Viele Grüße und Danke im Vorraus,
Sascha

PS: Hier ein paar Bilder von dem guten Stück:

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BeitragVerfasst: Fr Jan 13, 2012 16:49 
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Registriert: Mi Okt 19, 2011 8:13
Beiträge: 59
Okay, Fehler scheint gefunden zu sein...

Einer der niegelneuen Siebelkos (F+T 47µ / 450V) scheint doch defekt zu sein... Einbau anderer Elkos und das Problem ist beseitigt...

edit: Habe die Elkos durchgemessen, und sie haben beste Werte - Kapazität (bei 300V) ist völlig in Ordnung und auch der Leckstrom ist gering...
Dennoch hat der Austausch der Elkos den Fehler sofort beseitigt... Und ich kann wirklich ausschließen, daß ich irgendwelche doofen Fehler (wie Elko verpolt, Kurzschluß, versehentliche Lötbrücke, falscher Anschluß etc) gemacht habe... So langsam glaube ich an Esoterik!!!!
Stellung des Mondes?? Luftdruck?? Wasseradern???? :shock:
wirklich merkwürdig...


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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 10:49 
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Vielleicht hatte der Elko keinen richtigen Kontakt. Manchmal kommt es vor, das man so etwas übersieht.

Ich habe schon mehrfach nach Fehlern gesucht, die sich jeder messtechnischen Eingrenzung widersetzten. Zum Beispiel ein Transistor (BC 107 oder ähnlich), dessen Verstärkung oberhalb von 10 kHz rapide abnahm. Dieser konnte natürlich seine Aufgabe in der Horizontalablenkung eines tragbaren Fernsehers nicht mehr erfüllen. Auch in diesem Fall bin ich erst durch Austausch auf die Ursache gekommen, denn der Transistortester zeigte eine einwandfreie Stromverstärkung an. Später habe ich dann eine Testschaltung aufgebaut, in der die Abnahme der Verstärkung mittels Sinusgenerator und Oszilloskop sehr schön zu sehen war.

Oder eine Sicherung, die (reproduzierbar) bei Erwärmung unterbrach. Sie war leider im Schaltplan des betreffenden Fernsehers nicht eingezeichnet und sehr versteckt eingebaut. Diese Fehlersuche hat auch länger gedauert. Besonders deshalb, weil der Fehler bei abgenommener Rückwand nicht auftrat.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 14, 2012 11:46 
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Registriert: Mi Okt 19, 2011 8:13
Beiträge: 59
Hallo PL504 und Lutz,

Danke für eure Ideen!

Das mit einem hohen ESR wäre theoretisch möglich. Auch ist das mit einem lageabhägigen Kontaktproblem im Inneren des Elkos eine Möglichkeit, die ich noch nicht getestet habe.

Ich habe, da ich kein C-Meßplatz habe, folgende Messungen gemacht:
- zunächst die Elkos auf 350V aufgeladen und den Leckstrom verglichen. Hier waren die Werte der beiden Elkos exakt gleich (0,38mA), und sogar noch etwas besser als bei dem (funktionierenden) Vergleichselko von Reichelt (0,43mA).
- beim Abklemmen (nur durch´s Spannungsmeßgerät belastet) ging die Spannung seeeeehr langsam runter... Dauerte Minuten, bis die Elkos ca. bei 300V waren.
- um die Kapazität zu prüfen, habe ich die Elkos auf 300V aufgeladen und kontrolliert über 820k entladen bis zu einem definierten Punkt und dabei die Zeit gemessen. Das Ergebnis: Beide F+T: 1'31"; der Reichelt 1'33". Also vollkommen okay.

Bei nächster Gelegenheit werde ich mal mit den Caps bei meinem ehemaligen Arbeitgeber vorbeischauen, und die Dinger in unterschiedlicher Lage am Kondensatorprüfstand checken. Dort kann ich auch den ESR messen.

Seltsam ist ja auch, daß mit den F+T Elkos das Radio im UKW-Bereich eigentlich prima funktionierte. Nur auf "Heimsender" dieser (nicht nur dezente, sondern richtig heftige) Brumm einsetzte. Dieses Problem ist zwar nun behoben, aber ich habe immer noch einen dezenten Brumm (jetzt aber unabhängig vom Band / Heimsender). Ich muß nochmal checken, ob die Stromaufnahme zu groß ist und werde auch mal überprüfen, ob mir einer der alten Widerstände vielleicht einen Streich spielt (Stichwort: Wackelkontakt an den Kontaktkappen!). Allerdings hab ich eigentlich alles abgeklopft...
Danke für eure Hilfe,
Gruß, Sascha


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