Gery hat geschrieben:
Was mich mal interessieren würde, bei der Fabrikation wird die Röhre bzw. das Gettermaterial ja durch Mikrowellen aktiviert.
Hallo Gery
So wie ich das verstanden habe bist du mit deinen Gedanken in Richtung Getter auf dem Holzweg. Soviel ich weiß, dient das Getter dazu, die sich im Kolben befindlichen Restatome zu binden und somit einem idealen Vakuum möglichst nahe zu kommen. Auch während der Lebensdauer der Röhre ist genügend Material vorhanden um diese unerwünschten Gasatome zu binden.
Beim Regenerieren geht es jedoch darum, die Emissionsfähigkeit der Kathode wieder herzustellen. Bei der RE134 weiß ich in etwa wie das theoretisch gehen soll, deshalb versuche ich mal das zu beschreiben.
Auf dem Anodenblech ist mittig ein kleines Kästchen angebracht, in dem bei der Herstellung eine Bariumhaltige Substanz eingefüllt wurde. Nachdem dann im Kolben das Vakuum herrschte, wurde die Kathode geheizt und das gefüllte Kästchen von außen erhitzt. Das Barium verdampfte und legte sich als dünne Schicht auf den glühenden Kathodendraht, was dessen Emissionsfähigkeit auf Sollwert steigerte.
Auch auf der Innenseite des Glaskolbens kondensierte ein Teil des Bariums, deshalb sind diese alten Röhren oft so dunkel eingefärbt.
Beim Regenerieren will man das gleiche noch einmal erreichen, denn in dem kleinen Kästchen ist meistens noch genügend Barium enthalten um die Röhre wieder in einen neuwertigen Zustand zu versetzen. Nur hat man halt nicht die Gerätschaften um das Kästchen gezielt von außen zu erhitzen.
Daher die verschiedenen Rezepte, die alle nur das Ziel haben genügend Wärme an diesem einen Punkt zu erzeugen um den Bariumvorrat zu verdampfen.
Ich hoffe ich habe das jetzt richtig beschrieben, wie gesagt, bei mir ist das nur theoretisches Wissen, ich kann keinerlei Praxis vorweisen.
Gruß
Michael