Hallo!
Man hört bzw. liest immer wieder, daß zum Abspielen von Schellackplatten unterschiedliche Nadeldicken benötigt werden. Schellackplatten, die vor 1940 aufgenommen wurden, haben eine breitere Rille, als die, die danach kamen. Wenn man diese älteren nun mit der "normalen" Schellacknadel, die einen Verrundungsradius von 65µm hat, abspielt, rutscht diese nun mehr oder weniger auf den Rillengrund und kann den Auslenkungen der Rillenflanke nicht mehr folgen. Die Folge davon ist, daß der Geräuschpegel dramatisch ansteigt und die tatsächliche Musik leiser wird.
Allerdings, nur darüber etwas zu lesen, ist eine Sache, den Unterschied auch wirklich mal zu hören, eine ganz andere.
Nach dem Motto "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" habe ich hier mal einen solchen Unterschied aufgezeigt. Dazu habe ich eine akkustisch aufgenommene Schellackplatte aus dem Jahre 1923 genommen. Im ersten Beispiel hört ihr eine Wiedergabe mit der "normalen" Schellacknadel mit einer Verrundung von 65µm; im zweiten Beispiel wurde diese Platte mit einer Schellacknadel mit einer Verrundung von 100µm abgespielt. Die Aufnahmen sind übrigens
nicht nachbearbeitet.
Wiedergabe mit einer 65µm NadelWiedergabe mit einer 100µm NadelIch finde, der Unterschied ist nicht zu überhören.
Ach ja, ich nehme mal an, daß ich hiermit keinen Ärger mit der GEMA bekommen kann. Immerhin handelt es sich ja hier nur um kleine Tonausschnitte für eine technische Dokumentation.
Viele Grüße
Willi
Nachtrag: Der Webspace, auf dem die mp3-Files liegen, hat manchmal "Ladehemmungen". Falls es mit den Links mal nicht klappt, bitte ich um etwas Geduld.