Dampfradioforum

Hallo Radioröhrenfreunde,
nach dem ich eine Menge Röhren ausgemessen habe, sind auch jede Menge mit dabei, die mit ihren Emissionen unterhalb der Grenzwerte liegen. Was macht ihr mit diesen Funzeln? Weg werfen? Sammeln? Oder aufheben bis evtl. sich mal eine brauchbare Möglichkeit zu einer Regeneration findet?
Ich meine jetzt Röhren, die kein Schluss, und keine Luft gezogen haben, und wo der Glühfaden noch okay ist.

Gruß Gery

Kurz und knapp - regenerieren. Was danach nicht mehr läuft ist Schrott oder Deko.

paulchen

Das ist ein Thema, was mich sehr interessieren würde. Vor allem die ganz alten Röhren, die ja bestimmt nicht biliger werden. REN904, RENS1204 und RE134 aus meinem Katzenkopf zum Beispiel.
Oder auch die "rote Reihe" von Philips aus den 30er Jahren.

Was ich bisher dazu gelesen habe, war nicht gerade Ausführlich und es wurde sehr viel Fachwissen vorausgesetzt. Woher soll man zum Beispiel wissen, ob eine Röhre eine Bariumkathode oder eine Wolframkathode hat?

Jedenfalls schmeiße ich erstmal garnichts weg, die paar Röhren die ich habe, nehmen nicht viel Platz ein.

Gruß
Michael

Hallo,

wegwerfen würde ich die Röhren erst einmal nicht, es sei denn sie haben Luft gezogen oder sonstwie Glasbruch.
Teure Röhren wie AD1 oder RE604 werden ja gern in der Bucht angeboten, Vorsicht ist immer geboten bei "Keine Ahnung, Dachbodenfund vom Opa" oder "hatte kein Prüfgerät". Häufig stimmt eine solche Angabe nicht, man hatte sehr wohl ein Prüfgerät, das Ergebnis aber mal schnell vergessen und das Teil dann gewinnbringend unters Volk gebracht.

Gruß

Roland

Na dann mal hier etwas mehr zum lesen.

http://www.mydarc.de/dl6lim/tube_reg.html

Dort wird eigentlich auch die Frage nach der Kathodenart geklärt (mit ein wenig Logik auf andere Röhren übertragbar).
Ich denke, die Anleitung bei Jogi (linke Spalte ganz unten) ist bekannt. Der Rest ist einfach nur Erfahrung sammeln. Und ein gewisses Equipment sollte vorhanden sein. Das ist dort jeweils eigentlich ganz gut beschrieben. Ich mache dies schon seit Jahren. Und ehrlich - das macht Spaß!!!

Wobei ich die Variante mit erhöhter Anodenspannung bevorzuge.

paulchen

Hallo Gery, genau das alles mache ich damit.

Konkretes Beispiel:
die EM34 und anderen MA, die "blind" waren, habe ich aufgehoben in der Hoffnung, dass irgendwann mal ein kluger Mensch ein Verfahren findet, sie zu regenerieren. Dass die Kaskadenschaltung hierzu "erfunden" wurde, bestätigt mich in meinem Tun.

Ich habe folgende Stadien einer seltenen, unbrauchbaren Röhre:

Gruppe 1:
Glasschaden oder irreparaler Heizfadenbruch bzw. sonstiger Elektrodenabriss
-> die Röhren dienen zu Versuchszwecken jedweder Art bzw. zur Sockelgewinnung bei Bedarf, bzw. als tarnende Hülle (Einbau einer z.B. PF86 in eine RENS)

Gruppe 2:
Regenerierversuch gescheitert, aber noch Emission, keine sonstigen Schäden -> aufheben und selber dazulernen, vielleicht weiß man irgendwann mehr und hilft den Röhren zu neuem Leben. Hierunter fielen z.B. die o.g. Mag. Augen.

Gruppe 3:
Verbrauchte Röhren, von denen noch bessere vorrätig sind -> Vornehmlich zur Regenerierung bestimmt, bei Bedarf Regenerierversuch, Lagerung mit Ergebnisvermerk des RPG.

Das mache ich allerdings nur bei seltenen Röhren, nicht bei absoluter Massenware (eine EF80 mit Glasbruch wandert in die Tonne).

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)

Ich habe mal ein paar ECC81/82/83 geprüft und mich gewundert warum die alle nur ca. 50% haben. Dann habe ich durch Zufall mal eine Röhre länger geheizt (ca. 15min) und siehe da, die Emission war wieder ziemlich gut (>80%).
Das längere Heizen kann man aber auch mit kurzen Überheizen abkürzen.
Hat eine Röhre keine so gute Emision, überheize ich mit 20-40% eine Zeit lang und stelle dann die normalen Spannungswerte ein.

Zu dem magischen Augen: Ich hatte mal eine ansich tote EM34, nach gut einer Stunde Betrieb im Radio hat diese wieder schwach geleuchtet. Allerdings war das bisher die einzigste Röhre bei der das so war.
Aber selbst wenn das nur bei jeder zehnten EM34 der Fall ist, bedenkt man den Preis so einer Röhre kann es sich aber trotzdem lohnen dies zu probieren.

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Grüße
Christoph

Ich habe mich, durch diesen Beitrag angeregt, bis eben mal mit meiner kleinen Ansammlung von zu regenerierender Röhren beschäftigt.

Hier mal als Motivation ein kleiner Auszug...
Jeweils gemessen auf Funke W19

ECL11 Triode vorher 1,8mA (gut bei 2,5) - danach 3,2mA
VL1 vorher 5mA danach 12mA (gut bei 10,5)
UEL11 Triode vorher 1,6mA - danach 4,8mA (2,4)

Habe heute Abend etwa 10 regeneriert und etwas über 20 gemessen (quer Beet). Ich denke, die Zahlen lassen sich sehen. Keine Ahnung wie lange der Erfolg anhält, wenn die Röhren ins Gerät wandern. Aber was hatte ich zu verlieren?
Meine Erfahrung ist allerdings ausgezeichnet mit regenerierten Röhren. Wie gesagt - ich mache das schon einige Jahre und habe zum Ende hin immer ein Grinsen im Gesicht.

paulchen

Oh mal schnell an die Mülltonne das kostbare Gut wieder raus holen.

Die schlappen EL34 und ECC83 regeneriert,kann man dann als *gut eingespielt* in ebay werfen,die HiFi deppen löhnen gut dafür . So kamma noch bisst Kapital draus schlagen

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Mfg.
Mario

Na sicher, was denkst Du denn, was da gemacht wird.
Wenn Du den Dreh richtig raus hast, kannst Du sogar "matchen".

paulchen

... und die Dinger sind "stabilisiert und eingelaufen" - allerhöchste High-End-Qualität also. Besser geht's doch gar nicht, gelle??

Schnippisch, der Herby

Hallo,
die gemessene Emission einer Röhre auf dem Röhrenprüfgerät ist allerdings nicht alles, von Bedeutung ist auch der Erhaltungszustand der Röhren, siehe z. B. hier: Ebay Nr. 320701978021 oder Ebay Nr. 320615808447.
Die angebotenen Röhren sind ausgelutschte Schrottware, sowas gehört normalerweise in die Tonne. Das als HiFi und Qualität zu verkaufen ist nicht gerade seriös.

Gruß

Roland

Hallo paulchen

Danke für den Link, das ist schon etwas ausführlicher und klarer dargestellt.

Das alles müßte doch mit meinem Neuberger RPM370 problemlos möglich sein, oder? Da kann ich doch alle Spannungen stufenlos einstellen und den Anodenstrom gleichzeitig beobachten.

Eine Erhitzung über einer Gasflamme würde ich mir allerdings nicht zutrauen.
Wäre da nicht ein Backofen ungefährlicher, dessen Temperatur langsam hochfährt? Welche Temperaturen müssen dabei erreicht werden?

In der Tabelle ist ja auch meine Lieblingsröhre, die RE134 genannt, mit den Rezepten Nummer 4 - 7. Welche Vorgehensweise würdest du hier favorisieren?
Rezept 5 scheint mir hier das ungefährlichste zu sein, so ganz aus dem Bauch heraus.

Gruß
Michael

Na, und ich mach neue draus.....

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