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 Betreff des Beitrags: eigentlich ist es ganz einfach ...
BeitragVerfasst: So Jun 06, 2010 23:20 
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Registriert: Do Jun 03, 2010 14:12
Beiträge: 95
... wenn man das Prinzip begriffen hat, kann man jedes Kristallsystem optisch unsichtbar reparieren mit einem Materialeinsatz, der im Cent-Bereich liegt.

Bei den Kristallsystemen gibt es ganz grob unterteilt zwei Technologien - die älteren nicht tropenfesten Kristallsysteme und die moderneren tropenfesten Keramiksysteme. Beide arbeiten nach dem piezoelektrischen Prinzip, die älteren Kristalle reagieren aber auch Verdrehung, während die moderneren Keramik-Kristalle eher auf Verbiegung ansprechen.

Vom Kristallfraß ist eigentlich nur die ältere Technologie betroffen, weil sich die Kristalle durch Luftfeuchtigkeit auflösen. Keramik-Kristalle sind gegen Luftfeuchtigkeit immun, sind meistens erheblich kleiner und haben eine höhere Empfindlichkeit, so dass sie auch dann ein ausreichendes Signal abgeben, wenn sie mechanisch nicht ganz optimal an die Nadel angekoppelt sind.

Wenn man keine Keramiksysteme mehr in der Schrottkiste herumfliegen hat, kann man sich preiswert bei Pollin oder in der Bucht versorgen. Ein Stereosystem hat zwei Keramik-Kristalle, und reicht daher für die Reparatur von zwei Mono-Systemen. Beim Auseinandernehmen des Spenders muss man darauf achten, dass die Anschlusskontakte i.d.R. mit einem Gummiring am Kristall befestigt sind, diesen Gummiring darf man nicht beschädigen. Beim zu reparierenden System ist oft eine Fettfüllung vorhanden, die die Feuchtigkeit vom Kristall fernhalten soll. Dieses Fett ist bei Keramik-Kristallen überflüssig bis schädlich, und muss komplett entfernt werden. Ansonsten muss man eigentlich nur darauf achten, dass der Kristall so eingebaut wird, dass er an einer Seite unbeweglich fixiert und an der anderen Seite mit dem beweglichen Nadelträger verbunden wird. Das Anlöten der Anschlüsse an die Kontakte des alten Tonabnehmers ist auch etwas kniffelig, man muss aufpassen, dass die Verbindung zum Kristall durch die Hitze nicht beschädigt wird.

Besonders, wenn der Abtaster nach der Reparatur zugeklebt werden muss, sollte man vorher einen Hörtest machen. Zum Einen kann man nur so die Funktion testen, zum Anderen klingen die Tonabnehmer mit Keramik-Kristall manchmal viel lauter und höhenlastiger als vorher, und müssen mit Kondensatoren und Widerständen zur Raison gebracht werden. Diese Bauteile passen oft noch mit in das Systemgehäuse hinein.

Ich habe nach diesem Verfahren schon zahlreiche Tefifon-Systeme repariert.

Gruß Frank


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